Sanktionsverschärfung der neuen US-Regierung: Western Union stoppt Überweisungen nach Kuba

Sanktionsverschärfung der neuen US-Regierung: Western Union stoppt Überweisungen nach Kuba

Sanktionsverschärfung der neuen US-Regierung: Western Union stoppt Überweisungen nach Kuba

Ein Artikel von amerika21

Der Finanzdienstleister Western Union hat seine Geldtransfers von den USA nach Kuba auf unbestimmte Zeit eingestellt. Das gab das Unternehmen am Donnerstag in einer Mitteilung bekannt. Grund für die Aussetzung des Services sind die jüngsten Verschärfungen der US-Sanktionen gegen Kuba unter Präsident Donald Trump. Dieser hatte am 20. Januar mehrere Lockerungen seines Vorgängers Joseph Biden rückgängig gemacht. Von Marcel Kunzmann.

Dazu gehörte auch die Wiederaufnahme kubanischer Unternehmen und Organisationen auf die sogenannte “Cuba Restricted List” (CRL). Die Liste dient dazu, direkte finanzielle Transaktionen mit den darauf aufgeführten Einrichtungen einzuschränken.

„Als globales Unternehmen sind wir verpflichtet, die Gesetze und Vorschriften der Länder einzuhalten, in denen wir tätig sind”, erklärte Western Union in einem Statement, und weiter:
„Aufgrund einer Änderung der US-Sanktionsbestimmungen sieht sich Western Union gezwungen, seinen Geldtransferservice zwischen den USA und Kuba mit sofortiger Wirkung auf unbestimmte Zeit auszusetzen.”

Eines der von den neuen Restriktionen betroffenen Unternehmen ist Orbit S.A. Der kubanische Partner von Western Union wurde 2022 eigens für die Abwicklung von Auslandsüberweisungen gegründet, nachdem die Vorgängerorganisation Fincimex bereits durch US-Sanktionen blockiert wurde. Beiden Unternehmen wird vorgeworfen „für oder im Namen der kubanischen Streitkräfte” zu handeln.

Laut Western Union arbeitet das Unternehmen derzeit mit seinen Kunden zusammen, um den vollen Betrag der aktiven Überweisungen zu erstatten. Man bedauere die Situation zutiefst und entschuldige sich aufrichtig bei den Kunden für die verursachten Unannehmlichkeiten, heißt es. Ein Datum für die mögliche Wiederaufnahme des Services nannte Western Union nicht, erklärte jedoch, dass man weiterhin Optionen prüfe, um den Geldfluss nach Kuba wiederherzustellen.

Für den Teil der Bevölkerung mit Zugang zu Geldüberweisungen von Verwandten aus dem Ausland (“remesas”) sind diese oft die wichtigste Einkommensquelle. Sie dienen dazu, Engpässe bei Lebensmitteln und Medizin abzufedern und die oft bescheidenen Löhne aufzubessern. Schätzungen zufolge flossen im Jahr 2023 rund zwei Milliarden US-Dollar an Auslandsüberweisungen ins Land – die meisten davon aufgrund von Inflation und US-Sanktionen über informelle Kanäle als Bargeld.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Amerika21.

Titelbild: Shutterstock / GalexS

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