Leserbriefe zu „Kriegstüchtigkeit „Gebot der Stunde“ – Herr Pistorius, bitte verlassen Sie die Politik!“
Marcus Klöckner kommentiert in diesem Beitrag die aktuelle Aussage von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, nach der Kriegstüchtigkeit das „Gebot der Stunde“ sei. Das Unternehmen „Kriegstüchtigkeit“ höre nicht auf, sondern nehme immer schneller Fahrt auf. Hinterfragt wird, wie ein „Krieg“ oberstes Gebot der Stunde sein könne. Wenn es ein „Gebot der Stunde“ gebe, dann laute es: Friedenstüchtigkeit. Abschließend wird gefordert: „Verlassen Sie doch einfach, bitte, die Politik.“ Wir haben dazu zahlreiche und interessante Leserbriefe erhalten. Dafür bedanken wir uns. Die hier nun folgende Auswahl hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Sehr geehrtes Nachdenkseiten-Team, lieber Marcus Klöckner,
ein großes Danke für Ihren ausgezeichneten Artikel zu und über unseren “Kriegsminister” Herrn Pistorius, der von 2006-2013 immerhin Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück war. Jener Stadt eben, die mit dem “Osnabrücker Handschlag” den Durchbruch zum Westfälischen FRIEDEN von 1648 ermöglichte!
“Der Westfälische Frieden ist ein europäischer Erinnerungsort, der angesichts der heutigen Krisen und Konflikte versinnbildlichen kann, dass Frieden – auch unter schwierigsten Rahmenbedingungen – immer das Ziel aller Politik sein muss. Es gibt kein besseres Symbol dafür als die Rathäuser in Münster und Osnabrück, die zum europäischen Kulturerbe zählen. Dies wussten auch die Stadtväter schon, als sie – kurz nach Unterzeichnung der Friedensverträge – Gesandtenbildnisse in Auftrag gaben, um in den großen Ratsstuben „zu einem stets währenden Gedächtnis“ an den Westfälischen Frieden zu erinnern.”
Angesichts der Geschichts-Vergessenheit unserer PolitikerInnen kann einem da nur schwarz vor Augen werden…
Mit zornigen Grüßen
Ulrike Müller
2. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner, NDS Team und liebe Leser,
Krieg ist, wenn Menschen andere Menschen ermorden, die ihnen unbekannt sind, auf Befehl von Menschen, die morden lassen wegen ihrer unersättlichen Gier nach mehr Macht.
Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens
3. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für den o. g. Beitrag.
Im Zuge des Wahlkampfs haben mein Schwager und ich Wahlplakate fotografiert. Ich bin dabei, zu den jeweiligen Plakaten Kommentare zu schreiben. (s. Anhang) Auf den Plakaten fallen die Botschaften natürlich milder aus, schließlich will (nicht nur) die SPD möglichst viele Stimmen, um den Kurs, dann auch mit neuer Legitimation versehen, fortzusetzen.
Unsere Verteidiger
Im Wahlkampf kommen sie auf Samtpfoten daher. Bloß niemanden ängstigen oder verschrecken. Früh genug, wenn es am Tag danach wieder in Göbbels`scher Diktion weitergeht und uns die „Kriegstüchtigkeit“ erneut – wie nun schon seit geraumer Zeit eingebläut – wird.
Ein Blick auf die Herkunft dieser Rhetorik lässt es einen nur grausen! Was für eine Wandlung hat die einst stolze Arbeiterpartei SPD vollzogen, dass sie sich in diese Tradition stellt!
„Kriegstüchtig wie nur je“ lautete nämlich die Schlagzeile auf der Titelseite der nationalsozialistischen Wochenzeitung „Das Reich“ am 9. Juli 1944. Die Niederlage der Wehrmacht war bereits absehbar. Doch Propagandaminister Goebbels beschwor im Leitartikel unverdrossen die „Kriegstüchtigkeit“ Deutschlands und verlangte, alle Kräfte der „Nation“ für den „Sieg“ zu mobilisieren.
Dass diese Wortwahl keineswegs zufällig ist, zeigen sowohl die Verteidigungspolitischen Richtlinien 2023 als auch die Nationale Sicherheitsstrategie, die im Juni 2023 von
Bundeskanzler Scholz (SPD), Außenministerin Baerbock (Grüne), Ex-Finanzminister Lindner (FDP), Verteidigungsminister Pistorius (SPD) und Innenministerin Faeser (SPD) auf der Bundespressekonferenz in Berlin präsentiert wurde.
Unter der Überschrift „Wehrhaft. Resilient. Nachhaltig. Integrierte Sicherheit für Deutschland“ geht es unübersehbar um Krieg nach außen und die Errichtung eines Militärstaats im Inneren.
Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine wie auch der Neuaufteilung der Welt sehen hiesige Eliten die Chance gekommen, immer ungenierter Großmachtambitionen zu frönen.
Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser wurden schon mal darauf eingestimmt, ebenso Organisationen wie das DRK und die Feuerwehr.
Die ganze Bevölkerung soll sich in diesen Wahn „integrieren“. Wer opponiert, wird diffamiert und möglichst mundtot gemacht.
Die Militärausgaben werden in immer neue Höhen geschraubt. – Zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung, versteht sich.
Ziel ist es, die Bundeswehr in die Lage zu versetzen, permanent Krieg zu führen. „Die Bundesregierung wird unter Erfüllung der NATO-Planungsziele die Bundeswehr in den nächsten Jahren zu einer der leistungsfähigsten konventionellen Streitkräfte in Europa machen, die schnell und dauerhaft reaktions- und handlungsfähig ist.“
Dabei reichen die Szenarien bis zum Nuklearkrieg. Man müsse „im transatlantischen Bündnis in der Lage und entschlossen sein, allen militärischen Bedrohungen entgegentreten zu können – nuklear, konventionell aber auch in der Cyberverteidigung und hinsichtlich der Bedrohungen, die sich gegen unsere Weltraumsysteme richten“.
HABEN ZWEI WELTKRIEGE MIT VIELEN MILLIONEN TOTEN SOWIE NOCH MEHR LEBENSLÄNGLICH KÖRPERLICH UND SEELISCH VERKRÜPPELTEN MENSCHEN SAMT IHREN TRAUMATA NICHT GEREICHT?
RESILIENZ WIRD IN DER TAT GEBRAUCHT. KEINE STIMME DEN KRIEGSERTÜCHTIGERN, egal welcher Partei!
STIMMEN SIE GEGEN DIESEN WAHN!
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Mathern
4. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion!
Frage an Herrn Pistorius: Wann ist die Bundeswehr endlich kriegstüchtig für einen neuen Waffengang im Osten? Wie sieht z.B. sein Stellenplan aus?
Zur Erinnerung sei darauf verwiesen, dass von 1941 bis 1945 an der Ostfront ca 5,8 Millionen Wehrmachtssoldaten starben, darunter schätzungsweise 480 Generale.
Und da haben “wir” noch nicht einmal gewonnen!!
Freundliche Grüße,
Dr. Hans Bleibinhaus
5. Leserbrief
Liebe NDS,
es liegt mir fern, einen ganzen Berufsstand, wie die Juristen zu diskreditieren. Schwarze Schafe, Mitläufer, Realitätsverweigerer und gefährliche Dummschwätzer gibt es in jedem Berufsfeld. Bei unserem Kriegsminister fällt mir jedoch reflexartig und zwanghaft ein Zitat von Ludwig Thoma ein: ‚Er war ein guter Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande …´. Ein Politiker mit dermaßen holzschnittartiger schwarz/weiß-Denke und Ignoranz gegenüber Ursachen und Entwicklungen – und jenseits jeglicher Diplomatie ist eine ernsthafte Bedrohung für unseren und den Weltfrieden.
Dieser Mann – angeblich der beliebteste Politiker Deutschlands – (thematisch passt dazu Albrecht Müllers Artikel zu manipulierten Umfrageergebnissen (Jetzt beginnt die Hochkonjunktur für den Missbrauch von Umfragen zur Meinungsmache)) sollte samt seiner ‚KriegsjüngerInnen‘, Radhaubitzen und anderem Mordwerkzeug ins Zentrum der Sahara verfrachtet werden. Dort könnte er dann seine Phantasien und militärischen Sandkastenspiele weitgehend folgenlos ausleben. Die Beduinen und andere Wüstenbewohner sollten allerdings vorher gewarnt und evakuiert werden. Irgendetwas muss in der Sozialisierung dieses Mannes granatenmäßig (um in seiner militärischen Diktion zu bleiben) schief gelaufen sein.
Ulrich Herbst
6. Leserbrief
Guten Tag,
bitte verlassen Sie die Politik. Die einzig richtige Folgerung für einen kriegsgebürsteten Boris Pistorius. Solche Menschen hat es in der Geschichte schon genug gegeben. Kriegstreiben, gegen andere, unliebsame Völker hetzen und mit vollem Bewusstsein ein Feindbild Russland schüren. Doppelmoral, Geschichtsvergessenheit, Unverschämtheit und Entmenschlichung prägen diese Art von Politik und haben mit dem verfassungsmäßigen Auftrag eines Deutschen Politikers nichts zu tun.
Herr Pistorius und Gefolgschaft aus Politik und Medien ! Frieden heißt der Auftrag, Frieden für die Menschen in unserem Land, Frieden für die kriegsgebeutelte Ukraine und Russland, Frieden für die Menschen in Palästina, in Israel, im Libanon, in Syrien und, und…… Kehrt endlich zur Diplomatie und zum miteinander reden zurück. Und für alle, die es immer noch nicht verstanden haben, es wird keinen großen konventionellen Krieg mit Russland geben. In einem Konfliktfall wird auf Grund des Kräfteverhältnisses Nato zu Russland, Nato schon jetzt konventionell mehrfach überlegen schnell zu taktischen, atomaren Schlägen kommen und das vornehmlich auch in Deutschland.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stöbe
7. Leserbrief
DANKE! Marcus Klöckner, dieses Schlusswort werden NDS-Leser auf Ihren Artikel beziehen – mit Fug und Recht. Bevor ich diesen Brief verfasse, musste ich lesen: Ukraine erhält von Deutschland IRIS-T-Raketen und im TV bedankt sich der Nicht-Präsident der Ukraine AUSDRÜCKLICH bei Deutschland. Der Bundeskanzler (Scholzomat) wird in Umfragen mit schlechtesten Werten bedacht, aber der Pistolius erfreut sich der größten Beliebtheit der bundesdeutschen Bürger (“innen” nicht vergessen). Der gelernte Koofmich ist der Macher “unserer” Tüchtigkeit und so besucht er also gerade die Ukraine und denkt wohl mitnichten daran, dass der böse Putin ihn und alle anderen Anwesenden mit einer einzigen Oreschnik in die Ewigkeit schicken könnte. Autor Klöckner kämpft mit seinen Buchstaben gegen den Superlativ: Das oberste Gebot der Stunde! Für die armen Teufel auf dem Schlachtfeld schlägt Tag für die Tag das letzte Stündlein. Auch das Diminutiv Stündchen hört sich gar nicht so schlimm an . Der böse Putin lässt den Kriegstüchtigen leben (noch).
Wie zum Dank übergab Pistorius die Radhaubitzen in die Hände eines abgehalfterten Staatsschauspielers, damit sie den bösen Russen im Osten das letzte Stündlein bringen – die ukrainischen Übrigbleibsel lassen wir außen vor. Alles im Sinne eines üblen Anachronismus: Boris habe ein Feindbild. Herr Klöckner – Jawoll! So etwas zu haben, das ist falsch und sogar falscher! Und in Anbetracht von Hunderttausenden verreckten Russen und Ukrainern (Was ist das? Geschichte des Mittelalters und der angehenden Moderne lernen!) passt hier der Superlativ zwingend: Das Falscheste. Auch wenn falschest nicht falscher als falsch ist! Tüchtig, tüchtiger, am tüchtigsten lässt sich problemlos steigern. Pistorius verinnerlicht Tüchtigkeit in reichlichem Maß. Er ist schon Verteidigungsminister. Er will aber der Tüchtigste sein!
Tragisch-komisch war Selenskyi in seinem Staatsmannfilmchen. Jetzt steht er vor seinem persönlichen Ruin oder vielleicht auch dem Nirwana. Wenn Pistorius tatsächlich glaubt, was er sagt, dann marschiert er wie der P…pianist (pardon, aber das war er) in eine sehr eindimensionale Zukunft – möglicherweise gar hinter Gitter. Anmerkung: Glauben heißt “Nicht wissen wollen”. Der Autor fragt, wie tief denn die deutsche Politik gesunken sei und ob es noch tiefer geht. Das macht einen so alten Sack wie mich zutiefst betrübt. Ich bin am 14.10.1939 geboren, just zu der Zeit als einer gerufen hat: Ab 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen.
DANKE!
D- E. Münch (der sich für einige grenzwertige Formulierungen entschuldigen will)
8. Leserbrief
Lieber Markus Klöckner, liebe NDS, lieber Albrecht Müller,
herzlichen Dank und alles Gute für 2025
Est Nomen Omen ?
Das lateinische ‚pistorius‘ stand ursprünglich für ‚Stampfer‘, „einer, der das bereits Kleine noch kleiner stampft“, später umschrieb man damit den Müller, dann den Bäcker…
Unser derzeitiger Minister findet allerdings in solch Kleinem deshalb Zustimmung, weil er ‚anpackend‘ wirkt – er setzt etwas in Gang und strahlt dabei Zuversicht aus.
Doch es bleibt die berechtigte Frage, ob solch ein pragmatisch anpackender ‚Stampfer‘ auch weiß, was er zu ‚stampfen beabsichtigt‘ – mit Sicherheit wird kein ‚Mehl gemahlen, mit dem Brot gebacken‘… Darüber muss sich das derzeit ‚Kleine‘ in unserem großen WIR Gedanken machen – denn den Preis hierfür zahlt dieses ‚Kleine‘.
Nicht nur wirtschaftlich ist es weitaus interessanter, in die Friedenstüchtigkeit zu investieren – im ‚Dia_Bolos den Dia_Logos‘ zu nutzen. Ein ICH, das dem DU abgewandt, findet weder zum Dia_Logos noch zum friedlichen Miteinander. Dies erwarte ich von meiner steuerlichen Investition in das große WIR eines Staates. Ich bin noch immer entsetzt, wenn ein BMV von ‚seinen besten Leuten‘ gesprochen, die vor einem Jahr im Plauderton eines Telefonates zwischen den Zeilen Unfähigkeit
(weil ihnen die aktuelle Personalsituation der US-Airforce noch unbekannt, die bereits Monate vorher bekannt – die damit einhergehende Haltung, ist in den Airforce News 2/2024 nachzulesen: „…now … we are going to create dilemmas in China“) und Naivität
(weil ein Problem im Haushaltsausschuss wegen eines Kalkulationsfehlers, der immerhin die Milliardengrenze überschritt; das eigentlich dort behandelte Thema erübrigt sich bereits damit als aus meiner Sicht äußerst unbedarft).
Zusätzlich scheint allerdings, dass hierbei solch ein Jemand in die falsche Richtung stürmt – da erscheint jegliches pragmatisch wirkendes Handeln und nun ein drittes ‚allerdings‘: Nicht zielführend! Wer das Große nicht sieht, wird das Kleine nicht gestalten können.
Rupert Krömer
9. Leserbrief
Hallo NDS-Redaktion,
bei solchen – mittlerweile wiederholten – Aussagen wie die von Pistorius oder die von Mark Rutte – “die Mitgliedstaaten der Allianz sollen sich auf eine “Kriegsmentalität” umstellen.” fragt man sich unwillkürlich, wie krank solche Gehirne sind. Kein normal denkender auch nur halbwegs intelligenter Mensch kann solche Forderungen unterstützen aber genau da liegt die Krux. Leider gibt es viele verantwortungslose Politiker, die solche dummen Aussagen auch noch verstärken, warum auch immer und leider gibt es viel zu viele Bürger, die solch markige Propagandasprüche auch noch toll finden. Wir können nur gemeinsam versuchen, so gut wie möglich dagegen zu halten und versuche, den Menschen die Augen zu öffnen.
Schönen Gruß
Peter Ziegler
10. Leserbrief
Hallo NDS,
den Artikel lt. Betreff konnte ich erst einmal – wie in letzter Zeit immer öfter – nur “geistig wegklicken” (meint: sich abregen und zur “Tagesroutine” zurückkehren) mit Hilfe der genialer Persiflage meines Landsmannes Josef Schwejk – aus dem I. Weltkrieg – jetzt, wo Typen (aller Gender) wie Pistorius gerade mit geballter Kraft dabei sind, den III. herbei zu halluzinieren:
“Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.”
In dem Sinne möchte ich auch die folgenden Ausführungen verstanden wissen (Zwinkersmileys wären nicht die passende Alternative).
Wo ein Problem auftaucht, folgt auf dem Fuße meist auch eine Lösung:
“Die Mehrheit der Europäer äußerte den Wunsch, zumindest einige ihrer Politiker durch KI zu ersetzen.”
So lautet das Ergebnis einer Umfrage der IE University von 2021 – zu einer Zeit, als die “KI” gerade erst ihren Kinderschuhen entwuchs! Viele Deutsche dürften unter den befragten Europäern nicht gewesen sein -, höchstens der eine oder andere “Bürger, der nicht seinen Verstand der Tagesschau übergeben hat” (Marcus Klöckner). Der große Rest scheint ja mit den Politikern seiner Wahl vollstens zufrieden zu sein – wie die “normalerweise innovationsfreundlichen Amerikaner” in der Umfrage auch: Pistorius an der Spitze der Charts; dort Trump oder da Habeck, Merz, Weigel & Co. wählen macht auch keinen so großen Unterschied (auch das Bildungsniveau gleicht sich halt transatlantisch an).
So wird wohl Marcus Klöckners inständige Bitte mehrheitlich eher als Beleidigung des “gesunden deutschen Volkskörpers” wahrgenommen werden (zyn, zyn – hier sollte vielleicht sicherheitshalber doch mal ein “;-)” hin …). Und da es mit der “KI” in diesem unseren Lande sowieso nicht ganz so toll aussieht, braucht unser Boris – der Pistolero mit den verdammt tief hängenden Colts – oder die Nancy mit dem Noske-Faible und dem gleichen Parteibuch ebenso wenig wie der Rest der ganz großen Koalition der kriegsgeilen Psychopath*innen, pardon, der wertegeleiteten Kämpfer*innen für Frieden, Demokratie und Menschenrechte (alles selbstredend regelbasiert), sich sorgen um den Job zu machen (und wenn’s dumm kommt, ist immer noch eine lukrative “Anschlussverwendung” sicher – im MIK[1] und anderen NGOs …).
An besagter Alma Mater[2] wurden übrigens auch gleich weitergehende Vorschläge gemacht, wie man Politiker mittels KI entweder ganz wegrationalisieren könnte[3] oder sie lediglich als “graphische Oberfläche” der KI für das Volk zu nutzen. Aber das soll hier nicht weiter ausgeführt werden.[4]
“Denk ich an Deutschland in dieser Nacht …”
Wenzel Ruckstein
—
[1] Marcus Klöckner schreibt: “Ich weiß auch nicht, wen sie mit „wir“ meinen, wenn Sie von „weitermachen wollen“ sprechen. Vielleicht meinen Sie damit den militärisch-industriellen Komplex.”
Den kausalen Zusammenhang von MIK und “Kriegstüchtigkeit” sowie die kruden Thesen von Boris & Co. hatte ich übrigens “graphisch veranschaulicht” in meiner Zuschrift zum NDS-Artikel “Kriegstüchtig: Wird die deutsche Gesellschaft diesem Wahnsinn verfallen?” vom 12.01.2025, ebenfalls von M.K. Passt auch hier …
[2] Gewinnorientierte spanische Privatuniversität mit “Business School” und Thinktank: “IE” steht für “Instituto de Empresa” – dt. wörtlich “Institut für Unternehmen”, also kapitalnahes Wirtschaftsinstitut; im Sinne der Wirtschaft ineffektive und teuere Politiker mit KI wegrationalisieren passt da also …
[3] Wofür es sogar schon einen Terminus technicus gibt: “Algokratie”, also ein von Algorithmen gesteuertes Regime.
[4] Siehe “Künstliche Intelligenz in der Politik: Traum oder Albtraum?”
Von Theodore Lechterman. Telepolis 15. Januar 2025, <heise.de/-10242234>.
11. Leserbrief
Marcus Klöckner stellt in seinem Artikel eine entscheidende Frage: Warum sollte Russland die NATO / Deutschland angreifen?
In einigen verqueren Köpfen existiert die Vorstellung, dass die Bedeutung eines Landes sich an der Größe des zugehörigen Territoriums festmachen ließe. Abgesehen davon, dass dem eine krude Vorstellung zugrundeliegt, sollte man nicht vergessen: Russland ist das größte Land der Erde. Wozu sollte also eine flächenmäßige Ausdehnung taugen?
Vielleicht könnte ja aber der russische Staat Interesse daran haben, sein Steueraufkommen zu erhöhen. Diejenigen, die eine solche Überlegung für logisch halten, könnten argumentieren, Russland wolle die Zahl der steuerzahlenden Bürger und Unternehmen durch Besetzung fremder Länder erhöhen. Aber dafür würde sich das Land nicht beherrschbare Probleme einhandeln und der Kontrollaufwand würde den möglichen Ertrag bei weitem übersteigen.
Bleibt die Frage nach den Ressourcen. Das ist ja wohl auch, was einen Mr. Trump antreibt, wenn er Grönland für die USA beansprucht. Also über welche relevanten Rohstoffe verfügt z. B. Deutschland, die Russland nicht besitzt. Über Jahrzehnte war Kohle de bedeutendste Rohstoff im deutschen Untergrund – aber die wollen wir ja auch gar nicht mehr nutzen. Und Russland braucht sie nicht, da es selbst über genügend Kohle verfügt. Und nicht nur das – im russischen Boden gibt es auch Erdöl, Erdgas, Titan und vieles andere mehr. Mitteleuropa ist eher rohstoffarm und unsere Wirtschaft ist ja eher daran interessiert Rohstoffe billig zu importieren und dafür Industriegüter zu exportieren. Russland ist dagegen eines der rohstoffreichsten Länder der Erde – gerade auch an Rohstoffen, die die westlichen Ökonomie dringend benötigt.
Welches Interesse sollte also Russland haben sich nach Westen auszudehnen? Es will ja nicht einmal die gesamt Ukraine unter seine Kontrolle bringen. Es ist der Westen, der ein Interesse an den russischen Rohstoffen hat. Wer stellt also hier für wen eine Bedrohung dar?
Klaus Habel
12. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner!
Ich bin immer mehr der Meinung, dass es absolut nichts bringt, wenn man sich an einzelnen Politikvertretern abarbeitet. Weit über 60 Prozent der Menschen in diesem Land würden und werden im Februar Parteien wählen, die den Krieg und das Feindbild Russland befürworten.
Darin sehe ich ein viel größeres Problem als in so einem kleinen, geistig und moralisch verirrten, Mann wie Pistorius.
Eine Erklärung hierfür sehe ich vor allem in der frühesten Konditionierung unserer Kinder in den entsprechenden Institutionen und der weiteren geistigen Manipulation durch die Medien.
Das alles entspringt einer pathologischen Grundstruktur die unserer Gesellschaft inne liegt.
Wenn sich daran nichts ändert, und davon ist auszugehen, wird sich auch ansonsten nichts ändern.
Freilich können wir an solchen herausragenden Vertretern der Degeneration immer mal wieder etwas Dampf ablassen. Das war es dann aber auch schon.
Herzliche Grüße!
Frank Kanera
13. Leserbrief
Hallo Nachdenkseiten-Team,
herzlichen Dank an Markus Klöckner und seinen weiteren Artikel zu Pistorius.
In einem guten Monat ist Wahl und wir werden erneut eine große Koalition aus abgehalfterten Politfossilien erhalten, die unser Land entweder kurzfristig über die „Kriegstüchtigkeit“ zerstören oder längerfristig über die erneute „geistig moralische Wende“ hin zu einer „Blackrock-Residentur“ unter Friedrich „dem Großen“, der als selbsternanntes Mitglied des Mittelstands seinen transatlantischen Freunden Vollzug melden kann.
Die absehbare Ministerliste würde einen zur Auswanderung treiben, wenn man wüßte, wohin.
Zur Rolle der Sozialdemokratie habe ich mich ja am 10.1. geäußert und halte das unverändert für richtig, auch wenn der von mir hochgeschätzte Albrecht Müller aus wohl sentimentalen Gründen anderer Meinung ist.
Sehr geehrter Herr Klöckner, sehr geehrter Albrecht Müller,
Herr Pistorius macht nichts anderes als alle SPD-Politiker seit dem Tod August Bebels mit vielleicht der Ausnahme von Willy Brandt, obwohl auch der den Notstandsgesetzen zugestimmt hat.
Das Zitat zur Charakterisierung von Pistorius stammt von dem, sicher von ihm geschätzten, Vor-Vorgänger Gustav Noske:
Einer muß der Bluthund sein, ich scheue die Verantwortung nicht.
Seit jeher besorgt die SPD (selbstverständlich schweren Herzens und mit äußersten Bedenken) das Geschäft der Rechten, wenn die sich vorübergehend nicht selbst artikulieren können oder wollen.
Ich danke dem ganzen Team der Nachdenkseiten für seine so wichtige Arbeit.
Eines der letzten Lichter in zunehmender Dunkelheit.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Köhler
14. Leserbrief
Werter Herr Klöckner, wertes NDS Team,
vorab meinen Dank für die Berichterstattung der letzten Jahre und der vielen differenzierten Meinungsbeiträge.
Zur Kriegstüchtigkeit:
In dieser offensichtlich (!) faschistisch adaptierten Kriegspropaganda, die von Seiten der NATO, der BW und dem Deutschen Kriegsminister gehetzt wird, damit auch “dem letzten EU-Bürger” klar wird, dass ein >Verteidigungs<Krieg “gegen die zukünftigen >unprovozierten< >Angriffskrieger<” aus Russland und China nötig werden wird, sehe ich den gewollten Zerstörungswillen gegen uns als Bevölkerung! Die uns innewohnende Menschlichkeit, die Empathie und das Sozialgefüge soll “per psychologischer Zerstörung” ersetzt werden. Wie viel Propaganda der US-Administration muss in diesen Kriegsminister eingewirkt sein, bis die letzten klaren Gedanken sich in Hass und Hetze umkehren und aus dem Menschen “Pistorius”, dieser “Golem” wird, bzw. wurde?
Ich frage mich, an welchem Punkt der Politikermensch dazu gebracht wurde, die jedem angeborene Fürsorge- und Hilfsbereitschaft abzulehnen. Wie kommt es , dass in EU-Europa sich Innen-, Wirtschaft-, Krieg- oder Außenminister sich zu offenen Menschenfeinden wandeln, so dass man sie nicht einmal mehr in die Arme schließen und erklären kann:
Alles ist gut und bleibt auch so; sprechen hilft!
Ganz klar allerdings ist mir, dass dieser (angebliche) Sozialdemokrat, weder Sozial, noch Demokrat, noch menschlich ist, sondern einzig ein Kriegstyrann ist, dem man Einhalt gebieten muss.
Ich halte mich mit der Mehrheit aller Menschen >untergehakt<:
Ich will auf gar keinen Fall Krieg!
Die Kriegsbefürworter ! müssen ! ausnahmslos ALLE in die 1. Kriegsreihe, um wieder zu Vernunft zu kommen oder…
Naivität einmal beiseite:
“Unsere” Geheimdienste sammeln Schmutz und Verfehlungen von uns, also auch von Politikern! So haben bspw. die US-Geheimdienste die “Sammlung” der Stasi über Westdeutsche Politiker geraubt und in die USA “gebracht”. Selbstverständlich hatte das einen erpresserischen Zweck. So, wie der BND eine “Zweigstelle” der CIA ist, sind die vielen “NGOs” Zweigstellen von Konzernen; ist die Bundesregierung “verpflichtet”; ist die Bundeswehr inzwischen abhängig etc. PP.
Wenn schon ein Deutscher Bundeskanzler erpressbar ist, ein Wirtschaftsminister ferngesteuert, eine offensichtlich unfähige Außenministerin jeglicher Sprache hinderlich und ein Gesundheitsminister offen Lobbyist sind, was erwartet mich dann als Bundesbürger?
“Verlassen sie doch einfach, bitte, die Politik.”
Eigentlich muss es heißen:
“Gehen sie ins Gefängnis, begeben sie sich direkt dort hin, gehen sie nicht …!”
Würde dieser Staat eine Demokratie sein, … !!
von unserem Leser R.L.
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