Leserbriefe zu „Gut, dann reden wir eben über Kriegstüchtigkeit“
Marcus Klöckner kommentiert hier aktuelle Äußerungen der SPD-Politiker Sigmar Gabriel und Boris Pistorius. Sie würden zeigen: Es höre nicht auf. Seit geraumer Zeit würden Politik und Medien die Begriffe „Kriegstüchtigkeit“ und „kriegstüchtig“ in die Öffentlichkeit pressen. Das geschehe auf eine Art und Weise, als sei Kriegstüchtigkeit eine Selbstverständlichkeit. Es sei jedoch Demagogie, wenn gesagt werde, dass sich nur eine Gesellschaft, die noch nicht in der „Zeitenwende“ angekommen sei, über derartige Begriffe aufrege. Wir haben dazu interessante E-Mails erhalten und bedanken uns dafür. Christian Reimann hat für Sie die nun folgende Leserbriefe-Auswahl zusammengestellt.
1. Leserbrief
Liebe Nachdenker,
Würde man Kriegstüchtig gegen Kriegssüchtig tauschen, würde dieser ganze Wahnsinn sein wahres Gesicht erhalten.
Danke für solche Artikel.
Liebe Grüße
Armin Hellinger
2. Leserbrief
Sehr guter aber auch erschreckender Beitrag! Ein Nachtrag noch oben drauf: denselben Wortschatz benutzten die Nazis zur Vorbereitung des 2. Weltkriegs. Hierzu ein Link.
Der Beitrag ist aus dem Jahr 1944, in einer TV Reportage (in “Countdown zum 2. Weltkrieg”, meine ich war das) wurden diese Begriffe aber auch schon fuer die Vorkriegszeit dokumentiert.
Mein Mann arbeitete mal in einem der sehr grossen Museen Deutschlands und fand Unterlagen aus dem Jahr 1936(!), in denen schon Vorkehrungen zur Einlagerung der Ausstellungsobjekte gefordert wurden. So geht das…auch jetzt bestimmt.
Karin Tancke
3. Leserbrief
Kriegstüchtigkeit ist für mich wahrlich eine Zeitenwende, in der ich noch nicht angekommen bin.
Eine solche Zeitenwende hat es schon einmal gegeben. Diese durften meine Eltern erleben nachdem sie in ihrer Jugendzeit hinter den Kriegstrommlern einher marschierten und aus Leibeskräften sangen: “Uns’re Fahne flattert uns voran! Uns’re Fahne ist die neue Zeit!”
Eine abscheuliche Geschichtsvergessenheit, Herr Gabriel.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Jostmeyer
4. Leserbrief
Da bleibt einem die Spucke weg.
Mit der SPD in den Kampf ziehen?
Es gibt Protest innerhalb der SPD, aber ob er ausreicht?
Schönen Gruß! Angelina Sörgel
5. Leserbrief
Liebe NDS,
DLF Kultur hat die Kriegstüchtigkeit ja unlängst als Unwort des Jahres ins Spiel gebracht.
Doch erst die Lektüre Ihres Beitrags läßt mich das ganze Ausmaß der Pervertierung des Begriffs Tüchtigkeit in Worte fassen – vielen Dank!
Ob sich in einem worstcase Szenario unsere politischen Entscheidungsträger als ebenso kriegstüchtig erweisen, wie sie es von uns einfordern, oder aber eine zukünftige Regierung – nebst ggf. weiteren “strategisch unentbehrlichen Persönlichkeiten” – ihren Hauptsitz tatsächlich an die Ostküste der USA umsiedelt, wie von Erich Vad in seinem neuen Buch einleitend als mögliches Szenario beschrieben, müssen wir hoffentlich niemals erfahren!
Mit freundlichen Grüßen
Felicitas Plenzig
6. Leserbrief
Guten Tag,
man muss darüber reden und darf nicht nachlassen im anprangern dieser ,, Kriegstüchtig ” Macher. Wie irre, verwerflich und gefährlich ist es, die Diplomatie ,das miteinander reden, das streben nach Frieden einfach nicht mehr zu praktizieren und statt dessen Kriegstüchtig zu werden.
Als Feindbild , ein von den “Guten” dämonisierter russischer Staatspräsident und letztendlich einfach wieder einmal Russland. Die publiken Massenmedien, besonders abgründig zu nennen, ARD und ZDF unterstützen die Kriegstüchtig Macher und Feindbildbauer propagandamäßig. Andere Medien veröffentlichen zeitgleich Umfragen, wieder mehr Deutsche bereit ihr Land mit der der Waffe zu verteidigen. Nein, es ist bei den Menschen immer noch nicht angekommen, dass es uns betrifft. Es wird ernsthaft und ohne Zweifel für einen Krieg in naher Zukunft geplant und gerüstet. Mit sinnvoller, effizienter Landesverteidigung, Katastrophen und Bevölkerungsschutz, hat diese Kriegstreiberei rein gar nichts zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stöbe
7. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner,
sagte der Pistolius wirklich:
“Im Ernstfall brauchen wir wehrhafte junge Männer und Frauen, die dieses Land verteidigen können. Wir müssen durchhaltefähig und aufwuchsfähig sein”?
“Aufwuchsfähig”, dann werden demnächst wohl wieder Mutterkreuze verliehen, für Frauen die das Kanonenfutter für seinen Krieg gebären. Kommen diese Politiker nie aus der Ungeisteshaltung des “Tausendjährigen Reiches” heraus?
Es ist natürlich wichtig darauf hinzuweisen, wie wahnsinnig, verantwortungslos und selbstzerstörerisch diese Kriegspolitik ist. Die Politiker, die heute gegen Russland hetzen, sollten sich erinnern dass sie nicht nur Deutsche sind, sondern auch Repräsentanten ihres Landes. Ein Land das im Zweiten Weltkrieg 27 Millionen Sowjetbürger umgebracht hat, die meisten davon Russen. Wenn 6 Millionen ermordete Juden eine Staatsräson “Nie wieder Antisemitismus” begründen, was ist dann mit 4 mal so viel ermordeten Russen?
Deutschland muss sich gegenüber Russland zurückhalten, eine Politik der Entspannung und Kooperation anstreben. Zu aller erst als moralischer Imperativ, s.o., und dann aus Selbsterhaltung und zum eigenen Nutzen.
Was Pistolius, Siggi Pop und so viele andere Politiker zur Zeit veranstalten ist moralisch allerunterste Schublade und totaler Wahnsinn. Wenn die dann auch noch gewählt werden, dann “kann ich gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte” (Jens Berger, Die SPD geht in den Wahlkampf – man kann nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte).
Viele Grüße,
Rolf Henze
8. Leserbrief
Liebes NDS-Team,
Man nenne mir doch einen vernünftigen Grund, warum man Europa und speziell Deutschland in diesem erbarmungswürdigen Zustand erobern sollte, erst recht in 5 Jahren. Das lohnt doch keine Kanonenkugel. Also kann die Devise höchstens Angriff lauten. Dann bin ich auch gespannt, mit welchen Drogen die Coronajahrgänge der jetzigen Jugend motiviert werden sollen. Momentan entfährt mir da leider nur ein teuflisches Lachen….
Mit den besten Grüßen von Ihrem Leser I. Drechsel
9. Leserbrief
Liebe NDS’ler, lieber Marcus Klöckner.
Herzlichen Dank Ihr Lieben, für den Beitrag.
Da ich dem Jahrgang 1948 angehöre regt mich dieser Kommentar nicht mehr so sehr auf, da ich seit meiner “Wehr-?-pflichtzeit” weiss, was für eine Narrengesellschaft sich dort aufhält, herumtreibt und blökt.
Wir sagten dazu “Zivilversager” oder “bist ein armer Hund, dann geh’ doch zum Bund”, da wirst du zwar versorgt, musst aber immer das Maul halten und gehorchen, um nicht zu sagen, duckmäusern.
Wenn diese Kriegstreiber aus “meiner ehemaligen spd” jetzt ins Kriegshorn blasen (lassen), dann sollen sie sich als erste in die vordersten Kampflinien begeben, und ich wäre gerne dabei, um zu sehen, wie sie sich vor Angst in die Hose sche… würden. Sie sollten sich mit ihren Frauen und Kindern als Vorbild einreihen und die Waffen benutzen, die sie für ihre Sicherheit haben herstellen lassen.
Bah – pfui, Hohn und Schande über dieses Gesocks.
Das waren noch keine richtigen Schimpfwörter, die würde ich ihnen gerne persönlich in ihre Kriegstreiber-Visagen sagen.
Danke für Eure überlebens-wichtigen Informationen,
friedliche und hoffnungsvolle Grüsse an Euch alle,
J. Sales
10. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner,
“Wie „Kriegstüchtigkeit“ am Ende oft genug ausgegangen ist, dürfte jeder wissen, der das Wort Geschichte fehlerfrei buchstabieren kann. Tote und Versehrte auf allen Seiten. Schier unendliche Zerstörung.”
Ich könnte mir vorstellen, wie man das Thema “Kriegstüchtigkeit” ganz schnell für Deutschland lösen könnte:
Man sollte dem Ausspruch des russischen Generalleutnants Alexander Lebed folgen,
der im ersten Tschetschenienkrieg gesagt hat:
„Lassen Sie mich eine Kompanie aus den Söhnen der Elite rekrutieren und der Krieg wird am nächsten Tag vorbei sein“.
Ich würde noch die Eliten selber und deren Töchter einbeziehen.
Dann könnten sie unsere Werte, egal wo, an der vordersten Front verteidigen und ihre “Kriegstüchtigkeit” beweisen.
Wahrscheinlich würde aber für die deutschen “Eliten”, die unbedingt für die “Kriegstüchtigkeit” Deutschlands sind,
EINE Kompanie nicht reichen.
Erich Maria Remarque sagte mal:
“Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen.”
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Korcz
11. Leserbrief
Zum Thema Zeitenwende:
An einer Zeitenwende stehen wir im Moment tatsächlich. Russland hat sie eingeleitet mit der Vorstellung einer völlig neuen Waffentechnologie, gegen die es in absehbarer Zeit keine Gegenmittel gibt. Die von der Oreshnik, der neuen russischen Mittelstreckenrakete, in ihre Ziele getragenen Geschosse schlagen dort mit einer Geschwindigkeit von Mach 10 oder etwa 3 km/s ein und haben selbst schon als sprengstofflose Übungsköpfe durch ihre kinetische Energie eine verheerende Wirkung. Jede Oreshnik trägt 6 solcher Geschosse, die präzise auf unterschiedliche Ziele gelenkt werden können. Und das mit einer Reichweite von über 5000 km. Man kann sich leicht ausrechnen, dass mittels eines Dutzends dieser Raketen die Verkehrsinfrastruktur Nato-Europas nachhaltig zerstört werden kann: Der Nordostseekanal trocken, der Kanaltunnel zwischen den Raketenlieferanten Frankreich und GB dafür geflutet, die großen innereuropäischen Wasserstraßen nicht mehr befahrbar, Autobahnbrücken in Trümmern, etc. Und all das kann in einer einzigen Nacht passieren, es gibt dagegen keine Abwehrmöglichkeit.
Angesichts dieser neuen russischen Technik, die mittels rein konventioneller Mittel die Zerstörungen eines Atomwaffenangriffs erzielen kann, auch nur über zukünftige “Kriegstüchtigkeit” zu sinnieren, mutet absurd, ja geradezu kriminell an. Nach der Bevölkerung der Ukraine sollen die Völker Nato-Europas für die Allmachtsphantasien der USA und deren europäischer Marionetten geopfert werden. Und die Völker schweigen…
Ich fürchte, dass sich in den nächsten Monaten die Situation noch erheblich verschärfen wird, egal wer in Washington den Präsidenten gibt. Es deutet alles in Richtung atomarer Eskalation durch den Wertewesten. Natürlich werden die A-Waffen zunächst der Ukraine übergeben, die sie dann in eigener Verantwortung einsetzen darf. Der Westen hat damit nichts zu tun. Und die Zeit wird knapp für Kiews Sponsoren. Sobald in Russland die Massenproduktion von Oreshnik & Co angelaufen ist, bleibt ihnen nur noch der Rückzug. Für die Baerbocks, Pistorius, Gabriels etc der sichere politische Tod!
Ach ja, ein Tipp noch für die wenigen verbliebenen eigenständig Denkenden im Deutschen Bundestag: Wenn die Kriegstreiber neue Gelder für z.B. teure US-Pershigs eintreiben wollen: Fragt sie einfach, ob die in der Lage sind, die russischen Oreshniks (und deren Geschwister, Russland hat den Schleier wohl nur ein klein wenig geöffnet) abzufangen. Wenn nicht, wozu das viele Geld in die USA tragen?!
LG Helmut Ruch
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