Hinweise des Tages
Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “Mehr” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (RS/JB)
Hier die Übersicht. Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert.
- WDR
- Der unerhörte Klang des Geldes – Praktiken und Risiken bei Public Private Partnerships
- Horst-Schmidt-Kliniken: Hilfe aus der Karibik
- Uniklinik Gießen/Marburg: Rhön will Stellen kürzen
- Juncker fordert “Aufbaukommissar” für Griechenland
- Immer Ärger mit der Geschichte
- Trittins Platz an der Sonne
- Rette sich, wer kann
- Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz
- Alltagsrassismus: Kalender der Deutschen Polizeigewerkschaft
- Links ist, wenn Autos brennen
- Post blamiert sich mit Anleitung zum Mobben
- Das kleine Einmaleins der Arbeitslosenstatistik
- Osten: Das Transfer-Ende naht
- Regierung verschärft erneut Ökostrom-Gesetz
- EU-Lebensmittelsicherheit: Die Lobbyisten sitzen mit am Tisch
- Freispruch für Ex-Richter Garzon wegen der Franco-Ermittlungen
- Ökonomische Auslauf-Modelle
- Joachim Gauck sieht Internet als Bedrohung der Meinungs- und Pressefreiheit
- Generalstreik in Indien – Millionen Arbeitnehmer legen öffentliches Leben lahm
- Leichtes Spiel für Taliban
- Täglich grüßt das Murmeltier: GfK-Konsumklima: Die Verbraucherlaune steigt
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
- WDR
Unsere Beiträge zum WDR werden in der Branche mit Interesse verfolgt. Prof. Dr. Hans-Joachim Lenger hat uns freundlicherweise einen Brief an Wolfgang Schmitz, Hörfunkdirektor von WDR3, zur Verfügung gestellt.
Quelle: Die Radioretter [PDF – 45 KB] - Der unerhörte Klang des Geldes – Praktiken und Risiken bei Public Private Partnerships
Mit Beteiligung privater Unternehmen versucht die öffentliche Hand trotz aller Haushaltsdefizite und gekürzter Budgets eine Reihe außerordentlich großer Bauprojekte zu realisieren. Der Bau der Hamburger Elbphilharmonie oder der eines 75 Kilometer langen Abschnitts der Autobahn A1 zwischen Hamburg und Bremen sind bekannte Beispiele für dieses Finanzierungsmodell.
Quelle 1: dradio
Quelle 2: dradio [MP3] - Horst-Schmidt-Kliniken: Hilfe aus der Karibik
Ex-OB Exner unterschreibt das Bürgerbegehren gegen HSK-Verkauf – und stellt seine Parteifreunde in den Senkel.
Quelle 1: FR
Quelle 2: Brief von Ex-Oberbürgermeister Achim Exner (SPD) an den Sprecher des Bündnisses HSK-PRO-Kommunal [PDF – 45 KB]Passend dazu:
- Uniklinik Gießen/Marburg: Rhön will Stellen kürzen
Trotz Gewinn- und Umsatzplus: Die Rhön Klinikum AG will an der Uniklinik Gießen-Marburg 500 Stellen streichen. Der Betriebsrat geht auf die Barrikaden.
Quelle: Ärztezeitung - Juncker fordert “Aufbaukommissar” für Griechenland
Es klingt wie die positive Variante von Angela Merkels Sparkommissar: Euro-Gruppen-Chef Juncker will einen EU-Kommissar einsetzen, der Griechenlands Wirtschaft “an europäische Standards” anpassen soll.
Quelle: SZ - Immer Ärger mit der Geschichte
Mit historischen Vergleichen bewegt man sich in der Politik stets auf dünnem Eis. Das gilt nicht nur für den, der die Vergangenheit bemüht, um die Kritik am Gegenwärtigen zu unterstreichen – sondern auch für jene, die sich darüber erregen. Ein Disput zwischen Gregor Gysi von der Linken und Volker Beck von den Grünen hat das am Montag einmal mehr gezeigt.
Quelle: taz - Trittins Platz an der Sonne
Die Grünen wollen unbedingt die Koalition mit der CDU
Wenn der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag die Chefredakteurin der keineswegs als grünenfeindlich bekannten taz des „Schweinejournalismus“ zeiht, ist dies für sich genommen eigentlich nicht weiter interessant. Wenn es sich beim Auslöser des Vorgangs um einen kritischen Kommentar eines taz-Kollegen zu Joachim Gauck handelt, wird die Sache schon interessanter. Und wenn dies öffentlich und vor Millionen Zuschauern geschieht, nämlich in der Talkshow von Maybrit Illner, wird der Vorfall zu einem Politikum.
Quelle: taz - Rette sich, wer kann
Zu Besuch beim Soziologen Wilhelm Heitmeyer
Quelle: taz - Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz
Von Galton zu Sarrazin: Die Denkmuster und Denkfehler der Eugenik
Im Vorwort zur neuen Taschenbuch-Ausgabe von „Deutschland schafft sich ab“ klagt Thilo Sarrazin über die Verengung der Rezeption seines Buches auf die “Islamkritik“. Haben wir die falsche Sarrazin-Debatte geführt?
Es stimmt: Sarrazins „Islamkritik“ ist nur das Nebenprodukt eines umfassenden Projekts, dessen Hintergrund bisher nicht ausgeleuchtet wurde. Der vorliegende Sammelband diskutiert aus Sicht verschiedener Wissenschaftsdisziplinen die Behauptung, in modernen Gesellschaften finde eine Gegenauslese zu Gunsten der Dummen statt. Die Autoren zeigen, dass die von Thilo Sarrazin angestoßene Debatte um eugenische Ideen kreist und sich zu weiten Teilen auf dubiose Forschungsergebnisse eines internationalen Zitierkartells stützt.
Quelle: Seite zum Buch - Alltagsrassismus: Kalender der Deutschen Polizeigewerkschaft
29.2.2012 – In Polizeikreisen und Politik sorgt derzeit ein offizieller Kalender des bayerischen Landesverbandes der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) für Diskussionen. Der Kalender, der in einer Auflage von 3.000 Exemplaren an Mitglieder der Gewerkschaft verteilt wurde, zeigt Karikaturen mit teilweise rassistischem Inhalt.
Quelle: Jacob Jung - Links ist, wenn Autos brennen
Mit Geldern des Familienministeriums besuchen Jungkonservative Berlin. Unklar bleibt, was das mit Linksextremismus zu tun haben soll. Was der Trip nach Berlin mit dem Kampf gegen linken Extremismus zu tun haben sollte, erklärte die Kölner JU so: Berlin sei eben bekannt als “Hauptstadt der angezündeten Autos”.
Quelle: taz - Post blamiert sich mit Anleitung zum Mobben
Ein geheimes Papier einer Post-Filiale teilt unproduktive Mitarbeiter in Typen ein und empfiehlt, “auffällige” Kollegen und “Motzbrüder” gezielt unter Druck zu setzen. Die Firmenzentrale distanziert sich. Nach dem Bericht über den Umgang mit sogenannten „Low-Performern“ werden die Boten in dem Papier in vier Typen eingeteilt: Typ eins arbeitet zuverlässig, aber extrem langsam; Typ zwei sei uneinsichtig und beratungsresistent, kurz: „Motzbrüder“ mit negativer Grundeinstellung“. Bei Typ drei handle es sich um Sozialfälle, die für die Zustellung ungeeignet seien; Typ vier könne wegen seines „hohen Alters“ den Schalter nicht mehr umlegen. Zur Leistungssteigerung wird empfohlen, an Samstagen, Montags und vor Feiertagen keinen Urlaub zu geben oder Überstunden verfallen zu lassen.
Quelle: FR - Das kleine Einmaleins der Arbeitslosenstatistik
Zugegeben: Die aktuellen Arbeitslosenzahlen für den Februar 2012 klingen gut. 3,11 Millionen Menschen waren in diesem Monat von Arbeitslosigkeit betroffen. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,4 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2011 ging die Arbeitslosigkeit somit um 203.000 zurück und erreicht damit die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Februar seit 21 Jahren.
Quelle: Jacob Jung - Osten: Das Transfer-Ende naht
Seit Monaten hält das Innenministerium eine Studie des Ifo-Institutes Dresden zurück, die das Ende der Förderung für Ostdeutschland empfiehlt. Grund: Das Westniveau bleibt unerreichbar. Weite Teile des Ostens sind und bleiben strukturschwach.
Quelle: TAZ - Regierung verschärft erneut Ökostrom-Gesetz
Die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes geht weiter als gedacht: Nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen plant die Regierung eine Klausel, mit der sie die Förderung von Strom aus Solar-, Wind- und Biogasanlagen am Parlament vorbei kappen kann. Die Branche ist entsetzt.
Quelle: SPIEGEL Online - EU-Lebensmittelsicherheit: Die Lobbyisten sitzen mit am Tisch
In den letzten Jahren haben wir öfter über Interessenkonflikte bei Experten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und enge Verbindungen zur Industrie berichtet . Passend zum 10. Geburtstag der EFSA haben unsere Kollegen vom Corporate Europe Observatory nun gemeinsam mit Earth Open Source eine umfassende Studie veröffentlicht. Darin weisen Sie nach, dass trotz neuer Regeln zur wissenschaftlichen Unabhängigkeit solcher Gremien, der Einfluss der Lebensmittelindustrie sehr groß ist und somit weiterhin ein großer Handlungsbedarf besteht.
Quelle: Lobby Control - Freispruch für Ex-Richter Garzon wegen der Franco-Ermittlungen
In einem zweiten Verfahren wurde Spaniens bekanntester Richter Garzon vom Obersten Gerichtshof freigesprochen. Internationaler Druck hat sicher mit dazu beigetragen. An dem Karriere-Ende von Richter Garzon ändert das gar nichts mehr!
Quelle: Telepolis - Ökonomische Auslauf-Modelle
Mitten in der Vorlesung stehen 70 Wirtschaftsstudierende auf. Sie verlassen den Saal aus Protest. Ihre Kritik: Der Professor indoktriniere. Diese Episode spielte sich im Sommer 2011 in Harvard ab. In einem Brief an Professor Gregory Mankiw erklärten sich die Studenten: Anstatt einer breiten Einführung in die ökonomische Theorie hätten sie eine limitierte, stark verdrehte Sicht der Ökonomie angetroffen. Diese bewahre «das problematische und ineffiziente System der wirtschaftlichen Ungleichheit in unserer Gesellschaft». Es brauche alternative Ansätze und eine kritische Diskussion über die verschiedenen vereinfachenden ökonomischen Modelle. Wenn es Harvard nicht schaffe, ihre Studierenden mit einem breiten und kritischen Verständnis der Wirtschaft auszurüsten, dann könnte deren zukünftiges Handeln das globale Finanzsystem schädigen. Das hätten die Handlungen ihrer Vorgänger in der Krise schon einmal bewiesen. – Nobelpreisträger Milton Friedman, der als Vertreter der Chicago School die vorherrschende Lehre entscheidend mitprägte, wies einst darauf hin, dass man eine Theorie nicht an der Qualität der Annahmen, sondern allein an der Qualität der Voraussagen messen solle. Nun hat die grosse Masse der Mainstream-Ökonomen die US-Hypothekenkrise nicht kommen sehen. Bankmanager und -ökonomen haben sie sogar mit herbeigeführt – ihre eigene gesellschaftliche Verantwortung dabei gänzlich missachtend. Wieso wird an offensichtlich unbrauchbaren Modellen festgehalten?
Quelle: NZZ - Joachim Gauck sieht Internet als Bedrohung der Meinungs- und Pressefreiheit
40 Prozent der Deutschen sind Digital Outsiders – das DIVSI-Institut unter der Schirmherrschaft des künftigen Bundespräsidenten stellt eine Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet vor
Mit dem Deutschen Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) hat die Deutsche Post im Jahr 2011 eine Gesellschaft ins Leben gerufen, die es sich zum Ziel gemacht hat, “vertrauliche und sichere Kommunikation im Internet zu fördern”. Als Schirmherr des DIVSI konnte ausgerechnet der künftige Bundespräsident Joachim Gauck gewonnen werden.
Quelle: Telepolis - Generalstreik in Indien – Millionen Arbeitnehmer legen öffentliches Leben lahm
Es ist einer der größten Streiks seit der Unabhängigkeit im Jahre 1947: Millionen Inder folgen dem Aufruf zum Generalstreik. Vor allem der Bankensektor ist betroffen, Märkte und Fabriken bleiben geschlossen, auch öffentliche Verkehrsmittel fahren nicht.
Quelle: Süddeutsche Zeitung - Leichtes Spiel für Taliban
Nachdem am Wochenende zwei US-Militärberater im “sichersten” Gebäude Afghanistans, im Innenministerium, erschossen wurden, zieht die internationale Isaf-Truppe nun alle Mitarbeiter aus den afghanischen Institutionen Kabuls ab. Das bedeutet das vorläufige Aus für die technische Unterstützung und Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte. Und einen Stopp des nachrichtendienstlichen Austausches. Die westliche Abzugsstrategie, der sogenannte Transitionsprozess, ist damit lahmgelegt. Zwar betont Isaf, dass dies nur eine vorübergehende Maßnahme sei. Doch kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Vertrauen zwischen westlichen Militärs und den afghanischen Partnern zerrüttet ist. So lange die afghanischen Behörden kein verlässliches Konzept zum Schutz westlichen Personals entwickeln, wird die Zusammenarbeit nicht mehr funktionieren.
Quelle: tazAnmerkung Orlando Pascheit: Wie meinte noch unser Verteidigungsminister bei seinem Weihnachtsbesuch: “Viele unterschätzen, wie kompliziert ein Abzug ist: Der technische Vorgang eines Abzuges und die politischen Bedingungen dafür zu schaffen, dass nach dem Abzug nicht alles umsonst war, weswegen Sie hier waren”. Es wird wohl immer komplizierter. Und – wie oft muss man das noch sagen: Es liegt in der Natur eines Guerillakrieges, dass niemand vor Anschlägen sicher ist.
- Täglich grüßt das Murmeltier: GfK-Konsumklima: Die Verbraucherlaune steigt
Das Konsumklima-Barometer klettert – trotz der Konjunkturflaute und der hohen Benzinpreise. Die Verbraucherlaune steigt, weil die Beschäftigten bei Tarifverhandlungen auf höhere Lohnzuwächse hoffen.
Trotz Konjunkturflaute und hoher Benzinpreise sind die deutschen Verbraucher so gut gelaunt wie seit einem Jahr nicht mehr. Das für März berechnete Konsumklima-Barometer kletterte wie von Fachleuten erwartet von 5,9 auf 6,0 Punkte, teilten die GfK-Marktforscher am Dienstag zu ihrer Umfrage unter 2000 Verbrauchern mit.
„Die Beschäftigen hoffen, dass bei den anstehenden Tarifverhandlungen die Lohn- und Gehaltszuwächse besser ausfallen werden als in der Vergangenheit“, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Die Konjunktur wird dagegen etwas skeptischer eingeschätzt, die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen bleibt trotz eines kleinen Dämpfers auf hohem Niveau.
Quelle: FAZAnmerkung RS: Und „der Fünf-Jahres-Plan würde übererfüllt“.