Leserbriefe zu „Ausblenden, was nicht passt: Journalistische Bankrotterklärung bei „Maischberger““
Marcus Klöckner kommentiert in diesem Artikel die „Maischberger“-Sendung, in der Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Oskar Lafontaine diskutierten. Die Moderatorin und ihre Redaktion hätten gezeigt, wo die „journalistischen“ Prioritäten liegen, nachdem Oskar Lafontaine darauf aufmerksam gemacht habe, dass der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter öffentlich die Auffassung vertrete, der Krieg solle nach Russland getragen werden. Denn davon habe die Journalistin und Moderatorin in ihrer Sendung nichts hören wollen. Das sei ein Stück „Zombie-Journalismus“. Wir danken für die interessanten Leserbriefe. Hier nun eine Auswahl, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.
1. Leserbrief
Guten Morgen.
„Ausblenden, was nicht passt“ ist doch nichts anderes als pure Propaganda, und somit genau das, was den weit überwiegenden Teil des – ja – durch unser aller Zwangsgebühren finanzierten Programms des ÖRR seit Jahren ausmacht.
MfG
Herbert Gerusch
2. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner,
nachdem Sie die Passage der Maischberger-Sendung inhaltlich unter die Lupe genommen hatten, habe ich die ca. 25 Minuten mit Strack-Zimmermann und Lafontaine ergänzend quantitativ ausgewertet. Die Ergebnisse mögen natürlich fehlerbehaftet sein, sprechen aber, denke ich, eine deutliche Sprache.
Es wäre schön, wenn vielleicht mal ein paar Medienwissenschaftler das umfassend und professioneller mit ähnlichen Formaten/Konstellationen im Rahmen einer Studienarbeit machen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Nack
3. Leserbrief
Marcus Klöckner schreibt zurecht: „Manchmal offenbart der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Sekunden, wie kaputt er ist.“ Die Moderatorin Sandra Maischberger hat dies nicht das erste Mal bewiesen. Erinnern möchte ich an eine Sendung aus dem Jahr 2017.
In ihre Talk-Runde „Gewalt in Hamburg: Warum versagt der Staat?“ waren eingeladen der Stern-Journalist Hans-Ulrich Jörges, der Politiker der Linken Jan van Aken, der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, die Publizistin Jutta Ditfurth, der Hamburger CDU-Bürgerschaftsabgeordnete und Polizeifunktionär Joachim Lenders und die SPD-Familienministerin Katarina Barley.
Es kommt selten vor, dass ein Gast einer Talkshow die Runde verlässt, einfach geht. Die Mikrofonverkabelung aus dem Jackett nestelt und nicht mehr zu halten ist. Wolfgang Bosbach (CDU) hat sich diese Freiheit genommen. Er konnte die Mitdiskutantin Jutta Ditfurth nicht mehr ertragen. Er hatte die Schnauze voll: “Frau Ditfurth hat zum dritten oder vierten Mal Herr Lenders in geradezu unverschämter Weise angegangen. (…) Frau Ditfurth ist persönlich und von ihrem Verhalten – in Anführungszeichen – Argumentation unerträglich.” Kurz zuvor hatte der Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete und Polizeifunktionär Joachim Lenders (CDU) zu den Ausführungen Ditfurths, diverse Medien hätten darüber berichtet, dass Journalisten von der Polizei verprügelt worden seien, mit äußerster Erregung kommentiert: “Sie haben ja sowieso keine Ahnung! Es ist doch einfach Gesabbel, was Sie da machen! Einfach dummes Gesabbel!”
Die Gastgeberin der Talkshow wollte den Konflikt nach Bosbachs Abgang regeln, indem sie erzieherisches Neuland betrat. An Ditfurth gerichtet sagte Maischberger: “Jetzt muss ich Sie tatsächlich auch bitten, die Sendung zu verlassen, dann haben wir wieder eine Parität hier.” Also: Weil Wolfgang Bosbach aus freien Stücken die Talkrunde verlassen hat, soll Jutta Ditfurth durch einen zu erzwingenden Abgang Parität wieder herstellen. Man fragt sich: Welche Parität? Seit wann werden Talk-Runden nach diesem Kriterium besetzt?
Ditfurth ließ sich nicht rauswerfen. Maischberger stellte trotzdem ihre Parität her. Ditfurth kam einfach nicht mehr dran.
Mit freundlichen Grüßen
Rudi Brenzinger
Anmerkung: Link zur Sendung auf Youtube, ca. ab Minute 58
4. Leserbrief
Hallo!
In diesem Zusammenhang ist es auch immer wieder bemerkenswert (im Wortsinne, also des Bemerkens wert), wie kritiklos die Lügen der diesbezüglich schon regelrecht verhaltensauffälligen Rüstungslobbyistin Strack-Zimmermann im ÖR toleriert und weitergetragen werden. Jene Frau, die im Wahlkampf auf einer Veranstaltung in Ravensburg öffentlich behauptete, Putin würde “400.000 Menschen am Tag umbringen”, um dann im Anschluß an diese völlig zu Recht von einem Pfeifkonzert begleitete Veranstaltung einen besonders lautstarken Gegendemonstranten persönlich anzugehen.
schwaebische.de/politik/eklat-in-ravensburg-strack-zimmermann-beschimpft-demonstranten-2446389
Aber im TV ist es ja nicht besser. Ihren Mitdiskutanten unqualifiziert über den Mund zu fahren, scheint dabei ihre Kernkompetenz zu sein. So wies sie in einer Phönix-Runde die Aussage eines BSW-Vertreters, daß Putin zur “Friedenskonferenz” in der Schweiz gar nicht eingeladen worden sei, zurück, und behauptete wahrheitswidrig, er sei eingeladen worden und hätte abgelehnt (Minute 8).
Nun also bezichtigt sie – wieder mal öffentlich – Lafontaine der Lüge, obwohl die von ihm angeführte Aussage Kiesewetters aktenkundig ist. Und die “Moderatorin” springt nicht etwa Lafontaine bei, sondern Strack-Zimmermann. Auch das eine klare Zustandsbeschreibung des “Journalismus” in den tonangebenden ÖR-Medien.
Gruß, Ole.
5. Leserbrief
Hallo,
die journalistische Bankrotterklärung von Maischberger ist auf den Punkt gebracht. Die menschliche Bankrotterklärung von einer Person namens Strack-Zimmermann sollte hier aber noch Erwähnung finden.
Strack-Zimmermann unterstellt tatsächlich Herrn Lafontaine, das er aufgrund seiner Aussagen über den Kriegstreiber Kiesewetter für den Angriff auf Kiesewetter Verantwortung trägt.
Woher will sie das wissen?
Hat der sogenannte Angreifer dies als Gründe genannt?
Mitnichten!
Vielmehr waren die durchaus strafrelevanten kriegstreiberischen Aussagen von Kiesewetter selbst Anlass für diese Attacke.
Strack-Zimmermann stellt hier Zusammenhänge her, die schlicht ihrer verblendeten Phantasie entspringen und stellt diese als Wahrheit da, was sie nachweislich nicht sind.
Kiesewetter, der auch schon bei Maischberger zu Gast war und auch schon mal Sicherheitspersonal als KZ Wächter bezeichnet und Strack-Zimmermann, die auf Wahlkampfveranstaltungen Menschen beleidigt und sogar bedroht, sind die Wiedergänger einer Zeit in der die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts vorbereitet wurde.
Umso erschreckender, das deren eindeutig Grundgesetz verletzenden Aussagen dann noch vom Publikum beklatscht werden.
Grüße
T. Rath
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