Leserbriefe zu „Anpassung wird belohnt: Staatspreise für Tote Hosen und Alena Buyx“
In diesem Beitrag kommentiert Tobias Riegel die Absicht, die ehemalige Vorsitzende des deutschen „Ethikrates“, Alena Buyx, mit dem Verdienstorden der BRD und die Band „Die Toten Hosen“ mit dem Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen auszeichnen zu wollen. Die Band habe jedoch keinen Vorbild-Charakter. Vielmehr habe „das Sprachrohr der Band, der Sänger Campino, bei den Themen Corona-Impfung und Ukrainekrieg eine ziemlich peinliche Angepasstheit an den Tag gelegt“. Es könne außerdem auf die zahlreichen Gelegenheiten hingewiesen werden, „bei denen Buyx keineswegs Beiträge ´für das gegenseitige Verständnis und den gesellschaftlichen Dialog in der Bundesrepublik´ geleistet hat, sondern eher im Gegenteil“. Wir danken für die interessanten Zuschriften. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.
1. Leserbrief
Lieber Tobias Riegel,
habe Ihren Artikel sogleich an die „Toten Hosen“ gesandt mit dem
Zusatz:
Nomen est omen !
L.G.
Ute Plass
2. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
wenn eine ehemalige Vorsitzende des Ethikrats einen Staatspreis in diesem Land bekommt, dann ist das ein eindeutiger Beleg dafür, dass es mit dieser Ethik nicht weit her ist. Denn der Staat hat keine Ethik, sondern Gesetze und Interessen.
Beste Grüße
Hae-Joo Chang
3. Leserbrief
Geschätzte NDS,
ich bin Altrocker seit den 60-ern und habe mir einige Individualitäten von damals bis heute erhalten, vor allem Unangepasstheit!
Der Sänger Campino und seine Kollegen müssten heute doch schlauer sein, allein schon durch die freigeklagten RKI-Protokolle. Wenn die sich heute für diese einst geistigen Verirrungen auch noch feiern lassen, zeugt das von Vorsetzlichkeit. Damals wie Heute! Die Tonträger von denen landen jetzt in die Tonne, denn diese einst progressiven Texte sind nun nicht mehr glaubwürdig.
Ich glaube, dass die nicht einmal merken, wie sehr sie sich selber schaden: der nächste Impf-Zwang ist schon in Vorbereitung und der wird alles Bisherige übertreffen.
Werde jetzt meine Rockgitarre anschmeissen, um meinen Frust los zu werden.
keep on rocking
Norbert Arbeiter
4. Leserbrief
Sehr geehrte NDS!
Zum Beitrag von Tobias Riegel kann man als Zusammenfassung kurz und knapp Billy Wilder zitieren:
“Preise sind wie Hämorrhoiden. Früher oder später kriegt jedes Arschloch welche!”
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Steinau
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
ganz offensichtlich sind es immer die “Staatsdiener”, die mit den “Staatspreisen” überhäuft werden. Dazu passt auch ins Bild, dass Böhmermann just den Deutschen (Staats-)Fernsehpreis gewonnen hat. Diese Knalltüten sollen also die “Speerspitze” der deutschen Demokratieverteidigung sein? Na dann “Gute Nacht, Deutschland”!
Es wäre mal an der Zeit, dass die Nachdenkseiten einen alternativen Preis für echte Kämpfer für Demokratie und Meinungsfreiheit ins Leben ruft, den “Albrecht Müller Preis für demokratisches Engagement” zum Beispiel. Dazu nominiert die Redaktion der Nachdenkseiten potentielle Kandidaten und die Leser dürfen dann abstimmen.
Ich würde zum Beispiel Florian Warwick nominieren, der sich wöchentlich die Bundespressekonferenz antut und sich nicht zu schade ist, die Fragen an die Bundesregierung zu stellen, die ansonsten ungefragt bleiben. DAS verdient Anerkennung und sollte mal gewürdigt werden. Wobei eine solche “Selbstnominierung” natürlich ein “Geschmäckle” hätte, aber im Grunde machen es die Staatsmedien doch auch nicht anders – oder?
Herzliche Grüße
A.Fischer
6. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenkseiten,
Frau Buyx hat soviel mit Ethik zu tun, wie die Toten Hosen mit Punk, das sehe ich auch so.
Dieses Phänomen in der Musikszene beschäftigt mich schon eine Weile.
Als Ostdeutscher frage ich mich, ob wir es nicht gesehen haben, es nicht sehen wollten.
Ich habe mittlerweile die Vermutung, daß das, was Niedecken, Ärzte, Tote Hosen usw., in der gut funktionierenden Wohlstandsgesellschaft von sich gegeben haben, nie auch so gemeint war.
Meist aus gut situiertem Hause kommend, war und ist es deren Geschäftsmodell.
Tote Hosen mit Punk zu verbinden, ach du meine Güte.
Jetzt, wo das System bröckelt, schlagen sie sich auf die Seite des Establishments.
Die Ärzte können sich sicher sein, das der pubertierende Nachwuchs nachwächst, was für ein geschäftsträchtiges Modell.
Noch ein Beispiel, wenn Herr Bono von U2 mit dem Victory-Symbol auf der WWF Bühne steht, dann weiß er sehr wohl, mit wem er sich da sehen läßt, das ist kein Missverständnis.
Ja, aber die Musik ist doch gut, das lasse ich mir nicht zerstören.
Nein, ich kann diese Menschen leider nicht mehr ernst nehmen, geee … löscht !
Reingefallen, sage ich mal, wenn Vielen die Idole ihrer Jugend um die Ohren fliegen, das Plattenregal neu sortiert werden darf, das ist schmerzhaft.
Mich interessiert, wie es anderen damit geht, vielleicht liege ich daneben mit meiner Vermutung.
Ich habe, in den Westen blickend, Rio Reiser gehört, was würde der wohl heute sagen ?
Was würden Tamara Danz, was Gerhard Gundermann für Worte finden ?
Danke für ihre Arbeit,
herzliche Grüße,
Udo Haufe
7. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
um es mit den Worten eines gewissen Herr Steinmeier zu sagen: “Das Bundesverdienstkreuz hat seine Unschuld verloren!”
Da fällt mir ein: in welcher Staatsform hat die Obrigkeit es gleich noch mal nötig, den Bürgern Orden für Angepasstheit zu verleihen? Es war irgend etwas mit “D” am Anfang. “Demokratie” war es nicht, aber ich komme gerade nicht darauf…
Was Herrn Frege angeht: wieso wird dieser “Berufs-Punker” eigentlich als “Sänger” bezeichnet? Ich höre ihn immer nur grölen, und seit neuesten grölt er halt Schlager. Naja, jedem das seine.
Der beste Witz bei dieser Ordensverleihung ist aber die Begründung aus dem Munde Herrn Wüst: “Die Band nützt ihre Popularität für … die Unterstützung von Menschen am Rande der Gesellschaft und in Notlagen”.
Dem Herrn Minister ist der absurde Widerspruch in seiner Rede noch nicht mal aufgefallen, und er hofft wohl, dass er auch niemand anderem auffällt: klar, man kann natürlich Menschen in Notlagen und am Rande der Gesellschaft unterstützen, und gleichzeitig andere Menschen ausgrenzen und diffamieren, und so mithelfen, sie an den Rand der Gesellschaft zu drängen,
Das haben wir jetzt auch gelernt!
Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Klein