Schwerter zu Pflugscharen. Gedenken an Friedrich Schorlemmer

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Friedrich Schorlemmer ist tot. Seine Mahnung „Schwerter zu Pflugscharen“ von 1983 ist leider heute noch genauso aktuell. Noch aktueller. Denn selten in der jüngeren Geschichte ist so freimütig für mehr Waffen, für Kriegstüchtigkeit und damit auch für Krieg geworben worden wie heute. Am Ende dieses Beitrags finden Sie einen Artikel des ND zum Tod von Friedrich Schorlemmer. Er war übrigens auch Träger des Martini-Preises. Das war eine Art Vorläufer der NachDenkSeiten. Albrecht Müller.

Der Martini-Preis wurde von der südpfälzischen SPD für besondere Verdienste um Aufklärung vergeben. Friedrich Schorlemmer erhielt ihn 1990 zusammen mit Ulrike Poppe und Barbara Thalheim. Ich war damals Vorsitzender der SPD Südpfalz und habe die Würdigung der genannten drei Personen aus der DDR vorgeschlagen. Daraus wurde für längere Zeit eine enge Verbindung zwischen Wittenberg und Landau/Südpfalz.

Aus dem südpfälzischen Freundeskreis von Friedrich Schorlemmer werde ich auf eine seiner treffenden, schönen Äußerungen aufmerksam gemacht: „Worte öffnen Fäuste“.

Es folgt ein guter Beitrag des Neuen Deutschland:

Friedrich Schorlemmer: Zorn und Zuwendung
Zum Tod des Pfarrers, Bürgerrechtlers und Publizisten Friedrich Schorlemmer
Hans-Dieter Schütt

In jedem wirklichen Gespräch entdecken Beteiligte ein wahrhaft schönes Erlebnis. Nämlich: navigationsfähig zu sein in Problemräumen. Wann immer man Friedrich Schorlemmer begegnete, erlebte man Energie. Fühlte im Austausch, wie erhebend Überforderung sein kann. So viel Deutungsrausch bei diesem Pfarrer und Prediger und Bürgerrechtler und Lebenserzähler.

Schorlemmer war Methodiker; er wusste in seiner theologischen Arbeit um die ordnende Kraft der Systematik, aber das Erbauliche an Gesprächen mit ihm war das Wandern durch Labyrinthe, und an keinem Abzweig obsiegte die Angst vor Ermüdung. Gott, Jesus, Glaube, Poesie, Musik, Politik, Glück, Zweifel, Natur, Ewigkeit, Vergänglichkeit – Vergänglichkeit, Ewigkeit, Natur, Zweifel, Glück, Politik, Musik, Poesie, Glaube, Jesus, Gott. Hin und zurück, zurück und seitwärts, jedes Einwärts ein Grundwärts. Heiter aufwärts ins Bodenlose. …

Den gesamten Beitrag finden Sie auf nd-aktuell.de.

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