Leserbriefe zu „Corona-Maßnahmen: ‚Wer jetzt immer noch behauptet, der Nutzen sei durch Studien nachgewiesen, verbreitet Fehlinformation‘“

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Anlässlich der Berichterstattung im Magazin Cicero über eine neue „umfassende Multiverse-Studie“ aus Stanford und Harvard kommentiert Tobias Riegel in diesem Artikel die fehlende Datenbasis zur Bewertung der Corona-Maßnahmen. Gezeigt werde, dass ein Nutzen der staatlichen Corona-Maßnahmen empirisch nicht belegbar sei. Der Mangel an empirischer Beweiskraft halte manche Akteure jedoch nicht von gewagten Behauptungen ab. Als „ein Beispiel für Viele“ wird auf Christian Drosten hingewiesen. Wir danken für die interessanten Leserbriefe. Hier nun eine Auswahl, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.


1. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen. Die Fakten werden jeden Tag mehr, welche beweisen was die Politik, die Justiz und die Medien (Mainstream) für “Staatsverbrechen” (Buchtitel von Dr. Frank) in diesen 3 Jahren begangen haben. Zum Glück gab es noch solche freien Medien wie NDS, Tichys Einblick, Apollo etc. welche die ganze Zeit mit Artikeln für wahrheitsgemäße Informationen sorgten.

So sind die freigeklagten und jetzt per Whistleblower sichtbaren RKI-Files unschlagbare Beweise der Niedertracht des Politisch-Pharmazeutischen Bereichs unseres Landes. Vor wenigen Tagen wurde nun auch bekannt, dass das PEI nicht eine einzige vernünftige, geschweige denn wissenschaftliche Auswertung der Folgen des Impfens mit dieser gefährlichen Brühe durchführte (nius.de/corona/ueberwachung-der-impfnebenwirkungen-der-rechtswidrige-blindflug-des-paul-ehrlich-instituts/fe3becee-2980-4bec-84f0-8add47e1178a). Dagegen war Baron Münchhausen mit seinen Lügengeschichten ein Waisenknabe. An dessen Geschichten kann man sich erfreuen, hier aber wurde durch Betrug & Lügen ein Kartenhaus erbaut welches jetzt die Erbauer erschlagen wird. Wer soll diesen Staatsversagern, welche die Bevölkerung wie Lemminge durch die Straßen vor den ÖRR und Mainstream trieb, noch etwas GLAUBEN?  In diesem Zusammenhang möchte ich auch an das Interview mit TOM LAUSEN über #PEIFiles & Lockdown-Tricks verweisen (Link im NIUS Beitrag).

Und genau so läuft es beim Klima, Energie oder Migration weiter. Solschenizyn formulierte es so: „Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter.“

Ihr Artikel, Herr Riegel, bringt jetzt den internationalen Aspekt des Terrors und seine Verschleierung ins Rampenlicht. Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen (z.B.: Herr Drosten) vor unabhängigen Gerichten zur Verantwortung gezogen werden. Die letzte Frage der Autoren ist in diesem Zusammenhang  besonders bemerkenswert: “”wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass empirisch nicht validierte und niemals vorher empfohlene Maßnahmen mit einem zum Zeitpunkt ihrer Inkraftsetzung empirisch bereits gut belegten Schadenspotential staatlich verordnet wurden.“. Dies zeigt doch sehr deutlich, dass unsere Eliten nichts aus den Dramen und Verbrechen aus der Vergangenheit Deutschlands gelernt haben. Wenn es passt stellt sich der Zuchtmeister in die Tradition des Diederich Heßling im “Untertan”. Die politische Bildung hat total versagt. Die Politik der 5 grünen Blockparteien zeigte die 3 Jahre, dass sie am äußersten rechten Rand angelangt ist (z.B.: Prügelorgien der Polizei gegen „Andersdenkende“).

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Sonntag


2. Leserbrief

Liebe Leute von den Nachdenkseiten, sehr geehrter Herr Riegel,

ich finde es super, dass ihr das Thema Corona nicht vergessen habt, sondern im Gegensatz zu fast allen anderen noch dran bleibt.

Von Anfang an hatte ich aufgrund vieler Ungereimtheiten das Gefühl, dass hinter dem ganzen eine politische Agenda steht, die aber in dem ansonsten sehr guten Beitrag von Tobias Riegel nicht vorkommt.

Meiner Meinung nach bestand der eigentliche Zweck der ganzen Corona-Maßnahmen darin einen weltweiten (!) Test zu veranstalten um herauszubekommen, ob es möglich ist Bevölkerungen mit fadenscheinigen Begründungen zu einschneidenden Verhaltensänderungen zu manipulieren. Schon damals war die Vermutung das ganze als Vorbereitung auf einen Krieg zu sehen, der dann im Februar 2022 ja auch gekommen ist. Im Nachhinein kann man sagen. Glückwunsch, es hat geklappt!!

Mit den allerbesten Grüßen und tausend Dank für eure unermüdliche tolle Arbeit.

Ernst-W. Belter


3. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

was bleibt denen (Drosten und Konsorten) anderes übrig, als krampfhaft zu behaupten, die Maßnahmen hätten Leben gerettet? Es ist genaugenommen ein Versuch, einer (notwendigen) Zivilklage zu entgehen. Die Verbrechen sind so schwerwiegend, dass hier langjährige Gefängnisstrafen anstehen sollten. Der Satz “alles für Deutschland” kostete Höcke seine Immunität und einige Tausend Euro. Wenn das schon ausgereicht hat, dann sollte es kein Problem sein, die Immunität der beteiligten Bundespolitiker aufzuheben und sie vor Gericht zu stellen (alle, selbst wenn dann der Bundestag leer ist). Wie verhält sich das eigentlich mit Merkel?

Besitzt die noch diese Immunität oder kann ich die jetzt wegen Körperverletzung verklagen (sie hat mich gezwungen, eine FFP2 Maske zu tragen und das über einen Zeitraum, der Gesundheitsschäden verursachen kann)?

Mit freundlichen Grüssen
Ralf Binde


4. Leserbrief

Liebe NDS-Redaktion,

  1. man kann sich durchaus fragen, ob der staatliche Interventionismus, also der zwangsweise Eingriff des Staates in den ansonsten freiwilligen Austausch von Menschen, überhaupt streng wissenschaftlich begründet werden kann mit dem Schutz von Mensch und Umwelt. Das ist z.B. auch beim Feinstaub so. Feinstaub kann Krankheiten auslösen, an denen man auch versterben kann – am Feinstaub selbst ist aber noch niemand verstorben. Die vielen “Feinstaub-Toten” sind sicherlich das Ergebnis statistischer Hochrechnungen. Obduziert hat die niemand. Grenzwerte werden zumeist politisch gezogen, denn wenn der Feinstaub “so giftig” ist, müsste der Grenzwert ja bei null liegen. Man kann so auch jede Klimaschutzmaßnahme infrage stellen. Menschen “leiden” unter manchen staatlich beschlossenen Maßnahmen, sie sollen aber fortwährend Eingriffe in ihre bisherige Lebensführung in Kauf nehmen und Abstriche hinnehmen müssen, bis ein fiktives Ziel erreicht ist. Das ist vollkommen irrational.
  2. Warum wurde (wird) nicht das Weiterlaufen des kapitalistischen Normalvollzuges als autoritär empfunden, sondern die im Grunde nur befürchteten Versuche, zum Zweck des Gesundheitsschutzes in ihn einzugreifen? Klingt Ihnen nicht auch noch die tausendfach medial verbreitete Freude über die wiedergewonnene “Freiheit”, als der Handel wieder aufsperren durfte, in den Ohren? “Freiheit” war die Rückkehr in die alltäglichen kapitalistischen Zwänge.

Vielleicht habe ich, ähnlich wie Don Quixote, ja nur eine gestörte Wahrnehmung der Wirklichkeit. :-)

Viele Grüße
Michael Wrazidlo


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel sehr geehrte Nachdenkseiten

Sie mögen Recht haben mit ihrer These, dass der Nutzen der Corona-Maßnahmen bisher nicht durch Studien nachgewiesen wurde. Aber das bedeutet nicht, dass die Maßnahmen nicht wirksam waren, auch nicht dass sie sehr wirksam waren.

Um einzusehen, dass Kontaktbeschränkungen die Ausbreitung einer Vireninfektion, die über die Luft verbreitet wird, sinnvoll sind, braucht es keine Studien, dazu braucht es nur etwas gesunden Menschenverstand bzw. etwas sachlogische Kompetenz.

Corona, eine Vireninfektion, die hauptsächlich über die Luft übertragen wird, wird sich, wie alle anderen derartigen Infektionskrankheiten, umso mehr ausbreiten, je häufiger sich viele Menschen ungeschützt längere Zeit in geschlossenen Räumen begegnen. Dabei ist das Ansteckungsrisiko umso höher je länger die gemeinsame Zeit in einem Raum dauert und je mehr Menschen im Raum sind und je näher sich die Menschen im Raum kommen. Dazu braucht es keine wissenschaftlichen Studien. Das ist sachlogisch evident und völlig unabhängig von der Art des Raumes. So war z.B. die Aussage der Bahn während der Corona-Pandemie, dass die Kontaktbeschränkungen in der Bahn nicht sinnvoll seien, weil noch nicht nachgewiesen worden wäre, dass sich Menschen dort angesteckt hätten, Hanebüchen.

Das Ansteckungsrisiko im Freien existiert in ähnlicher Weise ist nur viel niedriger als in geschlossenen Räumen.

Wenn sich nur Menschen begegnen, die unmittelbar vorher mit einem verlässlichen Verfahren negativ getestet wurden, dann kann man davon ausgehen, dass eine Ansteckung über die Luft sehr unwahrscheinlich ist, ebenso wenn alle Menschen Masken tragen, die die Einatmung der Viren verhindern.

Da auch Schmierinfektionen möglich sind, muss man auch diese Ansteckungsmöglichkeit durch entsprechende Maßnahmen (Hände waschen bzw. desinfizieren) reduzieren.

Sonstige ganz nahe Kontakte (Küsse etc.) beinhalten natürlich ein noch höheres Ansteckungsrisiko.

Warum kaprizieren sie sich auf diese Studien? Wollen Sie nur die mögliche Falschbehauptung, “es sei empirisch bewiesen” anprangern, auch wenn die Maßnahmen zweifelsfrei an sich sinnvoll waren, ohne dass es empirisch bewiesen war.

Fritz Gerhard


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

die Mär gilt unverändert, dass alles daran gesetzt werden musste, Ansteckungen überall solange zu verhindern bis der rettende Impfstoff kommt und alle durchgeimpft werden.

Richtig ist doch vielmehr, dass Ansteckungen von Anfang an eine wirksame Barriere gegen die Weiterverbreitung waren (so paradox das klingen mag). Die Devise hieß also, Ansteckungen gemanagt zuzulassen und die Risikogruppen gezielt zu schützen. Insbesondere letzteres wurde schämenswert versäumt, wie der erfolgreiche Schutz von Altenheimen in Tübingen durch systematische Testung der Kontaktpersonen und die Todesfälle in Altenheimen (einschließlich der nutzlosen sozialen Isolierung alter Menschen) überall sonst belegen.

Der gruseligste Satz stammt dann von Angela Merkel aus dem Frühjahr 2022, wo sie sagt, niemand habe die Kommunen daran gehindert, Maßnahmen wie in Tübingen zu ergreifen.

Verletzung des Amtseids und Hochverrat durch Gedankenlosigkeit und Inkompetenz (wenn nicht gar Förderung der Interessen der Pharmaindustrie) – diese Bewertung ist legitim.

Das einzig Positive, was man von den systemgewollt behördengläubigen 

Verwaltungsgerichten sagen kann, war die verschiedentlich erhobene Mahnung zum wissenschaftlichen Monitoring der Wirksamkeit und Notwendigkeit der Maßnahmen, statt bloßer Arbeitshypothesen.

Je weniger das RKI insoweit lieferte, desto größer der Maßnahmespielraum der Regierung.

Dass Drosten als Virologe die Stimme und der Ratgeber der Regierung in Sachen Epidemie war, ist genau betrachtet ein Witz.

Dass der Unterschied den fleißigen Interviewern bis heute nicht geläufig ist und Drosten sein fehlendes Fachwissen weiterhin als Expertentum zum Markte tragen kann (und seine Rolle bei der Vertuschung des Laborursprungs dabei keine Rolle spielt) belegt das Systemversagen auch des Journalismus.

Oder hält man deshalb an Drosten fest, weil die Journalisten mit ihm in punkto Scharlatanerie in einem Boot sitzen?

Der einzige Lichtblick ist tatsächlich die Tätigkeit von Herrn Pürner für das BSW. 

Auch hier ist beim Versuch der Diskeditierung des BSW durch die öffentlich-rechtlichen Selbstschutz – mit anderen Worten moralische Korruption und Reichweitenmissbrauch – im Spiel.

Mit freundlichen Grüßen, 
EJ.


7. Leserbrief

Liebes Nachdenkseitenteam,

ich kann nicht umhin, als meinen Unmut zum Kommentar von Tobias Riegel vom 08.08. „Corona-Maßnahmen: „Wer jetzt immer noch behauptet, der Nutzen sei durch Studien nachgewiesen, verbreitet Fehlinformation““ zu äußern.

Die Kernaussagen von Tobias Riegel (TR) sind: „Ein Nutzen der staatlichen Corona-Maßnahmen sei empirisch nicht belegbar“; sowie: die Verantwortlichen können den „… Beweis …. dass die … Maßnahmen … auch Gutes bewirkt haben sollen, … nicht führen.“. Und schließlich zitiert er unkritisch und unkommentiert: „Wer jetzt immer noch behauptet, ein Nutzen der Maßnahmen sei durch Studien belegt, verbreitet Fehlinformation. Denn er hat offenbar willkürlich eine bestimmte Auswahl von Studien herausgepickt, deren Methodik den gewünschten Effekt ergibt, und den Rest unterschlagen (sog. ‚Cherry-Picking‘).“

Diese Kernaussagen halte ich für verantwortungslos. Zwar setzt TR manche Aussagen in den Konjunktiv, aber er macht sie sich letztlich zu eigen.

Hier die Begründung für meine Meinung:

TR stützt seine Aussagen auf nichts anderes  als eine einzige, jüngst veröffentlichte wissenschaftliche Studie aus den USA (Bendavid und Patel) und auf einen einzigen deutschen Artikel (Kotchoubey, Kuhbandner et al) der die Ergebnisse der Studie referiert, sie seinerseits kommentiert, an entscheidender Stelle überinterpretiert und wichtige einschränkende Hinweise der Autoren weglässt.

Die Kernaussagen sind aus diesen Quellen auf seriöse Weise nicht ableitbar.

Es ist m.E. allein schon kühn, aus einer einzigen Studie zu schließen, alles was zuvor an wissenschaftlichen Ergebnissen weltweit zum Thema veröffentlicht wurde, werde durch die Ergebnisse der Studie wertlos. Sofern die Schlussfolgerung nicht durch Äußerungen einschlägiger Fachwissenschaftler bestätigt ist, ist ihre Veröffentlichung mit den genannten Schlagworten unverantwortlich.

An Stellungnahmen aus der Wissenschaft zu Bendavid/Patel (B/P) bezieht sich TR ausschließlich auf Kotchoubey, Kuhbandner et al (K/K). TR führt alle 12 „Fachwissenschaftler verschiedener Disziplinen“ an, die mitgewirkt haben, als ob ihnen das das nötige Gewicht für ihr Urteil verleihen würde. Das ist nicht der Fall. Unter den beteiligten Wissenschaftlern befindet sich keiner, der in relevanten Fachgebieten als Experte ausgewiesen wäre. Stattdessen mindestens einer, der früher schon durch seinen missionarischen Eifer gegen die Coronamaßnahmen und gegen ausgewiesene Experten zum Thema aufgefallen ist: Christof Kuhbandner, ein Psychologieprofessor. Und mit ihm ein Radiologe, ein medizin. Psychologe, ein Molekularbiologe, 2 Philosophen und weitere Fachfremde.

Wenn man wissen will, wie eine Wärmepumpe installiert wird, dann erkundigt man sich ganz sicher nicht beim Bäcker oder beim Maurer, auch wenn sie in ihrem Metier meisterhaft sind. Stattdessen fragt man die entsprechenden Fachhandwerker. TR hat genau das Gegenteil getan.

Kuhbandner hat sich nicht erst einmal durch mangelnde Fachkenntnisse im Zusammenhang mit seinen Veröffentlichungen zu Corona selbst diskreditiert (siehe z.B. der ihm verliehene Preis der Unstatistik des Monats)

K/K haben die Kernaussagen der Studie von B/P zumindest an zwei Stellen überinterpretiert. Sie schreiben:

„Zahlreiche wissenschaftliche Studien kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Den Streit um des Kaisers Bart beendet nun eine neuartige umfassende Multiverse-Analyse von Eran Bendavid und Chirag J. Patel … . Das Ergebnis: Ein Nutzen der Maßnahmen ist empirisch schlicht nicht beweisbar.“

Sowie die eingangs wiedergegebenen Sätze:

„Wer jetzt immer noch behauptet, … (sog. „Cherry-Picking“)“

Ein Originalzitat von B/P zum Thema lautet: „The concentration of estimates around a zero effect weakly suggests that government responses did little to nothing to change the COVID-19 burden.“  B/P schreiben an keiner Stelle etwas von „den Streit beendet“ noch von „nicht beweisbar“. Stattdessen die massive Einschränkung „weakly suggests“, was man übersetzen kann mit „deuten schwach darauf hin“ oder „lassen schwach darauf schließen“, die K/K und TR unterschlagen. Abgesehen davon, dass die Formulierung „empirisch nicht beweisbar“ für sich genommen schon blanker Unfug ist, und sich natürlich auch nicht in der Originalstudie wiederfindet.

Es gibt weitere, wesentliche Einschränkungen von B/P, die in den vernichtenden Urteilen von K/K und von TR nicht berücksichtigt sind, so z.B.:  „none of the models tested can tell the extent to which any government response could have improved COVID-19 outcomes“ (sie meinen hier ihre eigenen Modelle), oder“ „our analysis is global in scope and examines government responses and COVID-19 outcomes at the level of countries.“ Ersteres bedeutet z.B. folgendes: bewirkt in der Realität eine Maßnahme unter bestimmten Rahmenbedingungen eine sehr deutliche Verbesserung der Lage, und unter anderen Bedingungen eine sehr schwache, dann geht beides in die Auswertung mit gleichem Ergebnis ein. Über die Sinnhaftigkeit dieses Designs mag sich jeder selbst ein Urteil bilden. Letzteres bedeutet u.a., dass die Studie nichts über lokale oder regionale Ausbrüche und entsprechend begrenzte Maßnahmen aussagt. Die Unterstellung des Cherry-Picking fällt somit auf K/K und TR zurück.

Und schließlich, die Studie von B/P beruht darauf, dass hunderttausende mathematischer Gleichungen, angabegemäß unter Plausibilitätsaspekten unterschiedlich spezifiziert, durch die Computer liefen. Beauftragt man andere Wissenschaftler, ihrerseits entsprechende Gleichungen aufzustellen und die Arbeit der Plausibilisierung zu machen, dann kommen mutmaßlich abweichende Ergebnisse heraus. Wir sind dann so schlau wie zuvor.

Ob das Studiendesign und die Mathematik die von B/P in der Multiversen Analyse eingesetzt wurden, leistungsfähiger sind als die, die in den zahllosen vorausgegangenen Studien zum Einsatz kamen, dafür steht der Beleg m.E. aus. Wie man angesichts solch naheliegender Überlegungen auf die abstruse Idee kommt, die Diskussion um die Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen sei seit der B/P-Studie beendet, muss man erstmal erklären.

Letzter Punkt: die B/P-Studie deckt den Untersuchungszeitraum von Januar 2020 bis Dezember 2021 ab. Da die Impfung erst ab Anfang 2021 verfügbar war, sind die beiden Jahre durch völlig unterschiedliche Schwerpunkte der Maßnahmenpolitik gekennzeichnet. 2020 durch das Vorherrschen der sogenannten nichtpharmazeutischen Präventivmaßnahmen (Ausgangsbeschränkungen, Maskentragen, Betriebs-/Schulschließungen, etc) und 2021 durch die Impfkampagnen. Darauf weisen die Autoren der Studie ausdrücklich hin. Auf die Schnelle konnte ich nicht erkennen, ob und ggfs. inwieweit das die Ergebnisse für die Beurteilung der Wirksamkeit der nichtpharmazeut. Maßnahmen im Zeitverlauf beeinflusst hat. Ich hoffe, es sitzen schon einige Wissenschaftler am Werk, um das herauszufinden.

Missionarischer Eifer war in der politischen Auseinandersetzung noch nie von Vorteil, und in der wissenschaftlichen Diskussion hat er sowieso nichts zu suchen.

Mein bescheidener Wunsch: bitte argumentativ abrüsten!

Mit freundlichen Grüßen
Werner Homberger

Anmerkung Tobias Riegel: Sehr geehrter Herr Homberger,

Es geht um diesen Sachverhalt, den Sie hier selber zusammenfassen:

Und schließlich, die Studie von B/P beruht darauf, dass hunderttausende mathematischer Gleichungen, angabegemäß unter Plausibilitätsaspekten unterschiedlich spezifiziert, durch die Computer liefen. Beauftragt man andere Wissenschaftler, ihrerseits entsprechende Gleichungen aufzustellen und die Arbeit der Plausibilisierung zu machen, dann kommen mutmaßlich abweichende Ergebnisse heraus. Wir sind dann so schlau wie zuvor.“

Mehr sagt mein Artikel eigentlich nicht aus: Mit den vorliegenden, sich widersprechenden Studien kann keine Seite den Beweis führen. Ich weise im Text zusätzlich explizit darauf hin, dass man mit der Studie auch nicht nachweisen kann, dass die Maßnahmen nutzlos waren. Es lässt sich wegen Mangel an Daten einfach nicht belegen (keine Seite). Zusätzlich liegt, wie ich ausführe, die Beweislast bei dem Lager, das neue und radikale Maßnahmen rechtfertigen wollte. Dieser Beweis kann nicht geführt werden. 

“Missionarischer Eifer” war im übrigen viel eher auf der Seite der Verfechter einer unangemessenen und radikal neuen Maßnahmepolitik zu beobachten.

Mit freundlichen Grüßen, Tobias Riegel


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