Leserbriefe zu „Angriff auf das Atomraketen-Frühwarnsystem Russlands und das Desinteresse der Bundesregierung“
In diesem Beitrag hat Florian Warweg darauf hingewiesen, dass die Ukraine im Mai zweimal Radaranlagen des russischen Atom-Frühwarnsystems, das anfliegende interkontinentale Atomraketen erkennen soll, angegriffen hat. Selbst sehr ukrainefreundliche Analysten hätten das kritisiert. Regierungssprecher Hebestreit hatte diese Angriffe, im Gegensatz zu der Einschätzung des österreichischen Bundesheeres, jedoch infrage gestellt und wollte darin auch kein Eskalationspotenzial sehen. Wir haben hierzu interessante Zuschriften bekommen. Danke dafür. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe, zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Der angebliche (analog Hebestreit) Beschuss eines Baumarkts durch Russland ist dieser Bundesregierung wichtiger als die Vorbereitung eines atomaren Erstschlags der USA gegen Russland. Denn genau der steht bei dem tatsächlichen von den USA durchgeführten Angriff auf das russische Frühwarnsystem im Raum.
Sie zeigt damit auch kein Interesse daran, dass von Deutschland dann nichts als verbrannte Erde übrig bleiben wird. Egal – sch- egal – Scholz/Regierungssprecher.
Besten Gruß
L. Salomons
2. Leserbrief
Hallo NDS-Leser
es ist interessant mal was über diesen Angriff zu erfahren. In den Nachrichten des Deutschlandfunks und auch nicht im “heute” des ZDF habe ich etwas darüber gehört. Auch Herr Hebestreit hat es wahrscheinlich von sicheren Informationsquellen noch nicht gehört (er wird sich ja wohl nicht nur von DLF und ZDF informieren so wie ich).
Da wird das deutsche Volk wohl wieder ganz überrascht sein, wenn uns die Russen völlig unprovoziert und brutal angreifen und dann die NATO zuschlagen muß (natürlich dann gedeckt durch das Völkerrecht). Ich warte schon lange darauf, dass das passiert. Aber bisher konnten die Russen sich wohl beherrschen und beginnen keinen unprovozierten, brutalen Angriffskrieg gegen die NATO. Bin froh, dass unser Kanzler Schaden vom deutschen Volk abwendet, leider wird er wohl nach den nächsten Wahlen das Kanzleramt für die CDU räumen müssen, ob es uns dann noch so gut geht bezweifele ich. Aber vielleicht ist bis dahin Deutschland schon ausgelöscht, mit all seinen Nazis, endgültig. Wäre schön, wenn dann die Nazis alle weg wären, in welcher Partei sie auch gerade sitzen mögen. Um mich wäre es natürlich schade und um meine Katze.
P.H.Höckelmann
3. Leserbrief
Hallo Herr Warweg,
was stimmt eigentlich generell nicht mit dem “Westen” und dem Umgang mit Russland und der Ukraine?
- 24.5.24, Russlands Präsident Putin äußert öffentlich deutlich den Wunsch zum Waffenstillstand
- Auch 24.5.24 und dann 26.5.24, Ukraine greift russisches Frühwarnsystem gegen Atomschläge an, welches mit dem Krieg in der Ukraine laut Medienberichten gar nichts zu tun hat, da es sich um ein Über-Horizont-Radar handelt, welches den Start von Atomraketen aus bis zu 6000km Entfernung erkennen soll
- Am 30.5.24 die Nachricht, die Ukraine erfülle nun die Auflagen für EU-Beitrittsgespräche
- Heute die Nachricht, die Ukraine darf deutsche Waffen auf russischem Boden einsetzen
Da fragt man sich als Aussenstehender: Wieso eskalieren Ukraine und Westen schlagartig nach den Waffenstillstands- und Friedensbekundungen seitens Putin dermaßen? Worum geht es da eigentlich? Warum DARF kein Frieden herrschen? Putin MUSS weiter in die Enge getrieben werden und letztendlich eskalieren, damit man IHM Eskalation in die Schuhe schieben kann?
Wie offensichtlich kann man einen Krieg eigentlich voran und einen Gegner in die Enge treiben, ohne dass es die Öffentlichkeit in irgendeiner Form bemerkt? Wie offen kann man Friedensbemühungen ignorieren? Und viel spannender: Was genau sind die Hintergründe der Vorgehensweise des Westens und der Ukraine? Worum geht es da? Und wie lange macht die Öffentlichkeit diese Eskalation am Rande der Wahnsinnigkeit eigentlich noch mit?
—
Danny Altmann
4. Leserbrief
Im Moment ist es gerade en vogue zu behaupten, dass es in einem Krieg auch zur Verteidigung gehört den Gegner überall in seinem Land anzugreifen.
Das ist in der Geschichte stets der Fall gewesen, sofern der Verteidiger seine Waffen tief im Feindesland platzieren konnte. Oberflächlich betrachtet hat die bundesdeutsche Hofberichterstattung, mit ihrer ständig vorangetragenen karnevalistisch anmutenden Monstranz von der “vierten Gewalt”, durchaus recht. Vielleicht versteht der Bürger den deutschen Journalismus und seine braven schreibenden Untertanen besser, wenn ihm klar ist, dass diese Zunft sich als eine Hilfstruppe der Vollzugsorgane begreift, die mit “Gewalt” die Staatsräson erhalten will. Dazu ein Beispiel von einem schönen Junitag im alten West-Berlin. Wir wissen nicht, ob Harald Juhnke tagsüber noch nüchtern war, mit Sicherheit lief abends im Fernsehen eine dieser unerträglichen Fernsehshows des SFB, mit Brigitte Mira, Edith Hancke und ähnlichen Operettendarstellern, subventioniert vom Fremdenverkehrsamt Berlin, um den Ruf der sterbenden Stadt “mit Herz und Schnauze” aufzupolieren. Poliert wurde auf den Straßen um die deutsche Oper ganz sicherlich. Der Polizeiknüppel polierte so manches Gesicht sorgte für Platzwunden oder trat mit Füßen auf am Boden liegende verletzte Personen ein. Das ist wahrhafte Leidkultur. Unbemerkt dagegen erschoss der Kriminalbeamte Walther Kurras den wehrlosen Studenten Benno Ohnesorg. Wir schreiben den 2. Juni 1967. Eine Pressekampagne ungeheuren Ausmaßes brach los. Einhellig verurteilten die Medien die demonstrierenden Studenten, hetzten gegen Jüngere, die sogar noch zur Schule gingen. Dem Verfasser wurde ungezählte Male vorgeworfen: “Denn jeh doch rüba in nen Osten, da kommste nach Sibirien, da lernste erst mal arbeeten.” Diese vierte Gewalt putschte die unbedarften Westberliner so auf, dass es auf der vom Senat organisierten Gegendemonstration zu Hexenjagden auf unbeteiligte staatstreue Diener kam. Schließlich reiste ein Neonazi aus Peine an und verübte auf Rudi Dutschke ein Attentat, dass Springers “BZ” primitiv wie hämisch kommentierte: “Der Angeschossene lag am Boden und rief nach seiner Mutter!” Das ist deutscher Qualitätsjournalismus – lediglich die pseudobürgerlichen Gazetten drücken sich etwas tischfeiner aus.
Das Totschweigen dieser Angriffe auf das russische Frühwarnsystem kennzeichnet doch nur eine Propagandastrategie, in dem alles unterdrückt wird, was das deutsche Volk zu einem Kampf gegen den Krieg mobilisieren könnte. Folgt man den Presseechos der letzten zwei Jahre, so ist eine steigende Eskalation in der Kriegsbegeisterung zu bemerken, die gegenläufig zu den militärischen Abwehrerfolgen der ukrainischen Armee verläuft. Je näher die Kapitulation ist, desto mehr wird aufgerüstet, ja lässig sogar ein nuklearer Krieg in Kauf genommen. Die Generation die noch Berlin von 1945 kannte, als es vom Hansaviertel, Philharmonie, Nationalgalerie bis Potsdamer Bahnhof alles sehr übersichtlich war, ist im Ableben begriffen. Wer heute in der Medienbranche tätig ist, der hat seine Schlachten siegreich am PC geschlagen und blickt daher optimistisch in die Zukunft des entscheidenden Weltkriegs. Doch, wer die nukleare Abschreckung ins Wanken bringt, wird am Ende an keinem PC mehr spielen. Offenbar scheint in den Medien eine Sehnsucht zur “Götterdämmerung” wie in den letzten Tagen bei der Schlacht um Berlin zu bestehen. Die Ukraine befindet sich jetzt in dieser Lage eines Amokläufers, wo vor dem Verlieren noch möglichst ganz Europa mit in den Tod gerissen werden soll. Eine Schande, dass es überhaupt soweit kommen musste und bereits vor zehn Jahren keine wahrhafte Lösung unter Erwachsenen angestrebt wurde. Dann hätten allerdings die Medien weniger auf die Pauke hauen können – das steigert den Profit und darauf kommt es den Besitzern der Mediengesellschaften allein an. Gewalt bleibt Gewalt.
Stephan Ebers
5. Leserbrief
Moin,
vielen Dank für Ihre Beharrlichkeit und Mut, mit solchen Themen die Bundesregierung zu konfrontieren. Auf der einen Seite ist es enorm wichtig, daß derartige Dinge in die Öffentlichkeit getragen werden, während es auf der anderen Seite “Perlen vor die Säue geworfen” ist, denn diese “Regierung” mitsamt ihren “Sprechpuppen” wird niemals gewillt sein, offen & vor allem ehrlich Rede & Antwort zu stehen, genau so, wie das ein normaler, gesunder Menschenverstand erwartete.
Die Marschrichtung ist klar: als transatlantischer Vasall jegliche Eskalation in Richtung Rußland mittragend, und wenn man selbst dabei untergeht. Ich hätte gerne gewußt, was für ein Gemüt man braucht, um auf der Sprecher-Bank zu sitzen und die Journalisten de facto hinzuhalten, während man konsequent Wahrheiten selbst dann noch ignoriert oder bagatellisiert, die Unmenschliches darstellen, wenn sie schon längst bewiesen wurden. Niemand ist besser informiert als eine Regierung!
Der Angriff auf russische Frühwarnsysteme dürfte eine bewußte Provokation darstellen. Sollte Rußland tatsächlich irgend eine Atomwaffe zünden, und sei “nur” eine “kleine, taktische” mit begrenzter Feuerkraft (von welchen die USA übrigens auch etliche im Portfolio haben), so darf man sich sicher sein, daß sich die Gutsherren in Übersee mit ihren “Verbündeten” ermächtigt sähen, Rußland mit allen Mitteln anzugreifen. Ich schließe auch nicht aus, daß heftige Atomraketen-Angriffe auf russisches Territorium geplant sind, wenn eine gewisse Anzahl an Frühwarnsystemen sabotiert oder zerstört wurden: man versucht, den Gegner blind für Angriffe zu machen, damit er sich nicht richtig wehren kann.
Nicht nur mit dem Angriff auf russisches Kernland, sondern vor allem auf seiner wichtigsten Abwehranlage ist eine weitere Eskalationsstufe gezündet worden. Der logische nächste Schritt wäre, die Quelle des Drohnenangriffs ausfindig zu machen und zu eliminieren. Mit Hyperschallraketen, egal ob atomar bestückt oder nicht, könnten sie de facto jedes Ziel eliminieren. Ich bin mir sicher, daß die USA extrem reagierten, wäre eines ihrer Atom-Frühwarnsysteme durch Drohnen aus einem anderen Land beschädigt würden.
Unsere Bundesregierung interessiert das alles nicht. Es gibt lediglich ein Achselzucken und eine Echauffierung, daß Rußland angeblich einen Baumarkt angegriffen hätte. Das ist nichts anderes als das Zünden einer emotionalen Nebelkerze, wenn wir uns in Erinnerung rufen, daß es gerade eine ukrainische Taktik ist, sein Militär in zivilen Einrichtungen unterzubringen oder zu verstecken (die Verwendung sogenannter “menschlicher Schutzschilde” sagt man unter anderem Terroristen nach, die so vorgehen).
Es muß raus, ich kann nicht anders:
Unsere Bundesregierung ist verlogen bis zum geht-nicht-mehr, und sie lügen, ohne rot zu werden.
Sie wissen, daß sie lügen.
Wir wissen, daß sie lügen.
Sie wissen, daß wir wissen, daß sie lügen.
Wir wissen, daß sie wissen, daß sie lügen.
Und sie lügen trotzdem, weil sie auch wissen, daß sie keine Konsequenzen zu befürchten haben. Aber wer weiß? Vielleicht fliegt irgendwann eine Hyperschallrakete ins Reichstagsgebäude? Das wäre dann Karma und führte hoffentlich dazu, die eigene Verwundbarkeit anzuerkennen, die vor maßlosen Provokationen jeglicher Art bremst. Jeglicher Anstand und gute Sitten gingen spätestens 2020 verloren und kamen nicht wieder.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Schauberger
PS zum Stil des Artikelso:
Es werden zunächst kleinere Zitate von Markus Reisner eingebaut, die dann später im Vollzitat wiederholt werden. Mein Tipp wäre, solche Verdoppelungen/Wiederholungen zu vermeiden.
Anmerkung Florian Warweg: Lieber Herr Schauberger,
vielen Dank für Ihre Mail. Bzgl. Ihres Tipps: Die Einzelzitate sind Teil des eigentlichen Artikels zum BPK-Video, die danach erfolgte Wiedergabe der gesamten Äußerungen von Reisner auf der offiziellen Seite des Bundesheeres diente der Dokumentation und um Vorwürfen vorzubeugen, ich hätte nur selektiv zitiert.
Beste Grüße
Florian Warweg
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