Leserbriefe zu „Alle Falken gegen Mützenich – Und keine Aussage ist zu infam“ und „Mützenich – ziemlich allein, aber Spitze und dringend notwendig. Und: eine Anregung für das Gespräch in Ihrem Freundeskreis“
In zwei Beiträgen sind die Rede des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, zum Ukraine-Krieg und die Reaktionen darauf thematisiert worden. Tobias Riegel meint hier, dass es „keine Skrupel mehr in der Meinungsmache einer großen Koalition der Kriegsverlängerer“ gebe. Zuvor hatte Albrecht Müller hier u.a. darauf hingewiesen, dass in den Reaktionen die Besinnung auf den Kern der erfolgreichen Entspannungspolitik als Rückfall diffamiert“werde. Wir danken für die interessanten E-Mails. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe, zusammengestellt von Christian Reimann.
Zu Alle Falken gegen Mützenich – Und keine Aussage ist zu infam
1. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten,
Ist es nicht inzwischen soweit gediehen, daß diese Bellizisten nur noch deshalb umso heftiger keifen, je mehr sich die Niederlage der UA und des Westens abzeichnet – weil sie dann eben nicht recht behalten hätten? Sterben Tausende inzwischen nur noch deshalb?
Und wenn sie schon von Appeasement reden, dann doch dem der RF!
Dieter Heinert
2. Leserbrief
Liebes NachDenkSeiten-Team,
Frau Göring-Eckardt bekommt als Bundestagsvizepräsidentin das 1,5-fache Abgeordnetengehalt, ca 15.000 Euro im Monat (Stand: Januar 2024) plus steuerfreie Kostenpauschale von ca 4.000 Euro, sie kann davon problemlos die überteuerten Preise für Gas zum Heizen bezahlen und verhöhnt gleichzeitig viele Millionen Menschen, die das nicht können, weil sie unter den maßgeblich von den Grünen beschlossenen Sanktionen leiden, aber auf das billige russische Gas angewiesen sind.
Es ist unerträglich, wie die Grünen ihre Arroganz gegenüber dem einfachen Volk zur Schau stellen und diese Arroganz und ihre verantwortungslose Politik obendrein als „Werte“, „wertegeleitete Politik“ und „Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit“ (Göring-Eckardt) verkaufen. Die Werte der Grünen sind persönlicher Egoismus und persönliche Versorgungsmentalität, Selbstdarstellung, Narzissmus, Arroganz, Abgehobenheit, Standesdünkel, Weltfremdheit und Karrierewahn auf Kosten der Mehrheit der Bevölkerung und der wirtschaftlichen Zukunft unseres Landes.
Mit freundlichen Grüßen
Cornelia Wagner
3. Leserbrief
Lieber Herr Riegel
Sie schreiben u.a.
“Dann stimmt sie ein in die Diffamierung der wenigen Sozialdemokraten, die wie Mützenich ihr politisches Verantwortungsgefühl wiederentdeckt haben … usw.“
Bei dieser Formulierung kann ich Ihnen nicht folgen, denn sie impliziert, dass Rolf Mützenich sein Verantwortungsgefühl vorher VERLOREN haben muss.
Damit aber werden Sie diesem Mann nicht gerecht!!
Wer sich ein wenig in der SPD auskennt, weiß, dass er immer zu denen gehört hat, denen die „traditionellen Werte“ der Sozialdemokratie Richtschnur des Handelns waren.
Er gehört sicherlich zu den eher „leisen Figuren“ auf der Berliner Theaterbühne, aber gewiss nicht zu den verantwortungslosen – und das auch früher nicht.
Herzlichen Gruß
bruno neurath-wilson
4. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten,
diese beiden Artikel bekräftigen die Einschätzung, dass das Narrativ, mit dem der deutsche Anti-Russland-Bellizismus steht und fällt, dasjenige von Putins (also tatsächlich: Putin als Person) imperialen Ambitionen ist. Es gibt anscheinend keinen diskursiven Weg und auch keinen Weg, den die konkreten Kriegstatsachen nehmen – und schon gar kein Verhalten der russischen Führung (“Putin”), das einen diesem Narrativ Hörigen erschüttern könnte. Diese absolut felsenfeste Unirritierbarkeit ist charakteristisch für irrationale Glaubens- und Wahrheitsbestände.
Ein wesentliches “Einfallstor” für dieses Narrativ war bzw. ist die Fülle der Horror-Erzählungen bezüglich russischer Militärangehöriger: Da werden “Knöpfe gedrückt” ohn’ Unterlass: Emotionen getriggert (Empörung, Grauen, sadistische Projektion … ich nenne das ‘Greuel-Pornografie’), die die durch sie Überwältigten jeden Versuch rationaler Einrede verteufeln und den Einredenden den Greueltätern praktisch gleichstellen lassen. Als Großmeisterin dieses “Knöpfe Drückens” darf wohl unbestritten dieses Sturmgeschütz von der FDP gelten. (Nebenbei: Es lässt Sorgen machende Schlüsse auf die Intelligenz der auf wenigstens residuale Rationalität drängenden Gegenredner zu, dass sie den einfachen Weg, besagte Greuel-Pornografen auszukontern, nicht finden!)
Es gibt aber noch eine andere Quelle, an der der Angstnarrativ-Akku aufgeladen werden kann, nämlich das unendlich verblödete Geschwafel russischer Führungspersonen. (Dass Herr S. aus der U. derart redet, versteht sich und bedarf keiner gesonderten Erörterung.) Hier tut sich ja mit unschöner Regelmäßigkeit Herr Medwedjew hervor, und man ist ein bisschen an das “Good Cop – Bad Cop”-Schema aus Hollywood-Polizeifilmen erinnert, – worin hier dann Putin als der “Good Cop” figuriert. Jedenfalls sind immer wieder, und auch sehr von Putin selbst, revisionistisch-vaterländische Räsonnements zu hören. Und was bspw. Putin in diesem Tucker-Carlson-Interview an Geschichtswissen – nämlich wild geklitterte Geschichts*schreibung* fernab jeglicher Wissenschftlichkeit – in peinlicher, belehrender Pose aufgetischt hat, lässt sowohl tief blicken als auch Ungutes, weil Irrationales befürchten. Solche “Schoten” befeuern natürlich die einschlägigen Erzählungen von praktisch grenzenlosem russischen Bärenhunger Richtung Westen. Jegliche propagandistische “großrussische” Kraftmeierei bekehrt im Westen, zumal in Deutschland, wieder etliche zu Russenhass und Russenangst. Ich kann mich des Eindrucks, genau darauf legte es die russische Führung an, nicht gänzlich entschlagen.
Warum sagt Putin nicht einfach: “Sowie die Ukraine das Ziel “NATO” absagt, werden wir keinen Meter weiter vorrücken, und Verhandlungen können beginnen. Über Gebietsfragen wird – in mehreren Schritten – ein Kompromiss zu finden sein.”? Nein, stattdessen dieses hochfahrende Wischi-Waschi von “Demilitarisierung” und “Entnazifizierung”! Das ist dumm, das ist irrational, das ist exakt so, wie die, die sich von diesem Krieg, also dessen Andauer und möglichst Ausweitung, was auch immer versprechen, den Putin-Schurken haben wollen.
Beste Grüße
Stephan Kendzia
5. Leserbrief
auch in Relation zu Albrecht Müllers Artikel:
Mützenich – ziemlich allein, aber Spitze und dringend notwendig. Und: eine Anregung für das Gespräch in Ihrem Freundeskreis
Moin,
Defätismus wurde im 2. Weltkrieg mit dem Tode bestraft, ebenso Menschen, welche ihre Zweifel am “Endsieg” der Deutschen hatten. Damals ging es übrigens auch gegen Rußland, bewußt Friedensverträge verratend. Auch heute wurde mit den Minsker Abkommen abermals bewiesen, daß es gerade wieder die Täuschen™ sind, welche mit Lug & Betrug Kriege fingieren.
Ungediente, wohlstandsgesättigte Schreibtischsoldaten, die noch nie einen echten militärischen Konflikt aus erster Reihe erlebt haben, wollen also Anderen erzählen, wie sie zu denken & zu sprechen haben — so so. “Anmaßung” ist für diese Impertinenz ein noch zu mildes Wort, jegliche Form von Demut & Respekt Fremdworte. Je heftiger, je entwürdigender und nicht minder beleidigender die ihnen dienlichen Maulhuren aus den Journalistenstuben gegen jeden vorgehen, der sich auch nur im Ansatz für Frieden & Verhandlungen ausspricht, desto stärker fangen sie an zu sabbern. Mit Verlaub, aber eine solche Vehemenz, gepaart mit ausdauernder Penetranz, kann ich mir außer mit ideologischer Verblendung, bösartigem Opportunismus oder schlicht pathologischen Gründen nicht erklären. Es könnte auch Ignoranz sein, aber das bezweifle ich, denn gerade für die Formung der öffentlichen Meinung ist es außerordentlich wichtig, veröffentlichte Meinungen wohlüberlegt kund zu tun, wofür gerade transatlantische Institutionen mit tausenden von willfährigen Helfern jeden Tag engagiert sind, aber auch hierzulande nicht minder weniger Aktive zu erwarten sind. Schließlich hatte auch zu Zeiten im 2. Weltkrieg die USA von eben jenem profitiert (siehe die großen Krediten für die deutsche Kriegswirtschaft), und jetzt, wo ihnen die Ukraine zu teuer wird, weil sie ihre globale, finanzielle Vormachtstellung gefährdet sehen, wollen sie abermals Europa gegen Rußland in Stellung bringen, in der Hoffnung, daß sich der eurasische Kontinent destabilisiert gemäß dem Motto:
Wenn sich zwei streiten, dann freut sich der Dritte.
Ja, das Ganze hat System, aber wie sich die in Rage redenden Kriegstreiber morgens noch im Spiegel betrachten können, ohne daß dieser vor Scham im Boden versinkt, das läßt sich mit einem gesunden Menschenverstand nicht mehr begreifen.
Man muß inhaltlich die Rede von Herrn Mützenich nicht 1:1 teilen; auch ich sehe hier viele kritikwürdige Phrasen (beispielsweise: warum überweisen wir noch gleich als zweitgrößter Geldgeber Unsummen in die Ukraine oder behandeln Ukrainer wie Flüchtlinge 1. Klasse?), aber im Grundsatz hat er Recht mit der Aussage, daß Frieden nur dann möglich ist, wenn die Waffen schweigen und Kugelschreiber klappern. Ich bin kein Fan von faulen Kompromissen, aber aller Beteuerung zum Trotz, daß Deutschland nach Kräften die Ukraine unterstützt, hängt man sich an der selbst gezogenen roten Linie auf, die da “Friedensappell” heißt. Das zeugt mehr von kleingeistiger Gutsherrenart als von einem großmännischen Intellekt, denn sonst hätte man das große Ganze im Blick, das im Zweifel auf die Vernichtung der Menschheit hinausläuft. Rußland hat unmißverständlich klar gemacht, daß es Atomwaffen einsetzen wird, wenn sich abzeichnet, daß es mit konventionellen Waffen besiegt würde. Im Gegensatz zum verlogenen Wertewesten hat die politische Führung Rußlands stets ihr Wort gehalten.
Es bleibt zu hoffen, daß Herr Mützenich eine Lanze für den baldigen Frieden gebrochen hat, in quasi umgekehrter Weise, wie sonst Politiker wie auch Journalisten einst den Status Quo der Kommunikation gebrochen haben, der eine Verrohung nicht nur der Gesellschaft, sondern auch des diplomatischen Umgangs in der Politik nach sich zog (angefangen mit “Corona”, weiter über den sogenannten “Klimawandel” und jetzt den “Krieg gegen Rußland”, der aber so nicht genannt werden darf). Gestalten wie Melnyk oder Baerbock wären noch vor 30 Jahren sehr schnell weg vom Fenster gewesen, und Bellizisten wie Strack-Zimmermann oder Bendit hätte man schnell an den moralischen Pranger gestellt, weil sie sich schlicht demokratieschädigend verhalten. Es ist gut, wenn jemand mit politisch gewichtiger Stimme der Kriegsagenda etwas entgegensetzt. Wir brauchen mehr von solchen Menschen, vor allem in der öffentlichen Wahrnehmung.
Mit hoffnungsvollen & freundlichen Grüßen,
Michael Schauberger
Zu Mützenich – ziemlich allein, aber Spitze und dringend notwendig. Und: eine Anregung für das Gespräch in Ihrem Freundeskreis
6. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten,
die Reaktionen von Politik und Medien auf Herrn Mützenichs Rede haben in mir blankes Entsetzen hervorgerufen…
Die Äußerung der Grünen Chefin Ricarda Lang “…dass ein Einfrieren dieses Konfliktes am Ende zu unfassbarem Leid der vielen Menschen in diesen besetzten Territorien führen würde” rief in mir Erinnerungen an ein Erlebnis aus dem Jahr 2015 wach. Während einer Reise nach St. Petersburg und nach einem Besuch des wiedererstandenen Bernsteinzimmers in Zarskoje Selo kam ich auf einer Parkbank mit einer russischen Dame ins Gespräch. Ich erfuhr, dass sie seit vielen Jahren in Sankt Petersburg lebte, ursprünglich aber aus einer Kleinstadt im Donbass stammte (der Name sagte mir nichts und ich habe ihn auch vergessen). Damals war die “Annexion” der Krim noch ein aktuelles Thema und ich fragte sie, wie sie und ihre Verwandten zu Hause dazu stünden. Ich erinnere mich noch heute fast wortwörtlich an ihre Antwort:
“Ach, wissen Sie, Sie nennen es Annexion, meine Leute zu Hause beten jeden Tag: ‘Lieber Gott mach, dass er uns auch endlich annektiert!’ Meine Eltern bekommen von der Ukraine keine Rente mehr und die Kinder meiner Schwester haben täglich Angst, in die Schule zu gehen, seit die bei einem Beschuss durch die ukrainischen “Antiterrorkommandos” beschädigt wurde. Die “Terroristen” sind selbstverständlich wir, weil wir unseren gewählten Präsidenten behalten wollten…”
Aber für Frau Lang – und leider nicht nur für sie – begann der Krieg selbstverständlich erst sieben Jahre später, am 24.02.22…
Mit den besten Grüßen und ganz herzlichem Dank für Ihren so wichtigen und unermüdlichen Kampf gegen die Windmühlenflügel des Mainstreams!
Ingrid Pohl
7. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank auf den Hinweis der Rede von Herrn Mützenich im Deutschen Bundestag.
Ich hatte bisher immer einen gewissen Respekt vor Herrn Mützenich, weil er sich mit manchen Äußerungen wohltuend vom Einheitsgeschwafel anderer Politiker unterschieden hat. Er hat mich mit dieser Rede wiederum nicht enttäuscht. Leider hört man ihn viel zu selten.
Auf seine Rede muss natürlich die Meute der Kleinhirne losgehen. Die “Grünen”-Chefin Ricarda Lang vorne weg.
Die Frau ist einfach nur dumm. Ein „Rückfall in die alte Russlandpolitik der Sozialdemokratie”würde ich begrüßen.
Natürlich schießt die “Oma-Courage” der FDP aus aus vollen Rohren. Ihr Gerede sollte bis in alle Zeiten eingefroren werden. Ich hoffe, dass ihr “Rede-Mist” nie wieder auftaut. Unsere tolle “Außenministerin” braucht nicht erwähnt zu werden.
Ist halt das Übliche. Das sich Herr Pistorius von dem Gesagten distanziert, ist klar. Laut Tagesschau sagte er zwar, dass dies zwar eine Position sei, die man vertreten könne, um sich für den Frieden auszusprechen. Frieden will er aber anscheinend nicht.
Ein armer Mensch, der Herr Verteidigungsminister. Die Ukrainer können einem eigentlich nur Leid tun, bloß sie haben es noch nicht begriffen, dass sie nur Kanonenfutter der USA und der Nato sind.
—
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Kleinec
8. Leserbrief
Zwei Jahre und viele tausend Tote und zig Bomben und zerstörte Häuser später, greift man hier endlich den Gedanken der Wagenknecht auf, den sie schon zu Beginn des Krieges ziemlich genau so formuliert hat. Erstaunlich hierbei ist nur, daß auch kein einziger Journalist sich daran zu erinnern vermag, jedenfalls wird so getan, als sei diese unerhörte Denke brandneu.
Überhaupt scheint den meisten Journalisten des örR ihr journalistisches Ethos abhanden gekommen zu sein. Da tadelt beispielsweise die Slomka im ZDF-heute-Interview den Stegner für sein FalschDenken und niemand merkt, daß sie doch eigentlich nur ihre eigene Meinung zu dem Ganzen hier kund tun will und das Interview hiebei der Vorwand ist. Oder am Sonntag, als die Miosga eine Stunde lang erst alleine, dann auch mit Beistand den Klingbeil agitiert, doch bitteschön auch kriegsgeil zu werden. Dabei ist doch die Logik dahinter so bestechend: Mehr und größere Waffen, bringen mehr und größeren Frieden. ?
Herzliche Grüße. Marcus Boshkow
9. Leserbrief
Hallo!
Hat sich “Oma Courage”, die übelste deutsche Kriegshetzerin nach Marieluise Beck, hier einen freudschen Versprecher geleistet, oder meint sie, was sie sagt?
“Wenn Rolf Mützenich, der als Vorsitzender ja für die gesamte SPD-Fraktion spricht, ernsthaft ein Einfrieren des Ukraine-Kriegs fordert, rückt die Kanzlerpartei SPD offenkundig von der vereinbarten Zeitenwende ab”, sagte Strack-Zimmermann dem “Stern”.
“Vereinbarte Zeitenwende?? Wird uns nicht seit Monaten immer erklärt, diese “Zeitenwende” sei fremdbestimmt (“Putin”) quasi über Nacht über uns hereingebrochen, und wir müßten uns nun damit abfinden und darauf einstellen, wie man das mit einer Naturkatastrophe auch tun muß?
Und jetzt entpuppt sich das Ganze als eine geplante, fraktionsintern abgestimmte Aktion der Bundesregierung? Ooops!
Gruß, Ole.
10. Leserbrief
Ich habe mich so gefreut, daß auch ein Sozialdemokrat von der Notwendigkeit, den Krieg zu beenden und zu verhandeln, im deutschen Bundestag spricht. Endlich wieder vor großem Publikum sagt ein wichtiger Parteifunktionär meiner früheren Partei das einzig Richtige.
Ich bin fassungslos über die Reaktionen bundesdeutscher PolitikerInnen und noch fassungsloser, daß dieser unsägliche ehemalige Ukrainebotschafter einen wichtigen deutschen Politiker aus einer Regierungspartei so beleidigen darf, ohne daß der Bundeskanzler, ihm zur Seite springt. Wie verblendet sind all diese Menschen, daß sie nicht mal mehr bei solchen Reaktionen einen der Ihren in Schutz nehmen, sondern ihn den Wölfen zum Fraß vorwerfen. Und gleichzeitig auch erlauben, daß alle BürgerInnen dieses Landes, die sich mit den Worten von Mützenich solidarisch fühlen so elendiglich gedemütigt werden.
Ich hab allerdings keine Kraft mehr, mit meinen (früheren?) FreundInnen noch weiter über dieses Thema zu diskutieren. Zu schnell wird mir unterstellt, daß ich damit den Krieg Russlands bzw. genauer Putins gegen die auch so demokratische und heldenhafte Ukraine rechtfertige und Verbrechen wie in Butcha ignoriere.
Ich hoffe, daß dieses Jahr mehr Menschen auf dem Ostermarsch für Frieden und Abrüstung demonstrieren als im letzten Jahr. Damals fand ich es sehr niederschmetternd, daß fast nur noch 60- 90jährige für Frieden zu sein scheinen.
Doris Borsutzky
11. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
ich verstehe, dass Sie Sympathien für die Äußerungen eines Herrn Mützenich haben, der ja immerhin noch den besonnenen Teil Ihrer Partei, der ich ja auch einst angehörte, verkörpert. Nun aber kommt er mir vor wie ein Rufer in der Wüste, über den der Zeitgeist hinweggehen wird wie der Schirokko.
In meinen Augen „hat die SPD fertig“ und wird vermutlich bei der nächsten Wahl nur noch als Mehrheitsbeschaffer für die Union eine Rolle spielen. Wenn wir nicht sogar vorher in einen schrecklichen Krieg verwickelt werden, der Wahlen ohnehin obsolet macht. Herr Mützenich dürfte dann die längste Zeit Fraktionsführer gewesen sein und könnte danach vielleicht einige kluge Artikel für die Nachdenkseiten verfassen. Falls wir mit zwei blauen Augen noch aus der Sache rauskommen sollten.
Nehmen Sie es mir nicht übel, aber dieser Fraktionsvorsitzende erinnert mich entfernt an die tragische Figur des ehemaligen Mitvorsitzenden der SPD, Hugo Hase, der 1914 zwar eigentlich gegen den Krieg und die Kriegskredite war, sich aber der Fraktionsmehrheit beugte … Mit den bekannten Folgen für Deutschland, die SPD und die Arbeiterbewegung überhaupt.
Was mir zur SPD noch einfällt, kann ich leider mit drei Buchstaben ausdrücken: R. I. P.
Trotzdem danke für Ihre wirklich lesenswerte Berichterstattung, liebe Nachdenkseiten-Macher!
W. B.
Anmerkung Albrecht Müller: Den Vergleich mit Hugo Hase kann ich nicht nachvollziehen. Rolf Mützenich hat sich doch nicht einer Mehrheit gebeugt, sondern seine Position formuliert.
12. Leserbrief
Hallo,
endlich mal wieder eine vernünftige Stimme von Seiten der SPD, der Partei Willy Brandts.
Was sonst so kommt, etwa von unserem Verteidigungsminister Pistorius, dass Deutschland kriegstüchtig werden muss, ist für eine ehemalige Friedenspartei beschämend. Ein treffenderer Name für den Herrn wäre Pistolius.
Er hat sich natürlich von der Rede von Mützenich distanziert.
Die ukrainische Armee gerät immer mehr in die Defensive. Täglich krepieren junge Burschen oder werden verwundet, auf beiden Seiten.
Die einzige vernünftige Lösung, wie von Sara Wagenknecht schon lange gefordert und jetzt auch von Rolf Mützenich, ist das Einfrieren des Krieges und sofortige Friedensverhandlungen mit Russland.
Die “Alternative”, immer schlagkräftigere und weiter reichende Waffen zu liefern, oder wie von
Herrn Macron vorgeschlagen gar Bodentruppen wird die Situation eskalieren.
Viele Grüße
Stefan Resch
13. Leserbrief
Sehr geschätzter Albrecht Müller,
auch wenn ich mit ein paar Aussagen von Mützenich nicht einverstanden bin, bin ich dennoch froh dass die Rede gehalten wurde und – davon gehe ich aus – diese den Schwenk weg von der Kriegstreiberei hinsichtlich des Ukraine-Konflikts einläutet.
Dieser von mir vermutete Schwenk der SPD macht mir die SPD oder gar Mützenich auf gar keinen Fall sympathischer bzw. wieder wählbar! Meine Vermutung ist zudem, dass dieser von mir vermutete Schwenk mit der US-Regierung abgesprochen ist bzw. auch mit dem sang und klanglosen Abgang der meines Erachtens fürchterlichen und menschenverachtenden Viktoria Nuland zu tun hat.
Wollen wir hoffen das dieser von mir vermutete Schwenk, weg von der Kriegstreiberei – als Teil von Angst- und Panikmache zum kurz- bzw. mittelfristigen mürbe machen der (deutschen) Bevölkerung – zutrifft.
Herzliche Grüße
Andreas Rommel
14. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
es meldet sich mal wieder ihr Zeitzeuge und ehemaliges SPD-Mitglied, das einen immer kleiner werdenden Freundeskreis hat – nicht nur weil einige halt wegsterben, sondern auf Grund der vertrackten politischen Situation hierzulande. Ein langjähriger Freund hat vor einem halben Jahr wissen lassen, dass Mützenich eine schlimme linksversiffte Politfigur sei, die nichts in einem deutschen Bundestag zu suchen habe. Er ist CDU-Urgestein und hat auch seine guten und verlässlichen Seiten. Nun aber geht es in Europa “ans Eingemachte” – es ist aus mit der Bekanntschaft.
Der unerträgliche Melnyk hat Mützenich als den “WIDERLICHSTEN” tituliert – ich meine, das adelt diesen Politiker, der sich mutig in diesen kriegstüchtigen Zeiten auf der Seite der Friedferigkeit “outet”! Und er scheut nicht die Einsamkeit in seinem sozialdemokratischen Genossenkreis. Genosse Pistorius verlangt Kriegstüchtigkeit! Wie man erfährt, soll das bis in die Schulen gepflegt werden! Einer hat sich auch kürzlich geoutet im Gespräch mit (ich glaube) Miosga: Stegner hat Mützenich verteidigt.! Wie hart das Dasein im Kreise der Ampler inklusive der CDU ist, zeigt aber auch das “Eingeständnis” von Mützenich, dass er sich geirrt habe: ….”Dies hat alleine Putin zu verantworten!” Und: Er hoffe, dass Putin dereinst zur Verantwortung gezogen werde!
Die Zeitenwende unseres Kanzlers wird jetzt immer deutlicher erneut gewendet, denn drüben über´m großen Teich hat man die in meinen Augen wirklich widerliche Nuland aus dem Entscheiderkreis entfernt. Die mächtigste Nation der Welt steht dicht vor einer unabwendbaren Wahrheit: Bankrotteure haben oben nichts mehr zu suchen! Die Europäer unter der dienenden Führung des oftmaligen Umfallers Scholz sollten so schnell wie möglich in die NACHDENKPHASE eintreten und sich nicht von Macron, dem “Führer in Reserve”, der Feigheit zeihen lassen. Mützenich hat sich NICHT geirrt: Die Politik der damaligen Brandtregierung (tatkräftige Mitarbeit Herr Müller) war RICHTIG!
Mit nachdenklichen Grüßen Dieter Münch
15. Leserbrief
Liebe NDS, Herr Müller,
nach langen Jahren wieder ein politischer Beitrag, der es Wert war, zuzuhören. Ich hatte schon bei Antritt dieser Ampelkoalition in einem Leserbrief Herrn Mützenich als kompetenten Außenminister vorgeschlagen. Der Mann hat promoviert, ist Politikwissenschaftler und hoch erfahren. Stattdessen haben wir diese “Gender-Sprechpuppe” bekommen.
Vielleicht ist das ein neuer Politik-Anfang!? Auf jeden Fall gehört dieser unerfahrene, zu junge, feministische “Polit-Schwurbel-Haufen” aus der Politik entfernt, sodass sich wieder fachlich kompetente Politik durchsetzen kann, die die bestehenden Probleme auch fähig zu Lösungen führen kann. Denn wir haben in Deutschland
- ein Armutsproblem,
- ein Wohnungsproblem, –
- ein Gesundheitsproblem,
- ein Pflegeproblem,
- ein “Tafel”-Problem,
- ein Verkehrsproblem,
- ein Wirtschaftsproblem,
- ein Energieproblem,
- ein Inflationsproblem,
- ein Politikproblem,
- ein Sozialproblem,
- ein Souveränitätsproblem,
- ein Infrastrukturproblem,
- ein Bildungssystemproblem,
- ein MINT-Problem,
- ein Migrationsproblem,
- ein Integrationsproblem,
- ein Landwirtschaftsproblem, –
- ein Massentierhaltungsproblem
- ein Fachkräfte-Mangelproblem
- ein Innovationsproblem,
- ein Demokratieproblem,
- ein Rechtsstaatsproblem,
- ein Rentenproblem,
- ein Beamtenproblem,
- ein Ungleichheitsproblem,
- ein Peter-Prinzip-Problem,
- ein EU-Problem,
- ein Drogenproblem,
- ein Geo-Politik-Problem
… – um nur einige wenige zu nennen!
Normalerweise löst ein ordentlich organisierter Staat solche Probleme durch Steuereinnahmen. Aber, wofür bezahlen wir eigentlich noch Steuern, wenn der Bürger dann für alle “Leistungen durch PPP-Lösungen” noch einmal extra bezahlen muss? Für immer wieder steigende Löhne, Gehälter, Diäten und üppige Pensionen in Behörden? Zur Selbst- und Altersversorgung eines immer größer und leistungsunfähiger werdenden Parlaments von Schwätzern und Schwätzerinnen?
Stattdessen diskutieren wir über Kriegsoptionen, Waffen, Vernichtungsphantasien, “27 1/2 verschiedene Geschlechter” und die psychischen Probleme von gesellschaftlichen Randgruppen im 3,7%-Bereich.
Mützenich’s Rede ist sehr gut. Aber solche Personen benötigen wir zu 80% im Parlament, nicht nur Einen! Aber, lieber Herr Müller, liebe NDS Leser: Schauen Sie sich doch mal diesen “schrägen Haufen” fanatisch verbohrter Idioten und politischer Bruchpilotinnen in Parlament und Politik an. Glaubt wirklich jemand, dass die zu Lösungen fähig sind?
Ich nicht !
Grüße
von unserem Leser R.O.
16. Leserbrief
Lieber Herr Müller,
für seine Courage, wird Herr Mützenich massiv angegriffen.
Ernst Wolff bezeichnet die aktuelle Situation als digital finanziell faschistischen Komplex.
Wer nicht in die Agenda der Finanzgiganten die in Rüstung und Krieg investierten nicht passt, wird von den digitalen Medien massiv angegriffen.
mehr
“Die wahren Hintermänner des Ukrainekriegs – Ernst Wolff im Gespräch mit BIO360”
mehr unter
“„Widerlichster deutscher Politiker“ – Melnyk reagiert auf Mützenichs Vorschlag
- Stand: 15.03.2024
- Dauer 4 Min
Für seine Aussagen über ein mögliches Einfrieren des Krieges in der Ukraine erntet Rolf Mützenich (SPD) scharfe Kritik, unter anderem von Norbert Röttgen (CDU) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). Andrij Melnyk, Ex-Botschafter der Ukraine, nannte Mützenich gar den „widerlichsten deutschen Politiker“.”
und
Mützenich kritisiert Befürworter der Taurus-Lieferungen
Mützenich hatte die Befürworter einer Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine scharf kritisiert. Das Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer Lieferung verteidigte er. „Zeitenwenden sind nichts für politische Spielernaturen. Gebraucht wird Verstand, Besonnenheit und Klarheit. Und das tut der Bundeskanzler in der Abwägung, die er als Regierungschef hat“, sagte Mützenich in einer Debatte zu einem erneuten Antrag der Union, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, „unverzüglich“ dieses weitreichende Waffensystem an die Ukraine abzugeben.
Anmerkung
Zur Erinnerung, Andrij Melnik war derjenige der ein Selfie am Grab des Nazi Kriegsverbrechern Bandera machte.
Soviel zu den Demonstrationen gegen “Rechts” !
Grüße
Dieter Gabriel
17. Leserbrief
Wenn die Politiker der Grünen, der FDP und der CDU Mützenichs Rede als „Rückfall in die alte Russlandpolitik der Sozialdemokratie“, bezeichnen, und wenn die Grünen-Chefin Lang“ meint, dass „ein Einfrieren „(also Aufhörens des Mordens) „am Ende zu unfassbaren Leid führen“ würde, dann sollten sie alle sich mal diesem Gemetzel aussetzen. Vielleicht spürten sie dann, was dieses Leid bedeutet.
Annalena Baerbock schüttelt während Mützenichs Rede den Kopf, und offenbart damit doch nur ihre Unfähigkeit ein politisches Geschehen in seinen Zusammenhängen zu verstehen, und ihre Gefühlslosigkeit gegenüber den Opfern des Krieges.
Wenn Melnyk den Fraktionsvorsitzenden Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“ nennt, dann sollte er mal in den Spiegel schauen; aber das tut er nicht, aus Furcht vor der Fratze, die er da sehen würde.
Man wirft den Sozialdemokraten „Wahlkampfmanöver“ vor, und sagt damit eigentlich nur, sie hätten in der Öffentlichkeit die Schnauze zu halten, wenn es um die Interessen der deutschen Kriegstreiber geht.
Die FDP-Verteidigungspolitikerin Strack Zimmermann verteidigt nichts anderes als die Interessen der Rüstungsindustrie, die ja auch die Interessen ihrer Partei sind.
Mit herzlichen Grüßen H.R.
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