Teilt Bundesregierung die Forderung nach „gesundheitlicher Neubewertung der mRNA-Impfstoffe”?

Teilt Bundesregierung die Forderung nach „gesundheitlicher Neubewertung der mRNA-Impfstoffe”?

Teilt Bundesregierung die Forderung nach „gesundheitlicher Neubewertung der mRNA-Impfstoffe”?

Florian Warweg
Ein Artikel von: Florian Warweg

Am 18. Januar hatte der WDR einen Beitrag veröffentlicht, in welchem namhafte deutsche Wissenschaftler und Ärzte wie der Chemie-Professor Gerald Dyker von der Ruhr Universität Bochum sowie der langjährige Chefarzt für Lungen- und Bronchialheilkunde Thomas Voshaar eine „gesundheitliche Neubewertung der mRNA-Impfstoffe”, verbunden mit einer „seriösen wissenschaftlichen Begleitung“, einforderten. Sie verweisen u.a. darauf, dass bisher keinerlei Daten vorliegen, die die angebliche Ungefährlichkeit der in den mRNA-Chargen vorgefundenen DNA-Bruchstücke belegen könnten. Die NachDenkSeiten fragen vor diesem Hintergrund auf der Bundespressekonferenz nach, ob sich die Bundesregierung grundsätzlich dieser Forderung anschließt. Von Florian Warweg.

Hintergrund:

In dem erwähnten WDR-Beitrag (ab Minute 7.45 in der Mediathek) unter dem Titel „Spurensuche: Verunreinigte mRna-Impfstoffe?“ sprechen sich vom interviewten Hausarzt bis zu renommierten Wissenschaftlern und Ärzten alle für eine erstmalige (!) „gründliche Prüfung“ der mRNA-Impfstoffe aus. Die aktuellen offiziellen Bewertungen müssten „komplett“ hinterfragt werden, so die einhellige Meinung. Verwiesen wird unter anderem darauf, dass das verantwortliche Paul-Ehrlich-Institut bisher nur „ganz wenige und marginale Tests“ durchgeführt hat und hauptsächlich einfach nur die Protokolle der Hersteller, im konkreten Fall von BioNtech-Pfizer, durchsieht. Dieses blinde Vertrauen in die (profitorientierten) Hersteller sei nicht haltbar. Diese Aussagen und Einschätzungen decken sich mit ähnlichen Erkenntnissen eines MDR-Beitrages von Mitte Dezember 2023, der, unter bis heute nicht völlig geklärten Umständen, aus der Mediathek entfernt wurde (die NachDenkSeiten berichteten).

Auch bezeichnend, dass BioNTech, laut WDR um Stellungnahme zum Thema DNA-Verunreinigungen gebeten, diese Anfrage einfach komplett ignorierte. Die gesamte WDR-Sendung zu dem Thema ist zum Beispiel auch in diesem X-Tweet einsehbar:

Auszug aus dem Protokoll der Regierungspressekonferenz vom 24. Januar 2024

Frage Warweg
Der WDR hat am 18. Januar einen Beitrag veröffentlicht, in dem namhafte deutsche Wissenschaftler und Ärzte eine gesundheitliche Neubewertung der mRNA-Impfstoffe und auch eine seriöse wissenschaftliche Begleitung eingefordert haben. Sie verweisen unter anderem darauf, dass die angebliche Ungefährlichkeit der in den mRNA-Impfstoffen vorgefundenen DNA-Bruchstücke von den Daten eigentlich nicht zu belegen ist. Mich würde ganz generell interessieren: Teilen denn die Bundesregierung bzw. das Gesundheitsministerium diese grundsätzliche Forderung nach einer Neubewertung dieser Impfstoffgruppe?

Gülde (BMG)
Herr Warweg, wie Sie sicherlich wissen, wird der Coronaimpfstoff seit der ersten Vergabe kontinuierlich gemonitort. Er wird durch die zuständigen Behörden, in Deutschland ist das das Paul-Ehrlich-Institut, auf europäischer Ebene ist es die Europäische Arzneimittelagentur, kontinuierlich bewertet. Diese Bewertung findet auch weiterhin einfach statt.

Um das Ganze nur noch einmal einzuordnen: Allein in Deutschland ist der Impfstoff mehr als 190 Millionen Mal verabreicht worden. Das wird natürlich weiterhin sehr aufmerksam beobachtet, und Sie haben auch in der Vergangenheit gesehen, dass selbst kleinste Hinweise auf mögliche Nebenwirkungen oder Begleiterscheinungen aufgenommen wurden und entsprechend auch weiterhin beobachtet werden. Insofern kann ich dem auch nichts weiter hinzufügen. Die Beobachtung findet weiterhin statt. Insofern sehen wir jetzt über die Maßnahmen hinaus keinen weiteren, zusätzlichen Handlungsbedarf.

Zusatzfrage Warweg
Könnten Sie mir ein einziges deutsches staatliches oder privates Institut nennen, das diese vorgefundenen DNA-Bruchstücke und mögliche Implikationen seit Beginn der Impfkampagne analysiert? Die WHO hat ja auch nicht umsonst diese Spezifikation vorgenommen, dass DNA-Bruchstücke erlaubt sind. Aber mich würde, wie gesagt, interessieren, wenn Sie das so behaupten, welches Institut das denn macht.

Gülde (BMG)
Noch einmal: Sämtliche Chargen müssen ja entsprechend der in der Zulassung vorgesehenen Maßnahmen freigegeben und untersucht werden. Diese Vorgaben sind von der EMA eben auch tatsächlich so gemacht worden. Die einzelnen Institute, die dafür jetzt tatsächlich zuständig sind, kann ich Ihnen hier jetzt so nicht nennen. Aber noch einmal: Dieser Impfstoff wird, seitdem er tatsächlich freigegeben ist, kontinuierlich untersucht, und auch diese Untersuchungen haben keine Hinweise auf die jetzt von Ihnen möglicherweise genannten Nebenwirkungen ergeben. Insofern bleibt es bei meiner Antwort.

Titelbild: Screenshot NachDenkSeiten, Bundespressekonferenz 24. Januar 2024