Heute um 13:44 Uhr erschien im Textteil der Tagesschau ein Artikel über die Jahrespressekonferenz von Wladimir Putin. Es ging dabei um den Krieg in der Ukraine (konsequent auch hier „Angriffskrieg“ genannt, es ging um die wirtschaftliche Entwicklung in Russland u.a.m.). Der Artikel enthält einige Informationen zur Pressekonferenz und zur Lage in Russland. Respekt. Aber er enthält auch Passagen, über die man nur schmunzeln kann. Zum Beispiel: „Die russische Volkswirtschaft habe eine unerwartet hohe Widerstandskraft bewiesen, die es dem Land erlaube, trotz des westlichen Drucks auf Wachstumskurs zu bleiben, erklärte er. Putin erwähnte nicht, dass das Wachstum besonders auf die Kriegswirtschaft und Rüstungsproduktion zurückgeht. Experten betonten immer wieder, dass es sich nicht um natürliches oder gesundes Wachstum handele.“ Albrecht Müller.
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Da sind sie wieder, die Experten. Und dann werden ihnen von den Korrespondenten der ARD umwerfende Sprüche zugeeignet: „Experten betonten immer wieder, dass es sich nicht um natürliches oder gesundes Wachstum handele.“ Man kann ja schon verstehen, dass die ARD-Korrespondenten einen solchen Spruch gerne auslagern, auf Experten. – Was ist natürliches Wachstum? Und was ist gesundes Wachstum? Wahrscheinlich meinen die ARD-Korrespondenten Wachstum des Bruttoinlandsproduktes ohne besonders großen Rüstungsanteil. Wenn dem so ist, dann wird man allerdings konstatieren müssen, dass bei vielen westlichen Staaten der Anteil der Rüstung bei der Wachstumsförderung auch beachtenswert ist.
Diese kleine Notiz zur Pressekonferenz Putins habe ich auch deshalb geschrieben, um Sie, liebe Leserinnen und Leser der Nachdenkseiten, auf die Textnachrichten der Tagesschau aufmerksam zu machen. Man erhält auf diese Weise immerhin einen Blick auf das Bild, das eines der wichtigsten Medien Deutschlands tagein, tagaus vermitteln.
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