Leserbriefe zu „Offenbar hat Wirtschaftsminister Habeck einen Goldesel im Stall“

Ein Artikel von:

Bundeswirtschaftsminister Habeck hat ein Strategiepapier vorgestellt, in dem er die „Subvention des Energie-Preises für die Industrie“ fordert. Albrecht Müller macht in seinem Beitrag klar, dass „eine solche Subvention in der Regel durch Steuern finanziert werden“ muss, wenn nicht die Wirtschaft und Industrie selbst dafür belastet werden soll. A. Müller findet es beunruhigend, dass Habeck als führender Politiker diese einfachen Zusammenhänge nicht herzustellen vermag. Wir danken für die Zusendung der interessanten Leserbriefe, die Ala Goldbrunner für Sie zusammengestellt hat.


1. Leserbrief

Tja, lieber Herr Müller,

die Antwort liegt doch auf der Hand.. Wir sind die Goldesel…das Volk…

Vielen Menschen in diesem Land ist noch nicht klar auf welche Ereignisse wir unaufhaltsam zusteuern.

Dies wird sich auch nicht ändern, denn wenn die korrupte Ampel abgewählt wird, wird eine ebenso verkommene Koalition aus BlackRock. Atlantikbrücke usw. die Macht übernehmen. Es ist verhängnisvoll dass wir in Deutschland eine Orwellsche Welt in Windeseile aufgebaut haben. Viele Menschen, mit denen ich spreche, haben keine Hoffnung mehr auf eine Zukunft, die ein kleines Glück für das Leben für sie bereit hält.

Ihnen und den Nachdenkseiten wünsche ich weiterhin die Möglichkeit, Menschen über diese Missstände in diesem Land und der Welt zu informieren.

Beste Grüße
Theo Henry Wurst


2. Leserbrief

Liebe NDS Redaktion und Herr Müller,

Beim Nachdenken über den Inhalt dieses Artikels ergeben sich folgende Schlufolgerungen:

Wie weit neoliberales Denken eigentlich durchgedrungen ist in der gesamtpolitischen Welt, sogar in eine Partei deren Ideologie im Prinzip dem Neoliberalismus entgegengesetzt sein müsste.

Wenn die Industrie im Bereich Energiepreis subventionsbedürftig ist, trägt sie daran eine wichtige Mitschuld, da es gerade diese Industrie ist, die durch Erhebung der durch sie so geliebten freien Marktwirtschaft zur Religion, diesen Zustand selbst herbei beschworen hat.

Der Neoliberalismus führt sich selber ad absurdum, weil Hauptanliegen dieser Ideologie die Abweisung jeder Staatseinmischung ist. Subventionen, die ja eine Staatseinmischung sind, sind ihr nicht nur hochwillkommen, sondern sind sogar eine Forderung.

Der wichtigste Satz im Artikel ist, das führenden Politikern solche einfache Zusammenhänge nicht präsent sind.

Das Beunruhigende daran ergibt sich, wenn nach dem „Warum” für diesen Zustand gefragt wird.

Die Liste der Möglichkeiten ist erstaunlich kurz:

Ist das „nicht präsent sein“ Vorsatz oder nicht? 

Vorsatz würde ein wissentliches und willentliches bösartiges Motiv als Voraussetzung haben.

Fehlender Vorsatz führt in Richtung der Möglichkeiten berufliche Unfähigkeit, Ausschaltung des rationalen Denkens durch innerliche ( medizinische ) Einflüsse, oder äusserliche Einflüsse psychologischer Art, wie Gruppendenken, sozialer Druck, Opfer von Propaganda sein.

Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens


3. Leserbrief

In der Tat fehlt es dieser Regierung an fundamentalem Sachverstand. Besonders erkennbar und beunruhigend in der Außen- und Wirtschaftspolitik. Dort haben sich stattdessen Ideologie und Wunschdenken breit gemacht und man hält es nach dem Motto “Es kann nicht sein was nicht sein darf.” Aber auch der Finanzminister spielt mit Schattenhaushalten und immer neuen Schulden mit.

Besten Gruß
L. Salomons


4. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

was erwarten Sie von einem Kinderbuchautor, der glaubt, er sei qualifiziert, das Wirtschaftsministerium, oder überhaupt irgend ein Ministerium zu führen?

“Zwei mal drei macht vier, widdewiddewitt und drei macht neune!!…”

In Kinderbüchern ist die Welt stets sehr einfach gestrickt, die Geschichten haben gute Enden, schlimme Konsequenzen gibt es nicht. Helden altern und sterben nicht, das Gute siegt, das Böse unterliegt. In Kinderbüchern kann der Bäcker “einfach mal aufhören, zu produzieren”. In Kinderbüchern kommt der Strom aus der Steckdose und die Lebensmittel aus dem Kühlschrank. In Kinderbüchern ist immer genügend Sprit im Tank, um zur Arbeit zu gelangen und Gas im Speicher, um nicht frieren zu müssen. In Kinderbüchern hat die alleinerziehende Kassierin genügend Geld auf dem Konto, um sich “ein ganz kleines Elektroauto für 30.000 Euro” kaufen zu können. Und in Kinderbüchern kann Industrien, die unter den hohen Energiekosten stöhnen, auch sehr einfach mit Geld aus dem immer prall gefüllten Steuersäckel geholfen werden, in dem auf magische Weise immer wieder Geld entsteht.

So einfach ist die Welt in Kinderbüchern und der Fantasie der Autoren dieser Bücher.

“…Ich mach’ mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt!”

Wie der Strom in die Steckdose, die Lebensmittel in den Kühlschrank, das Gas in die Speicher und das Geld für das E-Auto aufs Konto kommt?? Das ist ein PAL, ein “Problem Anderer Leute”, damit muss sich ein Kinderbuchautor… äh: ein Minister nun wirklich nicht abgeben. Daß das “ganz kleine Elektroauto für 30.000 Euro” den Gegenwert von zwei Jahresgehältern der Kassiererin entspricht…?? Ist halt irgendwie… Pech! Aber es ist doch soooo gut für’s Klima! Und wäre die Frau doch Ministerin geworden, dann wären es nur etwas mehr als ein Monatsgehalt! Also bitte sehr! Wenn sich die Menschen nicht einmal um ihre ureigensten Angelegenheiten und ihre Karieren kümmern können, wo kommen wir denn da hin? Es ist nicht Aufgabe eines Kinderbuchautors… äh: eines Ministers, sich um solch profane Dinge zu kümmern!

“Drei mal drei macht sechs, widdewidde, wer will es von mir lernen…”

Und das magische Säckel? Niemand weiß genau, woher das Geld darin stammt, wie und warum es darin einfach so aus dem Nichts erscheint. Es ist ein großes Mysterium! Es gibt Gerüchte, daß es etwas mit den Untertanen… äh: den Bürgern zu tun hätte, und man munkelt, es hätte einst weise Frauen und Männer gegeben, die wussten, welcher Zaubersprüche es bedurfte, um die Untertanen… äh: die Bürger und Wähler zu motivieren, das Säckel stets gut zu befüllen, aber diese Weisen Frauen und Männer sind schon lange tot oder nicht mehr auffindbar. Und seit sie fort sind, füllt sich das Säckel auch immer langsamer und irgendwann werden die Zaubersprüche versagen und das Säckel wird ganz versiegten. Aber bisher ist die Suche nach neuen weisen Frauen und Männern, die dieses Mysterium verstehen, leider erfolglos. 

“…Alle, Groß und Klein, trallalala lad ich zu mir ein.”

Doch solange noch ein paar Münzen in dem Säckel vorhanden sind, müssen natürlich zuerst die Majestäten… äh: die Minister und Ministerinnen und dann als nächstes die Industrien daraus bedient und, und nicht etwa die Bürger! Nein, die Bürger sind unwichtig! Schließlich hat noch nie ein einfacher Bürger einem Minister einen Dienstwagen zur Verfügung gestellt oder eine Reise bezahlt. Das beweist ja wohl, wieviel wichtiger die Industrien sind!

“… Und jeder, der uns mag, kriegt unser Ein-Mal-Eins gelehrt!”

Es soll ja Autoren gegeben haben, die so sehr von ihren ausgedachten Geschichten besessen waren, daß sie irgendwann nicht mehr zwischen Fantasie und Wirklichkeit unterscheiden konnten. Ob das auch hier geschehen ist? Man weiß es nicht, aber es darf spekuliert werden. Aber immer, wenn ich das hier mehrfach zitierte Lied höre, geschieht es ganz automatisch, daß ich statt des Namens “Pippi Langstrumpf” einen gewissen Männernamen höre.

Keine Ahnung, warum das passiert…

Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Klein


5. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

als langjähriger Leser und Unterstützer der von mir sehr geschätzten Nachdenkseiten, frage ich mich, was hat sie hier geritten? Warum stützen sie mit ihrem Beitrag, die seit langem widerlegte populistische These, das staatliche Ausgaben vorher aus Steuereinnahmen finanziert werden müssen? Es ist genau umgekehrt, der Staat muss zunächst Ausgaben tätigen und eine Währung ausgeben um daraus Steuern überhaupt erheben zu können. Woher sonst sollten die “Doppel-Wumms-Ausgaben” und die “Sondervermögen für Militärausgaben” sonst kommen? Haben sie alles bekannte zu Geldschöpfung vergessen?Vielleicht sollten sie im berechtigten Ärger über den Unsinn von Habeck und Konsorten bei den richtigen Argumenten bleiben. Lassen sie doch ihre Artikel besser vorher noch von Jens Berger Korrektur lesen. Könnte mir vorstellen, das es Sinn macht.

Nichts für Ungut und mit besten Grüßen 

Hubert Burghardt

Antwort Albrecht Müller: Verehrter Herr Burghardt,

natürlich weiß ich, dass der Staat Schulden machen kann, und dennoch hielt ich es für vertretbar, den Nachdenkseiten-Leserinnen und -Lesern sichtbar zu machen, auf was der Bundeswirtschaftsminister abzielt.

“Das (gemeint ist wohl: dass) staatliche Ausgaben vorher aus Steuereinnahmen finanziert werden müssen”, wie Sie behaupten, wusste ich nicht. Die Steuern müssen nicht vorher eingenommen werden. das geschieht in der Regel simultan.

Den bei Ihnen anklingenden Theorien zur Geldschöpfung bin ich bisher nicht gefolgt. Und werde das mit Sicherheit auch nicht tun. …

Albrecht Müller


Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten

Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.

Es gibt die folgenden E-Mail-Adressen:

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.

Rubriken:

Leserbriefe

Schlagwörter:

Die NachDenkSeiten sind für eine kritische Meinungsbildung wichtig, das sagen uns sehr, sehr viele - aber sie kosten auch Geld und deshalb bitten wir Sie, liebe Leser, um Ihre Unterstützung.
Herzlichen Dank!