Aktueller Newsletter von FreeAssangeBerlin und zusätzliche Beobachtungen

Aktueller Newsletter von FreeAssangeBerlin und zusätzliche Beobachtungen

Aktueller Newsletter von FreeAssangeBerlin und zusätzliche Beobachtungen

Ein Artikel von Moritz Müller

Julian Assange ist seit dem 7. Dezember 2010 kein freier Mann mehr und die von ihm ins Leben gerufene Enthüllungsplattform WikiLeaks liegt relativ brach. Zum Einen, weil die Mitarbeiter von WikiLeaks damit beschäftigt sind, für Assanges Freiheit bzw. um sein Leben zu kämpfen, und weil unter anderem seine Verfolgung durch die USA, Großbritannien und Schweden ein Klima der Unsicherheit für Whistleblower und Journalisten geschaffen hat. Dabei wäre es in diesen dramatischen Zeiten besonders wichtig, zuverlässige Informationen zu erhalten über das, was an den verschiedenen Krisenherden der Welt geschieht. Stattdessen liegt über dem Geschehen der Schleier des Kriegsgeschehens. Im aktuellen Newsletter von Almut Stackmann, den wir nachfolgend mit freundlicher Genehmigung von FreeAssangeBerlin veröffentlichen, finden sich Informationen zur gegenwärtigen Situation von Julian Assange und zu Veranstaltungen, die seiner Unterstützung dienen. Mit einigen zusätzlichen Infos von Moritz Müller.

In diesen Tagen kann oder könnte man sich grauenhafte Bilder vom Krieg in Gaza und Israel anschauen. Erstens reicht es mir, von diesen Bildern zu lesen oder zu hören, und zweitens ist die Frage, wie authentisch die Informationen sind, die an die Öffentlichkeit dringen. Die israelische Armee hat im Nachhinein nicht alle Berichte über Grausamkeiten der Hamas verifiziert. Andererseits lässt sich auch nicht überprüfen, wer für den Angriff auf das Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt verantwortlich ist, denn in Israel und in Gaza ist es schwierig für unabhängige Beobachter vor Ort. Nach diesem Bericht, in dem auch die Löschung von israelischen Beiträgen nach der Attacke erwähnt wird, kommt man eher zu dem Schluss, dass es sich um einen israelischen Raketenangriff handeln könnte.

Ob eine Organisation wie WikiLeaks wirklich imstande wäre, zeitnah Dokumente über diese Gewaltorgien zu veröffentlichen, ist eine zusätzliche Frage. Eigentlich sollte aus dem, was im Nachhinein über Kriege und deren Begleiterscheinungen ans Tageslicht gekommen ist, ersichtlich sein, dass im Krieg den meisten Parteien alles Mögliche an Grausamkeiten zuzutrauen ist und kaum einer der Gegner unschuldig bleibt. Das Leid trägt hauptsächlich die Zivilbevölkerung.

Mit Waffen wird weltweit Geld verdient, und das scheint einer der Gründe zu sein, warum wir Menschen uns so gnadenlos bekämpfen, anstatt die anstehenden Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Diese Waffen und die Kriege, die sie befeuern, verbrauchen noch mehr knappe Ressourcen, um die man sich dann wieder streiten kann oder muss.

Julian Assange und WikiLeaks haben dazu beigetragen, ein bisschen Licht in das Dunkel dieser Kriegsmaschinerie zu bringen. Anstatt ihm den Prozess zu machen, sollte man Julian Assange dafür dankbar sein. Im Newsletter finden sich auch Informationen zu Ehrungen und Auszeichnungen, die er dieser Tage erhält.

Der australische Premierminister Anthony Albanese plant, für einen Staatsbesuch am 23. Oktober nach Washington DC zu reisen und dort US-Präsident Joe Biden zu treffen. Es wird erwartet, dass er auch die Verfolgung des australischen Staatsbürgers Assange anspricht und dort weitermacht, wo die australische Parlamentsdelegation in Washington im September aufgehört hat. Es ist an der Zeit, dass Australien gegenüber den USA selbstbewusster und von eigenen Interessen geleitet auftritt.

Der grüne Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel wurde am Mittwoch auf Abgeordnetenwatch gefragt, wie er zum Fall Assange steht. Die Antwort fiel reichlich allgemein wohlwollend aus, ohne anzumerken, dass es derzeit eine Bundesaußenministerin der Grünen gibt, die die britische Regierung auf die Unregelmäßigkeiten im Fall Assange und dessen politische Natur ansprechen könnte. Frau Baerbock höchstpersönlich hat im September 2021 kurz vor der Bundestagswahl noch eindeutige Töne in Bezug auf Assange von sich gegeben und seitdem herrscht „beredtes Schweigen“, welches sie sonst anprangert.

Die Website Jacobin widmet Julian Assange einen ausführlichen Artikel, in dem das Verhalten des „Westens“ im Fall Assange an den Werten gemessen wird, die sonst von anderen eingefordert werden. Sehr lesenswert, wie auch der nachfolgende Newsletter von FreeAssangeBerlin. Vielen Dank auch an die Verfasserin Almut Stackmann.


Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter für die Freiheit von Julian Assange,

für Pressefreiheit und freie Rede,

liebe Newsletterleserinnen und -leser,

wir rechnen im Oktober nun jederzeit mit der Entscheidung des High Court in London, – Annahme von Julian Assanges Verteidigungsantrag oder Beschluss zur Abschiebung in die USA. Da ein Treffen des australischen Premiers Antony Albanese mit Präsident Biden am 23. Oktober in Washington verabredet ist, hoffen wir Assange-Unterstützer auf eine gute Wendung, dass Albanese sein Gewicht als naher Verbündeter in die Waagschale legt und die Vereinigten Staaten sich darauf einlassen.

In diesem Artikel von „The Sidney Morning Herald“ vom 7. Oktober 23 wird die große Unterstützung von australischen Politikern und Bürgern und die weltweiten Bemühungen und Reisen der Familie von Assange thematisiert, John und Gabriel Shipton kommen zu Wort:

Im Artikel wird daran erinnert, dass im August die US-Botschafterin in Australien, Caroline Kennedy, einen möglichen „Deal“ zwischen Assange und den US-Behörden ins Spiel brachte, indem die Verfolgung durch die USA beendet und die Rückkehr nach Australien ermöglicht werden könnte.

Gabriel Shipton sagte erstaunlicherweise, Assange wäre wahrscheinlich offen für einen solchen Deal.

Zitat aus o.g. Artikel:

“So prinzipientreu man auch sein mag, irgendwann möchte man einfach zu Hause bei seiner Familie sein.

Wenn jemand den Schlüssel zu deiner Zelle in der Hand hält und sagt, du kannst gehen, kannst nach Hause zu deiner Familie gehen, bei deinen Kindern sein, rausgehen und die Sonne sehen oder wieder Gras berühren. Würden Sie nein sagen?

Ich bitte, die Ereignisse, Infos und Aktionen, die Anfang Oktober von Relevanz waren, dem Artikel von Moritz Müller „Oktober Newsletter von FreeAssange Berlin“ auf den NachDenkSeiten zu entnehmen.

Preise und Ehrungen für Julian Assange:

Rom, Caput Mundi zur Zeit des Römischen Reiches, ist die erste Hauptstadt der Welt, die Julian Assange die Ehrenbürgerschaft verleiht:

Zur Erinnerung nochmals:

Verleihung des Konrad-Wolf-Preises an Julian Assange in der Akademie der Künste in Berlin am 22.10.23 um 19.00 Uhr.

Stella Assange wird den Preis entgegen nehmen, um Kartenreservierung wird gebeten, der Eintritt ist frei.

Weitere INFORMATIONEN

Stella spricht bei „Bitcoin Amsterdam 2023“, am 12.10.2023. Sie zeigt der Versammlung ein Bild, das Julian Assange in seiner Zelle gemalt hat, das Justizsystem als Schlange dargestellt:

Ihr Schlusswort: „Free Julian! Free yourself!“

Nun für immer auf der Bitcoin Blockchain:

Artikel von Stella Assange über ihren Ehemann und die Pressefreiheit: https://popularresistance.org/press-freedom-does-not-exist-while-my-husband-julian-assange-is-in-jail/

Reporter ohne Grenzen starten neue Medien-Kampagne mit weltweiter Unterstützung von z.B. Le Monde und The Guardian:

Ob weitere Medien mitmachen werden?

Ein Artikel zum Thema „guter Journalismus“ von Caitlin Johnstone bei Consortium News: consortiumnews.com/2023/10/05/journalism-itself-locked-up-in-belmarsh/

Artikel von Eva Ottenberg mit dem Fazit, dass nicht nur die Verfolgung von Julian Assange eingestellt werden, sondern auch der „Espionage Act“ vollständig verschwinden muss: counterpunch.org/2023/10/06/past-time-to-end-the-persecution-of-julian-assange/

Artikel auf „Republik“ über die Anstrengungen und Aktionen für Julians Freiheit von John Shipton und der ganzen Familie, über Zustände im Gefängnis, das englische Rechtssystem. Der Beschreibungstext des Falles Assange wäre verbesserungsbedürftig. Ansonsten interessantes Interview: republik.ch/2023/10/06/wenn-wir-uns-nicht-gegen-die-verfolgung-von-julian-assange-stellen-werden-wir-zu-barbaren

Eine Zeitungsmeldung von 2010, hochaktuell, die beleuchtet, warum WikiLeaks und Assange verfolgt werden: imemc.org/article/60238/

Von der Website “Wikileaks“ wurden hundertausende von „Cables“, die diplomatischen Kabel, zur Verfügung gestellt. Sie zeigen u.a. einen diplomatischen Austausch zwischen dem damaligen Direktor des israelischen Militärgeheimdienstes, Generalmajor A.Yadlin, und dem US-Botschafter in Israel, R. Jones, aus dem hervorgeht, dass Israel einen von der Hamas regierten Gazastreifen unterstützt und den Gazastreifen zu einer “feindlichen Einheit” erklären könnte.

Craig Murray wurde kurzfristig verhaftet bei seiner Rückkehr aus Island aufgrund des „Prevention of Terrorism Act“: twitter.com/khrafnsson/status/1714003661834068390

Er hatte WikiLeaks und Aktivisten besucht und an einer Palästina-Demo teilgenommen.

twitter.com/Documark/status/1713973987141656653

Artikel bei „The Grayzone“: thegrayzone.com/2023/10/17/assange-craig-murray-detained-uk-terror/

Vor knapp 2 Wochen besuchten Stella, Roger Waters und Yanis Varoufakis Julian in Belmarsh, hier das Resümee von Varoufakis:

Auch Jeremy Corbyn und Len McCluskey, ein Gewerkschaftsveteran besuchten zu der Zeit Julian Assange:

Stattgehabte Aktionen:

STRAßBURG:

Die nachempfundene Gefängniszelle „Belmarsh Live“ mit Manja McCade twitter.com/manja_mccade / linktr.ee/belmarshlive

war Anfang Oktober dort in Straßburg, vor dem Gebäude des Europarates:

hier mit Andrej Hunko:

mit Fayik Yagizay:

twitter.com/BelmarshLive/status/1713897819566678051

Mahnwache Baden-Baden:

NEAPEL

„…peace can be started by truth“:

twitter.com/Stella_Assange/status/1713255784702734435

LONDON

Eine von vielen Demos für Assange:

jungewelt.de/artikel/460615.journalismus-in-gefahr-freiheit-für-assange.html?sstr=Assange

KÖLN:

Diese schöne Veranstaltung hat am 16.10.23 stattgefunden:

amnesty-koeln.de/termin/josef-tratnik-liest-nils-melzer-der-fall-julian-assange-geschichte-einer-verfolgung/

BERLIN:

Die Mahnwache „FreeAssange Berlin“ Mitte September fand zusammen mit Friedensorganisationen statt. Eine Rede von Bengt Kiene:

Am 21.11.2023, 20.00 Uhr im Georg Büchner Buchladen:

Lesung und Gespräch mit Stefania Maurizi über ihr Buch „WikiLeaks and its Enemies“.

georgbuechnerbuchladen.berlin/veranstaltungen/lesung-gespräch-stefania-maurizi-secret-power-wikileaks-and-its-enemies-moderation#

Weitere Veranstaltungen:

MUSIK

video.emergeheart.info/w/0bb6f0ee-7169-42ff-9427-3564fbb36f62

KINO/ VIDEOS

„The War on Journalism: The Case of Julian Assange“ (2020): challengepower.info/movie_list

Wir freuen uns auf euch,

mit solidarischen Grüßen

Almut Stackmann

Freeassange Berlin

Mahnwache jeden 1. und 3. Donnerstag 18-20 Uhr Pariser Platz vor der US-Botschaft

Dok.:

Web:

Berliner Gezwitscher: twitter.com/Berlin4Assange

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