Die südafrikanische Ministerin für internationale Beziehungen und Kooperation, Naledi Pandor, hat bei einer Pressekonferenz am Montag mitgeteilt, dass bislang 34 Länder ihre Teilnahme an Treffen im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Gipfel der BRICS-Staaten zugesagt haben. Dieser findet vom 22. bis 24. August in Johannesburg unter dem Motto „BRICS und Afrika: Partnerschaft für wechselseitig beschleunigtes Wachstum, nachhaltige Entwicklung und inklusiven Multilateralismus” statt. Südafrika hat derzeit den Vorsitz des Bündnisses inne. Parallel zum Gipfeltreffen der Staats-und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika werden der „BRICS-Plus-Dialog” und der „BRICS-Africa-Outreach” stattfinden. Diese Veranstaltungen beziehen Nationen aus dem Globalen Süden und dem afrikanischen Kontinent ein. Von Amerika21.
Auf der Pressekonferenz gab Pandor zudem bekannt, dass Präsident Cyril Ramaphosa im Einvernehmen mit seinen BRICS-Amtskollegen 67 Führungspersönlichkeiten aus Afrika und dem Globalen Süden eingeladen hat, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen.
Außerdem habe er 20 Persönlichkeiten internationaler Organismen eingeladen, darunter den Generalsekretär der Vereinten Nationen, den Vorsitzenden der Kommission der Afrikanischen Union sowie die Vorsitzenden und Geschäftsführer der regionalen Wirtschaftsgemeinschaften Afrikas.
Teilnehmen wird auch die Vorsitzende der New Development Bank – der Entwicklungsbank der BRICS-Gruppe –, Dilma Rousseff. Ihre Ernennung im März dieses Jahres erfolgte auf Vorschlag des brasilianischen Staatschefs Luiz Inácio Lula da Silva. Die Wirtschaftswissenschaftlerin und Politikerin war ab 1. Januar 2011 Präsidentin Brasiliens und wurde 2016 durch einen parlamentarischen Staatsstreich gestürzt. In der ersten Amtszeit Lulas war sie Energieministerin, später Kabinettschefin.
Die Teilnehmer an den BRICS Africa Outreach- und BRICS Plus-Dialogen werden Überlegungen „zur Stärkung von Partnerschaften von beiderseitigem Nutzen für Wachstum, Entwicklung, Frieden und integrativen Multilateralismus in einer multipolaren Welt” entwickeln und austauschen, führte Pandor weiter aus.
Laut dem Internationalen Währungsfonds haben die BRICS-Länder, gemessen an der Kaufkraftparität, einen größeren Anteil an der globalen Wirtschaftstätigkeit als die G7-Staaten, erklärte Pandor und erinnerte daran, dass Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika zusammen circa 42 Prozent der Weltbevölkerung und fast 30 Prozent des Weltterritoriums, etwa 27 Prozent des weltweiten BIP und rund 20 Prozent des internationalen Handels auf sich vereinen.
Dies zeige deutlich die Notwendigkeit, dass die Stimmen der Länder in der Gruppe zusammen mit denen des Globalen Südens bei der globalen wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Systemführung gehört und respektiert werden müssen, betonte die Ministerin. Es wird erwartet, dass die fünf BRICS-Mitgliedsstaaten auf dem Gipfeltreffen in Johannesburg die offiziellen Beitrittsanträge mehrerer Länder prüfen werden.
„Wir haben offizielle Interessensbekundungen von den Staats- und Regierungschefs von 23 Ländern erhalten, die den BRICS beitreten wollen, sowie weitere informelle Anfragen zu den Möglichkeiten einer Mitgliedschaft”, sagte Pandor dazu. Zu diesen Ländern gehören laut der Außenamtschefin aus Lateinamerika Argentinien, Bolivien, Honduras, Kuba und Venezuela.
Argentiniens Präsident Alberto Fernández hat bereits im September 2022 formell den Beitritt beantragt. Die Regierungen von Bolivien und Venezuela gaben kürzlich bekannt, dass sie ebenfalls um Aufnahme in das Bündnis ersucht haben.
Bislang wurde offiziell bestätigt, dass Fernández und Boliviens Präsident Luis Arce auf Einladung Ramaphosas nach Südafrika reisen, um an den Veranstaltungen des Gipfeltreffens teilzunehmen.
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Der Artikel erschien zuerst auf Amerika21.