Leserbriefe zu „Notizen aus dem Kälteraum“

Ein Artikel von:

In dieser Glosse beschreibt Jens Berger seine Situation im „regnerischen, kalten Norddeutschland“. Das Wetter sei den Klimaprognosen von Politik und Medien nicht gefolgt. Rekordtemperaturen, Dürre und Hitzetote – es hätte offenbar das große Sommerthema werden sollen: Wir müssen den Klimawandel stoppen! In den Tweets von Karl Lauterbach, der nun vom Virologen zum Klimatologen umgeschult habe, könne man verfolgen, wie heiß es sei. Doch ein Blick auf die aktuellen Temperaturen in Europa lasse nicht gerade auf den heißesten Monat aller Zeiten schließen. Aber wenn Theorie und Wirklichkeit nicht zusammenpassen, werde sicher die Wirklichkeit falsch sein. Wir haben hierzu zahlreich interessante Zuschriften erhalten. In ihnen werden auch andere Meinungen mitgeteilt. Danke für alle Leserbriefe. Hier nun eine Auswahl, die von Christian Reimann zusammengestellt worden ist.


1. Leserbrief

Lieber Herr Berger,
 
sie schreiben mir aus der Seele! Ich habe herzlich über den Artikel gelacht und mir Mitte/Ende Juli ebenfalls in Norddeutschland den Allerwertesten abgefroren.
Kein Wunder, ich hatte mich an die wirklichen, echten Sommertemperaturen in der Vorwoche in Rheinland-Pfalz gewöhnt.
 
Ich frage mich ernsthaft, wie ich als Kind die 60er und 70er-Jahre überstehen konnte. Damals war der 1976er-Sommer ein „Rekordsommer“ mit viel Hitzefrei, Schwimmbad und Eisdiele. Klimaanlagen gab es damals noch nicht. Wie konnten wir das ohne Kälteräume überleben?
Und erst unsere Eltern? Mein Vater ging täglich mit Anzug und Krawatte ins Büro und ebenso täglich freute er sich auf die Gartendusche (der in der Sonne aufgeheizte Schlauch sorgte für warmes bis heißes Wasser), bevor der Garten gewässert wurde. Keine Sorge, wir hatten ein richtiges Bad, aber im Sommer ist die Freiluftdusche im eigenen Garten und Wasserschlacht für alle einfach schöner!
 
Irgendwas müssen wir alle falsch gemacht haben – oder wurde der Universalgelehrte für Viren, Klima und überhaupt-alles von seinen Eltern zu lange im Kühlschrank eingesperrt?
 
Übrigens, 2011 war ein ähnlich naß-kalter Sommer in Norddeutschland. Da waren wir auf einem Festival (nein, nicht Wacken, da gehört der Schlamm dazu) und mußten alles schleppen, der Platz war damals selbst mit robusten Land Rovern nicht mehr befahrbar.
 
Zum norddeutschen Sommer fällt mir das unvergessene Lied von Rudi Carrell ein: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Ein Sommer wie er früher einmal war? Mit Sonnenschein von Juni bis September…“.
 
Mit freundlichen Grüßen
Ameli


2. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

Ihr Fazit ist schon richtig: Die Wirklichkeit ist falsch. Richtig ist die Macht, denn die bestimmt, was richtig und falsch ist. Als Konsequenz leben wir in einer täglichen Geisterbahn, in der uns Figuren wie Lauterbach, Baerbock, Scholz und Habeck (viele mehr, ich kann sie gar nicht alle aufzählen) entgegen springen, kreischen und “Buh!” rufen. Das “Buh” hat viele Varianten, “Putin”, “Klima”, “Solidarität” (in Berliner Freibädern), “unprovozierter schrecklicher Angriffskrieg”.

Was letzteres betrifft, das ist wirklich schrecklich. Alles andere, was die Gespenster so von sich geben, ist richtig, also nicht (!) die Wirklichkeit.

Mein Mitgefühl für Ihre verregneten Tage in meiner alten Heimat. Ich fahre da schon seit Jahren nicht mehr im Juli hin, weil es dann immer regnet. Dafür habe ich jetzt im Süden die Hitze. Also “richtig”, im Sinne von Lautermann, pardon -bach? Oder falsch, weil die Wirklichkeit? Puh, gerade hatte ich mich gefreut, dass im Rahmen von “richtig” und “falsch” die Logik so schön übersichtlich, weil binär, ist. Noch ein Versuch. Heiß ist es wirklich (!), also falsch. Aber richtig, im Sinne von Klabauterbach. Doch eben Wetter und nicht Klima, denn ich schwitze ja jetzt gerade und nicht hundert Jahre im Durchschnitt. Also nicht richtig, im Sinne von Lautermann.

Doch mentale Wirrnis und Hitze lassen sich ertragen und mildern, auf der Terrasse, mit einem Glas Ouzo, verdünnt mit Eis und kaltem Wasser. Gottseidank besteht Wasser, außer aus Sauerstoff noch aus Wasserstoff. Wehe es wäre Kohlenstoff, dann würden sie mir das auch noch verbieten (dass in C2H5OH Kohlenstoff drin ist, geht sicher über den Horizont von Lauterbach hinaus (also bitte nicht weiter sagen!).

They are coming to take me away Ha Ha, …

Gruß,
Kaspar Hauser


3. Leserbrief

Diese Länderkunde für die Journaille habe ich dem ö Rundfunk geschickt.

Das ist mir heute bei Herrn Bergers Artikel wieder eingefallen.

  1. In Südeuropa ist es im Sommer oft sehr heiß – obwohl Europa in der kühl- gemäßigten Klimazone der Erde liegt.
  2. Auf griechischen Inseln sorgt eine stetige Meeresbrise für eine erträgliche Hitze. Deswegen fahren auch sehr viele Griechen im Sommer auf eine der Inseln.
  3. Immer wieder kommt es dort im Sommer zu Waldbränden, ist doch alles dürr: das ist die Sommerdürre.
  4. Wenn “Wälder” abgebrannt sind, schaut das schlimm aus, aber die Vegetation kommt bald wieder.

Kindsköpfe, die mit diesen Gegebenheiten nicht klar kommen, aus dem Flieger an den Strand fallen, sollen zuhause beim Kindermädchen bleiben.

Medienleute, die deswegen hysterisch werden, schlimmer noch, Hysterie verbreiten, sind in seriösen Medien fehl am Platz.

G.C.L


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

zustimmend zu Ihrer Aussage, dass es im Sommer in Griechenland heiß sein kann, hier ein Audio welches ab Minute 01:10 die schon damalige Hitze in Griechenland  beschreibt (Tresenlesen / J. Malmsheimer):

Lassen Sie sich vom Titel des Audio nicht irritieren. ?

Mit freundlichen Grüßen
Ralf Glahn


5. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
der Mensch ist eben nicht die Krone der Schöpfung. Er ist nur ein klitzekleiner Teil davon. Dass müssen wir erst noch lernen. Insbesondere Politiker ohne allzu große Expertise und/oder Fachkenntnis sollte man nicht all zu viel zutrauen. Die Natur diskutiert mit uns nicht, sie handelt. Die Abgehobenheit unserer politischen Kaste hat dies noch nicht erkannt. Die Bierzelt oder Sonntagsreden sind nichts anderes als Larifari. Unser Erdenrund ist schlichtweg übervölkert. Wie schon gesagt, die Natur wird es richten. Ob es uns gefällt oder auch nicht. Das Instrumentarium ist vielfältig. Die Grünen sind ja der Meinung irgendetwas global (das Erdenrund betreffend) regulieren zu können. Dies sei nun mal der überwiegend fehlenden Expertise beim Führungspersonal geschuldet. (ich weiss, ein sehr großer Anteil dieser Truppe hat ja einen Abschluß, für was auch immer). Das Regulierungsinstrumentarium der Natur zur Bevölkerungsreduzierung ist enorm. Trockenheit, Ernteausfälle, Waldbrände, Seuchen u.a.m. Wir wissen alle nicht woher wir kommen und wohin wir gehen. Auch die Grünen und anderen nicht.
 
Mit freundlichen Grüßen
P. Ehrental


6. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

Ihre Zweifel an der überwiegend vom Menschen verursachten Klimakatastrophe irritieren mich schon. Die gesamte Klimaforschung (hier: Potsdam-Institut-Klima) ist sich doch einig: “anthropogener Klimawandel unbestreitbar!” Gut, vor sechzig Jahren hörten wir mal in der Schule etwas von gewissen Abhängigkeiten des Klimas auf unserer Erde: Einfluss der ständig schwankenden Sonnenenergie, die Erde kreist auch nicht schön stabil auf ihrer Ellipsenbahn um die Sonne, sondern sie “eiert” mehr oder weniger auf ihr, was die Jahrhunderte dauernden Temperaturschwankungen an den Polkappen erklären könnte. Dann spielen noch ein paar Tausend weitere Einflüsse auf unser Klima eine Rolle, meinte unsere Lehrerin damals, und sie sprach von einem “chaotischen” System, wie man das in der Wissenschaft nennt, für das es praktisch keine seriösen Modellberechnungen geben könne. Aber das ist ja schon lange her.

Heute kann man mit Computern solche Modelle ganz präzise berechnen, wie man das z.B. in der “Corona-Pandemie” sehr schön sehen konnte. Und nun der entscheidende Punkt, den ich hier einbringen möchte: als wir noch zur Schule gingen, gab es nur ZWEI-KOMMA-FÜNF und nicht ACHT MILLIARDEN MENSCHEN auf der Welt. Das erklärt doch schon alles! Noch dazu gab es auch weltweit keine Kühlketten für die Tiefkühlindustrie und Klimaanlagen für die riesigen Shoppingcenter, Hotels und Büros. Alle reden vom Heizungsproblem, aber nie davon, wie viel Energie die Kältewirtschaft frisst.

Warum es in Hamburg so frisch ist in diesem Sommer? Ganz einfach: es liegt am Wetter, und das hat mit dem vom Menschen gemachten Klimawandel absolut nichts zu tun.
Diese Tatsache sollten wir einfach so akzeptieren, und sie darf auch nie hinterfragt werden.
 
Mit besten Grüßen aus K. am Rhein mit 19° Grad und Regen
Erich-Günter Kerschke


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,
 
so dankbar ich Ihrem gesamten Team bin und so gerne ich auch schon Ihre Artikel gelesen habe, diese Glosse hätten Sie sich sparen können.

“Hätten Sie geschwiegen, ich hätte sie für weise” halten können.

Ja, auch in meiner Wohngegend regnet es gerade in Strömen. Ich finde jedoch, dass Ihre Ironie angesichts der weltweit vorliegenden Daten total kurzsichtig und deplatziert ist. Im Gegensatz zu Ihnen bin ich unseren “Leitmedien” sogar ausnahmsweise dankbar, dass sie die Kampagne, die sie ins Rollen gebracht haben, nicht stoppen, nur weil unsere Region gerade nicht betroffen ist. Hat es noch nicht lange genug gedauert, bis man sich dieses Themas annahm?

Nicht zuletzt Dank der unermüdlichen Recherche Ihres Teams, wurde doch sichtbar, wie abhängig sich unsere “Leitmedien” von den Interessen der Großkonzerne gemacht haben, zu denen bspw. die der Ölindustrie gehört…

Übrigens ist gerade doch auch die AfD im Aufwind, die ebenfalls konsequent die “menschengemachte” Erderhitzung leugnet. Wollen Sie zu deren Erfolg, zu dem reaktionären Faschismus, der sich leider auch in der “westlichen Wertegemeinschaft” ausbreitet, beitragen?

Ich hoffe wirklich, dass ich nicht die Einzige bin, die unter Ihren LeserInnen gegen Ihre kurzsichtige Glosse protestiert.

Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, unter anderem auch auf Ihre Nachdenklichkeit.
 
Daher mit “noch” freundlichen Grüßen
Johanna Michel-Brüning


8. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,
 
schöne Glosse. Ich bin sicher, Sie und auch ich täuschen sich. In Wirklichkeit ist es wärmer oder sollte man sagen heißer?

Es ist ja allgemein bekannt, dass die Nachdenkseiten und ihre Leser Falsche Nachrichten verbreiten

Gefühlt ist das der kälteste Juli seit 140000 Jahren, aber in Wirklichkeit der heißeste.

Aber im ernst, dieses Jahr ist es, trotz viel Sonnenschein, in meiner Wohnung schon öfter kühl gewesen, und natürlich draußen, als die letzten fünf oder sechs Jahre, auch da war nämlich der Juli ziemlich verregnet (Norddeutschland).
 
Mit freundlichen Grüßen
A.Haack


9. Leserbrief

Lieber Jens Berger,

ich haue nicht erbost in die Tasten, sondern bin nur enttäuscht. Dieser Text war eindeutig einer Ihrer Schwächsten. Sie schreiben es selbst: Wetter ist nicht Klima, und ich möchte ergänzen: Nordeuropa ist nicht die Welt. Schauen Sie sich den diesjährigen globalen Temperaturverlauf im Vergleich zu den letzten Dekaden an: realclimate.org/index.php/archives/2023/07/back-to-basics/ – die Werte sind dramatisch. Und Entschuldigung, auch wenn Sie natürlich Recht haben, dass es im Sommer in Südeuropa immer schon heiß werden konnte (mich schreckt seit jeher schon die Gewissheit von dauerhaft über 30° davon ab, meinen Sommerurlaub am Mittelmeer zu verbringen), so sind die diesjährigen Temperaturen dennoch vielerorts Rekordhalter, das Mittelmeer selbst ist im Schnitt deutlich wärmer jemals zuvor, und nicht zu vergessen: die eigentlich erst jetzt im Hochsommer zu erwartenden Werte von 40° und mehr haben wir dieses Jahr verbreitet schon im Frühjahr erlebt. Die Hitzewellen werden statistisch belegt häufiger und langlebiger.

Ja, dieser Sommer hier in Norddeutschland erinnert sehr an die Sommer meiner, wohl unserer Kindheit (ich bin derselbe Jahrgang wie Sie). Dennoch bringt uns diese Art der anekdotischen Evidenz keinen einzigen Schritt weiter, wenn es um das globale Klima geht. Exakt den Inhalt Ihrer “Glosse” durfte ich mir vor kurzem telefonisch anhören (wenn auch ohne die Seitenhiebe auf Lauterbach), allerdings ohne das PS, sondern mit dem Zusatz: das zeige doch dass es keinen Klimawandel gibt. Wenn ich bösartig sein darf: kürzen Sie Ihren Text auf Twitterlänge, und sie erhalten in etwa die Reaktion eines Donald Trump auf die Kältewelle in den USA vor einigen Jahren.

Ich werde Sie, Herr Berger, sicher nicht als “Klimaleugner” beschimpfen. Aber: auch wenn Ihr Text einiges Kritikwürdiges anspricht, wirkt er so, wie er geschrieben ist, als würde er aus der Feder eines Klimawandelleugners stammen – abwiegeln, relativieren, lächerlich machen. Schade, auf diesem Niveau verorte ich Sie normalerweise nicht.

Nichts für ungut.

Mit freundlichen Grüßen,
Oliver Sievers


10. Leserbrief

Hallo Herr Berger, 

unsere tägliche Hitze- und Klima-Gehirnwäsche gib uns heute. Jede Wettervorhersage im ZDF wird zur Eskalationsklamotte. Akribisch wird auf der ganzen Welt nach Rekordtemperaturen oder sonstigen Wetterkapriolen gesucht, um die “Klimaverwüstungen” zu beweisen. Waldbrände haben beispielsweise wenig mit Klimawandel, sondern mehr mit Brandstiftung zu tun.

In Deutschland wird die Klimadebatte ja mit (ersatz)religiöser Inbrunst geführt über die absurderweise noch eine Links-/Rechtsschablone gelegt wird. Es geht mehr um Weltanschauung als ums Klima. Folgt man den Central England Temperatures oder den Berliner Temperaturreihen (die längsten Klimabeobachtungsreihen), dann stellt man fest, dass Klimawandel der Normalzustand ist, nicht die Konstanz. Nach der Kleinen Eiszeit im 17. Jahrhundert setzen eine langanhaltende Erwärmung ein, die am Ende des 18.Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. Nach 1800 kam es zu einer rapiden Abkühlung, die um und nach Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Tiefpunkt erreichte. Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einer anhaltenden Erwärmung. Die globale Klimareihe beginnt erst um 1850 und hat noch die ausgehende Kälteperiode mit ihren Missernten, Hungersnöten und Seuchen zum Ausgangspunkt. Daher ist es absurd, wenn diese lebensfeindliche Zeit quasi zum Idealklima erklärt wird, von dem nicht mehr als 1,5 Grad Celsius abgewichen werden soll.

Ebenfalls erstaunlich ist, dass die großen Finanz- und Vermögensverwalter vom ökologischen Humanismus befallen wurden. “Klimaschutz” hat daher viel mit der Eröffnung neuer Geschäftsfelder zu tun.

Jochem Marotzke, Martin Claußen, Lennart Bengtsson sind leitende, bzw.  ehemalige Direktoren des Max-Planck-Institutes und anerkannte Klimaforscher – in Deutschland werden sie allerdings selten gehört.

Mit vielen Grüßen 
Michael Wrazidlo 


11. Leserbrief

Sehr geehrte Nachdenkseiten!
 
Als regelmäßiger und wertschätzender Leser sowie Unterstützer der NDS bin ich über diesen armseligen Beitrag Jens Bergers, dessen Kolumnen ich normalerweise mit großer Genugtuung lese, absolut bestürzt. So etwas ist man bei diesem Thema sonst von Figuren wie Julian Reichelt oder irgendwelchen AFD-Klimawandelleugnern gewohnt. Wenn das Ganze Satire sein sollte, dann ist sie leider völlig danebengegangen.

Schon der Beginn dieses Artikels ist unterirdisch. Nur weil in Deutschland gerade mal eine Wetterperiode herrscht, die unserem ganz normalen mitteleuropäischen Sommer vor etwa 40 Jahren entspricht -es ist nämlich im Durchschnitt bisher keineswegs “zu kalt” (da ändert auch die von Herrn Berger gezeigte Temperaturanomalie mit negativen Abweichungen in weiten Teilen Europas für einen Julitag überhaupt nichts dran), wie wider besseres Wissen derzeit von vielen behauptet wird, ist die Extremhitze in Italien oder Griechenland ein Hirngespinst? Oder die bereits im April(!) in Südspanien gemessenen 40 Grad (und das war keine Bodentemperatur)?

Und was ist mit den extremen Hitzewellen weltweit, die in den letzten Jahren auftraten? 50 Grad in Indien und Pakistan, der für China absolute Rekord von 52,2 Grad am 16. Juli dieses Jahres im Nordwesten des Landes, die fast 50 Grad im Juli 2021, die im kanadischen Lytton in British Columbia gemessen wurden, und fast die gleichen Temperaturen während der letzten Sommer auf der Südhalbkugel in Argentinien und Uruguay undsoweiterundsofort, dazu Waldbrände in völlig neuen Dimensionen sowie weltweit tauende Gletscher und tauendes Polareis.

Das Ganze wird außerdem permanent mit schwersten Unwetterlagen ergänzt, wie sie jetzt vor kurzem z.B. in Südfrankreich und Norditalien mit tennisballgroßen Hagelkörnern gewütet haben. Und auch wenn es in Europa (noch!) mehr Kälte- als Hitzetote gibt, wie Herr Berger anmerkt, relativiert das in irgendeiner Weise den Tod durch Hitze?

Allein im europäischen Extremsommer 2003 sind schätzungsweise 45.000 bis 70.000 Menschen infolgedessen gestorben, besonders in Frankreich, wo man mittlerweile einen öffentlichen Telefondienst eingerichtet hat, der sich bei hohen Temperaturen um besonders gefährdete Menschen wie alleinstehende alte Leute kümmert.
So unerträglich Karl Lauterbach auch ist, aber dass er sich mal Gedanken darüber macht, wie man diese Personengruppe in Deutschland schützen kann, wo bisher gar nichts dergleichen existiert, ist trotzdem grundsätzlich richtig, auch wenn ich z.B. einen “Hitze-Lockdown” für Schwachsinn halte.
 
Es tut mir leid, aber solch einen erbärmlichen Artikel von Herrn Berger hätte ich nie erwartet!
Jörg Steinau


12. Leserbrief

Lieber Herr Berger,
 
die “Nordlichter” ticken anders als wir hier im Süden, auch beim Wetter. Hier in der Münchner Gegend ist es erträglich warm, nicht zu heiß und es regnet fast täglich ein wenig. Also ganz normal für den Juli, der ja in meinen alten Schulatlanten als der regenreichste Monat des Jahres gilt.
 
Aber Spaß beiseite, neben Ihrem nicht ganz ernst zu nehmenden Wahrnehmungsproblem bezüglich Wetter sehe ich bei vielen Leuten aus unserem Bekanntenkreis eine sehr beunruhigend fehlende Wahrnehmung in Bezug auf die drohende Kriegsgefahr und auch in Bezug auf den gewohnten Lebensstil angesichts der tatsächlich bedrohlichen Klimaereignisse. Es geht ja nicht nur um die gefühlte Hitze im Süden Europas, in Afrika, in Indien oder China. Es geht um die drohende Unbewohnbarkeit vieler Regionen auf der Welt und um den Ausfall der Ernten. Die lokalen Unwetter, Überschwemmungen, Dürren oder Orkane sind (noch) nicht das globale Problem, das lässt sich reparieren. Wenn aber die Weltmeere so warm werden, dass große Fischbestände verenden, wird es kritisch, nur als ein Beispiel.
 
Ich sehe bei vielen Leuten Unbekümmertheit als Folge fehlender Wahrnehmung einer bedrohlichen globalen Zukunft. Man fliegt weiter um die Welt in Urlaub, weil man sich das leisten kann, der internationale Sport scheut keine noch so exotischen Wettkampforte, denn Sport ist tabu bezüglich Umweltverbrauch. Vom Militär ganz zu schweigen, 500 Liter Diesel pro Panzer auf 100 km spielen keine Rolle. Alle Sprengstoffe in den Millionen verschossener Granaten und Bomben beruhen auf der Ammoniaksynthese aus Wasserstoff und Stickstoff, bekanntlich ein Prozess mit äußerst hohem Energieverbrauch. Immer noch weiß so gut wie kein Autofahrer, dass jeder Liter Treibstoff 2,3 bis 2,7 Kilogramm CO2 erzeugt, ist ja Gas, sieht und riecht man nicht, also nicht existent.
 
Mache ich mir zu viele Gedanken, ist alles halb so schlimm? Ich weiß es nicht, wird schon irgendwie weitergehen? Ich bin nur wenig jünger als Albrecht Müller, ist meine Besorgnis wie bei ihm eine Alterserscheinung? Ich sehe es bei meine Kindern und Enkeln, sie wollen von den Bedrohungen nichts wissen, verdrängen sie. Sie wollen leben, wie lange noch?
 
Ich wünsche Ihnen schöne warme Tage im Norden.
 
Herzliche Grüße
Emmo Frey


13. Leserbrief

Lieber Jens Berger,
 
danke für die Glosse -Notizen aus dem Kälteraum-. Ich dachte schon ich hätte Wahrnehmungsstörungen.

Wir leben im Südwesten in einer bekanntlich wärmeren Region von Deutschland. Wir hatten bis vor gut einer Woche normales Sommerwetter mit Temperaturen um die +30° mit wenigen Tagen auch mal +35° aber insgesamt ist hier nicht von einer Hitzewelle zu sprechen. Ganz im Gegenteil der April und Mai waren verhältnismäßig kühl und nass daher ist auch die Spargel- und Erdbeerernte dieses Jahr sehr schlecht ausgefallen. Allerdings muss man auch hier wieder feststellen, dass die Menschen das sehr schnell ausblenden und sich nicht mehr daran erinnern können. Viele sind der Meinung, dass die Hitze schon seit Monaten andauert, genau so wie es uns der Mainstream u.a. durch ständige Wiederholungen immer wieder eingehämmert. Hier wird die Kiste der Manipulationsmethoden, ähnlich wie bei Corona, ganz weit geöffnet was z.B. in dem Buch von Johannes Menath -80 Methoden der Meinungslenkung- bestens erläutert wird. Ganz besonders werden die Wetterkarten für die Klimapropaganda genutzt. Was früher gelb oder orange war, ist jetzt rot bis dunkelrot. Ebenso wird zwischen Wetter und Klima nicht differenziert. Meine Frau ist Französin dadurch haben wir eine enge Beziehung zu Südfrankreich und eben dort waren und sind die Sommer schon immer sehr heiß, das hat meine Frau in ihrer Kindheit immer leidend erfahren müssen, Auch die Großeltern kennen das nicht anders. Auch Waldbrände gehörten dort schon immer dazu, ob bewusste Brandstiftung oder unbewusst. Es ist bei der ganzen Dramaturgie wie bei Corona, es gibt nur die eine Wissenschaft, die den Menschen gemachten Klimawandel in ihren Modellen darstellt und alles andere wird in die Ecke, Verschwörungstheorie,rechts,rechts, Nazi…. abgestellt. Wie bei Corona werden hier wieder Opfer kreiert, die man schützen muss. Die Einflüsse des Menschen auf die Umwelt/Natur sind für mich unbestritten. Die Umwelt und Naturzerstörung durch das stetige Wachstum, das uns das herrschende System des Kapitalismus abverlangt ist unausweichlich und jetzt kommt noch der E-Wahn dazu, der u.a. durch die Kobald -und Lithiumgewinnung der Natur und der Bevölkerung weiteren großen Schaden zufügt. Ebenso ist hier das Fracking zu nennen und die Flüssiggasverschiffung über die Meere. Die daraus resultierenden Zerstörungen und Verschmutzungen sind sicher Menschen gemacht aber das Klima kann der Mensch, wenn überhaupt ,nur geringfügig beeinflussen. Klimaschwankungen sind ein Bestandteil der Erdgeschichte was z.B. Erdkernbohrungen beweisen. Der Menschheit größtes Problem ist die ungerechte Verteilung von Vermögen und die daraus resultierende Armut mit all ihren Folgen.wie Kriege und Völkerwanderungen. Ich wünsche mir, dass diese Verteilungsfrage, global, mindestens mit der gleichen Energie behandelt wird wie der sogenannte Klimawandel. Doch diesem Wunsch steht der digital-finanzielle Komplex massiv entgegen!
 
Mit (momentan) sonnigen Grüßen
Christian Sauer


14. Leserbrief

GanzLieber Jens Berger,
 
ja, in der Glosse geht es um das Wetter und nicht um “Klimakrise-Leugnung”. Aber da sich doch ein beachtlicher Widerstand hinsichtlich der Maßnahmen zur Vermeidung einer Klimakrise entwickelt, übermittle ich gern mich eine Glosse von Marc-Uwe Kling:

“Ja, wir könnten jetzt was gegen den Klimawandel tun, aber wenn wir dann in 50 Jahren feststellen würden, dass sich alle Wissenschaftler doch vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schön ärgern.”
― Marc-Uwe Kling, Die Känguru-Apokryphen

Herzliche Grüße und danke, dass es die NACHDENKSEITEN gibt
Günter Grzega


15. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

ihr Artikel war sehr erhellend, doch stellt sich natürlich die Frage, ob Sie noch Klimaleugner und nicht bereits -verweigerer sind.

Dass es seit Jahrtausenden DER heißeste Sommer ist, haben schließlich Experten festgelegt, und wer wollte daran zweifeln. Schlimmstenfalls wird das Fazit lauten: tja, wer hätte das Gegenteil ahnen können und nun ist’s halt erledigt, Schwamm drüber.

Ob sich natürlich die Installation einer App (durch Anverwandte) zur Animierung der Wasseraufnahme OHNE Sanktionen bei Nichtbefolgung bezahlt macht?
Und: was nutzt die App, wenn aufgrund von Windstille und Bewölkung die “Erneuerbaren” schlapp machen?

Definitiv war es früher keineswegs und niemals nicht heißer.
Erinnere an meine Kindheit, in der Strand die Fußsohlen verbrannte. Oder Erwachsene mit ihrem Schuhwerk im Straßenbelag kleben blieben.
Oder gar der Bremsweg aufgrund von Adhäsion massiv verringert wurde – gab so neckische Spuren und Muster auf Straßen.

Theodor Storm schrieb 1863 “Die Regentrude”.
(“Der erste Satz der Geschichte schildert einen übermäßig warmen Sommer vor hundert Jahren. Eine furchtbare Dürreperiode lässt die Pflanzen verdorren und das Vieh verdursten.” Wiki)

Schon damals und noch viel früher wurden verquere Märchen übers “Klima” erzählt, das es aber erst seit Jetzt gibt/geben kann. Tztztz

Mit den besten Grüßen
EW


18. Leserbrief

Moin und liebe Grüße an alle und Danke für diese Glosse abseits der “Klimahölllenbewegung”.
Einfach mal beruhigen. Anbei Juli Impressionen

von unserem Leser N.J.


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