Klicks generieren – Das Clickbaiting ist eine weitere Spielart der Verblödung und Geringschätzung von Mediennutzern und Kunden

Klicks generieren – Das Clickbaiting ist eine weitere Spielart der Verblödung und Geringschätzung von Mediennutzern und Kunden

Gerade habe ich ein Buch über das Backen von Brot gelesen. Backen ist eine wunderbare, ehrliche Arbeit für unser Leben. Eine meiner Ansicht nach perfide, dumme, stillose und nervende Arbeit, die ich hier mal „Klicks für Medienartikel ködern“ nenne, kann mit ehrlicher Brot-Arbeit nicht mithalten. Dabei wäre diese Köderei gar nicht existent, würden die Klick-Köder-Macher ihre Würde behalten wollen und sich auf ihre Aufgabe besinnen: Medienmacher sein, Journalisten, die Vierte Gewalt. Doch so? Man ködert sich Leser. Auf Englisch (wie so vieles, was unnütz auf Englisch mit „cool“ beschrieben wird) heißt dieses Locken, um Klicks zu generieren, übrigens Clickbaiting. Ein Zwischenruf von Frank Blenz.

Hinweise der Woche

Am Wochenende präsentieren wir Ihnen einen Überblick über die lesenswertesten Beiträge, die wir im Laufe der vergangenen Woche in unseren Hinweisen des Tages für Sie gesammelt haben. Nehmen Sie sich ruhig auch die Zeit, unsere werktägliche Auswahl der Hinweise des Tages anzuschauen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)

Venezuela: Haben wir ein Recht auf Information?

Venezuela: Haben wir ein Recht auf Information?

In Liebesangelegenheiten erwarten wir oft, dass unser Partner auch ohne Worte weiß, was los ist. Wir gehen davon aus, dass unser Partner eine Art Hellseher ist, der unsere Handlungen und Haltungen akzeptieren muss, auch wenn er sie nicht versteht. Das ist nicht die gesündeste aller Angewohnheiten und kann dazu führen, dass Beziehungen auf lange Sicht Schaden nehmen oder gar nicht überleben. Die venezolanische Journalistin Jessica Dos Santos über die frustrierende Angewohnheit der Behörden, nur gute Nachrichten zu verkünden.

Warum schmutzige Verhältnisse für schmutzige Fantasien sorgen

Warum schmutzige Verhältnisse für schmutzige Fantasien sorgen

Das Verhältnis zur Pornographie ist nicht nur in linken und feministischen Kreisen umstritten. Handelt es sich bei ihr um perversen Kommerz und abweichendes Psycho-Verhalten, gar um eine Sucht? Oder ist sie ein Weg zu neuem Glück – der nur offiziell verdrängt wird? Ist mittlerweile die Prüderie der alten Rechten auf die neue Linke übergegangen? Und was haben schlechte Arbeits- und Sozialverhältnisse mit schmutzigen Fantasien zu tun? Mit diesen und weiteren Fragen setzt sich der Psychosomatiker, Politiker und Liedermacher Diether Dehm in seinem neuen Buch „Pornographie und Klassenkampf“ auseinander. Es ist ein Plädoyer für eine materialistische Psychologie, die den Einfluss der gesellschaftlichen Verhältnisse einbezieht. Tilo Gräser hat mit ihm darüber gesprochen.

Leserbriefe zu „Steinmeier war schon vor den Streubomben der Präsident der doppelten Standards“

In diesem Beitrag kommentiert Tobias Riegel die Haltung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur geplanten Lieferung von Streumunition an die Ukraine durch die USA. Sie sei „ein weiterer Gipfel der Heuchelei“. Steinmeier sabotiere damit die Konvention, die er damals selber unterzeichnet habe. Mit Maximalforderungen entziehe Steinmeier zusätzlich einer baldigen Friedenslösung die Grundlage. Steinmeier habe eine zentrale Rolle im Vorfeld des militanten Maidan-Umsturzes gespielt. Eine lange Geschichte an praktizierten Doppelstandards (unter anderem) bei den Vorgängen Hartz IV, Murat Kurnaz, Jugoslawienkrieg und nicht zuletzt seine moralische Absicherung der inakzeptablen Corona-Politik würden „unseren“ Bundespräsidenten zu einem höchst problematischen Politiker machen – er müsse zurücktreten. Wir haben hierzu interessante Leserbriefe erhalten. Danke dafür. Christian Reimann hat hier für Sie eine Auswahl zusammengestellt.


Stimmen aus Lateinamerika: Das Märchen von den Elektroautos

Stimmen aus Lateinamerika: Das Märchen von den Elektroautos

Europa verfügt nicht über die Komponenten, die in Elektroautos verwendet werden und die einen der Schlüssel zur Nachhaltigkeit des umweltfreundlichen Verkehrs darstellen. Von den verwendeten Rohstoffen sind 90 Prozent des Lithiums in drei Regionen konzentriert (Australien, Südamerika und China); 70 Prozent des Kobalts befinden sich in der Demokratischen Republik Kongo; Europa produziert auch kein Aluminium mehr, während China bei den seltenen Erden dominiert und mehr als 75 Prozent der Lithium-Ionen-Batteriezellen weltweit herstellt. Wie gut wäre es, von der Abhängigkeit von billiger russischer Energie, für die es ein Geschäftsmodell gab, zu einer Abhängigkeit von chinesischen Autos, Komponenten und Ersatzteilen überzugehen? Schauen wir uns das mal genauer an. Von Alejandro Marcó del Pont.

Briefe des Altoberbürgermeisters von Nürnberg, Peter Schönlein, 1. an den damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck und 2. an den damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier

Briefe des Altoberbürgermeisters von Nürnberg, Peter Schönlein, 1. an den damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck und 2. an den damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier

Wir veröffentlichen heute in der Serie alter, interessanter Dokumente zwei Briefe des früheren Oberbürgermeisters der Stadt Nürnberg, Peter Schönlein, aus dem Jahr 2014. Mit neun Jahren sind diese beiden Dokumente nicht gerade besonders alt. Aber sie wirken im guten Sinne alt, sie kommen aus einer anderen Welt. Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass ein Oberbürgermeister eine solch kluge Mahnung zum Frieden an wichtige, aktive Personen des Zeitgeschehens schickt. Albrecht Müller.

Videohinweise am Samstag

Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ gibt es eine eigene Playlist (CG: Christian Goldbrunner)

Hinweise des Tages II

Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)

Leserbriefe zu „Erdogans Werk und von der Leyens Beitrag“

Hier thematisiert Jens Berger diese Forderung des türkischen Präsidenten Erdogan: „Öffnet erst den Weg für den Beitritt der Türkei zur Europäischen Union, und dann öffnen wir den Weg für Schweden [in die NATO].“ Es sei Erdogan klar, dass die Türkei keine realistische EU-Beitrittsperspektive habe. Wer jedoch die Beitrittskriterien zu einer Farce mache, müsse sich nicht darüber wundern, wenn sie von anderen zur Verhandlungsmasse gemacht würden. Hochgradig zynisch sei es sogar, „dass die EU-Kommission sämtliche Gründe, die einen EU-Beitritt der Ukraine vollkommen absurd erscheinen lassen, einfach wegwischt und stattdessen aufs Gaspedal drückt, sodass eine Vollmitgliedschaft bereits für das Jahr 2025 nicht ausgeschlossen scheint“. Die Türkei sei seit 1999 offizieller Beitrittskandidat. Weder die Türkei noch die Ukraine dürften eine Beitrittsperspektive haben, wenn man die EU-Verträge auch nur im Ansatz ernst nehme. Wir danken für die interessanten Zuschriften. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe, zusammengestellt von Christian Reimann.

Leserbriefe zu „Wo kommt der Hass auf die Russen her?“

Beim Pleisweiler Gespräch vom 8. Juli hat eine Diskussionsteilnehmerin diese Frage gestellt. Albrecht Müller hat versprochen, gelegentlich Dokumente zur Beantwortung dieser Frage zusammenzustellen. Der Hass auf die Russen sei nicht neu. In diesem Beitrag wird anhand von Tagesschau-Meldungen gezeigt, „wie allein in diesem Medium der Hass auf die Russen aktuell befeuert wird“. Wir haben hierzu interessante Zuschriften bekommen. Danke vielmals. Hier nun die Leserbriefe, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat. Ergänzende Anmerkung Albrecht Müller: Mich beeindruckt das breite Wissen der NachDenkSeiten-Leserinnen und Leser, das in diesen Leserbriefen mal wieder zum Ausdruck kommt.

Malteser unterbinden Veranstaltung mit Guérot und Krone-Schmalz im Mainzer Haus der Kulturen

Malteser unterbinden Veranstaltung mit Guérot und Krone-Schmalz im Mainzer Haus der Kulturen

Am 16. Juli sollte die Veranstaltung „Frieden in planetaren Grenzen – gemeinsame Sicherheit heute“ im Mainzer Haus der Kulturen stattfinden. Träger des Veranstaltungsorts sind die Malteser, Veranstalter ist die NaturwissenschaftlerInnen-Initiative „Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit“ e. V. (NatWiss). Die Veranstaltung, an der unter anderem Ulrike Guérot und Gabriele Krone-Schmalz teilnehmen, wurde nun auf Basis eines infamen Schreibens abgesagt. Sie findet jetzt in Wiesbaden statt. Malte Albrecht, der Vorsitzende von NatWiss, nimmt zu dem Vorfall und dem Verhalten des Veranstaltungsmanagements in einem NachDenkSeiten-Interview Stellung. „Fest steht“, so Albrecht, „dass sich die Malteser dem Druck hinter verschlossenen Türen gebeugt haben, eine vollständig transparente und offene Veranstaltung zu verhindern“. Von Marcus Klöckner.

Leserbriefe zu „Denkfabrik SWP präsentiert drei Optionen für „dauerhafte Sicherheit der Ukraine“: Demilitarisierung Russlands, Aufbau eines Atomwaffenarsenals oder NATO-Beitritt“

Florian Warweg thematisiert hier die Analyse „Dauerhafte Sicherheit für die Ukraine“, die die Denkfabrik „Stiftung für Wissenschaft und Politik“ vor dem aktuellen NATO-Gipfel vorgelegt hatte. Die Denkfabrik, welche hauptsächlich die Bundesregierung berät, behauptet darin, dass lediglich drei Optionen – „Demilitarisierung“, „Renuklearisierung“ oder „NATO-Beitritt“ – die Sicherheit der Ukraine sicherstellen würden. Die Optionen seien, so Warweg, „ein Offenbarungseid für den Geisteszustand des wichtigsten regierungsnahen Thinktanks der Bundesrepublik“. Wir danken für die interessanten E-Mails. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe. Christian Reimann hat sie für Sie zusammengestellt.

Beratungsresistenz als Kommunikationsideal: Denn sie wollen nicht wissen, was sie tun

Beratungsresistenz als Kommunikationsideal: Denn sie wollen nicht wissen, was sie tun

Es ist nicht das erste Mal in unserer Zivilisationsgeschichte, dass eine stabile Mehrheitsmeinung sich als unfähig und unwillig erweist, ihre Beschränktheit beim Gestalten des gesellschaftspolitischen Geschehens zu reflektieren. Als ein besonders beratungsresistenter Bewahrer von wahren Einsichten hebt sich gegenwärtig die westliche Wertegemeinschaft samt ihrer medialen Öffentlichkeit nach innen und außen hervor. Wurden bis vor Kurzem kritische Stimmen als eine kontrollierbare Bereicherung von der Gesellschaft akzeptiert, als diskussionswürdige Anregungen sogar verbreitet, werden sie nun mit einer tiefen Überzeugung von der Allgemeingültigkeit der eigenen Wahrheiten aus dem öffentlich-medialen Diskurs ausgeschlossen. Die gegenwärtige werteorientierte Politik begreift nicht, dass die kritischen Einwände und Ideen aus der Zivilgesellschaft eine Grundvoraussetzung für das sinnvolle Gestalten der Lebensbedingungen sind. Von Pentti Turpeinen.

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Krone-Schmalz erhält Friedenspreis – Und die „Experten“ kochen über

Krone-Schmalz erhält Friedenspreis – Und die „Experten“ kochen über

Manche Meinungsmacher können es nicht fassen: Die Autorin Gabriele Krone-Schmalz erhält gemeinsam mit dem Sänger der „Prinzen“, Sebastian Krumbiegel, den renommierten Löwenherz Friedenspreis – zu Recht! Erst kürzlich wurde Krone-Schmalz in Mainz ein zugesagter Raum verwehrt. Nun wird sie wegen der Preisverleihung einmal mehr diffamiert: von „Experten“, die in einer sachlichen Debatte keine Chance gegen sie hätten. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

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