Woran liegt es, dass das Internet im deutschen Wahlkampf so ein Schattendasein fristet?

Unser Blogger-Kollege Jens Berger, der den lesenswerten und gut gemachten Blog „ Der Spiegelfechter“ herausgibt, hat einen interessanten Artikel im Freitag geschrieben, in dem er sich mit den Unterschieden der politischen Bedeutung von Blogs, ihrem Selbstverständnis und den Einflussmöglichkeiten des „Graswurzeljournalismus“ in den USA und Deutschland auseinandersetzt. Ich habe mir über das Selbstverständnis der „NachDenkSeiten“ im besonderen und über die Möglichkeiten und Barrieren von politischen Blogs im Allgemeinen auch seit langem Gedanken gemacht und möchte dem Beitrag von Jens Berger einige Thesen hinzufügen. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

(KR/WL/AM)
Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Glos darf gehen
  • Eine Schuldenbremse vertieft die Spaltung der Gesellschaft
  • Sparen – das deutsche Mantra
  • Konjunktur – Wenn das Ausland streikt
  • Wessen Hand war das?
  • Die Krise hat erst begonnen
  • Versickernde Geldflut
  • Banker sind überbezahlt – wie schon 1929
  • Vereinigte Staaten: Der Ruhestand muss warten
  • Zürich bittet Superreiche zur Kasse
  • Firmen tricksen mit versteckten Preiserhöhungen
  • Und nochmal was zur Einkommensverteilung
  • Atomlobby baut seit 20 Jahren Potemkinsche Dörfer
  • Freundliche Töne aus Russland
  • Bahn-Revisoren belasten Mehdorn
  • Zukunft der WestLB weiter ungewiss: Bad Bank für die WestLB geplant
  • Finanzinvestoren: Herr Kravis, wer ist schuld an der Finanzkrise?
  • AP-Chef: Pentagon hat globale Propagandamaschine aufgebaut
  • Journalismus unterm Messer
  • Mit wem soll man marschieren?

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Hinweise des Tages (2)

Unter anderem zu folgenden Themen:

  • Schuldenbremse zielt auf weiteren Sozialabbau
  • Enteignet werden bislang nur die Steuerzahler
  • Geheim – Weniger Transparenz bei Staatshilfen
  • Krise als Umverteilungsmaschine von unten nach oben?
  • Betrogen – Keine Sicherheit bei der Bank
  • 15 Jahre Sparen für die Katz
  • Steinmeier gegen Merkels „Weltwirtschaftsrat“
  • Economics needs a scientific revolution
  • Thomas Fricke: Zum Absturz der Aufträge für die deutsche Industrie
  • Hilfst du mir, helf’ ich dir
  • Mehdorns Machtkämpfe
  • Betriebsrente: Dax-Konzerne müssen große Löcher stopfen
  • Die Rente ist sicher… keine Sache für Schauermärchen
  • 1,8 Millionen oder über 16% der Kinder unter 15 Jahren leben in SGB II-Bedarsgemeinschaften
  • Sauerland-Zelle: Mutmaßlicher CIA-Mann war “der Chef”
  • Schwedens Atomausstieg – Neuer Glaubenskrieg in Berlin
  • Medienmogul Murdoch muss Rekordverlust wegstecken
  • Banker-Witze

Ohne eine Art Kulturrevolution werden wir die Plage der herrschenden Ökonomen nicht los

Thomas Fricke hat verdienstvoller Weise in der Financial Times Deutschland die Diskussion über die herrschende Wirtschaftswissenschaft fortgeführt. Mit Hinweis Nr. 7 haben wir darauf aufmerksam gemacht, Orlando Pascheit hat leicht kritisch kommentiert. Ich finde, dass Thomas Fricke das anstehende Problem auf die leichte Schulter nimmt, wenn er zum Beispiel von der „gerade abtretenden Altökonomie“ schreibt. – Diese Damen und Herren treten nicht einfach ab. Sie werden die eingenommenen Machtpositionen, ihre Pfründen und ihre Meinungsführerschaft mit Zähnen und Klauen verteidigen. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(MB/WL)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • IMK: In Konjunkturpaketen vorgesehene Steuersenkungen bringen Kommunen Milliardenausfälle
  • Heribert Prantl über Hartmut Mehdorn: Die Bahn bin ich
  • Märklin: Insolvenzverwalter schmeißt alle Berater raus
  • Faule Kredite in Billionenhöhe
  • Darf man Ackermann trauen?
  • Harold James: Die Diktatur der Banken
  • Thomas Fricke: Zeit für eine Bad Ideas Bank
  • Hypo Real Estate: Hart oder sanft?
  • Michael Schneider: Fasst die Piraten der Geldmeere!
  • Seehofers Blockade bei der Schuldenbremse
  • Privatisierung schwächt Flächentarife
  • Christoph Schmidt soll Bert Rürup als Wirtschaftsweiser folgen
  • BILD: Schrumpf-Rente: Senioren bleibt immer weniger!
  • Wartende Wickeltische
  • Keine Besuche in Altenheimen
  • Seilschaften und Netzwerke der Agro-Gentechnik in Medien und Politik – Kontrolle oder Kollaboration?
  • Atomlobby in Quarantäne
  • Gesine Schwan: Wider die schleichende Erosion unserer Demokratie
  • Albrecht von Lucke: Leerstelle Konservatismus
  • Franz Müntefering: Was links ist
  • Schulen geht das Personal aus
  • Hartz IV: der große Betrug? – Nun auch Betrug bei Maischberger?
  • Zu guter letzt: Börsengequatsche über die Verstaatlichung der HRE

Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind.

Der Staatsvertrag über Internetangebote der Rundfunkanstalten ein Bürokratiemonster und ein neues Geschäftsfeld für private Berater

Mit dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag wurde ein Bürokratiemonster aufgebaut, das die Internet-Angebote von ARD und ZDF massiv einschränkt und teilweise verbieten soll und damit die Meinungsvielfalt gesetzlich begrenzt. Das Ganze nur deshalb damit die kommerziellen Interessen der privaten Rundfunkveranstalter und der Verleger im marktlichen und publizistischen Wettbewerb nicht geschmälert werden. Wenn es um den Profit von Verlegern und Kommerzsendern geht, wird die Informationsfreiheit der Gebühren zahlenden Bürgerinnen und Bürger beiseite geschoben. Mit dem Hebel „Wettbewerb“ soll so das Internet zu einer Plattform gemacht werden, die von den kommerziellen Anbietern beherrscht wird. Dazu wird ein weiteres Einfallstor für das Beratungs-un-wesen im öffentlichen Sektor aufgemacht. Wolfgang Lieb

Steingart/Spiegel-Polemik gegen Obamas Konjunkturprogramm im besonderen und gegen Konjunkturprogramme im allgemeinen

Das Bemerkenswerteste an dem am 5.2. erschienenen SpiegelOnline-Artikel „Was Obama von Deutschland lernen kann“ des Washingtoner Korrespondenten Gabor Steingart ist die Tatsache, dass der Spiegel überhaupt noch Artikel dieses Autors bringt. Denn diese frühere Nachwuchshoffnung des Spiegel hat sich in mehreren Beiträgen so fundamental vertan, dass man schon aus Zeitgründen auf die Lektüre seiner Artikel verzichten könnte. Im konkreten Fall polemisiert Steingart gegen den New Deal und die Staatsschulden des früheren US-Präsidenten Roosevelt und empfiehlt Ludwig Erhard. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(KR/AM/WL)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Ist die Bertelsmann Stiftung „gemeinnützig“ im Sinne von §§ 52 ff. AO? – Eine Expertise unabhängiger Juristen
  • Die Weltfinanzkrise – und was der neue US-Präsident tun sollte
  • Das falsche Argument: Die Kreditaufnahme des Bundes verdrängt derzeit keine private Investitionen. Der Staat muss die Rezession noch stärker bekämpfen.
  • 6,5 Milliarden Euro für deutsche Lehman- Großkunden – Privatanleger gehen leer aus
  • Regierung: Rettung der IKB “zum Wohle aller Bürger”
  • Wirtschaftspolitische Berichterstattung in Deutschland – ein Fall von Marktversagen
  • Kaufen, plündern, wegwerfen
  • Immer mehr Arbeitnehmer von Kurzarbeit betroffen
  • Die Rente ist sicher… keine Sache für Schauermärchen
  • Banker kassiert Millionen trotz Misserfolg
  • Obama deckelt Gehälter
  • Finanzkonzerne kassieren Sparer bei Altersvorsorgeverträgen ab: Staatsgeschenk für den Vertreter
  • Papst in der Krise
  • Joschka Fischer setzt sich weiter für die Vermittlung von Heuschrecken-Kapital ein
  • Italien im Abschwung
  • Ungefiltert eingeatmet

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Die Gefahr für unsere Demokratie geht nicht von den Armen, sondern von der Armut aus

Zur Vorbereitung für ein Referat „Armut gefährdet unsere Demokratie“ habe ich Ergebnisse von Meinungsumfragen über die Zustimmung zu unserer Demokratie und zur Einschätzung der gegenwärtigen Politik gesammelt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Eine Gefahr für die Demokratie geht nicht von den Armen und an den gesellschaftlichen Rand Gedrängten aus, sondern von einer Politik, die immer mehr Armut zulässt und die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich nicht aufhält, sondern vertieft hat. Diese Datensammlung wollte ich Ihnen gerne zur Kenntnis bringen. Wolfgang Lieb

Die politisch Verantwortlichen haben systematisch an der Verschleierung der Finanzkrise in Deutschland mitgearbeitet (Teil VI Finanzkrise)

Und sie haben die Finanzindustrie, also die Lobby, ihre Politik bestimmen lassen. Unmittelbar im Anschluss an die Veröffentlichung des Beitrags „Über das Zusammenspiel von Medien, Finanzwirtschaft und Politik …“ erreichten uns zwei Mails mit interessanten weiteren Informationen. Es geht einmal um Informationen über die Auslagerung schlechter Risiken in Zweckgesellschaften und andere Bad Banks. Diese stammen von Dr. Hauke Fürstenwerth, dem Autor des Buches „Geld arbeitet nicht“. Seine Mail einschließlich sehr nützlicher Folien zum Thema finden Sie im folgenden unter: A. Dr. Hauke Fürstenwerth. – Ein anderer Leser macht uns auf die „Zuarbeit“ der Finanzwirtschaft bei der Formulierung von Gesetzen etc. aufmerksam. „Personalaustauschprogramm Seitenwechsel” nennt sich das. Siehe: Ein Leser. Albrecht Müller

Wildkatzen am Kaiserstuhl und in den Auen am Oberrhein”

Mal was anderes: In einer Zeit, in der positive Meldungen aus dem Umwelt- und Naturschutzbereich eher Seltenheitswert haben, freut sich der BUND am Südlichen Oberrhein besonders über das im Februar 2009 endgültige und bestätigte Vorkommen der Wildkatze in den Rheinauen und am Kaiserstuhl. Auch der Lachs laicht wieder in Murg und Kinzig, den Nebenflüssen des Rheins.

P.S.: Natürlich hilft das den Menschen nicht, die demnächst nicht weit davon bei Märklin in Göppingen oder sonstwo auf der Straße stehen – ihr Betrieb insolvent, ausgeplündert von Heuschrecken. Albrecht Müller.

Über das Zusammenspiel von Medien, Finanzwirtschaft und Politik – auch bei HRE sichtbar (Teil V zur Finanzkrise)

Am 7. 10.2008 erschien eine Lobeshymne auf Finanzminister Steinbrück im Berliner Tagesspiegel und einen Tag später, am 8. Oktober, eine ebensolche in der Zeit. (Siehe unten). Beide waren ausgesprochen euphorisch: „Peer Steinbrück: Gegen alle Wetter“ und „Macher am Rande des Abgrunds“. Beide hatten mit dem Geschehen und der Leistung des Bundesfinanzministers herzlich wenig zu tun. Kurz zuvor am 6. Oktober musste der Bundesfinanzminister nämlich bekennen, dass er wissend oder unwissend, von den Verantwortlichen bei der HRE so an der Nase herum geführt wurde, dass er innerhalb einer Woche – am 29. September und am 6. Oktober – hintereinander zwei Rettungspakete zu Gunsten der Hypo Real Estate packen musste. Diese Hilfe für eine einzige private Bank kostet uns inzwischen schon 92.000.000.000 €. Deshalb stimmt allenfalls die Bemerkung vom „Rande des Abgrunds“. Ansonsten ist der Vorgang von Ungereimtheiten gekennzeichnet, die der Aufklärung und nicht der Lobeshymnen bedürften. Die Lobeshymnen sind nichts als die Folge von guter Public Relations der Finanzindustrie und des Peer Steinbrück. Diese Artikel sind wie viele andere gute Belege für das enge Zusammenspiel zwischen Medien und Finanzindustrie und Politik. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

(KR/WL/AM)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Mehdorn verschweigt weiteren Daten-Skandal
  • Bahn mahnt Blogger wegen angeblichen Verrats von Geschäftsgeheimnissen ab
  • Das nächste Spekulationsopfer
  • Depfa zurück auf Anfang
  • Kommunen verspekulieren Steuergeld
  • Finanzkrise bringt BVG ins Schleudern
  • Im Sog der Rezession
  • Unter den Autozulieferern geht die Angst um
  • Zur Kreditkrise
  • Deutsche Pennystocks: Diese Aktien gibt es jetzt für ein paar Cent
  • Merkels Märchenstunde
  • Aldi-Angebote und die Arbeitsrechte
  • Bayerisches Verfassungsgericht weist Mindestlohn-Volksbegehren ab
  • Laurenz Meyer (CDU) verkündet Unwahrheit über Hartz IV
  • Ratlosigkeit beim Rentenwert Ost?
  • Ökobilanz von Energiesparlampen positiv – Gesamtbilanz nicht verbessert
  • Glos: Längere Laufzeiten für Kernkraftwerke bedeuten eine preisgünstigere, sichere und Klima schonende Stromerzeugung?
  • Staatshilfe für die Deutsche Telekom
  • Alles Schönreden half nichts: Schlechte Aussichten im Einzelhandel
  • Der Geisterkrieg
  • Daewoo kauft Madagaskar auf
  • Wäsche holen für den Professor
  • Korruption auch in der Bildung

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Mit stumpfem Schwert gegen die Hydra des Lobbyismus

Lobbyisten versuchen kontinuierlich, auf politisch höchster Ebene, in Deutschland und bei den europäischen Institutionen, nachdrücklich die Interessen der Industrie, mit allem Mitteln des Lobbyismus, bis hin zur Vergabe von lukrativen Mandaten in Aufsichtsgremien und Beratersverträgen oder hochdotierten nachträglichen „Dankeschön“-Posten an Politiker durchzusetzen. Sie wirken auf Entscheidungsträger und Entscheidungsprozesse durch gezielte Informationen ein, arbeiten in Ministerien Gesetzestexte aus, beeinflussen Politiker durch persönliche Kontakte sowie Vergünstigungen und prägen die öffentliche Meinung über gezielt platzierte Artikel, Kampagnen und Fernseh- und Rundfunkbeiträge. US-Präsident Obama hat angekündigt den Einfluss der Lobbyisten einzugrenzen und dabei mit aller Konsequenz vorzugehen. Davon sind Deutschland und Europa weit entfernt. Von Christine Wicht

Der Tipp einer unserer Leserinnen: NachDenkSeiten sind eine nützliche Informationsquelle für den Unterricht. – Bitte weiter sagen. Ein Brief dazu in der Anlage.

Die Gymnasiallehrerin für Politik/Wirtschaft, Bettina Walter, berichtet in ihrer Mail an uns (siehe unten), dass sie die Informationen unserer kritischen Internetseite für den Unterricht und zur Information ihrer Schülerinnen und Schüler nutzt und auch feststellte, dass Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulen von diesem Angebot Gebrauch machen.
Viele Lehrerinnen und Lehrer, viele Schülerinnen und Schüler kennen dieses hilfreiche Medium aber noch nicht. Wir haben deshalb den Erfahrungsbericht der NachDenkSeiten-Leserin als Anstoß für eine kleine Informationsaktion verstanden. Wir möchten Sie bitten, den als PDF-Datei angehängten Text an ihnen bekannte Lehrerinnen und Lehrer, sowie an Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Albrecht Müller