Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Finanzmärkte, Schuldenkrise, Euro-Krise, Schuldenbremse, Schuldenmachen, Banken drehen wieder ein großes Rad, das Spiel mit der Unkenntnis, ein anderes Wirtschafts-Wissen brauchen wir, FDP will Arbeitslosengeld für Ältere kurzen, Steuerbetrug, Floglotsenstreik, Unruhen in London, Polizeigewerkschaft warnt vor sozialen Unruhen in Deutschland, Unruhe in Syrien, Finanzierungsverträge zu Stuttgart 21 sind unwirksam, Kuba-Blockade von PayPal vor Gericht. (RS/WL)

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Unruhen in Großbritannien; Finanzmanager untergraben die Demokratie; Die Mär vom Gesundsparen; Absturz der Aktienmärkte – Tod auf Raten; Schuldenkrise; DIW kritisiert unzureichende Bankenregulierung; IAQ: Arbeitszeitentwicklung in Europa; Tarifgefüge kaputt; Zuwanderer aus Südeuropa – Auf ins Wirtschaftswunderland!; Die Privatisierung der Öffentlichkeit; Keine Stromlücke in Sicht; Rüstungslobbyismus – Brüsseler Waffenbrüder rücken zusammen; Kein Mitleid mehr; Revolution der Reichen; Donald Rumsfeld wegen Folter angeklagt; Taliban nehmen Elite ins Visier; Niebel stoppt Gelder für Medizinfonds; Dobrindt nervt (WL/JB)

Großbritanien erntet jetzt, was Frau Thatcher gesät hat

Es wäre zu einfach, die in Großbritannien sichtbare Gewalt und die Plünderung einfach auf die schlimmen sozialen Verhältnissen zurück zu führen. Da kommt einiges zusammen. Aber die so genannte Eiserne Lady hat mit der Zerstörung des Zusammenhalts, mit dem Predigen von ökonomischem Egoismus und der Kommerzialisierung aller Lebensverhältnisse, mit der systematischen Schwächung der Arbeitnehmerschaft und damit der weiteren Trennung der britischen Gesellschaft in oben und unten den Boden für die Gewaltwelle bereitet. Albrecht Müller.

„Die Märkte“, „Die Märkte“, „Die Märkte“ – der Blick in die deutschen Medien bringt nur noch Verwirrung

Gestern Abend war der „Mediengenuss“ einmal wieder besonders bedrückend. Erst Spiegel online mit „Euro-Retter riskieren Inflation“, dann das Heute Journal und die Tagesthemen. Nahezu durchgehend Nachplappern von Klischees, ohne jeden aufklärenden Effekt und nahezu ohne kritischen Verstand. ARD und ZDF brachten es sogar fertig, den gleichen Anlageexperten einer ziemlich unbekannten Bank zu präsentieren. Immer wieder der Verweis auf die „Märkte“, auf die „Anleger“, auf die „Händler“. Die Börsen- und Wirtschaftsjournalisten tun so, als hätte es nicht mit der Finanzkrise die Offenbarung eines gigantischen Spielcasinos gegeben. Albrecht Müller.

Es lebe die Anonymität im Netz!

Zwei Wochen nach den schrecklichen Anschlägen in Norwegen wagt sich Innenminister Hans-Peter Friedrich aus der Deckung und versucht in einem Interview mit dem SPIEGEL Kapital aus dem Fall Breivik zu schlagen. Nicht die rechtspopulistische Hetze als solche, sondern das Internet trage die Verantwortung für die „Radikalisierung des Einzeltäters“, so die Quintessenz des Interviews. Nicht Aufklärung und die politische Auseinandersetzung, sondern die Aufhebung der Anonymität im Netz sei ein probates Mittel, um die Radikalisierung zu verhindern. Dabei geht es jedoch weniger um Klarnamen und Anonymität, als vielmehr um die Verlagerung der Diskussion um Rechtspopulismus auf ein „Netzthema“. Von Jens Berger

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Finanzkrise; Casino-Kapitalismus; Nachtrag zu Hinweis Nr. 3 vom 8.8.2011; Goldpreis schon über 1.700 Dollar – Bitte nicht blenden lassen!; ver.di: Der Kampf ist härter geworden; Geldhäuser bitten die Armen zur Kasse; Demonstrationen in Israel: Aus der Mitte der Gesellschaft; Hungersnot in Afrika: Wenn die Hilfe plötzlich zum Problem wird; Richter zeigen Härte – Timoschenko bleibt in Haft; London calling; Sicherheitspolitik für die Mehrheit; Massaker von Oslo: Welche Waffen erlaubt der Kampf; Dumm gelaufen – Das politische Personal und seine Krise; Sündenfall im Hörsaal; Islamischer Religionsunterricht in NRW – Muslimisch, jung, konservativ; Problemfall MDR – Quote, Kohle, Skandale; Die Perversion des Rechtsstaats; Bahnsteigkarte zur Revolte; zu guter Letzt: G7-Staaten opfern 99 Jungfrauen, um zornige Finanzmärkte zu besänftigen (KR/WL/JB)

Ein wichtiger Text für Ihr Gespräch mit „guten alten Konservativen“

Unterstellt, das gibt es noch in Ihrem Umfeld: die von konservativen Wertvorstellungen geprägten Menschen, dann sollten Sie eine im Schweizer Tagesanzeiger erschienene Analyse mit dem Titel „Der rechte Abschied von der Politik“ ausdrucken, weitergeben und weiter mailen. Dieser Text müsste zumindest nachdenklich stimmen. Er ist zugleich nützlich für Bündnisüberlegungen und für die Strategie des Umgangs mit der neuen Rechten. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: EZB deutet Aufkauf italienischer Staatsanleihen an; Europa und die USA so parallel in der Krise; Reaktion auf Rating-Watsche – China kritisiert Kreditsucht der USA; Der alte Mann und das Mehr; Der rechte Abschied von der Politik; Steuer– und Abgabenlast für Arbeitnehmer weiter gesunken; S 21: Kombinierter Unsinn; Das Hermes-Prinzip – Ein Milliardär und seine Götterboten; Pflege in Not; Betriebsrenten: Verbraucherschützer zeigen Ergo an; Aufschwung am Arbeitsmarkt geht an Menschen mit Behinderung vorbei; Bundesregierung: An Hochschulen kein Zwang bei der Einwerbung von Drittmittel; Entschädigung: Geld für Gäfgen bleibt beim Staat; Dobrindt geht steil; Anfänge der 68-er Revolution – Welche Rolle spielten Kurras, Mahler und die Stasi?; Ein ganz alltägliches Beispiel für manipulative Informationsunterdrückung; TV-Tipp: Schröder, Fischer und die Lobbyisten; Das Letzte: Deutschland gehen schon bald die Busfahrer aus. (WL)

Das Elend des Wirtschaftsjournalismus findet in der Börsenberichterstattung seine Vollendung

In diesen Tagen gehen die Aktienkurse zurück. Unsere Medien sind voll von Meldungen und Kommentaren. Die Börsenberichterstatter tun so, als handele es sich um einen volkswirtschaftlich wichtigen Vorgang. Sie wissen auch genau, worauf diese Änderung an den Aktienbörsen zurückzuführen ist. Von der entscheidenden Ursache der Kursschwankungen, von der allgegenwärtigen Spekulation, ist nicht die Rede. Im Anhang finden Sie die Links zu einer kleinen Auswahl von Berichten und Kommentaren der letzten Stunden. Daran kann man zeigen, wie desolat diese Berichterstattung ist. Dieser Beitrag soll helfen, auf diesen Mist nicht mehr zu achten. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages II

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Stuttgart 21; Vom Lob des Verzichts; Lasst die Reichen ruhig mehr zahlen; Börsenpanik vernichtet 2,5 Billionen Dollar; Die ehrlichen Rechten; Joseph E. Stiglitz: Vom Übergreifen schlechter Ideen; Die Gründe für die italienische Krankheit; Jobwunder Deutschland: Gleiche Arbeit – halber Lohn; Betrugsvorwurf – Verbraucherschützer zeigen Ergo an; Millionen für die Rüstungsindustrie – Bezahlt vom Steuerzahler; Industrielobby verwässert Kartellrechtsnovelle; Muslim-Feinde in Deutschland – Volksverhetzer im bürgerlichen Gewand; Linksfraktion empört über DHS-Datenanalyse in Europa; Recht und Gesetz für Gäfgen; Aufräumen für den Papst; Abkommen statt Abschießen; Lerngruppen für Superreiche; Die Linkspartei: Ideologie oder Politik (JB)

S 21: Die „Spitzen“ der Kommunalen Spitzenverbände urteilen verantwortungslos voreilig

Sie bleiben ihrer Linie treu: Verantwortungslos voreilig haben sich erneut die drei Kommunalen Spitzenverbände für den Bau von Stuttgart 21 ausgesprochen. „Stuttgart 21 muss jetzt kommen!“ haben sie in einer Pressemitteilung wissen lassen. Und eine Volksabstimmung ist natürlich auch nicht gewünscht: „Die Kommunalen Landesverbände in Baden-Württemberg sind sich einig – Landkreistag, Städtetag und Gemeindetag lehnen den vergangene Woche von der Landesregierung vorgelegten Gesetzentwurf für ein ‚Stuttgart 21-Ausstiegsgesetz’ als inhaltlich falsch, wirtschaftlich untragbar und verfassungsrechtlich äußerst fragwürdig ab.“ Von Hermann Zoller

Der griechische Taxi-Streik – ein Kampf um Privilegien

Der Streik des Taxigewerbes droht, Griechenland die Touristensaison zu verderben. Wenn erboste „taksitsides“ in Athen die Einfahrt zum Hafen blockieren, oder in Kreta den Flughafen Herakleon abriegeln oder den Grenzübergang zur Türkei versperren, sollte man meinen, das viel für sie auf dem Spiel steht. So ist es in der Tat. Aber sind die Streikenden und Demonstrierenden deshalb gegenüber der Gesellschaft im Recht? Das ist die Frage. Von Niels Kadritzke

Goldfinger – die Spekulation mit der Angst

Der Goldpreis erklimmt mit jedem Handelstag ein neues Rekordniveau. Wie bei einem Herdentrieb lassen sich immer mehr eingeschüchterte Bürger in Goldinvestments treiben. Gold ist jedoch keinesfalls der sichere Hafen, wie er oft scheint oder vorgegaukelt wird. Der Markt für physisches Gold ist gefährlich klein, die Spekulation hat jedoch in den letzten Jahren ein gigantisches Volumen erreicht. Es scheint fast so, als haben einige große Spieler es darauf abgesehen, mit der Goldblase das ganz große Geschäft zu machen. Anstatt zu warnen, heizen Medien und viele sogenannte „Experten“ die Spekulation zusätzlich an. Von Jens Berger

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Stuttgart 21; Die Weltwirtschaft im Ungleichgewicht; Eurokrise; Der Coup der Milliardäre; Kleine, hilflose Schweiz; Weitere Schadenersatzklage gegen Deutsche Bank; Beratung in der Bank – Das Grundübel der Geldanlage; Nutzloses Landärzte-Gesetz; Nicht nur Leistung, auch Zufall alleine schafft Reichtum; »Damit wird der Willkür Tür und Tor geöffnet«; Krieg auf dem Arbeitsamt; Sagt doch einfach: arm; Was halten Sie von Leiharbeit? Die Initiative Gleiche Arbeit – Gleiches Geld fragt nach; »Fürsorge Break-even« der gesetzlichen Rente; Mappus geht zum Pharmakonzern Merck; Der Worst Lobbying Award kommt nach Deutschland – jetzt nominieren!; Zeitungsstreik: Solidarität? Wieso, weshalb, warum?; Anreiz zum Aufstand (MB/WL/JB)

Kapieren Sie, was schlimm daran sein soll, dass Geißler Goebbels „Wollt ihr den totalen Krieg?“ zitiert? Ich nicht.

Jetzt fallen Journalisten über Geißler her. Das konnte man mit gutem Grund bisher schon tun, wenn man nach seiner Rolle bei Stuttgart 21 fragt (Was gab es da eigentlich zu schlichten??) und sich auch früher von ihm nicht blenden ließ. Wir haben die Rolle Geißlers bei Stuttgart 21 von Anfang an kritisch begleitet. Jetzt versuchen Journalisten gleich rudelweise die Wende. Spiegelredakteur Schwennicke befiehlt „Eine Entschuldigung – und zwar schnell!“. Die Badische Zeitung meint, das Kriegszitat entlarve Geißler. Medien und Netz sind voll von ähnlichen Attacken und Einlassungen. Dass Geißler Goebbels zitiert und dies auch noch ziemlich unpassend, kann die emotionale Abwendung nicht erklären. Albrecht Müller.