Armes reiches Deutschland, das Jahrbuch Gerechtigkeit
26 kirchliche Herausgeber meinen: Deutschland hat Ressourcen zur Bewältigung der Probleme.
Christoph Butterwegge: „Der denunzierte Sozialstaat“.
BILD, SPIEGEL, Christiansen, alle ziehen über die „Schmarotzer“ am Sozialstaat her. In den 1970er und 80er Jahren war es der „Asylmissbrauch“, nach einer drastischen Einschränkung des Asylgrundrechtes wurden Anfang der 90er die Sozialhilfeempfänger zu „Sozialschmarotzern“ und heute denunziert der scheidende Wirtschaftsminister Clement die Alg-II-„Parasiten“. Seit über 30 Jahren wird der Sozialstaat systematisch denunziert.
Kennen Sie “Max News”?
Falls ja: Kennen Sie es wirklich? Max News stellt sich dem Leser als deutscher Zweig eines „Newsletters einer englisch-sprachigen News Group“ vor. Die Selbstbeschreibung liest sich zunächst vielversprechend (Rechtschreibung und Zeichensetzung wie im Original):
Die Inhalte befassen sich mit dem System der Einschränkung unserer Freiheit durch wirtschaftliche und finanzielle und gesellschaftliche Dominanz. Wir sind bewusst kontrovers und zeigen auf wie die Weltpresse unsere Meinung manipuliert. Wir provozieren mit Berichte und Links die sie in der Mainstream-Presse oft übersehen.
Manipulateur des Monats: SPIEGEL ONLINE zum Sachverständigenratsgutachten
Ein Nutzer der NachDenkSeiten schreibt:
Liebe Nachdenkseiten-Redaktion,
nachdem ich über Ihre Seiten den Jahresbericht der Wirtschafts’weisen’ gesehen und – teilweise, insbesondere das Minderheitsvotum – gelesen habe, war ich gespannt, wie denn SPIEGEL ONLINE das sehe. Und mit größtem Erstaunen mußte ich feststellen, dass SPIEGEL ONLINE seinen Lesern verschweigt, dass es ein Minderheitsvotum überhaupt gibt. Die Darstellung bei SPIEGEL ONLINE läßt den Leser im Glauben, dass die Empfehlungen einstimmig ‘weise’ seien.
Quelle: SPIEGEL ONLINE
Kandidat für die Manipulation des Monats?
Ja, meinen wir und danke.
Sachverständigenrat mit neuem Gutachten und Minderheitsvotum Bofinger
Hier der Link zum Gutachtenteil [PDF – 892 KB], der ab Seite 209 in der Paginierung des Gesamtgutachtens beziehungsweise ab Ziffer 292 ein Minderheitenvotum von Peter Bofinger enthält. Sehr gut und sehr lesbar. Und noch der Link zum gesamten Gutachten [PDF – 5.9 MB].
Die Finanzierung der Renten – ein Blick auf die Schweiz und von dort zurück
So könnte man einen Beitrag von Günter Baigger nennen, den er für die NachDenkSeiten geschrieben hat. Günter Baigger lebt als Versicherungsfachmann in der Schweiz. Ich fand seine Anmerkungen zum Schweizer System sehr interessant und habe ihn deshalb um seinen Beitrag gebeten. Wenn man seinen Text liest, dann begreift man auch ein Stückchen mehr, welche tolle Erfindung das Umlageverfahren ist. Nicht alle seine Bemerkungen sind gleichermaßen treffend, aber vieles ist interessant und denkanstoßend.
Ich würde die SPD und sogar die große Koalition über den grünen Klee loben, wenn es Gründe dafür gäbe.
Unter unseren Lesern sind respektable und geschätzte Freunde, die manchmal finden, wir gingen zu kritisch mit der SPD um. Dem Wunsch, dies anders zu handhaben, würde ich von Herzen gerne nachkommen. Aber: was man von den Verhandlungen in Berlin hört und was öffentlich erklärt wird, verhindert die Erfüllung dieses Wunsches jeden Tag neu. An fünf gravierenden Beispielen der vergangenen vier Tage sei das belegt.
Einzelhandelspräsident Franzen: Ein Musterbeispiel für ökonomische Denkfehler aufgrund der bornierten Interessensicht eines Wirtschaftsverbandsvertreters
Der Chef der Einzelhandelslobby jammert über einen Rückgang des Umsatzes im Einzelhandel nunmehr im vierten Jahr. Und dennoch fordert er Lohnzurückhaltung und eine Lockerung des Kündigungsschutzes und natürlich weitere Entlastungen für Unternehmen.
Hinweise des Tages
Ist der Kündigungsschutz wirklich ein Beschäftigungshemmnis? Das WSI hat die Behauptungen der Deregulierer empirisch überprüft und kommt zu ganz anderen Befunden.
Kündigungsschutz und Arbeitsrecht sind Dauerbrenner in der politischen Debatte. Weniger Absicherung bringe mehr Jobs, der Kündigungsschutz bremse die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt, lautet eine häufig geäußerte Meinung. Was sagen Wissenschaftler? Das Projekt “Regulierung des Arbeitsmarktes” (REGAM) am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung kommt zu ganz anderen Ergebnissen – und zwar auf der Basis empirischer Fakten.
Paul Nolte gelegentlich lesen, um die Leere der meinungsführenden Ideologen zu begreifen
Die Frankfurter Rundschau vom 5.11. brachte ein Interview mit dem Historiker Paul Nolte. Ich hatte einmal ein Streitgespräch bei Phoenix mit ihm. Davon und von der Lektüre seines Buches über die „Generation Reform“ weiß ich um das Markenzeichen dieses viel herumgereichten Wissenschaftlers: Ein Wortschwall ohne Inhalt. Ich unterstelle einmal, dass die Frankfurter Rundschau uns Beiträge von ihm zumutet, weil sie uns über dieses zeitgeistige Geschwätz auf dem Laufenden halten will. Zur schnellen Übersicht die ersten zwei Fragen und Antworten:
Revolte in französischen Trabantenstädten
Von Christine Wicht.
DEVISE – Verzerrte Pleite-Diagnose
Von Heiner Flassbeck.