Der Teufel und der größte Haufen

Deutsche Umweltverbände kritisieren die geplante Aussetzung der Kfz-Steuer für Neuwagen scharf. Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nannte das Vorhaben im Gespräch mit der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ) eine “Subvention für Klimakiller” und forderte die Bundestagsabgeordneten auf, “diesen Irrsinn zu stoppen”. Der Regierung warf Resch vor, sich dem Diktat der Autoindustrie gebeugt zu haben. Michael Gehrmann, Bundesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschlands (VCD) sprach von einer “absoluten Wählertäuschung”. An dem Vorhaben sei “ökologisch rein gar nichts”, es gehe der Koalition nur um die Schaffung von Anreizen zum Kauf von Neuwagen. Klimaschädliche Autos würden sogar stärker gefördert. Nach den Berechnungen der Organisation sparen Käufer eines Kleinwagens etwa 40 Euro. Die Besitzer eines neuen Luxusgeländewagens sparen dagegen etwa 1.800 Euro an KFZ-Steuern. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

(KR/WL)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Schuldverlagerung
  • Russland und die Finanzkrise
  • Werner Rügemer: „Beschäftigte und Arbeitslose im medialen und rechtlichen Halbschatten“
  • Werner Rügemer: „Die Bank Oppenheim und die Süddeutsche Zeitung“
  • Zum Fragerecht von Abgeordneten: Herrsche und schweige
  • Hartz IV verstößt gegen das Grundgesetz
  • Investitionen der Bahn: Der Bund soll blechen
  • Ein Fall für den Chef – wäre es gewesen
  • Terrorziel AKW? Ein neues Urteil zwingt die Politik zum Handeln.
  • Bertelsmann-Agenten des Wandels
  • Politik versus Banker: Verkehrte Welt
  • Hilfe für Piroschka
  • Londoner Hedgefonds zahlen Zeche für Lehman-Pleite
  • Der Aktien-Mythos
  • Weltspartag: Gelegenheit zum Protest
  • Störsignal im Bundestag – Die Union torpediert einen fraktionsübergreifenden Antrag gegen Antisemitismus
  • Bewahrt uns vor Helden und Heldentaten!
  • Gasag verliert Prozess um Preiserhöhung
  • Autokrise
  • Gewalt in Kolumbien
  • Leserbrief zu „Leiharbeit undercover“

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

EU: Autos sollen Autos kaufen

EU-Industriekommissar Verheugen unterstützt die Forderung der Automobilindustrie nach zinsvergünstigten Krediten in Höhe von 40 Milliarden Euro. Der Absatzkrise auf dem Automarkt soll also mit Subventionen begegnet werden. Glaubt man in Brüssel wirklich, dass mit Geschenken an die Automobilhersteller mehr Autos gekauft würden? Wolfgang Lieb

Das „Casino schließen“ – Die Bundesregierung will davon nichts wissen.

„Das Casino schließen“ ist der Titel einer Aktion von attac Deutschland. Diese Forderung ist richtig und sie steht voll im Gegensatz zu dem, was die Bundesregierung und die hinter ihr stehenden Kräfte aus der Finanzindustrie anstreben. Dazu gleich mehr.

Attac demonstriert zum morgigen Weltspartag, in Berlin, Stuttgart und anderswo. Siehe hier. Sie sind sehr eingeladen, sich zu beteiligen. Albrecht Müller.

Viele Privatisierungen kann man nur verstehen, wenn man fragt: Wer verdient daran? Dieser Verdacht wird ständig bestätigt.

Schon im vergangenen Jahr und dann wörtlich am 8. Mai 2008 wiesen wir immer wieder daraufhin, dass man Privatisierungen öffentlicher Einrichtungen und Unternehmen häufig nur dann verstehen kann, wenn man fragt, wer die Profiteure sind. (Anlagen C). Das gilt für viele Privatisierungen in Kommunen und Ländern. Es war und ist besonders augenfällig und empörend bei der Deutschen Bahn. Im Kapitel 11 des Kritischen Jahrbuchs 2007 hatten wir die verschiedenen Beiträge dokumentiert, u. a. auch eine Rede des CDU-Abgeordneten Königshofen mit dem geradezu klassischen Bekenntnis, man müsse sich nicht genieren, wenn man nicht wisse, warum die Bahn privatisiert werden soll. Wir haben damals schon vermutet, dass eine besonders innige Verbindung zwischen der Bundeskanzlerin, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Kauder und Dirk Notheis (CDU), dem bei der Investmentbank Morgan Stanley Zuständigen, eine große Rolle spielt. Vor kurzem wurde diese millionenschwere Vermutung bestätigt. (Anlage A) Und jetzt auch noch, dass der gesamte Bahnvorstand einschließlich Mehdorns und des früheren Transnet-Vorsitzenden Hansen vom Börsengang profitieren. (Anlage B) Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

Heute unter anderem mit folgenden Themen:

  • Lucas Zeise – Weisheit in der Krise
  • Robert von Heusinger: Der Deregulierungsrat
  • Erste deutsche Immobilienfonds machen dicht
  • Privatisierung als Ursache der Finanzkatastrophe
  • Warnung der Bank of England – Weltfinanzsystem droht Mega-Domino-Day
  • Rezession in Nordamerika – US-Verbrauchervertrauen bricht ein
  • Volles Programm für die Konjunktur
  • VW-Aktienkurs explodiert: Ein Casino ohne Spielregeln
  • Lehman-Anlegern steht Entschädigung zu
  • Deutsche Bank zu hohem Schadenersatz verurteilt
  • Weiter Reallohnverluste
  • Haushalte sparen mehr
  • SPD-Politiker Karl Lauterbach: “Die Hartz-Reformen sind links”
  • Gesundheitsreform: Zusätzliche Kosten zahlen die Versicherten
  • Die Transnet-Tantieme
  • Laut Bundesregierung fehlen in Deutschland 70.000 Wissenschaftler
  • Vorsitzender des Sachverständigenrates als Werberträger von AWD

Brutale Heimsuchung – die Pensionsfonds der 500 größten börsennotierten amerikanischen Unternehmen

Gerhard Kilper hat freundlicherweise für die NachDenkSeiten die wesentlichen Inhalte eines Artikels von Marie-Béatrice Baudet und Adrien de Tricornot in der Ökonomie-Beilage der Pariser Tageszeitung Le Monde vom 21.10.2008, Seite II (Originaltitel „Une mise à l’épreuve brutale – les fonds de pension des 500 premières entreprises américaines cotées ont perdu 205 milliards de dollars) zusammengefasst: Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • Abschlussbericht der SPD-Projektgruppe “Mehr Transparenz und Stabilität auf den Finanzmärkten”
  • Daniela Dahn: “Gier ist das Wesen des Systems”
  • Fast grenzenlose Hilfe an den US-Finanzsektor
  • Deutsche Bank: Wer sich schämen muss
  • Im Zweifel gegen das Rettungspaket
  • Oskar Lafontaine: „Das X wird täglich größer“
  • Siemens: Zahlungen mit Hintergedanken
  • Grüne für Überarbeitung des Dritten Armuts- und Reichtumsberichts
  • Arbeitslosenzahlen 2008
  • Allzweckwaffe Riester: Mit Hilfe der privaten Altersvorsorge können Anleger die Abgeltungsteuer umgehen
  • Franz Müntefering gratuliert Gerhard Schröder
  • Von Sinnen
  • Die Kirche aus der neoliberalen Falle holen
  • “Antikapitalist” Blüm schätzt Peter Sodanns Mut
  • “Bildung statt Bomben”
  • Nebenprodukt Erkenntnis
  • Hochschule und Demokratie
  • Fortsetzung des Hochschulpakts?
  • Ringen um Stipendien
  • Bildung nur noch gegen Cash
  • BIG Business Crime

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Tipp: die story: Leiharbeit undercover (WDR): Mein heimliches Leben in deutschen Fabriken

Ein Film von Julia Friedrichs
Der Autor des Buches „Arm durch Arbeit“ Markus Breitscheidel, der in den Fußstapfen von Günter Wallraff wandelt, hat einen Dokumentarfilm – mit versteckter Kamera im wallraffstil gedreht, der heute Abend im ARD läuft. Der Undercover-Rechercheur und Autor arbeitete für diesen Film über ein Jahr lang mit falscher Identität in der Leiharbeitsbranche, im Niedriglohnsektor.
Die Reportage begleitet Matthias P. bis zum Werkstor, seine Arbeitstage filmt er verdeckt. Nur so ließ sich dokumentieren, wie das Leben eines Leiharbeiters tatsächlich ist.
Sendeanstalt und Sendedatum: Montag, 27. Oktober 2008, 21.00 Uhr im Ersten

Hinweise des Tages

(KR/WL)
Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • The Guys From ‘Government Sachs’
  • Nichts gelernt aus der Finanzkrise – Zocken als ob nichts gewesen wäre
  • Ifo-Chef kritisiert Rettungspaket
  • Autohersteller in der Krise: Mercedes verdient nichts mehr
  • Kommentar: Sperrt die Devisenbörsen zu!
  • Das Kartenhaus stürzt ein
  • Biedenkopf vertritt Länder im Lenkungsausschuß des Bankenhilfsfonds
  • Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker – Mehr Greenspan für Europa
  • Helmut Schmidts Konjunkturpakete waren besser als ihr heutiger Ruf
  • Millionenzahlungen an Bahnvorstände
  • Cross-Border-Leasing: Zocken mit der Müllabfuhr
  • Bis zu 900.000 Deutsche vom Einbruch britischer Lebensversicherungen betroffen
  • Policensparern drohen Einschnitte
  • Boeing: Erbitterter Kampf um Auslagerung
  • Pflegenotstand: Die Fesseln des Richters
  • Annette Schavan über die Ergebnisse der Bildungskonferenz
  • Solche und solche Nonkonformisten

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Studiengebühren schrecken ab – für manchen überraschend?

Wer auch immer die Ergebnisse der HIS-Studie kurz vor dem ›Bildungsgipfel‹ lancierte – das Timing war perfekt. Das zentrale Diskussionsthema – die Nachdenkseiten berichteten – war die Aussage, dass Studiengebühren im Jahr 2006 bis zu 18.000 Menschen vom Studium abgehalten hätten. Wohlgemerkt: Zu diesem Zeitpunkt hatten erst zwei Länder (NRW und Niedersachsen) Studiengebühren eingeführt. Hierbei seien Frauen und Kinder aus sogenannten ›bildungsfernen Schichten‹ besonders betroffen. Nichts davon ist überraschend, dennoch schreien einige in bewährter Manier: ›Haltet den Dieb‹. Ein Rückblick von Klemens Himpele.