Schuldenbremse – eine Absage an eine aktive, zukunftsgerichtete Wirtschaftspolitik

Der 29. Mai wird als ein schwarzer Tag für die aktive und die zukünftigen Generationen in die Geschichte unseres Landes eingehen. Kurz nach den Lobgesängen auf das wirtschaftspolitisch bisher neutrale Grundgesetz anlässlich des 60. Jahrestages seiner Verkündung wird einer aktiven makroökonomischer Wirtschaftspolitik und einer nachhaltigen Finanzpolitik eine verfassungsrechtliche Barriere vorgeschoben. Die Chance, von diesem unverantwortbaren Irrweg wieder mit einer Zweidrittelmehrheit im Bundestag und Bundes abzukehren, dürfte sich politisch so bald nicht mehr ergeben – das wäre nur noch durch eine dramatische Notsituation denkbar, die hoffentlich nie eintreten möge. Die Hoffnung, dass der Bundesrat oder die Gerichte diese Verfassungsänderung wegen ihres Eingriffs in die Finanzautonomie und damit in die Eigenstaatlichkeit der Länder [PDF – 270 KB] stoppen, ist nur gering.
Als Bürgerinnen und Bürger bleibt uns nur noch die Möglichkeit, die Kandidatinnen und Kandidaten für den künftigen Bundestag zur Rede zu stellen. Deswegen können wir Sie nur noch ermuntern, sich mit Argumenten gegen die Schuldenbremse zu wappnen, und – auf welchem Wege auch immer – Ihre Vertreterinnen und Vertreter für das Bundes- und für die Länderparlamente damit zu konfrontieren. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

(MB/WL)

Heute zu folgenden Themen:

  1. Zurzeit keine Brückenfinanzierung für Opel möglich
  2. Entscheidung über Opel-Zukunft vertagt
  3. Verkorkster Krisengipfel
  4. Hypo Real Estate – Fahrlässiges Handeln
  5. IMK: Von der Finanzkrise zur Weltwirtschaftskrise
  6. Robert von Heusinger: Deflation
  7. Maschinenbau: Größter Einbruch aller Zeiten
  8. DIW-Chef für Mehrwertsteuer-Erhöhung auf 25%
  9. Es geht weiter wie bisher
  10. Statistikänderung lässt 200.000 Arbeitslose verschwinden
  11. Outsourcing in Berlin: Die Republik der Anwälte
  12. Ex-Oberstaatsanwalt vertuscht Datenaffäre
  13. Heribert Prantl: Der Deal wird Gesetz
  14. G8-Innen- und Justizminister beraten über Terror- und Migrationsabwehr. Italien gibt den Kurs vor
  15. Der Kita-Streik zeigt, wie man soziale Unruhe schürt
  16. Atom-Endlager vor dem GAU – was wusste Kohls Umweltministerin Angela Merkel?
  17. Nuklearer Schwarzbau in Gorleben?
  18. Urteil: Empfänger von EU-Agrarhilfen offenlegen
  19. Professoren wollen Uni-Präsidentin stürzen
  20. “Die Studienbedingungen sind unerträglich”
  21. Bertelsmann startet Online-Lernportal für Schüler
  22. LobbyControl enthüllt verdeckte PR-Aktivitäten der Deutschen Bahn
  23. Bahn fingierte positive Leserbriefe
  24. Scharping und Schaeffler: In diskreter Mission
  25. Springer hatte mit 1968 nichts zu tun (2)
  26. Böckler Impuls Grafiken und Daten zu Arbeit, Wirtschaft und Sozialem
  27. Abu Ghraib: Bilder von Vergewaltigungen von Frauen und Kindern
  28. Zu guter letzt: Verschuldet

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Die kommunale Daseinsvorsorge hat wieder Zukunft

Die Rückführung vieler privatisierter Betriebe in die öffentliche Hand stand im Mittelpunkt der Jahrestagung des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), die am 29./30. April in Berlin stattfand. Der aktuelle Informationsbrief des Bayerischen Städtetags 5/2009 enthält einen interessanten Beitrag zur Jahrestagung, in deren Mittelpunkt die Aussage stand, dass die kommunale Daseinsvorsorge durch Stadtwerke wieder eine Zukunft habe, da gerade die Wirtschafts- und Finanzkrise das Dogma „Privat vor Staat“ widerlegt habe. Von Christine Wicht

Warum die kriminellen Akte, denen wir einen Teil der Finanzkrise verdanken, vermutlich nie gesühnt werden

„Wie würde unsere Gesellschaft aussehen, wenn ‚freie und unabhängige Wissenschaft’ und ‚unabhängige und effektive Rechtsprechung’ nicht zerstört, sondern gepflegt worden wären ? Hätte es dann z.B. eine ‘Finanzkrise’ gegeben ? Ich denke, nein …
Die wirklichen, mächtigen ‘Feinde und Zerstörer des Rechtsstaats’ üben nicht in irgendwelchen Lagern in Pakistan, sie sitzen auf den Stühlen in den Ministerien und den Parlamenten.
Und wissen Sie, was das Schlimmste daran ist ? Es ist häufig gar nicht Vorsatz, sondern schlichte Dummheit – denn sie wissen nicht, was sie tun…“
So endet eine Erläuterung des Problems von Prof. Dr. Schmelz. Interessant, deshalb unseren Lesern zur Kenntnis. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(WL)

Heute zu folgenden Themen:

  1. “Bad Banks” sollen Kreditinstitute entlasten
  2. Experten warnen vor neuem Finanzmarktaufsicht-Gesetz
  3. Die Banken sind zufrieden
  4. Regierungsfraktionen für Schuldenbremse im Grundgesetz
  5. Appel von über 200 WissenschaftlerInnen: Die Schuldenbremse gefährdet die gesamtwirtschaftliche Stabilität und die Zukunft unserer Kinder
  6. SPD mit Karacho in den Nachtwächterstaat – Der Wahnsinn geht auf die Zielgerade
  7. Inflation in Deutschland sinkt auf null
  8. Jeden Tag beginnen und enden durchschnittlich 30.000 Arbeitsverhältnisse in Deutschland
  9. Jobvermittlung nach Schema F
  10. Frank-Jürgen Weise: Zahl sozialversicherungspflichtiger Jobs sinkt deutlich
  11. Abgehängte Zone
  12. Was die Mitarbeiter bei Schaeffler jetzt erwartet
  13. Manager ohne Skrupel
  14. Steinbrück fordert von Finanzämtern Kulanz
  15. Städte wollen ihre Stadtwerke zurück
  16. Bundesregierung hat keinen Zugriff auf die Vorstandsverträge bei der Bahn
  17. 13. Kinder- und Jugendbericht: Kinderarmut hat Folgen für die Gesundheit
  18. Wie die Koalition dem Verbrauchervertrauen schadet
  19. Wie man das Web 2.0 in den Griff bekommt
  20. Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Kinderpornografie umstritten
  21. ZDF dünnt Internetangebot aus
  22. Charta für Pressefreiheit muss Anstoß zum Weiterdiskutieren sein
  23. Urteil: Studenten müssen Rundfunkgebühr für PC zahlen
  24. Zehn Jahre Regierungsverantwortung der „modernen“ SPD
  25. Hans-Ulrich Jörges: Im feuchte Mief der Lager
  26. Wolfgang Fritz Haug: Zur Frage nach der Gestalt des engagierten Intellektuellen
  27. Walter Riester wird Aufsichtsrat bei Anlageberater
  28. Bachelor auf dem Prüfstand
  29. Bachelor-Studium lässt kaum Zeit für Auslandsaufenthalte
  30. Hochschulen gaben im Jahr 2007 33,3 Milliarden Euro aus
  31. Studenten zahlen eine Milliarde Euro Gebühren
  32. Zu guter Letzt: Neues aus der Anstalt

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Hinweise des Tages

(KR/WL)
Heute unter anderem zu diesen Themen:

  1. Weitere Steuerentlastungen für Unternehmen
  2. SPD votiert doch klar für Schuldenbremse
  3. Bank der Hasardeure
  4. Auf Kosten der Allgemeinheit: Deutsche Bank verdient an Finanzkrise
  5. Die unheimliche Macht der Wall-Street-Manager
  6. Banken schnappen sich Agrarland
  7. Lucas Zeise: Das Inflationsgespenst
  8. Zur Demokratie- und Politikverdossenheit
  9. Leiharbeit undercover – Mein heimliches Leben in deutschen Fabriken
  10. Hungerlöhne trotz Staatsgelder
  11. Fachkräfte-Schwund in Deutschland verschärft sich drastisch
  12. Werner Rügemer: Arbeits-Unrecht, Arbeits-Unfrieden
  13. EU-SOZIALRANKING: Skandinavien hängt Deutschland ab
  14. Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Bekämpfung der Kinderpornographie im Internet
  15. Verbände fordern: Kooperationsvertrag zwischen Uniklinik Köln und Bayer AG veröffentlichen
  16. Dussmann will wie Bertelsmann an die Kinder ran
  17. 2. Juni 1967 – ein gesamtdeutsches Datum
  18. Der Billionen-Berg – Streifzüge durch das Schuldengebirge
  19. Friedensforscher: Afghanistan-Politik ist ohne Konzept
  20. Gutes Konsumklima verhindert schlimmeren Absturz
  21. Werner A. Perger: Mehr Respekt vor den Polen
  22. Zu guter Letzt: Volker Pispers: Unrechtsstaat (26.05.09)

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Geschichtsfälschung über die 68er mit Hilfe penetranter Meinungsmache. Der Spiegel wird immer dreister.

Mit der Spiegel-Titelgeschichte dieser Woche wird versucht, das Bild der Studentenbewegung und der sonstigen Reformbewegung der Sechzigerjahre umzuschreiben.
Wenn Sie diese Titelgeschichte ähnlich grotesk finden, dann gehen Sie bitte mal wieder auf Spiegelleser zu. Wenn diese glauben, sie läsen ein aufklärendes Magazin, dann täuschen sie sich sehr. Der Spiegel, das muss man einfach wiederholen, ist ähnlich manipulativ wie die Bild-Zeitung. Und man kann nicht einmal behaupten, das geschähe bei ihm auf höherem Niveau. Niveauloser geht es kaum: Das Niveau wird ersetzt durch die konsequente Agitation.
Wenn Sie helfen wollen beim Aufbau von Gegenöffentlichkeit, dann drucken Sie diesen Text aus und geben Sie ihn weiter – z.B. an Spiegelleser und ehemalige 68er. Albrecht Müller.

Liberal-Konservative Elitenproduktion

Die Hessische Landesregierung und die schulbetreibende „PHORMS Management AG“
Nach Art. 7 Abs. 4 GG sowie § 171 Abs. 3 des Hessischen Schulgesetzes kann dem Träger die Errichtung einer privaten Grundschule nur dann genehmigt werden, wenn der Schulbetrieb eine Sonderung der Schülerinnen und Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern weder vornimmt noch fördert.
Eben dieser freie und gleichberechtigte Zugang für Kinder aller Einkommensschichten ist bei der genannten Phorms-Schule, deren Eigentümerin eine Aktiengesellschaft ist, jedoch offensichtlich nicht gewährleistet.
Um diese Problematik zu thematisieren, hat sich die Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag im März 2009 mit einer Kleinen Anfrage (Landtagsdrucksache 18/230 [PDF – 65,5 KB]) an die Regierung gewandt und um Beantwortung wichtiger Fragen gebeten. Die Antwort der Landesregierung ist ob ihrer Dreistigkeit durchaus als Schlag ins Gesicht der Opposition zu verstehen, in sich aber vor allem höchst widersprüchlich. Von Jens Wernicke

Prof. Schmelz über die Verflechtung von Finanzindustrie und einschlägiger Wissenschaft

Wenn unsere Medienschaffenden für ihre Beiträge zur Finanzkrise und zur Börsenentwicklung wissenschaftlich klingende Äußerungen brauchen, dann greifen sie häufig auf Wissenschaftler aus Frankfurt und Umgebung zurück. Dass viele dieser Wissenschaftler direkt mit der Finanzwirtschaft verbunden und von ihrem Geld abhängig sind, wird uns dabei nicht mitgeteilt. Der seit längerem bewährte Kritiker dieser Entwicklung in der Finanzwirtschaft Professor a.D. Dr. jur. Karl-Joachim Schmelz hat dazu einen Text verfasst. Was er beschreibt, erinnert im übrigen sehr viel an das, was Wolfgang Lieb und wir insgesamt in den NachDenkSeiten schon über die Übereignung unserer Wissenschaft an die Wirtschaft beschrieben haben. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

(KR/AM)
Heute zu diesen Themen:

  1. Neuer Streit um Schuldenbremse
  2. Der Maunz, ich und das Grundgesetz
  3. Kindesmisshandlungen in Irland. Und Deutschland?
  4. Vattenfall gewinnt Climate Greenwash Award – und weitere Lobby-Hinweise
  5. Everts akzeptiert Rüge
  6. Jugendschutz und politische Zensur
  7. Urban Priol über Horst Köhler: “Der tut nix, der will nur spielen”
  8. Reaktionen der neoklassisch orientierten US-Ökonomen auf die Krise

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Fiasko der Haushaltsplanungen 2009 bis 2012

Die derzeitige Krise der Wirtschaft beginnt nicht nur in der Realwirtschaft ihre tiefen Spuren zu hinterlassen, sondern sie trifft auch die laufenden und mittelfristigen Haushaltsplanungen der Gebietskörperschaften in gravierender Weise. Sie verwandelt die letzten Mittelfristigen Finanzplanungen (MFP) des Bundes und der Länder noch aus dem Jahre 2008 (oder davor) zwangsläufig zu Fiktionen, die auf viel zu optimistischen Prognosen für das BIP-Wachstum basierten. Schamhaft hat das Bundesfinanzministerium seinen letzten MFP aus dem Verweis ab seiner ersten Internetseite verbannt. Die optimistischen Töne im Anschluss an diese früheren Zukunftsprognosen sind verhallt und vergessen. Kaum verhülltes Entsetzen über die nunmehr erwarteten Steuermindereinnahmen macht sich auf den Ebenen der Gebietskörperschaften bei den Haushaltspolitikern breit. Die Konsequenzen sind hart: der Kurs auf einen defizitfreien Staatshaushalt ist auf allen Ebenen zunächst gestört oder unterbrochen. Die Politiker beginnen für die Zeit jenseits der diesjährigen Wahlkämpfe die „Karten neu zu mischen“ und nach Lösungen zu suchen. Von Karl Mai

Hinweise des Tages

(WL/AM)
Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  1. HRE-Prüfbericht listet gravierende Risikomängel auf
  2. Deutsche Bank: Verwirrung statt Vertrauen
  3. Sinn: Deutsche Banken im Durchschnitt pleite – Die Rückkehr des Backenbarts
  4. Drastische Vermögensverluste für Dax-Konzerne
  5. Francis Fukuyama: Das Desaster kommt erst noch
  6. Rhön-Klinikum angesichts der sich abzeichnenden Privatisierungswelle ab 2010 bereitet der Vorstand eine Kapitalerhöhung vor
  7. 60 Jahre Grundgesetz
  8. Das Betriebsklima und die Grenzen der Belastbarkeit – Studie zu Folgen des ökonomischen Drucks
  9. Der erblindete Prometheus – Situation und Kritik der Gewerkschaften
  10. Als die Menschenrechte schießen lernten – Kosovo-Krieg 1999
  11. Bernhard Nagel: Europäisch Marktfreiheiten, Koalitionsfreiheit und Sozialstaatsprinzip
  12. Die Studierenden der Universität Augsburg über ihre Wahrnehmung der Effekte von Studiengebühren
  13. Unis dürfen Gebühren für Eignungstests nehmen
  14. Nochmals: 70 Prozent der Deutschen würden Köhler wählen. – Wie das?
  15. Ein Spot des ÖGB, des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, zur Europawahl

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Rhön-Klinikum AG setzt auf neue Privatisierungswelle

Der Vorstand und Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG haben beschlossen, die wegen der sinkenden Steuereinnahmen erwartete finanzielle Enge der Kommunalen Körperschaften für eine Offensive zu nutzen – wie schon bei der Rezession 2002/2003. Darauf macht Hermann Zoller im folgenden Beitrag aufmerksam. Die Eigner der privaten Betreiber sind zugleich die Profiteure der systematischen Verarmung der öffentlichen Hände.
Bitte helfen Sie in Ihrer Kommune, den Widerstand gegen diesen fortgesetzten Wahnsinn zu organisieren. Albrecht Müller