Michael Meyen: „Es geht um Definitionsmacht“

Michael Meyen: „Es geht um Definitionsmacht“

„Rechercheverbünde wie OCCRP und ICIJ gehören zum Propaganda-Apparat und die Faktenchecker zum Zensurregime“ – das sagt Michael Meyen im Interview mit den NachDenkSeiten. Die NDS haben die aktuellen Entwicklungen zu dem OCCRP (Organized Crime and Corruption Reporting Project) zum Anlass genommen, über die Hintergründe und die Bedeutung großer Rechercheorganisationen und Faktenchecker zu sprechen. Deutungshoheit und Definitionsmacht – darum geht es, sagt Meyen. „Bis in die 1990er“, so der Kommunikationswissenschaftler, habe es gereicht, „Gegenstimmen aus den großen Zeitungen herauszuhalten und aus dem Rundfunk. Was dort nicht vorkam, hat für den Wähler nicht existiert.“ Durch das Internet habe sich die Situation verändert, und nun stehen Faktenchecker und Rechercheverbünde auf der Bühne. Von Marcus Klöckner.

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Hinweise des Tages

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Leserbriefe zu „AfD und Linke gegen BSW“

In diesem Beitrag beschäftigt sich Oskar Lafontaine insbesondere mit dem Bundestagswahlkampf von AfD und Linke. Sie würden den Eindruck erwecken, als seien nicht die Ampelparteien oder die CDU/CSU, sondern das Bündnis Sahra Wagenknecht ihr Hauptgegner. Es werde versucht, das Alleinstellungsmerkmal des BSW als Partei des Friedens und der Abrüstung infrage zu stellen. Das sei „eine leicht durchschaubare Heuchelei“. Denn: Wer für Aufrüstung, Waffenlieferungen in Kriegsgebiete und Kriegseinsätze der Bundeswehr im Ausland eintrete, könne nicht den Anspruch erheben, Friedenspartei zu sein. – Wir danken für die interessanten Leserbriefe. Die Meinungen gehen teilweise weit auseinander. Es folgt nun eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.

Unteilbare Menschenrechte? Ein Tweet des Bundesjustizministeriums sorgt für erhitzte Gemüter

Unteilbare Menschenrechte? Ein Tweet des Bundesjustizministeriums sorgt für erhitzte Gemüter

Menschenrechte – unveräußerlich und unteilbar sind sie. Darauf macht das Bundesjustizministerium in einem Tweet vom Dienstag aufmerksam. Was dann in fast 2.000 Kommentaren folgt, zeigt allerdings: Das eine ist politisches Gerede, das andere eine verstörende Realität aus der Coronazeit. Anders gesagt: Hier die Sonntagsrede, da eine Maßnahmenpolitik, die nun mit ihrem Umgang mit den Grund- und Menschenrechten konfrontiert wird. Ein Kommentar von Marcus Klöckner.

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Syrien – Die geopolitischen Folgen des Regime Change

Syrien – Die geopolitischen Folgen des Regime Change

In der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember 2024 geschah das, womit die allermeisten Beobachter tatsächlich nicht gerechnet hatten: Die syrische Hauptstadt Damaskus fiel an die Islamisten unter Führung der „Haiat Tahrir asch-Scham“ (HTS). Der syrische Präsident Assad floh buchstäblich Hals über Kopf nach Russland. Was war geschehen, und was wird dies für geopolitische Konsequenzen haben? Von Alexander Neu.

Wie bewertet die Bundesregierung die komplette Annullierung der Präsidentschaftswahl in Rumänien?

Wie bewertet die Bundesregierung die komplette Annullierung der Präsidentschaftswahl in Rumänien?

In Rumänien hat das Verfassungsgericht den ersten Wahlgang bei den Präsidentschaftswahlen mit einer höchstumstrittenen Argumentation annulliert. Geklagt hatten zumeist westlich finanzierte Nichtregierungsorganisationen (NGOs) auf Grundlage von kaum zu verifizierenden Geheimdienstinformationen, die wiederum der scheidende Präsident erst auf Druck derselben NGOs veröffentlicht hatte. Demnach hätte angeblich eine russische Einflussoperation auf Tik-Tok den Erfolg des erstplatzierten NATO- und EU-Kritikers Calin Georgescu ermöglicht. Doch in den bisher veröffentlichten Geheimdienstdokumenten kommt „Russland“ als Akteur noch nicht einmal namentlich vor. Die NachDenkSeiten wollten vor diesem Hintergrund wissen, wie die Bundesregierung, auch angesichts der anstehenden Bundestagswahl, diesen Vorgang politisch bewertet. Von Florian Warweg.

Staatsräson schlägt Völkerrecht

Staatsräson schlägt Völkerrecht

Während unter Deutschlands Meinungsmachern bereits der Streit entbrannt ist, wie man nun syrische Flüchtlinge schnellstmöglich in ihr nun „friedliches“ Land abschieben könnte, führt Israel seit Samstag einen offenen Krieg in Syrien – zu Lande, zu Wasser und in oder besser aus der Luft. Für die Besatzung und Besiedlung der Golanhöhen wurde Israel schon mehrfach von der UN verurteilt. Nun hat Premier Netanjahu die Golanhöhen in einer Pressekonferenz kurzerhand annektiert, während israelische Truppen bis kurz vor Damaskus vorrückten, um eine „Pufferzone“ zu errichten. Das ist ein glasklarer Bruch des Völkerrechts. In neudeutscher Journalistensprachregelung müsste man wohl von einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg sprechen. Doch davon ist in Deutschland nicht die Rede. Kritik an Israels Bruch des Völkerrechts bleibt aus. Einmal mehr werden im Namen der Staatsräson doppelte Standards angelegt. Das ist unglaubwürdig. Ein Kommentar von Jens Berger.

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Deutsche Medien ignorieren weiterhin den Skandal von Rumänien

Deutsche Medien ignorieren weiterhin den Skandal von Rumänien

In Rumänien wurde eine Wahl mit absurden Begründungen für „ungültig“ erklärt – und die großen deutschen Medien (mit einer Ausnahme) nehmen das so hin. Wie so oft: Wenn der „Falsche“ gewinnt, sind demokratische Prinzipien schnell vergessen. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

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Hinweise des Tages

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Videohinweise am Mittwoch

Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ gibt es eine eigene Playlist (CG: Christian Goldbrunner)

„Wenn Sie zu Weihnachten noch ein Buchgeschenk brauchen, gehen Sie zum örtlichen Buchhandel.“

„Wenn Sie zu Weihnachten noch ein Buchgeschenk brauchen, gehen Sie zum örtlichen Buchhandel.“

Vermutlich werden bei der Lektüre dieses Ratschlags viele fragen, in welcher Welt der Autor dieser Zeilen lebt. Viele werden schon gar keine Buchhandlung mehr in absehbarer Nähe haben. Andere halten es für viel bequemer, das passende Buch bei einem der Internetportale zu bestellen. Ich war am Samstag zum Einkauf in der örtlichen Buchhandlung LESEZEIT-BADBERGZABERN.DE. Die Buchhändlerin machte mich auf die letzte Ausgabe des „Börsenblatts“, also des Fachmagazins des Deutschen Buchhandels aufmerksam. Dort findet sich ein flammender Appell, den örtlichen Buchhandel zu stützen. Albrecht Müller

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Leserbriefe zu „Wir dulden keinen Rassismus … und sind dabei selbst rassistisch“

In diesem Debattenbeitrag fragt Jens Berger, woran es liege, dass uns die toten Kongolesen oder auch die toten Palästinenser so viel weniger interessieren als die toten Ukrainer. Die Opfer in Gaza würden es – zynisch formuliert – „immerhin“ in die in Deutschland geführten Diskussionen schaffen. Die Opfer afrikanischer Kriege würden es noch nicht einmal in unsere Nachrichten schaffen und seien „uns ohnehin vollkommen egal“. „Gute Opfer, schlechte Opfer“ sei jedoch „Rassismus in Reinkultur und er ist auch und vor allem in den Kreisen gang und gäbe, die sich selbst ansonsten als aufrechte Antirassisten feiern“. Wir bedanken uns für die hierzu erhaltenen und interessanten Zuschriften. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.

Lieferten MDR-Journalisten einen Informanten an den Thüringer Verfassungsschutz aus?

Lieferten MDR-Journalisten einen Informanten an den Thüringer Verfassungsschutz aus?

Schwere Vorwürfe gegen Journalisten des MDR sowie gegen den Präsidenten des Thüringer Verfassungsschutzes hat Apollo-News formuliert. Es geht um nicht berücksichtigte Gutachten zur AfD, einen fragwürdigen Führungsstil und angeblich verweigerten Quellenschutz. Die Vorwürfe wurden laut dem Medium bisher nicht dementiert. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

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Die anhaltende Hölle für Gazas Bevölkerung darf nicht vergessen werden!

Die anhaltende Hölle für Gazas Bevölkerung darf nicht vergessen werden!

Die Anzahl der Toten steigt, Hunger nimmt zu, sauberes Trinkwasser und Medikamente fehlen, Ärzte werden ermordet. Auch wenn die Medien sich jetzt auf die Situation in Syrien fokussieren – Netanjahu wird das freuen –, müssen der Völkermord in Gaza sowie die Forderung nach Vollstreckung der Haftbefehle gegen Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Gallant immer wieder betont werden. Soll UNRWA verboten werden, um den Weg frei zu machen für eine absolute Kontrolle der Bevölkerung durch ein US-Unternehmen, wie israelische Pläne enthüllen? Von Annette Groth.

„Telepolis löscht auf einen Schlag 25 Jahre Geschichte“

„Telepolis löscht auf einen Schlag 25 Jahre Geschichte“

Das Online-Magazin Telepolis hat fast sein komplettes Archiv mit allen vor 2021 erschienenen Beiträgen vom Netz genommen. Was bei Autoren und in der Community für Empörung sorgt, schockt den Mitbegründer des Medienprojekts, Florian Rötzer, nicht minder. Im Interview mit den NachDenkSeiten beklagt der Journalist und Publizist eine Cancel Culture der Sorte Stalinismus sowie einen Zeitgeist im Zeichen von Mainstream und Gleichschaltung.

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