Viele Privatisierungen kann man nur verstehen, wenn man fragt: Wer verdient daran? Dieser Verdacht wird ständig bestätigt.

Schon im vergangenen Jahr und dann wörtlich am 8. Mai 2008 wiesen wir immer wieder daraufhin, dass man Privatisierungen öffentlicher Einrichtungen und Unternehmen häufig nur dann verstehen kann, wenn man fragt, wer die Profiteure sind. (Anlagen C). Das gilt für viele Privatisierungen in Kommunen und Ländern. Es war und ist besonders augenfällig und empörend bei der Deutschen Bahn. Im Kapitel 11 des Kritischen Jahrbuchs 2007 hatten wir die verschiedenen Beiträge dokumentiert, u. a. auch eine Rede des CDU-Abgeordneten Königshofen mit dem geradezu klassischen Bekenntnis, man müsse sich nicht genieren, wenn man nicht wisse, warum die Bahn privatisiert werden soll. Wir haben damals schon vermutet, dass eine besonders innige Verbindung zwischen der Bundeskanzlerin, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Kauder und Dirk Notheis (CDU), dem bei der Investmentbank Morgan Stanley Zuständigen, eine große Rolle spielt. Vor kurzem wurde diese millionenschwere Vermutung bestätigt. (Anlage A) Und jetzt auch noch, dass der gesamte Bahnvorstand einschließlich Mehdorns und des früheren Transnet-Vorsitzenden Hansen vom Börsengang profitieren. (Anlage B) Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

Heute unter anderem mit folgenden Themen:

  • Lucas Zeise – Weisheit in der Krise
  • Robert von Heusinger: Der Deregulierungsrat
  • Erste deutsche Immobilienfonds machen dicht
  • Privatisierung als Ursache der Finanzkatastrophe
  • Warnung der Bank of England – Weltfinanzsystem droht Mega-Domino-Day
  • Rezession in Nordamerika – US-Verbrauchervertrauen bricht ein
  • Volles Programm für die Konjunktur
  • VW-Aktienkurs explodiert: Ein Casino ohne Spielregeln
  • Lehman-Anlegern steht Entschädigung zu
  • Deutsche Bank zu hohem Schadenersatz verurteilt
  • Weiter Reallohnverluste
  • Haushalte sparen mehr
  • SPD-Politiker Karl Lauterbach: “Die Hartz-Reformen sind links”
  • Gesundheitsreform: Zusätzliche Kosten zahlen die Versicherten
  • Die Transnet-Tantieme
  • Laut Bundesregierung fehlen in Deutschland 70.000 Wissenschaftler
  • Vorsitzender des Sachverständigenrates als Werberträger von AWD

Brutale Heimsuchung – die Pensionsfonds der 500 größten börsennotierten amerikanischen Unternehmen

Gerhard Kilper hat freundlicherweise für die NachDenkSeiten die wesentlichen Inhalte eines Artikels von Marie-Béatrice Baudet und Adrien de Tricornot in der Ökonomie-Beilage der Pariser Tageszeitung Le Monde vom 21.10.2008, Seite II (Originaltitel „Une mise à l’épreuve brutale – les fonds de pension des 500 premières entreprises américaines cotées ont perdu 205 milliards de dollars) zusammengefasst: Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • Abschlussbericht der SPD-Projektgruppe “Mehr Transparenz und Stabilität auf den Finanzmärkten”
  • Daniela Dahn: “Gier ist das Wesen des Systems”
  • Fast grenzenlose Hilfe an den US-Finanzsektor
  • Deutsche Bank: Wer sich schämen muss
  • Im Zweifel gegen das Rettungspaket
  • Oskar Lafontaine: „Das X wird täglich größer“
  • Siemens: Zahlungen mit Hintergedanken
  • Grüne für Überarbeitung des Dritten Armuts- und Reichtumsberichts
  • Arbeitslosenzahlen 2008
  • Allzweckwaffe Riester: Mit Hilfe der privaten Altersvorsorge können Anleger die Abgeltungsteuer umgehen
  • Franz Müntefering gratuliert Gerhard Schröder
  • Von Sinnen
  • Die Kirche aus der neoliberalen Falle holen
  • “Antikapitalist” Blüm schätzt Peter Sodanns Mut
  • “Bildung statt Bomben”
  • Nebenprodukt Erkenntnis
  • Hochschule und Demokratie
  • Fortsetzung des Hochschulpakts?
  • Ringen um Stipendien
  • Bildung nur noch gegen Cash
  • BIG Business Crime

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Tipp: die story: Leiharbeit undercover (WDR): Mein heimliches Leben in deutschen Fabriken

Ein Film von Julia Friedrichs
Der Autor des Buches „Arm durch Arbeit“ Markus Breitscheidel, der in den Fußstapfen von Günter Wallraff wandelt, hat einen Dokumentarfilm – mit versteckter Kamera im wallraffstil gedreht, der heute Abend im ARD läuft. Der Undercover-Rechercheur und Autor arbeitete für diesen Film über ein Jahr lang mit falscher Identität in der Leiharbeitsbranche, im Niedriglohnsektor.
Die Reportage begleitet Matthias P. bis zum Werkstor, seine Arbeitstage filmt er verdeckt. Nur so ließ sich dokumentieren, wie das Leben eines Leiharbeiters tatsächlich ist.
Sendeanstalt und Sendedatum: Montag, 27. Oktober 2008, 21.00 Uhr im Ersten

Hinweise des Tages

(KR/WL)
Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • The Guys From ‘Government Sachs’
  • Nichts gelernt aus der Finanzkrise – Zocken als ob nichts gewesen wäre
  • Ifo-Chef kritisiert Rettungspaket
  • Autohersteller in der Krise: Mercedes verdient nichts mehr
  • Kommentar: Sperrt die Devisenbörsen zu!
  • Das Kartenhaus stürzt ein
  • Biedenkopf vertritt Länder im Lenkungsausschuß des Bankenhilfsfonds
  • Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker – Mehr Greenspan für Europa
  • Helmut Schmidts Konjunkturpakete waren besser als ihr heutiger Ruf
  • Millionenzahlungen an Bahnvorstände
  • Cross-Border-Leasing: Zocken mit der Müllabfuhr
  • Bis zu 900.000 Deutsche vom Einbruch britischer Lebensversicherungen betroffen
  • Policensparern drohen Einschnitte
  • Boeing: Erbitterter Kampf um Auslagerung
  • Pflegenotstand: Die Fesseln des Richters
  • Annette Schavan über die Ergebnisse der Bildungskonferenz
  • Solche und solche Nonkonformisten

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Studiengebühren schrecken ab – für manchen überraschend?

Wer auch immer die Ergebnisse der HIS-Studie kurz vor dem ›Bildungsgipfel‹ lancierte – das Timing war perfekt. Das zentrale Diskussionsthema – die Nachdenkseiten berichteten – war die Aussage, dass Studiengebühren im Jahr 2006 bis zu 18.000 Menschen vom Studium abgehalten hätten. Wohlgemerkt: Zu diesem Zeitpunkt hatten erst zwei Länder (NRW und Niedersachsen) Studiengebühren eingeführt. Hierbei seien Frauen und Kinder aus sogenannten ›bildungsfernen Schichten‹ besonders betroffen. Nichts davon ist überraschend, dennoch schreien einige in bewährter Manier: ›Haltet den Dieb‹. Ein Rückblick von Klemens Himpele.

Hinweise des Tages

(WL)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • Juristen wollen das Banken-Rettungspaket kippen
  • Kreditkassenblase
  • Finanzkrise und Lobbyismus
  • Asmussens Rollenspiel
  • Lucas Zeise: Ehrfurcht vor der Hochfinanz
  • IMK: Defizite bei europäischer Abstimmung und Konjunkturstimulation
  • Die Opfer jenseits der Industrienationen
  • Thomas Fricke – Bastelanleitung für ein Konjunkturpaket
  • Rudolf Hickel: Eine Gewinnflut hat die Wirtschaft ertränkt
  • Größtes Islandrisiko bei deutschen Banken
  • Sarkozy ruft Staatsfonds ins Leben
  • Rentenkasse legte Millionen bei Pleite-Bank an
  • Investitionsrückstau im Gesundheitswesen – Länder sind ihrer Pflicht nicht nachgekommen
  • Hartz: Lizenz zur Ausbeutung
  • Länderchefs billigen Rundfunkänderungsstaatsvertrag
  • ZDF feuert Heidenreich
  • Änderung der Semesterzeiten
  • Schavan will es nicht wahrhaben
  • Welthungerhilfe denkt an ein Ende ihres Engagements in Afghanistan
  • Datenkarte 2008 der Hans-Böckler-Stiftung
  • Hinweis: Die unternommene Hochschule, Kongress in Bonn

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Nächsten Dienstag „Neues aus der Anstalt“ – Lohnt sich, weitersagen.

Die Sendung ist eine der wenigen Stützen der Aufklärung, und obendrein ein Vergnügen, anders als der abschmierende Scheibenwischer. Das kann man zu Ehren des ZDF notieren. Also am 28.10. um 22.15 Uhr nach dem Heute Journal im ZDF. Nutzen Sie bitte Ihre Kontakte und Emailadressen zum Weitersagen. Albrecht Müller.

Das Fundament des elitären Klassenbewusstseins

Ist eine Gesellschaft, die offen von “sozial Schwachen” und “bildungsfernen Schichten” spricht, eingebettet in ein sozialdarwinistisches Fundament? Meint eine solche Gesellschaft etwa damit, dass Armut und mangelnde Bildung vererbte Mängel sind? Oder handelt es sich bei solchen und ähnlichen Begrifflichkeiten nur um unglücklich gewählte Wortkonstrukte?
Von Roberto De Lapuente

Dokumentation zu Anne Wills Sendung vom 19.10.2008

Der NDS-Freund Th.V. hat sich wieder die Arbeit einer Analyse von Anne Wills Sendung gemacht. Auch sehr aufschlussreich. Deshalb stellen wir diese Dokumentation Ihnen wieder zur Verfügung. Th. V. schreibt dazu: „Ich habe zwischenzeitlich die neue Anne Will-Sendung vom 19.10.08 protokolliert. Diese hat einen ganz merkwürdigen, sozusagen “gewendeten” Eindruck auf mich gemacht, obwohl den “Gesinnungsgenossen” Röttgen, Huber und Maschmeyer deutlich mehr als 70% der Redezeit zugestanden wurde. Es war jedenfalls kein schlechter Einfall, einen neoliberal temperierten Bischof auftreten zu lassen…“ Herzlichen dank an Th.V.
Generell anzumerken bleibt von Seiten der NDS noch, auch als Hinweis an die Redaktion von Anne Will: Dass wir bisher andere Talkshows noch nicht analysieren, hat ausschließlich mit einem Kapazitätsengpass zu tun. Andere Sendungen wie zum Beispiel „Hart aber fair“ hätten eine eingehende Analyse noch sehr viel mehr verdient. Und noch eine Anmerkung: Vielleicht ist die Redaktion von Anne Wills Blog so nett, auch Forumsbeiträge von Menschen, die sich bei ihrem Diskussionsbeitrag auf die NachDenkSeiten beziehen, stehen zu lassen und nicht zu löschen, wie das in den letzten Tagen passiert ist. Und hier die Analyse: Albrecht Müller

PDF-Link: Dokumentation zu Anne Wills Sendung vom 19.10.2008 [PDF – 96 KB]