Prozessökonomie: Verstoß gegen das Aktienrecht und objektive Untreue in Höhe von 57 Millionen Euro bezahlbar gegen 720 Tagessätzen à 5.000 Euro

„Wer sich nicht darauf einstellt, wie die Welt funktioniert, wird niemals erfolgreich sein“ meint Josef Ackermann. Und wie diese Welt funktioniert hat die Einstellung des Verfahrens im Mannesmann-Prozess wieder einmal bewiesen: Man leiste sich eine Riege teuerster Anwälte, lege Justitia ein paar Millionen auf die Waagschale und schon nimmt sie ihr Tuch von den Augen, erkennt welch mächtige Leute sie da vor sich hat und legt ihr Richtschwert einfach in beiseite. Mit gerade mal einem Drittel seines Jahreseinkommens kann sich Josef Ackermann vom „öffentlichen Interesse“ an der strafrechtlichen Verfolgung des Vorwurfs frei kaufen, ob sich ein Aufsichtsrat durch einen dubiosen Beschluss über „Anerkennungsprämien“ in Höhe von 57 Millionen Euro für die Inszenierung einer Spekulationsblase in dreistelliger Milliardenhöhe der Untreue strafbar gemacht hat. Ein „Deal“ mit dem Recht im Namen des Volkes? Wolfgang Lieb.

Noch eine Ergänzung Krake Bertelsmann

Das in der Meldung von 25.11. skizzierte Zusammenspiel zwischen Bertelsmann und Springer hat auch am Montag wieder funktioniert: Auf der ersten Seite der Bild-Zeitung wurde der „Europa-Politiker Elmar Brok (60, CDU)“ zum Gewinner des Tages ernannt. Selbstverständlich hat „Bild“ nicht erwähnt, dass Brok Angestellter von Bertelsmann ist. Albrecht Müller.

Spielmaterial längeres Arbeitslosengeld I und Investivlohn

Zur Zeit erleben wir Musterbeispiele dafür, wie in der politischen Debatte Aussagen und Vorschläge nahezu ausschließlich der Imagebildung und nicht der Vorbereitung politischer Taten dienen. Mein Rat, solchen Spielen nicht auf den Leim zu gehen. Albrecht Müller.

Vorsicht im Umgang mit der Betrieblichen Altersvorsorge.

Betriebsräte, Arbeitnehmer und Unternehmer tun gut daran, bei der betrieblichen Altersvorsorge sorgfältig vorzugehen. Man kann nämlich Fehler machen, die teuer zu stehen kommen können. Darauf wies uns ein Münchner Rechtsanwalt hin, der mit einer Gruppe von Experten über diese Fragen arbeitet. Mir waren diese Probleme nicht bewusst. Wir möchten die Betroffenen darauf hinweisen. Hier eine Aufzeichnung von Dr. Johannes Fiala.

„Park Fiction“ – Eine städtebauliche Enklave inmitten neoliberaler Zurichtungen

Wem gehören eigentlich die Städte? Das fragen sich rund um den Erdball immer mehr Menschen und in vielen Metropolen erkämpfen sich Nachbarschaftsinitiativen öffentliche Räume zurück. Oft sind es nur kleine Plätze zwischen Hochhäusern, kleinere Industrie- oder noch kleinere Grundstücksbrachen, die sie in Nachbarschaftsgärten, in kleine öffentliche Gemeinschaftsräume aller Art verwandeln, fast immer im jahrelangen Kampf gegen die Gier von Immobilienkonzernen. Das Hamburger Projekt „Park Fiction“, gehört dazu. Im Oktober hatte es zu einem internationalen Symposium „Umsonst und Draußen“ geladen. Im Folgenden wollen wir diese einzigartige Rückeroberung öffentlichen Raums vorstellen, mit einer Darstellung des künstlerisch-politischen Konzepts dieser „kollektiven Wunschproduktion“ von Wanda Wieczorek. Zunächst jedoch folgt eine allgemeine Einleitung von Brigitta Huhnke, die sich besonders an die richtet, die nicht in Hamburg leben.

Die Endlichkeit der Meere: Die Fischbestände der Weltmeere müssen als gemeinsame Ressource der Menschheit anerkannt und behandelt werden.

Der gegenwärtig dominierende, auf kurzfristige Profite ausgerichtete industrielle Fischfang ruiniert seine eigene Grundlage und vor allem die Lebensgrundlage vieler Millionen Menschen weltweit.
Über Überfischung, fehlende Kontrolle der Fischerei, den Irrweg der Fischzüchterei schreiben Christine Wicht und Carsten Lenz.

Eine Anregung in eigener Sache: In den NachDenkSeiten stöbern.

Wir bemühen uns zwar um aktuelle Bezüge. Aber das heißt nicht, dass Einträge im kritischen Tagebuch schnell veralten. Sie können weit zurückgehen im kritischen Tagebuch – drei Jahre zurück bis zum Ende November 2003 – und werden auch dann immer noch anregende Beiträge finden. Der erste Beitrag überhaupt ist noch aktuell: ein Hinweis auf die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, ihre Vernetzung, ihre Themen und ihre Gegner. Albrecht Müller.

Orwell auch in Holland

Der bisherige Ministerpräsident verliert drei Sitze, seine Koalition hat keine Mehrheit mehr. Aber er erklärt sich zum Sieger, und SpiegelOnline schreibt: „In den Niederlanden ist die Partei von Ministerpräsident Balkenende als Sieger der Parlamentswahlen hervorgegangen.“ – Die Herrschenden können Meinung machen unabhängig von der Realität. Und wenn alle und alle und alle immer wieder das gleiche sagen, dann wird die Lüge zur Wahrheit und geht in die Geschichte ein. (So sinngemäß Orwell in „1984“).

Sie sollten das wirklich lesen, um zu sehen, wie gespielt wird:
SPIEGEL ONLINE 22. November 2006, 21:19

Die Sozialisten haben übrigens ihre Mandate von acht auf 25 verdreifacht und liegen nahe an der sozialdemokratischen Partei (PvdA), die von 42 auf 33 Mandate zurückfiel. Albrecht Müller.