Hinweise des Tages

(KR/WL/AM)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Konjunkturprognosen sacken ab
  • Interview zum Wucherzins deutscher Banken
  • Führen große Kleider zu Übergewicht? – die Inflationsfrage
  • Nachhilfe für Angela M.
  • Finanzmarkt: Neue Regeln
  • Der Westen hilft nicht
  • Leiharbeit: Stammbelegschaft unter Druck
  • Rente: Die Schere geht auf
  • Postbank: Zahlungspause bei Altersvorsorgeprodukt
  • Gewinn von Ergo bricht ein
  • Kinderarmut: Suppe für die Seele
  • Rezession und Repression
  • Europa-Richter stellen Wettbewerb über Arbeitnehmerrechte
  • Warum die Grünen die Ampel ausknipsen müssen
  • Die SPD ist high
  • Vorgezogene Neuwahlen? Dafür spricht nur der zappelige Machthunger des FDP-Vorsitzenden
  • Nochmals Merkel bei Anne Will
  • Die Medien und der Amoklauf – einfache Fehler, schlimme Entgleisungen
  • Gleich macht ungleich
  • Kritik an Millionen für Privat-Uni

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Bundesrechnungshof sieht Öffentlich Private Partnerschaften (ÖPP) im Bundesfernstraßenbau skeptisch

Der „Bundesbeauftragte für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung“ beim Bundesrechnungshof hat zwei ÖPP-Modelle im Bundesfernstraßenbau auf ihre Wirtschaftlichkeit untersucht [PDF – 287 KB]. Das Gutachten erhebt Zweifel, ob mit dem zunehmend üblichen Modell einer Konzessionsvergabe über 30 Jahre wirtschaftliche Vorteile erreicht werden können. Die möglichen Effizienzgewinne seien gering und die Projekte ließen sich damit auch nicht rascher realisieren. Außerdem sieht der Bundesrechnungshof das haushaltsrechtliche Problem, dass der Bund seine Kreditaufnahme entgegen der Zielrichtung des Artikels 115 Grundgesetz in Milliardenhöhe erweitert.
Solche amtlichen Gutachten halten aber offenbar die Bundestagsfraktionen von Union und SPD nicht davon ab, noch in dieser Wahlperiode ein Gesetz zur Vereinfachung der Umsetzung von Öffentlich-Privaten Partnerschaften (ÖPP) vorlegen. Sie behaupten nach wie vor, damit ließen sich Effizienzvorteile erzielen und es würden sich Kosteneinsparungen von 5 bis 25 Prozent ergeben. Wolfgang Lieb

Würden Sie diesen Finanzexperten trauen?

Eine Kurzstudie der Nichtregierungsorganisationen Corporate Europe Oberservatory, Friends of the Earth Europe, LobbyControl und Spinwatch kritisiert, dass sich die EU-Kommission bei der Bewältigung der Finanzkrise einseitig auf Experten aus der Finanzindustrie verlasse, die maßgeblich zur gegenwärtigen Krise beigetragen haben. Die Studie „Would You Bank on Them?“ [PDF – 1.5 MB] untersucht die Zusammensetzung und Hintergründe der so genannten de Larosière Expertengruppe, die der EU-Kommission Vorschläge für die Reform der Finanzmärkte unterbreiten soll, die wiederum die Grundlage für eine gemeinsame europäische Position beim Frühjahrstreffen des Europäischen Rates bilden soll. Die Vorschläge des Expertenteams beeinflussen maßgeblich die Verhandlungen des G20-Finanzgipfels, der am 2. April 2009 in London stattfindet. Die eingangs genannten Organisationen haben die achtköpfige Expertengruppe, die extrem einseitig besetzt ist, durchleuchtet. Übertragen von Christine Wicht und Roger Strassburg

Interview mit Albrecht Müller in 3sat

„Wir müssten wieder zurückfinden zu demokratischen Gewohnheiten”, sagt der Nationalökonom Albrecht Müller. Er war Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt unter Willy Brandt und Helmut Schmidt. „Davon sind wir weit entfernt. Heute entscheidet ein Konglomerat von Eliten aus Politik und Wirtschaft, aus Medien und Wissenschaft, wo es langgeht. Sie bestimmen die politischen Entscheidungen. Was die Mehrheit unseres Volkes will, spielt eine immer geringere Rolle.
Quelle: 3sat

Merkel bei Anne Will: „Ich glaube, wir haben bis jetzt das Richtige getan.“

Man habe in den ersten drei Jahren der Großen Koalition bis die Krise kam „erfolgreich“ gearbeitet. Nicht in Deutschland seien die Fehler gemacht worden. Nicht die Politik trage eine Mitverantwortung für die Krise, sondern nur die Banken seien „außer Rand und Band geraten“. Es sei „eben nicht“ eine Krise der sozialen Marktwirtschaft, es habe einfach nur „Exzesse der Märkte“ gegeben.
Wie soll jemand in einer Krise das Richtige tun können, der offensichtlich meint, dass er mit den Ursachen der Krise rein gar nichts zu tun hat. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

(WL/AM)
Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • Heiner Flassbeck: “Wir sind in einer dramatischen Lage”
  • Fondsmanager: “Die Geldschwemme beängstigt mich”
  • Riester-Fondsparen: Angst vor der Nullrendite
  • Die Rentenversicherung hat keinen Cent verloren
  • UNCTAD-Report: The Global Economic Crisis. Systemic Failures and Multilateral Remedies
  • Joseph Stiglitz: Wir brauchen eine Reservewährung
  • Amartya Sen – Adam Smith wäre schockiert
  • Die Grünen-Spitze will ein Bündnis mit SPD und FDP herbeireden
  • Lebensmittelspenden hemmen Eigeninitiative?
  • Typisch Köln?
  • Heribert Prantl: Enteignung – Aus Liebe zum System
  • Belastung Berger
  • Kurzarbeitergeld soll reduziert werden
  • Ungewissheit macht krank
  • Die CDU will die Partei der Arbeiter werden
  • Zumwinkels 20-Millionen-Pension verblüfft Rentenexperten
  • Verfassungshüter öffnen ein Auge
  • Gewinne garantiert
  • Honeckers Erben
  • Bei der Privatisierung der Bildung ist kein Ende in Sicht
  • Ingenieur-Mangel in Deutschland eskaliert trotz Wirtschaftskrise
  • Die Schwächsten im Blick

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Das Spiel des SPIEGEL. Oder: Die unkritische Postille der Herrschenden.

Wir weisen auf zwei Artikel in SpiegelOnline hin, nicht weil sie lesenswert wären. Es sind aber zwei weitere gute Belege für den Niedergang des Spiegel und deshalb geeignet, bei Noch-Spiegel-Lesern dafür zu werben, sich diesen Aufwand zu ersparen. Dazu möchten wir ermuntern.
Am 20. März 2009, um 17:00 Uhr erschien bei SpiegelOnline eine Lobeshymne auf Angela Merkel und ihre Regierung: „GIPFEL IN BRÜSSEL – Merkel diktiert der EU ihre Krisen-Agenda“. – Das ist maßlos übertrieben, vermutlich von Spindoktoren in den Laptop diktiert und rundum unkritisch. Die Lobeshymne soll offensichtlich das Meinungsbild prägen. Dafür spricht nicht nur der flache Text sondern auch, dass Volkerys Propagandastück (Bericht und Kommentar siehe Teil A) garantiert 15 Stunden, vermutlich sogar 17 1/2 Stunden die Spitzenmeldung bei SpiegelOnline blieb. Das ist selbst am Wochenende ungewöhnlich. Die nächste Meldung (zu Opel) blieb gerade mal zweieinhalb Stunden die Spitzenmeldung. In anderen Medien waren die Meldungen zum Brüsseler Gipfel schon am Freitag von Obamas Gesprächsangebot an den Iran und Irans Reaktion als Spitzenmeldung verdrängt.
Am 21. März um 0:27 Uhr erschien ein weiteres äußerst unkritisches Produkt der SpiegelOnline-Redaktion: „DER STAAT UND DIE KRISE – Retter in Not“ (Bericht und Kommentar siehe Teil B). Albrecht Müller

Wir gratulieren Attac zur Umsetzung einer famosen Idee: Die Fälschung der “Zeit”, geschrieben aus der Sicht vom 1.5.2010.

Der Titel des am 21. März verteilten [PDF – 8.3 MB] und ins Netz gestellten Blattes: „Am Ende des Tunnels.“ Schon das ist eine wichtige Botschaft. Die Politik könnte die Dinge zum Besseren wenden, wenn man nur wollte. – Gönnen Sie sich einen Blick in dieses Werk – einschließlich der Videos und der geschalteten Werbung. – Hier eine Reaktion auf ZEIT ONLINE, also von der echten „Zeit“ und die Berichte aus FR und Freitag.

Hinweise des Tages

(MB/WL)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • Neue Hiobsbotschaft für die Weltkonjunktur
  • Alle Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung sind zu optimistisch
  • Ifo-Chef erwartet scharfen Konjunktureinbruch
  • Norbert Blüm: Die neoliberale Revolution frisst ihre Kinder
  • Thomas Fricke – Abschied vom dummen Staat
  • Freihändler und Junker
  • Linksfraktion will Zukunftsfonds einrichten
  • Union und SPD wollen Öffentlich-Private Partnerschaften stärken
  • CSU fordert “strafrechtliche Aufarbeitung” der Wirtschaftskrise
  • Bankenrettung: Kontrolleure ohne Kontrollrechte
  • Auch 2008 wieder Reallohnverlust
  • Unterhalt: Problematisches Urteil
  • Sarrazin verlässt die Unterschicht
  • Freund Fiskus holt sich Geld zurück
  • Wie die geplatzte Jobcenter-Reform Berlin trifft
  • Arbeits-Unrecht in Deutschland
  • Koalition knickt beim Datenschutz vor Wirtschaftslobby ein
  • Ex-Chef Claassen verklagt EnBW
  • Horst-Eberhard Richter: „Wir brauchen mitreißende Vorbilder“
  • Wasser – Eine gefährdete Ressource
  • Dieter Althaus in der “Bild”-Reha
  • Blockflöten zwangsvereinigt
  • Streiken gegen Sarko
  • Wut auf Bologna-Prozess

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Wegtauchen und wegschieben als politische Strategie des Weiter-so

Der gestrige Tag zeigte schlaglichtartig die Strategie der Kanzlerin beim Umgang mit der Krise. Merkel tut in ihrer Regierungserklärung immer noch so, als sei die Krise von außen über Deutschland gekommen, als habe diese nichts mit der vorausgegangenen deutschen Politik zu tun und vor allem, als habe man alles richtig gemacht. Merkel redet von „gemeinsamem Handeln“ und schiebt die Bekämpfung der Krise auf die internationale Ebene und blockt dann dort durchgreifende Maßnahmen ab. Merkel lehnt weitere Konjunkturinitiativen auf europäischer Eben ab; statt internationalen Druck auf Steueroasen zu machen, bekämpft ihre Partei im Innern sogar die schwarze Liste der gewiss wirtschaftsfreundlichen OECD. Passend dazu fordern am Tag der Regierungserklärung die Fraktionen von CDU und SPD ein Gesetz zur Vereinfachung der Umsetzung von Öffentlich-Privaten Partnerschaften (ÖPP). Gleichzeitig treibt die Union mit der Blockade der Neuregelung für die Jobcenters ein übles Spiel auf dem Rücken der Arbeitslosen. Wie in einem Brennglas wird darin deutlich, die Bundesregierung taucht in der Krise weg, schiebt Lösungsstrategien auf die lange Bank internationaler Gremien und wartet auf bessere Zeiten, um weiter zu machen wie bisher. Wolfgang Lieb

„Noch nie gab es so viele Studienanfänger“ – Eine zweifelhafte Erfolgsmeldung des Statistischen Bundesamtes

Heute meldete das Statistische Bundesamt : „Im Studienjahr 2008 (Sommersemester 2008 und Wintersemester 2008/09) haben sich so viele Studienanfängerinnen und -anfänger wie noch nie an den deutschen Hochschulen eingeschrieben. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nahmen rund 386.500 Anfängerinnen und Anfänger ein Studium auf. Damit wurde die bisherige Höchstmarke aus dem Studienjahr 2003 noch einmal um 9 000 Erstimmatrikulierte (+ 2,4%) übertroffen. Während bei den Frauen der Spitzenwert um 5,8% von 181 800 auf rund 192 300 stieg, verfehlten ihre männlichen Kommilitonen den Höchstwert von 2003 um 0,7% (2008: knapp 194 300).“ Diese Daten führten in den Medien zu Jubelmeldungen. Bildungspolitisch ist dieser „Erfolg“ jedoch höchst zweifelhaft. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

(KR/WL/AM)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Fed pumpt eine Billion Dollar in US-Wirtschaft
  • Alle Hemmungen verloren
  • Wolfgang Streeck: Eine Last für Generationen
  • Die gegenwärtige Wirtschaftskrise ist eine Krise des Rechts
  • Eine Börsenhändlerin rechnet ab: Halbwissen ist Macht
  • “Kultur der Komplizenschaft”
  • Steueroasen: Finanzminister mit Beißhemmung
  • “Deutsche Bank hat enormen Kapitalbedarf” 
  • Debatte um Wettbewerbsverzerrung: Sparkassen fordern Staatszins
  • Enteignung von Finanzinstituten als ultima ratio gebilligt
  • Thomas Straubhaar: Deutschland braucht schnellen Konsum-Schub
  • Regierung setzt bei Opel-Rettung auf Roland Berger
  • Es sind die Löhne
  • Europa ist in größter Gefahr
  • Oskar Lafontaine: “Wir sind die einzigen Realisten”
  • RWE muss Ferngasnetz verkaufen
  • Der Ausbau des Frankfurter Flughafens – eine Serie von Wort- und Rechtsbrüchen
  • Lebensversicherungen – Welche Einbußen gibt es in der Krise?
  • Dicke Abschieds-Prämie für Middelhoff
  • Generalstreik: Frankreich wird lahm gelegt
  • Lehrstellenmarkt bricht ein
  • Studentischer Dachverband kritisiert einseitige Analyse der bisherigen Bologna-Umsetzung
  • Australischer Börsen-Kindergarten ist pleite
  • Die Amerikaner halten zunehmend auch den Afghanistan-Krieg für einen Fehler
  • Wahlkampf im Netz
  • Rosa Luxemburg: Dr. Rosa Rot

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

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Zurzeit besuchen werktäglich über 40.000 Personen die NachDenkSeiten. Im Monat sind es weit über 2 Millionen Page Impressions. Das ist viel, aber noch nicht so viel, dass die Kommunikation unter Nutzern der NachDenkSeiten richtig in Gang kommt. Und noch nicht genug, um wirklich (zusammen mit anderen Blogs) ein Gegengewicht, eine Gegenöffentlichkeit zu den herrschenden Irrlehren zu schaffen. Viele, sehr viele potentiell Interessierte wissen noch nichts von dieser Informationsmöglichkeit. Jeden Tag erreichen uns Mails von Personen, die die NachDenkSeiten gerade erst entdeckt haben und viel zu lange nichts davon gewusst haben. Albrecht Müller.