Wie Sie vom Spiegel an der Nase herum geführt werden. Beispiel angeblicher Fachkräftemangel.

Heute erscheint bei Spiegel Online ein Artikel über eine DIW-Studie mit der Schlagzeile „Experten bezweifeln Mangel an Fachkräften“ und folgendem einleitenden Text: „Die deutsche Industrie klagt seit Jahren über den Mangel an Fachkräften und vermeintlich fatale Folgen für die Wirtschaft. DIW-Forscher haben sich die populäre These genauer angeguckt – und sind zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen: Sie ist falsch.“
Dass die These falsch ist, merken die Spiegelredakteure jetzt. In den NachDenkSeiten konnten Sie in den letzten Jahren immer wieder lesen, dass die „populäre These“ bewusst und gezielt verbreitet worden ist, unter anderem maßgeblich vom Spiegel. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Vorschlag für das nächste G20-Treffen; Kinder an der Macht; Rechnungshof kritisiert Ein-Euro-Jobs; Regierung reagiert; Sauerei im Schlachthof; Immer mehr Kinder leben in SGB II-Bedarfsgemeinschaften; US-Finanzkrise: Nation der Ahnungslosen; Millionen Privatversicherten droht Beitragssprung; Stuttgart 21; attac-Kritik an “European Banker of the Year”; systematische Rechtsbrüchen zur Durchsetzung des Castortransports; Steinbrück gegen Ausschluss von Sarrazin aus der SPD; Wissenschaftsrat für mehr Differenzierung der Hochschulen; Geschäftsmodell Schule; Wettbewerb fördert soziale Spaltung; Neues aus der Anstalt. (KR/WL)

Extreme Fälle von Meinungsmache werden üblich

Wir haben die NachDenkSeiten gestartet, weil wir die landläufige Manipulation als Ursache für eine liederliche Meinungsbildung und für viele schlechten politischen Entscheidungen ausgemacht haben und dem ein kleines Stück Aufklärung entgegensetzen wollten. Viele Leser der NachDenkSeiten wie auch unserer Bücher bestätigen, dass sie das Angebot nutzen und die Welt inzwischen mit anderen Augen sehen. Aber manchmal muss man den Eindruck gewinnen, unsere Versuche sind wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Zurzeit wird uns wieder einmal gezeigt, welche extremen und dreisten Fälle von Manipulation möglich sind. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: China, Irland, Euro-Krise, Exportüberschüsse Deutschlands, G 20, London beharrt auf Sozialreformen, Deutsche verschieben Schwarzgeld-Milliarden, Gesundheitsreform, Stuttgart 21. (JK/AM)

Hinweise des Tages (2)

Heute unter anderem zu folgenden Themen: 1. G20-Gipfel in Südkorea
Irland am Rande des Staatsbankrotts?; Vorsicht bei Staatspleiten – EU-Insolvenzverfahren sind ein Spiel mit dem Feuer; Scheinheiliges Gejammer der Politik; Sparpläne in den USA – Der Kampf mit den Schulden; Die Kassen füllen sich – Jetzt schon Steuern senken?; Eine Luftbuchung in Bezug auf die Zukunft; Vollbeschäftigung – Brüderle vertröstet Ostdeutschland; Nebenwirkung; Physiker berichtet von Zweifeln an Gorleben; Streit mit Solar Millenium; Ein Stück Staatsgewalt zurückholen; Deutschland – endlich gefühlsecht; Die soziale Kernspaltung – Warum unsere Gesellschaft auseinanderdriftet; Wirbel um Merkels Kabinettsumbildung; Die Konsenspartei; Kriminalitätsstudie – Mord, Totschlag und die Hauptschulen; Sternstunde der Anarchie; Angestiftet zu Terrorvideos?; zu guter Letzt: Unter Freunden; (WL/JB)

Richard Sennett, Der Finanzkapitalismus zerstörte auch die Karriereträume

Inhalte eines im Economie-Dossier der Pariser Tageszeitung Le Monde vom 3.11.2010 erschienenen Interviews mit dem Soziologen Richard Sennett, Professor an der London School of Economics und an der New York University.
Interviewfragesteller: Le Monde-Korrespondent Sylvain Cypel.
Originaltitel: „Le capitalisme financier a exterminé l’idée même de carrière“. Übertragen von Gerhard Kilper

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Die Diskussion um Handelsbilanzdefizite zwischen Deutschland und den USA; Belehrung der G20-Staaten: Deutsche Nachhilfe unnötig; Jobkrise erschüttert Griechenland; Deutschland hinkt bei Lebensqualität weit hinterher; Phoenix aus der Asche?; Regierung: Inhaber von Atomkraftwerken haften bei nuklearem Unfall; Paul Krugman über Einkommen und Lebenserwartung; TV-Kritik: Hart aber fair – Der große Murks mit der Medizin; Prüfbericht: Rente mit 67 kann kommen; Interview mit Professor Wolf-Dieter Ludwig: Pharmaindustrie trickst bei Studien; Experten: Sterbegeldversicherung lohnt nicht; Rechtsstreit über Laufzeiten: „Weitere Überraschungen nicht ausgeschlossen“; Diskussion um Zwischenlager in Biblis entbrannt; In den Stadien auffällig unauffällig; Gema kassiert bei Martinszügen ab; Gysi & Co. klagen über Mobbing im Bundestag; Bis zu einer Million Studienplätze zu wenig; Bessere Chancen für volle berufliche Qualifizierung – Junge Leute profitieren vom demografischen Wandel; Studentenproteste in Großbritannien “Das war erst der Anfang”; Polizeiliche Parkplatzeinweiser; Kampagne: Gorleben und die Gewalt; Zum Totlachen; Ankündigung: DGB-Herbstaktionen. (JB/WL)

Journalismus und PR sind vielfältig durchmischt. Die Journalisten wollen es nur nicht wahrhaben.

Am 9.11. brachte der Deutschlandfunk ein informatives und eindrucksvolles Feature über „Public Relation als fünfte Gewalt“. Hier wie schon in den Hinweisen die Links auf Deutschlandfunk (Einleitungstext) und Deutschlandfunk (Audio-Podcast , mp3, ca. 20 MB, ca. 44 Minuten). Das war eine erstaunlich aufklärerische Sendung. Aufklärerisch auch deshalb, weil einige mit ihren Aussagen eingespielten oder interviewten Journalisten die Vermischung mit PR nicht wahrhaben wollen. Einige Ergänzungen sind deshalb angebracht: Albrecht Müller

Zum Gutachten des Sachverständigenrats: Ein bisschen Selbstkritik, aber sonst nichts Neues

Die Gutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung werden zwar immer dicker, doch bei den Empfehlungen wird nur das gedroschene Stroh noch einmal gedroschen. Eine Weiterentwicklung der wirtschaftspolitischen Prämissen und des wirtschaftstheoretischen Denkens auch nach der Krise ist nicht zu erkennen. Obwohl die Empfehlungen in der Vergangenheit nicht zum Erfolg geführt haben und egal wie die wirtschaftliche Realität aussieht, die Ratschläge gleichen sich seit Jahren: Konsequente Fortsetzung der „Strukturreformen“, Sparpolitik auf Kosten der sozialen Sicherungssysteme, Warnungen vor „überzogenen“ Lohnforderungen.
Es ist die alljährliche Wiederholung des immer Gleichen. Bis auf Peter Bofinger sind die Wirtschaftsweisen nur noch die Lordsiegelbewahrer der herrschenden Lehre. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Joe Ackermann soll die (Finanz-) Welt retten, CDU-General geht zum Bankenverband, Rückschläge auf breiter Front, die deutsche Wirtschaft ist parasitär, Inflationsgefahr in Europa, ein Blick in die Büchse der Pandora, die unrühmliche Rolle der Regierenden, Stuttgart 21 unter Experten noch umstritten, Stipendien, Benachteiligungen von Mini-Jobber, Praktikanten und ihre Rechte, Einkommensentwicklung, G8 und Nachhilfe, Wasserverträge im Internet, E-Ausweis, Konstantin Neven DuMont. (RS/WL)

Röttgen bei Beckmann: Wie ein unangenehmer Streber

Wegen seiner intellektuellen Schärfe soll er im Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel auch “Muttis Klügster” genannt werden. Wie ein unangenehmer Streber stellte er sich bei Beckmann dar: Leugnen, die Schuld auf andere schieben, sich gegen Kritik immun oder einfach dumm stellen, logische Zusammenhänge ignorieren, bei unangenehmen Wahrheiten nachdenklich nicken, Alternativen als politisch nicht durchsetzbar erklären, verbale Ausflüchte, mit Chuszpe falsche Behauptungen aufstellen, Niederlagen als Kompromiss darstellen, beschönigen, ausweichen, andere Meinungen nicht zu Wort kommen lassen. So lässt sich das Auftreten Röttgens bei Beckmann zusammenfassen. Es ist die „Klugheit“ eines Strebers dem es vor allem darum geht, in seiner Partei nach oben zu kommen: „Wenn ich von der CDU spreche, spreche ich von wir.“ Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Atommüll; Gemeindefinanzreformkommission; Industrieumsätze sinken deutlich; Deutsche geben mehr für Weihnachtsgeschenke aus; Guttenberg: Wirtschaftsinteressen militärisch sichern; Strompreiserhöhung; Geburtenrückgang nicht nur negativ; Missbrauch der Juden durch die Politik; Niebel in Südamerika; Public Relation als fünfte Gewalt; Bedingungen für Journalisten werden härter; Weiterer Job für Roland Koch. (MB/WL)

Zu viel Volk führt zu schlechten politischen Entscheidungen?

Im Zusammenhang mit den Demonstrationen zu Stuttgart 21 und zum Castor Transport/zur Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke wird von Medien und Politikern jetzt vermehrt und kräftig davor gewarnt, bei politischen Entscheidungen allzu viel auf das Volk zu hören. „Zu viel Volk schadet Deutschland“ schrieb der ehemalige Chefredakteur des Managermagazins Wolfgang Kaden und warnt vor der Belebung von Volksentscheiden. „Blockade- Republik Deutschland“ intoniert der Spiegel in einem Video. In anderen meinungsführenden Medien wird eine ähnliche Musik gespielt. Es wird darauf verwiesen, dass die Mütter und Väter unseres Grundgesetzes bewusst und überlegt auf eine parlamentarische Demokratie gesetzt haben. Vor diesem Hintergrund ist es sicherlich nicht verboten, die Frage zu stellen, ob „mehr Volk Deutschland schadet“. Aber die Antwort wird bei sachlicher Prüfung anders ausfallen, als sich die Warner vor zu viel Volk dies zurecht legen. Denn im jetzigen Zustand bringt das parlamentarische System nachweisbar zu viele falsche und zerstörerische Entscheidungen. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Der 9. November; Solidarität zu Lasten Deutschlands; bei der Commerzbank muss der Staat um seine Zinsen bangen; Arbeitslosenstatistik; der Versprecher des Chefs der Bundesagentur für Arbeit; Arbeit ist mehr als ein Kostenfaktor; Sanktionen setzen Erwerbslose extrem unter Druck; jeder siebte Betrieb verstößt gegen Datenschutz; nochmals Staatsschulden als Einnahmequelle; immer mehr Jugendliche nehmen sich das Leben; Berlusconi kürzt Stipendiengelder; Studiengebühren steigen in GB drastisch; das Versagen der Eliten bei Anne Will; Einschüchterungsklima bei RTL; Lobbyismus für Dummies. (WL)