Gastbeiträge von Sabine Schiffer
Aktuelle Antisemitismusdebatten als Zeugnis fortwährenden Unverständnisses
Der Anschlag von Hanau, die Mbembe-Debatte oder die immer wiederkehrenden, meist hitzigen Diskussionen um den Nahost-Konflikt machen eines klar: Wir brauchen dringend eine fundierte Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen zwischen Antisemitismus und (anti-muslimischem) Rassismus. In der Öffentlichkeit ist die Frage, ob und wie diese beiden Phänomene miteinander verglichen werden dürfen, enorm umstritten, was eine sachliche und wissenschaftliche Beschäftigung lange erschwert hat. Sabine Schiffer und Constantin Wagner möchten durch ihre Forschungsergebnisse und ihr Buch „Antisemitismus und Islamophobie. Ein Vergleich“ eine Grundlage für eine neue, aufgeschlossene Diskussion schaffen.
Wie die VVN ihre Gemeinnützigkeit verlor und der Kampf gegen Rechts einer gegen Links ist
Im Moment kann aufgeatmet werden bei der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschist*nnen, kurz VVN-BdA, nachdem die aberkannte Gemeinnützigkeit wieder gewährt wurde. Ein sicheres Zeichen für Entwarnung ist das nicht, denn das strukturelle Problem bleibt. Von Sabine Schiffer.
Widersprüchliches beim ZDF oder: Terror mit Theveßen
Auch nach den emotional aufwühlenden Terrorakten von Paris, gilt es in Sachen Medienkritik einen kühlen Kopf zu bewahren, denn unsere Medien verraten ihre eigenen Fehlleistungen meistens selbst – auch und gerade in Sachen Terrorexpertise. Am Beispiel der ZDF-Berichterstattung in Folge der Anschläge in Paris, die das SITE-Institut als Quelle für das viel zitierte Bekennerschreiben, nicht problematisiert, erläutert unsere Kolumnistin Sabine Schiffer die Versäumnisse des öffentlich-rechtlichen Senders, der auch mit dem zweiten Auge nicht für mehr Klarheit sorgt.
Claus Kleber enthüllt… sich selbst
Am 2. Juni 2015 hielt der heute-journal Moderator Dr. Claus Kleber seine Antrittsvorlesung als Honorarprofessor an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. Auf die Frage im Titel der Vorlesung „Rettet den Journalismus! Wozu?“ blieb Kleber eine klare Antwort schuldig, ebenso auf die Frage des Wie. Während er mit einer zum großen Teil altertümlich anmutenden Power-Point-Präsentation, die vor allem Zwischentitel einblendete, einige Knackpunkte moderner Medientechnik problematisierte und sich damit seinem jungen Studierendenpublikum als Ansprechpartner anbot, ließ er Aussagen zu seinem eigentlichen Kerngeschäft – journalistische Recherche und Aufbereitung fürs Fernsehen – vermissen. Dabei ist es genau seine Praxiserfahrung im journalistischen Handwerk, wovon sich die Universität am meisten verspricht. Vermutlich wird auch sein Zugriff auf die Archive des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geschätzt, denn diese sind dem normalsterblichen Wissenschaftler nicht ohne Weiteres zugänglich. Auf welch dünnem Eis sich „Professor“ Kleber allerdings sowohl in Sachen Recherche als auch Neue Medien bewegt, wird an einigen Stellen in der Vorlesung deutlich, auf die im Folgenden besonders eingegangen wird. Von Sabine Schiffer.
Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.