Christine Prayon

Christine Prayon, geboren 1974, studierte Germanistik und Romanistik in Köln. Anschließend absolvierte sie von 1996 bis 2000 eine Schauspielausbildung in München. Neben verschiedenen Bühnenprogrammen und Auftritten in Fernsehproduktionen entwickelte Prayon ab Mitte der 2000er-Jahre Kabarettprogramme, mit denen sie öffentlich auftritt. Von 2011 bis 2022 trat sie regelmäßig in der heute-show des ZDF auf. Darüber hinaus wirkte sie unregelmäßig in weiteren Kabarett- und Satiresendungen wie der Anstalt und Extra 3 mit. 2006 erhielt Prayon den Kleinkunstpreis Baden-Württemberg, 2019 den Dieter-Hildebrandt-Preis. Sie veröffentlichte die Bücher „Abschiedstour. Eine Utopie“ (2022) und „Abwesenheitsnotiz – Long Covid, Short Story“ (2024).

Gastbeiträge von Christine Prayon

Utopia oder: Das Kabarett ist eh tot

Utopia oder: Das Kabarett ist eh tot

Vielleicht löst das Wort „Abschiedstour“ bei Ihnen Verwunderung, Trauer oder gar Panik aus. Das macht nichts. Genau so ist es beabsichtigt. Ein Abschied steigert den Marktwert dieses Produkts. Dabei spielt es keine Rolle, um welchen Abschied es geht: Verabschiedet Christine Prayon sich von der Bühne? Möglich. Ist das Kabarett tot? Oder reden wir hier von einem Abschied im ganz großen Stil? Vom Ende des Kapitalismus? Möglich. REINGELEGT!! Natürlich nicht möglich. Der Kapitalismus ist das Hinterletzte, aber er ist alternativlos. Ende der Diskussion … Christine Prayon, unlängst von den „Kieler Nachrichten“ zu einer der besten der Kabarettzunft Deutschlands gekürt, legt mit „Abschiedstour. Eine Utopie“ nun das Buch zu ihrem derzeitigen Soloprogramm vor. Ein Auszug.