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Aufbau Gegenöffentlichkeit

„Profit statt Patientenwohl?“ und wo bleibt der viel gepriesene Wettbewerb?

Die ARD brachte letzte Nacht einen kritischen Beitrag zur Krankenhausversorgung – nachts um 0:20 Uhr und heute Morgen um 7:00 Uhr. Das ist typisch. Die wenigen kritischen Beiträge werden versteckt. Machen Sie bitte in ihrem Umfeld auf diesen Fernsehbeitrag aufmerksam. Den Ankündigungstext finden Sie in der Anlage.

Es ist wichtig, im Zusammenhang mit der Privatisierung und der Konzentration der Krankenhausversorgung auf im wesentlichen vier private Konzerne jenseits der noch verbliebenen kommunalen und kirchlichen Krankenhäuser auf die Tatsache hinzuweisen, dass Markt und Wettbewerb in vielen Fällen nicht mehr funktioniert – davon abgesehen, dass der Markt bei der Gesundheitsversorgung ohnehin nicht die optimale Regelungstechnik ist. Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Das neue NachDenkSeiten-Jahrbuch ist da

Wie jedes Jahr mit einer Auswahl interessanter Beiträge aus den NachDenkSeiten, diesmal mit einem Vorwort von Jakob Augstein.

Nachdenken über Deutschland – Das kritische Jahrbuch 2013/2014

Im neuen kritischen Jahrbuch fassen wir die wichtigsten politischen Themen des Jahres vor der Bundestagswahl zusammen. Nachdenken über Deutschland bietet Nachrichten, Analysen und Hintergrundinformationen, die im Medienmainstream sonst nicht zu hören oder zu sehen sind. Es ist ein nützliches Nachschlagewerk für NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser, aber vor allem auch für alle, die die sich noch ihre eigenen Gedanken über den Lauf der Dinge machen wollen. Das neue Jahrbuch bietet Ihnen wieder eine Vielzahl von Anstößen zum Nachdenken.

Hier noch der Link zum Buch beim Westend-Verlag. Dort finden Sie alle wichtigen Angaben.

Fehlerhafte Erinnerungen an den großen Krieg

So überschreibt der Deutschlandfunk im Magazin für politische Literatur „Andruck“ eine Rezension des im Campus Verlag erschienenen Buches von Oliver Janz: “14 – Der große Krieg”. Ich habe mir die Fahnen dieses Buches angesehen und finde die Rezension von Brigitte Baetz treffend. Deutschlandradio schreibt im Vorspann zur am 7.10.2013 um 19:15 Uhr ausgestrahlten Besprechung: „Kurz vor dem Jahrestag versuchen mehrere Bücher, den Ersten Weltkrieg wieder ins öffentliche Bewusstsein zu rufen. Dem Historiker Oliver Janz ist dabei mit seiner Darstellung ein umfassendes Standardwerk gelungen.“ Schon allein der belegte Hinweis des Autors, dass das deutsche Volk, vor allem die bäuerliche und arbeitende Mehrheit, ganz und gar nicht kriegsbegeistert sondern voller Sorgen waren, ist verdienstvoll.

Hier noch die bibliografischen Angaben:
Oliver Janz: 14 – Der große Krieg.
Campus Verlag, 415 Seiten, 24,99 Euro, ISBN: 978-3593395890

Alles umsonst? Am 1.10. das letzte Mal „Neues aus der Anstalt“ mit Priol und Pelzig. Und mit Georg Schramm.

Urban Priol hat wie kaum ein Politiker die Schwächen Angela Merkels analysiert. „Erwin Pelzig“, Georg Schramm und die anderen haben sieben Jahre lang nahezu ohne Durchhänger bestes Kabarett gemacht. Das ist ungemein anstrengend und verdient großen Respekt und ein dickes Dankeschön. Machen Sie Ihre Freunde/innen auf die letzte Sendung aufmerksam: Dienstag 01.10.2013, 22:25 – 23:25 Uhr im ZDF. Von Albrecht Müller

Nach der Bundestagswahl: was wird sich ändern?

Eine Wahl-Analyse
Mit Wolfgang Lieb, Mitherausgeber der „Nachdenkseiten“.
Dienstag, 24. September, 19:30 Uhr in Köln
Im Salon Freiraum, Gottesweg 116 a, (Haltestelle Sülzburgstraße)
Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Gesprächskreises Sülz-Klettenberg

WAHL-BILD und Co. – Endspurt der Pro-Merkel-PR

Morgen verteil die Bild-Zeitung gratis an 41 Millionen Haushalte eine „WAHL-BILD“: „Damit GANZ Deutschland wieder Lust auf Demokratie und Politik bekommt.“ Gesponsert offenbar auch von der Deutschen Bank soll unter der Balkenüberschrift „Prost Wahlzeit!“ und mit mehr oder weniger platten Spaßparolen („Ab ins (Wahl)Lokal“, „Ran an die Urne“, „Je mehr Prozent, desto besser!“) und dazu noch mit einem Gewinnspiel vordergründig parteipolitisch neutral Lust aufs Wählengehen gemacht werden. Exklusiv sollen dann aber die Altkanzler Helmut Kohl & Gerhard Schröder erklären „Warum diese Wahl so wichtig ist…“ Doch Kohl und Schröder sind eine eindeutige Botschaft für das Weiter-so in der deutschen Politik. Auch die tägliche Bild-Zeitung erklärt sich selbst als „unabhängig“ und „überparteilich“ und täglich kann man nachlesen, für welche Interessen dieses Kampagnenblatt Meinung macht und wie offen parteiisch dort für Merkel und die FDP geworben wird. Von Jens Berger und Wolfgang Lieb

Sie haben es in der Hand

Lassen Sie sich nicht durch Plakate verführen und vergessen Sie die schönen Wahlversprechen der Politiker/innen und in den Wahlkampfspots der Parteien im Fernsehen!
Werfen Sie einfach einen Blick auf die Wirklichkeit und fragen sich einmal an Hand von Fakten, ob es so weitergehen kann und soll wie bisher! Damit Sie sich ein tatsächliches Bild machen können, schauen Sie doch einfach die folgenden Abbildungen der Wirklichkeit an. Es muss Ihnen ja nicht schlecht gehen, wenn Sie wollen, dass es allen besser geht. Die Wahl ist eine der wenigen Möglichkeiten in unserer Demokratie, wo es im Wortsinne in Ihrer Hand liegt, ein politisches Signal für eine andere Politik zu setzen. Ich möchte Ihnen dazu einen „Wahl-O-Mat“ anbieten, der sich nicht an Wahlversprechen, sondern an den Ergebnissen der Politik der letzten Jahre orientiert, damit Sie besser erkennen können, wo politischer Veränderungsbedarf besteht. Von Wolfgang Lieb

Einer neuer Look für die NachDenkSeiten auf dem Smartphone

Nun verfügen auch die NachDenkSeiten über eine mobile Version. Wenn Sie unser Internetangebot über ein Smartphone aufrufen, werden Sie automatisch auf unsere neue mobile Version umgeleitet. Diese mobile Version folgt radikal dem Design-Grundsatz „form follows function“ und wurde speziell für die vergleichsweise kleine Bildschirmoberfläche auf einem Smartphone optimiert. Die Seitenleisten und die Zusatzfunktionen erreichen Sie hierbei bequem über ein Menu am oberen Rand, während der Großteil der Oberfläche dem Wesentlichen, nämlich dem Text, vorbehalten ist. Von Jens Berger

„Wege aus der Eurokrise“ und anderes zum Friedensprojekt Europa beim Ost-West-Forum Gut Gödelitz mit Albrecht Müller

Die Veranstaltung findet am Sonnabend, den 14. September 2013 um 18.00 Uhr auf dem Gut Gödelitz, Alte Schäferei statt. Genaue Informationen finden Sie hier [PDF – 108.6 KB]. Sie sind herzlich eingeladen. Der Termin gilt auch als Ersatz für das im März 2010 leider abgesagte Gespräch.
Wichtig! Um Anmeldungen wird gebeten: Tel.: 034325/20306, Fax.: 034325/20421, E-Mail: info(at)ost-west-forum.de

„Macht braucht Kontrolle!“ – Gustl Mollath in Gießen

Auf Initiative der Gießener Akademischen Gesellschaft, die sich der Aufgabe verschrieben hat, die Wissenschaft in den Dienst der Menschen zu stellen, fand am Samstag, dem 24. August 2013 in Gießen ein Symposion unter dem Titel Die Richter und ihre Denker – Strukturen in der Justiz und im Gutachterwesen statt. An der Veranstaltung nahm auch Gustl Mollath teil.
Ruhig und sachlich und ohne jeden Belastungseifer trug Gustl Mollath seine Kritik vor und appellierte an ein dem Anspruch nach demokratisches Gemeinwesen, längst fällige Reformen einzuleiten. Es sei nicht länger hinzunehmen, dass Menschen systematisch ihrer Würde beraubt und auf Gedeih und Verderb einer willkürlich verfahrenden Herrschaft ausgeliefert werden. Von Götz Eisenberg

Große grüne Pflegereform in Nordrhein-Westfalen

Die rot-grüne NRW-Landesregierung hat im Juli einen Gesetzentwurf der grünen Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Barbara Steffens, zu einer großen landesrechtlichen Pflegereform (GEPA NRW) in den Landtag eingebracht. Landesregierung und grüne Ministerin streben mit dem GEPA NRW eine recht grundlegende, nach eigenem Bekunden „vom Menschen her gedachte“ Neuausrichtung der NRW-Pflegepolitik an.
Die Neuregelungen und Instrumente des Gesetzentwurfs sind jedoch gerade nicht geeignet, die Infrastrukturen der Pflege auf diese Zielsetzungen hin fortzuentwickeln. Wie im Folgenden dargelegt, laufen sie vielmehr teils Gefahr, neue Risiken für pflegebedürftige Menschen heraufzubeschwören und erschöpfen sich in anderen wesentlichen Fragen in symbolischer Gesetzgebung und Politik, während zentrale Anforderungen der UN-Behindertenrechtskonvention für den Pflegebereich auch weiterhin unberücksichtigt bleiben.
Nicht ein neues Denken „vom Menschen her“, sondern ein altbekanntes Denken „vom Geld her“ zieht sich als roter Faden durch den GEPA-Entwurf. Von Daniel Kreutz

Quelle: Große grüne Pflegereform in Nordrhein-Westfalen [PDF – 200 KB]

Ästhetik und Politik

Unter dem Titel Schönheit und Gerechtigkeit fand in der Zentralbibliothek Köln ein Symposion zur Roman-Tetralogie Die Kinder des Sisyfos des Schriftstellers Erasmus Schöfer statt.
Es ist das große Verdienst Schöfers, mit seiner literarischen Geschichte von unten, diese Ereignisse vor dem Vergessen bewahrt zu haben. Er hat nicht nur über sie geschrieben; er hat an vielen der Widerstands-Aktion selbst teilgenommen. In seiner Dankesrede anlässlich der Verleihung des Gustav-Regler-Preises hat der Autor sein literarisches Credo wie folgt formuliert: Für mich hat immer gegolten: Der Schriftsteller ist nicht nur kritischer Beobachter der Weltläufe, sondern handelnder, mitwirkender Beteiligter. Er ist einer, der sich zugehörig weiß zu den emanzipatorischen Bewegungen seiner Zeit, der an ihnen teilnimmt mit dem Bewusstsein, die Motive der Bewegten erkennen und bezeugen zu wollen, im Widerstand gegen die mächtigen Kräfte, in deren Interesse die Verdunkelung und Verfälschung dieser Motive liegt. Von Joke und Petra Frerichs

Für eine Reform der Minijobs

Durch die künstliche Mauer zwischen Minijobs und sozialversicherungspflichtiger Arbeit werden für Unternehmen und Beschäftigte Fehlanreize gesetzt, die zu gravierenden Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt führten. Offensichtlich lädt der Sonderstatus der Minijobber/innen die Unternehmen zu einer Sonderbehandlung jenseits der Gesetzeslage ein. Von Gerhard Bosch [*]

Podiumsdiskussion: Über Österreich, Deutschland und Europa. Vor der Wahl ist nach der Wahl. “Volkswirtschaftliches Lehrbeispiel, was schief läuft”

Unter der Leitung von Arbeit&Wirtschaft-Chefredakteurin Katharina Klee diskutierten am 10. Juni 2013 in der Fachbuchhandlung des ÖGB-Verlags Wolfgang Lieb, Mitherausgeber der NachDenkSeiten, Joachim Becker, BEIGEWUM, und Markus Marterbauer, AK Wien, über Österreich, Deutschland und Europa.
Die Diskussion war ein volkswirtschaftliches Lehrbeispiel dafür, was derzeit schief läuft in Europa.
Bei der mit Livestream übertragenen Diskussion waren auch viele ZuseherInnen aus Deutschland dabei – einen Mitschnitt davon gibt es hier zu sehen.
Siehe auch Katharina Klee: „Es gibt nicht den einen Kapitalismus“