Kategorie:
Medienkritik

Rundfunkgebühr vor Verfassungsgericht – Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen: Ja! Abschaffung: Nein!

Das Bundesverfassungsgericht hat an diesem Mittwoch fast alle Klagen gegen die Ausgestaltung der Rundfunkgebühren abgeschmettert. Demnach gilt die umkämpfte pauschale Erhebung als verfassungsgemäß. Obwohl sie vom Gericht nun nicht verhandelt wurden, schwingen bei dem Thema immer auch grundsätzliche Fragen mit – etwa zur Existenzberechtigung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und zum von ihm mutmaßlich nicht erfüllten gesellschaftlichen Auftrag. Diese Fragen und eine sehr berechtigte inhaltliche Kritik sollten aber nicht in die Forderung münden, das öffentlich-rechtliche Mediensystem ganz abzuschaffen. Von Tobias Riegel.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Bitte beteiligen Sie sich an der notwendigen Aufklärung über den Zustand unserer Medien. Das ist kriegsentscheidend, so könnte man ohne Übertreibung sagen.

Wir brauchen eine wache Öffentlichkeit jenseits der Medien. Denn unsere Medien treiben uns jetzt nahezu ausnahmslos in die Konfrontation zwischen Ost und West. Gestern haben die NachDenkSeiten in diesem Beitrag von Jens Berger belegt, wie unsachlich der Gipfel von Helsinki und damit die Gespräche zwischen dem russischen und dem US-amerikanischen Präsidenten kommentiert werden. Sachlich berichtet wird nicht. Es wird aggressiv kommentiert. Bitte geben Sie diesen aufklärenden Beitrag und auch diesen neuen Artikel per E-Mail oder gedruckt weiter an Ihre Freunde, Familien und Bekannten. Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Die „bizarre Putin-Trump-Horrorshow“ – der Gipfel von Helsinki zeigt, in welchem erbärmlichen Zustand unsere Medien sich befinden

Die zwei mächtigsten Männer der Welt treffen sich, sprechen unter vier Augen über einige der drängendsten Themen der Gegenwart, verständigen sich in vielen Punkten und läuten damit vielleicht sogar eine Tauphase im neuen Kalten Krieg ein. Da sollte man doch eigentlich meinen, dass die Kommentare zumindest verhalten positiv ausfallen. Eine Übersicht über die Reaktionen auf das gestrige Gipfeltreffen in Helsinki zeigt jedoch, wie naiv heutzutage der Gedanke an konstruktive, vielleicht sogar im Ansatz objektive, Journalisten ist. In den Leitartikeln des heutigen Tages wird der Gipfel mit einer massiven, kaum mehr fassbaren Aggressivität kritisiert. Die Schreibtischkrieger gieren nach Konfrontation und lehnen den Dialog ab. Der Zustand der Medien ist einfach nur noch erbärmlich. Von Jens Berger.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Die WM ist vorbei – nun dürfen wir wieder so richtig arrogant sein

Jens Berger

Manche Kommentare lesen sich fast, als seien die Autoren enttäuscht darüber, dass es während “Putins WM” keine Zwischenfälle gegeben hat. Hatte man sich während der Spiele noch merklich zurückgehalten, schaltet man kurz nach der Übergabe des Pokals bereits wieder voll auf den altbekannten Feindmodus. Dabei hätte man während der ausgelassenen Wochen der WM doch eigentlich eine gute Gelegenheit gehabt, einmal in sich zu gehen und die eigenen Vorurteile kritisch zu reflektieren. Nichts davon ist geschehen. Im Gegenteil. Der WM-Kommentar des SPON-Sportchefs Daniel Raecke zeigt, dass Überheblichkeit, Eurozentrismus und Arroganz in den Redaktionsstuben wieder fröhlich‘ Urständ‘ feiern. Von Jens Berger.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Unfassbar naiv, diese Tagesschau: die Berichterstattung und Kommentierung zu Trump auf dem NATO-Gipfel.

Die Journalisten der Tagesschau kennen nicht einmal die einfachsten Tricks der Manipulation und des politischen Pokers: die Übertreibung und die Drohung. Schauen Sie sich das bitte an, die Tagesschau von null bis Minute 2:47. Es ist nur kurz, aber von hohem Erkenntniswert für die Einschätzung des wichtigsten Mediums für die Meinungsbildung der Deutschen. Der US-Präsident droht mit dem Austritt aus der NATO. Er fordert eine schnellere und massive Erhöhung der Militärausgaben, 2 % Anteil am Bruttoinlandsprodukt bis 2019 und dann noch mehr. Und was geschieht: man einigt sich auf die schnellere Erhöhung des Militärbudgets. Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Leserbriefe zu: AfD-Wahlkämpfer der Woche: Jakob Augstein

Der Artikel AfD-Wahlkämpfer der Woche: Jakob Augstein hat eine breit gefächerte Reaktion bei unserer Leserschaft hervorgerufen. Die Themen Migration und Sozialstaat bewegen die Menschen, und wie so oft ist es sehr interessant, wie viele verschiedene Meinungen es zum gleichen Thema gibt. Nachfolgend eine Auswahl der Leserbriefe. Wir danken einmal mehr Allen, die uns konstruktive und zum Nachdenken anregende Zeilen geschrieben haben! Zusammengestellt von Moritz Müller.

Rote Karte für unsere Medien in ihrem Match gegen Russland? Teil 2: Breites Spektrum in den Mainstreammedien

Der NachDenkSeiten-Leser Michael Steinke[*] hat die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland besucht und sich vier Wochen lang vor Ort einen eigenen Eindruck gemacht. Für die NachDenkSeiten schildert er seine Erfahrungen und Gedanken nun in einer dreiteiligen Serie und stellt sie der negativen Medienkampagne gegenüber, die seit Wochen auf Hochtouren läuft. Der erste Teil der Serie erschien am Dienstag. Freuen Sie sich auch schon auf den abschließenden dritten Teil, der nach dem Finale am Montag bei uns erscheinen wird.

OPCW-Bericht: Die Macht der Agenturen und die Kultur der Ungenauigkeit

Der jüngste OPCW-Bericht zum mutmaßlichen Giftgaseinsatz im syrischen Duma wird von vielen Medien falsch dargestellt. Wichtigen Anteil an der großflächigen Fehlinformation haben die Nachrichtenagenturen und eine in vielen Medien gepflegte Kultur der vorsätzlichen Ungenauigkeit – gepaart mit der Verweigerung, Wissenschaftler zu befragen. In den vergangenen Tagen haben sich zahlreiche Medien dadurch erneut als Vermittler zwischen Original-Quelle und Konsument disqualifiziert – die Bürger müssen diese Quellen zukünftig selber prüfen. Von Tobias Riegel.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

AfD-Wahlkämpfer der Woche: Jakob Augstein

Was hat Jakob Augstein da nur geritten? In seiner aktuellen Kolumne konstruiert der berühmte SPIEGEL-Erbe einen Zielkonflikt zwischen dem Sozialstaat und einer humanen Asylpolitik, erklärt dann im selben Gedankengang den Sozialstaat zur Verhandlungsmasse und überlässt die Verteidigung sozialpolitischer Standards ohne jede Not den Rechten. Als ich diese Zeilen las, war ich zutiefst schockiert und suchte erst einmal nach der Ironie, die ich offensichtlich verpasst haben musste. Doch ich fand keine Ironie. Jakob Augstein meint das tatsächlich so. Da werden in der AfD-Zentrale ja die Sektkorken knallen. Meine Bitte an künftige Historiker: Merken Sie sich bitte diesen Augstein-Text; liefert er doch eine Antwort darauf, warum die AfD im vermeintlich aufgeklärten Deutschland des jungen 21. Jahrhunderts so viel Zulauf bekommen konnte. Von Jens Berger.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Rote Karte für unsere Medien in ihrem Match gegen Russland? Teil 1: Russland ist ganz anders

Der NachDenkSeiten-Leser Michael Steinke[*] hat die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland besucht und sich vier Wochen lang vor Ort einen eigenen Eindruck gemacht. Für die NachDenkSeiten schildert er seine Erfahrungen und Gedanken nun in einer dreiteiligen Serie und stellt sie der negativen Medienkampagne gegenüber, die seit Wochen auf Hochtouren läuft. Freuen Sie sich auch schon auf den zweiten Teil, der am Donnerstag erscheinen wird, und den abschließenden dritten Teil, der nach dem Finale am Montag bei uns erscheinen wird.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Es war einmal …

Eines muss man dem SPIEGEL ja lassen. Er schafft es mit seinen Titelgeschichten in unregelmäßigen Abständen doch tatsächlich immer wieder, sich selbst zu unterbieten. Der aktuelle Titel „Es war einmal ein starkes Land“ gehört zweifelsohne dazu. Da wird munter vermischt, was selbst mit viel Fantasie einfach nicht in einen Zusammenhang zu bringen ist – die Performance der deutschen Fußballnationalmannschaft und die Performance der deutschen Kanzlerin. Zwischen jeder Menge Merkel-Vergötterung lautet die Botschaft: Früher war alles wunderbar und heute schwächeln „wir“. „Wir“ – das sind oberflächlich Jogi Löw und Angela Merkel; gemeint sind jedoch absurderweise wir alle. Diese „Früher-war-alles-besser”-Rhetorik mutet schon recht absurd an. Was, lieber SPIEGEL, war denn abseits des Fußballplatzes während der letzten Jahre so toll? Von Jens Berger.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Leserbriefe und Nachtrag zu „Tagesthemen-Kommentator nutzt das Aus für die deutsche Mannschaft bei der WM umgehend zur Agitation, natürlich gegen Russland“

Zu diesem Artikel “Tagesthemen-Kommentator nutzt das Aus für die deutsche Mannschaft bei der WM umgehend zur Agitation, natürlich gegen Russland“, der auch eine Email eines Nachdenkseiten-Lesers an die ARD enthielt, gibt es nun einen Nachtrag, denn unser Leser, Herr Stottko leitete uns die Antwort der ARD zu. Diese ist identisch mit der Antwort, die zwei weitere Leser und Fernsehzuschauer erhielten. Lesenswert sind auch die Links im aufwendig recherchierten Leserbrief Nr. 2, die sich mit den Behauptungen in Herrn Leufgens Tagesthemen-Kommentar auseinandersetzen und zeigen, dass doch einige Zweifel an dessen Sichtweise angebracht sind. Das Ganze abgerundet mit ein bisschen Satire. Wir danken allen Lesern, die uns geschrieben haben! Zusammengestellt von Moritz Müller.

Laut Medien führt Assad einen „Eroberungskrieg“ – im eigenen Land

Wenn der syrische Präsident mit russischer Hilfe syrisches Territorium gegen islamistische Söldner verteidigt, wirken zuverlässig die eingespielten Medien-Reflexe bei dem Thema: Eine Verteidigung gegen vom Westen unterstützte Kämpfer wird zu einer Attacke gegen „die eigene Bevölkerung“ umgedeutet. In den letzten Tagen nahm das einmal mehr kampagnenhafte Züge an. Hier soll beispielhaft für weite Teile der deutschen Medienlandschaft die Berichterstattung von „taz“ und „Spiegel“ untersucht werden. Von Tobias Riegel.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Tagesthemen-Kommentator nutzt das Aus für die deutsche Mannschaft bei der WM umgehend zur Agitation, natürlich gegen Russland

Als ich von der Niederlage der deutschen Mannschaft und ihrer bevorstehenden Heimreise hörte, dachte ich, dass jetzt den deutschen Medienmachern vermutlich viel freigewordene Kapazität ihrer Journalisten zur Verfügung steht, um beim Feindbildaufbau kräftig weiter mitzumischen. Diesen Gedanken habe ich mir dann sozusagen selbst verboten und deshalb keine Tagesschau und keine Tagesthemen und kein HeuteJournal angesehen. Das war offensichtlich eine Fehlentscheidung, einfach immer noch zu freundlich gegenüber den Medien Tagesschau und Tagesthemen. Um 23:03 Uhr erreichte uns nämlich die Mail eines NachDenkSeiten Lesers. Er wies auf diesen Tagesthemen-Kommentar hin. Dieser bestätigt meine unterdrückten Befürchtungen. Nur 2 Minuten. 2 Minuten Aggression. Albrecht Müller.

„Radikalislamische“ Hamas?

In fast jeder Nachrichtenmeldung zum Konflikt in Palästina taucht die Formulierung „radikalislamische“ Hamas auf. Diese Formulierung verkennt jedoch die Geschichte der Hamas und die jüngere Palästinenser-Politik des Staates Israel. Der ehemalige Nahostkorrespondent Heiko Flottau[*] versucht dieses Thema für die NachDenkSeiten kritisch aufzuarbeiten und fragt sich nebenbei, warum noch niemand auf die Idee gekommen ist, die herrschenden Kräfte in Israel als „radikal-zionistisch“ zu titulieren.