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Ressourcen

Peru – Das Regierungsprogramm Pedro Castillos und der menschen- und umweltverschleißende Bergbau der sogenannten „Industrieländer“

Peru – Das Regierungsprogramm Pedro Castillos und der menschen- und umweltverschleißende Bergbau der sogenannten „Industrieländer“

Nach wochenlangen vergeblichen Wahlannullierungs-Manövern der rechtsradikalen und korrupten Opposition unter Führung der Präsidentschaftskandidatin Keiko Fujimori wurde der linke Grundschullehrer und Wahlsieger Pedro Castillo Terrones am vergangenen 28. Juli als neuer Staatspräsident Perus vereidigt. Doch kaum einen Monat im Amt, wird das Kabinett des neuen Staatschefs seit Wochen von einer Legitimationskrise geschüttelt, die zeitgleich von der rechtsradikalen Szene auf den Straßen als auch von linken, vermeintlichen Verbündeten – wie Vladimir Cerrón, dem Chef von Castillos Partei Peru Libre (Freies Peru) – hinter vorgehaltener Hand gestrickt wird. Von Frederico Füllgraf.

Rauchsignale an die künftige Bundesregierung – Die kriminelle Szenerie und die verbrannte Erde in der Amazonien-Politik des Bolsonaro-Regimes

Rauchsignale an die künftige Bundesregierung – Die kriminelle Szenerie und die verbrannte Erde in der Amazonien-Politik des Bolsonaro-Regimes

Teil 2: Vernichtungsfeldzug im Auftrag der Militärs. Im ersten Teil dieser Untersuchung wurde das politische Umfeld und die kriminelle Karriere des vor Wochen amtsenthobenen ehemaligen Umweltministers Brasiliens, Ricardo Salles, skizziert. Sein Handeln prägte die weltweit verurteilte Amazonien-Politik des Bolsonaro-Regimes. Dass diese auf ein geopolitisches Konzept aus Zeiten der Militärdiktatur (1964-1985) zurückgreift, ist – von wenigen Beobachtern und Historikern abgesehen – in Europa weitgehend unbekannt. In ihren Anfängen beanspruchte diese militärische Doktrin die selbstverständliche, nationale Souveränität über die 5,5 Millionen Quadratkilometer großen Biotope. Zum anderen waren und sind den Militärs, trotz 35 Jahren zerbrechlicher Demokratie, keine Zweckbündnisse mit illegalen Holzfällern, Goldgräbern und Großgrundbesitzern und keine Verachtung gegen die indigenen Völker Amazoniens, ihre Territorial-Rechte und keine Verschwörungstheorien gegen ihre Beschützer wie die katholische Kirche, die Umweltverbände und Klima-Experten zu billig. Von Frederico Füllgraf.

Ausgerottet – Die Weltnaturschutzkonferenz 2021 in Kunming

Ausgerottet – Die Weltnaturschutzkonferenz 2021 in Kunming

Schon mal was vom Verlust der natürlichen Biodiversität gehört, vom globalen Artensterben? Sicherlich. Es gibt ja kaum eine Sonntagsrede, in der nach dem Schlagwort Klima nicht ein kurzer Nebensatz zu dieser Tragödie folgt. Wie aber sieht es mit Kunming aus? Die Stadt des ewigen Frühlings, Hauptstadt der südchinesischen Provinz Yúnnán, ist Gastgeberin der 15. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD), die coronabedingt mit einem Jahr Verspätung vom 11. bis zum 24. Oktober 2021 stattfinden wird. Hand hoch, wer es gewusst hat! Während es in der deutschen Medienlandschaft von selbsternannten „Klimaschützern“ mittlerweile nur so wimmelt, findet die Berichterstattung über den globalen Naturschutz unter ferner liefen statt. Von Timm Koch.

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„Wir müssen den Wurm im Apfel lieben lernen“

„Wir müssen den Wurm im Apfel lieben lernen“

„Lasst uns heute noch beginnen, Wälder zu pflanzen, in denen die Nahrung für Mensch und Tier auf Bäumen wächst. Lasst uns Paradiese pflanzen!“ Das sagt der Autor Timm Koch im Interview mit den NachDenkSeiten. Koch hat gerade in seinem neuesten Buch Lasst uns Paradiese pflanzen! Reich werden mit der Vielfalt der Natur – statt arm durch ihre Zerstörung. ein leidenschaftliches Plädoyer für einen neuen Umgang mit der Vielfalt der Natur verfasst. Im NachDenkSeiten-Interview verdeutlicht Koch, was im Großen getan werden muss, aber auch, was jeder Einzelne tun kann. Außerdem erklärt er, was es mit dem „Wurm im Apfel“ auf sich hat. Von Marcus Klöckner.

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Führen große Infrastrukturprojekte zur Energiewende? Ein Blick nach Norwegen, Irland, Frankreich und Deutschland

Führen große Infrastrukturprojekte zur Energiewende? Ein Blick nach Norwegen, Irland, Frankreich und Deutschland

Am vergangenen Donnerstag wurde das Nordlink genannte Unterseekabel für Starkstrom zwischen Deutschland und Norwegen offiziell seiner Bestimmung übergeben. Derweil befindet sich die Celtic Interconnector genannte Verbindung zwischen der Republik Irland und der Bretagne noch in der Planungsphase. Beide Kabel sollen laut den Betreibern und Konstrukteuren für mehr Versorgungssicherheit und eine bessere Verteilung des Stroms sorgen und Spitzenlasten bzw. Überschüsse vermeiden helfen. Laut den Betreibern von Nordlink „dürfte das zugunsten der Verbraucher sein“. Nach einem Ortstermin beim geplanten Anlandepunkt im Süden Irlands, dem Anschauen eines Webinars und Recherchen im Internet bleiben allerdings noch einige, auch grundsätzliche Fragen offen zu diesem Projekt, welches mit 500 Millionen Euro rund zur Hälfte von der EU finanziert werden soll. Von Moritz Müller.

Bolivien – Die Fortsetzung der Lithium-Intrige oder: Die britischen Fingerabdrücke im Putsch gegen Evo Morales

Bolivien – Die Fortsetzung der Lithium-Intrige oder: Die britischen Fingerabdrücke im Putsch gegen Evo Morales

In den vergangenen Wochen entfachten sich die politischen Spannungen in Bolivien an der am 13. März vollzogenen Verhaftung der ehemaligen De-facto-Präsidentin Jeanine Áñez und der Ausstellung von Haftbefehlen gegen einzelne, zum Teil landesflüchtige Minister ihres Kabinetts und gegen Generäle der Putschregierung, die im November 2019 nach dem Sturz der demokratischen Regierung Evo Morales und dessen Flucht ins Exil die Macht übernommen hatte. Añez werden „Volksverhetzung, Terrorismus und Verschwörung“ vorgeworfen. Ein Bericht von Frederico Füllgraf.

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Pestizide: „Manchmal brechen ganze Nahrungsketten zusammen“

Pestizide: „Manchmal brechen ganze Nahrungsketten zusammen“

Junge angehende Landwirte werden regelrecht zu „Pestizidanwendern“ ausgebildet, zum Ende ihrer Ausbildung seien sie der Auffassung, dass nur synthetische Pestizide gegen Schädlinge helfen können. Das sagt Mathias Forster im NachDenkSeiten-Interview. Der Schweizer, der den „Bodenfruchtbarkeitsfonds der Bio-Stiftung Schweiz“ mitgegründet hat, macht sich seit langem Gedanken über eine Landwirtschaft, die uns Menschen und der Natur nutzt und nicht schadet. Der „Systemwechsel“ sei dringend notwendig, sagt Forster. Ein Gespräch über die enormen Schäden, die synthetische Pestizide verursachen, und die Frage, wie ein Systemwechsel gelingen kann. Von Marcus Klöckner.

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„Alle verhalten sich wie Räuber.“ Westsahara – die letzte Kolonie Afrikas

„Alle verhalten sich wie Räuber.“ Westsahara – die letzte Kolonie Afrikas

Die Westsahara ist die letzte Kolonie Afrikas. Im Zuge des Rückzugs der spanischen Kolonialmacht 1975/76 wurde das ressourcenreiche Land am Atlantik von Marokko und Mauretanien besetzt. Es folgten 16 Jahre Krieg gegen die sozialistische Befreiungsbewegung Frente Polisario, der im Waffenstillstand von 1991 endete. Die UN sollte daraufhin ein Unabhängigkeitsreferendum organisieren, auf das die Sahrauis aufgrund der Weigerung Marokkos bis heute warten. Marokko hält auch weiterhin den größten Teil der spärlich besiedelten Westsahara besetzt und beutet in Kollaboration mit der EU – allen voran mit deutschen Firmen – die Schätze des Landes aus, während die Sahrauis in zweiter Generation ohne jede Perspektive in Flüchtlingslagern in Algerien ausharren. Im November 2020 brach Marokko nach fast 30 Jahren das Waffenstillstandsabkommen, der neuaufgeflammte Konflikt könnte zu einem offenen Krieg eskalieren. Jakob Reimann sprach für die NachDenkSeiten mit Nadjat Hamdi, der Vertreterin der Frente Polisario in Deutschland.

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Die UFA in Amazonien – Chronik einer wilden deutschen Kinematographie, vom Kaiserreich bis zur Nazi-Herrschaft

Die UFA in Amazonien – Chronik einer wilden deutschen Kinematographie, vom Kaiserreich bis zur Nazi-Herrschaft

Abendländischer, christlicher Weihnachtsgeist, zutiefst andächtiges Gemüt, umgeben von verschneiter Landschaft und klirrender Kälte, passen nicht zusammen, reimen sich nicht mit dem unendlichen, dampfenden und schweißtreibenden Grün des Amazonas-Dschungels. Obwohl von Atemschutzmasken und allerlei Einschränkungen der Bewegungsfreiheit von Körper und Ausdruckslust der Sinne betroffen, bemüht sich der nördliche Weihnachtsgeist um Abfindung mit den Umständen, Vergebung und Frieden. Von Frederico Füllgraf.

Schluss mit Fake Food – wir müssen zurück zu einer authentischen Ernährung

Schluss mit Fake Food – wir müssen zurück zu einer authentischen Ernährung

In der Küche geht es um das Wichtigste überhaupt: um unser Leben. Das zeigt der ehemalige Sternekoch Franz Keller in seinem Buch „Ab in die Küche!“ eindrücklich und fordert uns auf, uns von Fake-Food und Industriefertigessen zu verabschieden und wieder mehr selber zu kochen. Denn nur so können wir die Kontrolle über unser Essen zurückgewinnen und eine Menge Gutes für unsere Gesundheit und zur Rettung des Planeten tun.

Bolivien nach der Amtsübernahme Luis Arces – Die Szenerie und die Akteure des Lithium-Krimis

Bolivien nach der Amtsübernahme Luis Arces – Die Szenerie und die Akteure des Lithium-Krimis

Nach seinem spektakulären Wahlsieg am vergangenen 18. Oktober wurde der Ökonom, langjährige Wirtschaftsminister und Hauptverantwortliche für den Wirtschafts- und Sozialboom der Regierung Evo Morales, Luis Arce, knappe drei Wochen später, am vergangenen 8. November, mit seinem Vize und ehemaligem Außenminister David Choquehuanca vereidigt. Ein Bericht von Frederico Füllgraf.

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Der begrenzte Planet und die unbegrenzte Wirtschaft

Der begrenzte Planet und die unbegrenzte Wirtschaft

Mit einer Brutalität ohnegleichen hat sich der Mensch die Natur untertan gemacht. Die Folgen bekommen wir gerade heftig zu spüren. Die Erkenntnisse der Wissenschaft sind klar und nicht zu widerlegen: Auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen ist unbegrenztes Wachstum mit fortdauerndem Ressourcenverbrauch nicht machbar. Heiner Flassbeck benennt in seinem neuen Buch die Probleme und Herausforderungen, denen wir uns im 21. Jahrhundert stellen müssen. Und er zeigt konkret, wie wir Ökologie und Ökonomie versöhnen können. Ein Auszug.

Leserbriefe zu „Hitze, Dürre, Monokulturen – der deutsche Wald stirbt“

In seinem Beitrag hat Jens Berger das Waldsterben thematisiert. Die aufzuforstende Fläche entspricht der Größe des Saarlandes. Das wird jedoch kaum beachtet. Die Ursachen sind vielfältig und werden benannt – u.a. Klimawandel und Monokulturen. Der „´Märchenwald´ aus unseren Vorstellungen hat in Deutschland keine Zukunft“ und es stellt sich die Frage, welchen Wald wir hierzulande zukünftig haben wollen.
Zahlreiche Leserinnen und Leser der NachDenkSeiten haben schnell auf diesen Artikel reagiert. Hier nun eine Auswahl der eingereichten Antworten. Für die Leserbriefe bedanken wir uns sehr. Zusammengestellt von Christian Reimann.

Hitze, Dürre, Monokulturen – der deutsche Wald stirbt

Hitze, Dürre, Monokulturen – der deutsche Wald stirbt

Grüne dichte Fichtenwälder, satte Hochmoore und zwischendrin ein röhrender Hirsch. Von diesem Bild in unseren Köpfen müssen wir uns verabschieden. Die Monokulturen, die seit Jahrhunderten als „Kunstwald“ unser Bild vom deutschen Wald prägen, wären auch ohne Klimawandel nicht überlebensfähig. Hitze, Stürme und langanhaltende Dürren greifen jedoch mittlerweile auch die vergleichsweise natürlichen Mischwälder an. Deutschlands Wälder sterben. 245.000 Hektar Wald gelten laut aktuellem Waldschadensbericht als tot und müssen wieder aufgeforstet werden – eine Fläche, so groß wie das Saarland. Vor unseren Augen, aber dennoch kaum beachtet, spielt sich zur Zeit eine ökologische Katastrophe historischen Ausmaßes ab und wir sind mangels konkreter Handlungsspielräume zum Zusehen verdammt und müssen uns nun die Frage stellen, welchen Wald wir in Zukunft haben wollen. Von Jens Berger.

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“Wir putschen gegen jeden, wann immer wir wollen …” – Elon Musk, Bolivien und das Lithium-Puzzle in der Atacama-Wüste

“Wir putschen gegen jeden, wann immer wir wollen …” – Elon Musk, Bolivien und das Lithium-Puzzle in der Atacama-Wüste

Am vergangenen 24. Juli kritisierte der in den USA residierende, südafrikanische Multimilliardär Elon Musk auf Twitter, eine Fortsetzung der finanziellen und sozialen Maßnahmen der US-Regierung zur Abfederung der Covid-19-Krise sei „nicht im besten Interesse der Bevölkerung“. Worauf einer seiner Follower antwortete: „Weißt Du, was nicht im besten Interesse der Bevölkerung ist? Dass die US-Regierung einen Coup gegen Evo Morales in Bolivien organisiert, damit Du dort Zugang zum Lithium bekommst.“ Von Frederico Füllgraf.

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