Kategorie:
Wertedebatte

Das Phrasen-Virus: Steinmeier und die Solidarität

Das Phrasen-Virus: Steinmeier und die Solidarität

Der Demaskierung der westlichen Politik versuchen deutsche Politiker eine aktuelle Offensive entgegenzusetzen: Das Bild der fehlenden Solidarität soll durch Phrasen von der Solidarität korrigiert werden. So haben gerade mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einmal mehr Repräsentanten der gesellschaftlichen Spaltung zu eben jener „Solidarität“ aufgerufen. Die Verantwortung für Spaltungen soll abgewälzt werden. Von Tobias Riegel.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Nach Corona anders zusammenleben! Wie? Was soll anders werden?

Nach Corona anders zusammenleben! Wie? Was soll anders werden?

Zurzeit machen sich schon erstaunlich viele Menschen Gedanken darüber, was hierzulande anders werden soll, wenn wir die jetzige Pandemie und die getroffenen Einschränkungen unseres Zusammenlebens überwunden haben. Amtspersonen, die bis dahin mit dem Wort „Solidarität“ und mit dem Sozialstaat distanziert umgingen, bekennen sich dazu. Manche schwärmen von der in der Krise praktizierten Solidarität, vom gemeinsamen Singen und von der Hilfe für andere Menschen. Das soll hier nicht schlechtgemacht werden. Es soll allerdings die Frage gestellt werden, wie die jetzigen Lippenbekenntnisse einschließlich der guten Taten von heute dann künftig auch Wirklichkeit werden und bleiben. Was soll anders werden? Wie könnte eine solidarische Gesellschaft aussehen? Was muss dazu konkret geschehen? Der Beantwortung dieser Fragen wollen wir eine Serie widmen und daran auch NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser beteiligen. Siehe unten A. Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Corona demaskiert den Westen

Corona demaskiert den Westen

Westliche Sanktionen terrorisieren zahlreiche Länder – der Virus-Krise zum Trotz. Mächtige Staaten treten die internationale Solidarität mit Füßen. Gleichzeitig werden chinesische Hilfslieferungen in die EU sabotiert. Derweil schickt Kuba seine Ärzte in die Krisengebiete und Russland hilft Italien. Die aktuelle (zusätzliche) Erosion des Rufes der EU und der USA ist atemberaubend. Zusätzlich gerät der in der Krise besonders destruktiv wirkende Neoliberalismus unter Beobachtung. Sogar das „Manager-Magazin“ muss zugeben: „Die Systemfrage liegt auf dem Tisch und der Westen macht keine gute Figur.“ Von Tobias Riegel.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Hebt die Sanktionen auf! Sanktionen sind Massenmord! Von Oskar Lafontaine.

In einigen Ländern müssen jetzt viele Menschen sterben, weil die „westliche Wertegemeinschaft“, angeführt von der korrupten US-Oligarchie (Jimmy Carter), diese Länder mit Sanktionen bestraft hat. Auch lebenswichtige Medikamente und notwendige medizinische Geräte fallen darunter. Der iranische Präsident Hassan Rohani beispielsweise hat mehrere Staatschefs gebeten, nicht zuzulassen, dass die US-Sanktionen Irans Kampf gegen den Covid19-Virus behindern und sie aufgefordert, der „illegalen und unmenschlichen Schikane“ der USA entgegenzutreten. Auch wenn das Mullah-Regime in Teheran eine ähnliche Qualität hat wie die Kopf-ab-Diktatur in Saudi-Arabien: Die Forderung des iranischen Präsidenten ist berechtigt.

Unterschiedliche Ansichten und Einsichten müssen möglich sein und auch besprochen werden können. Eine Anregung für NDS-Leser und -Leserinnen

In diesen Tagen erhalten wir gelegentlich harsche bis aggressive Mails, oft nur, weil wir nicht gleich befolgen, was gefordert wird. Oder es wird hart kritisiert, wenn auch abweichende Meinungen zur Sprache kommen. Oder es wird kritisiert, dass sie nicht zur Sprache kommen. Was von uns klar und wiederholt formuliert wurde, wird oft einfach übersehen. Selektive Wahrnehmung. Es gibt aber insgesamt viele sehr differenzierte Meinungsäußerungen und Verständnis für die Art unserer Arbeit. Aber vieles ist schon sehr verwunderlich. Auf einiges will ich als Herausgeber der NachDenkSeiten eingehen. Albrecht Müller.

Coronavirus: „Schon für das normale Tagesgeschäft sind Kliniken aus pflegerischer Sicht nicht gewappnet“

Coronavirus: „Schon für das normale Tagesgeschäft sind Kliniken aus pflegerischer Sicht nicht gewappnet“

Personalmangel, spärliche Ausstattungen und Pflegekräfte, die an ihrem Limit arbeiten: In Zeiten der Coronakrise dürfte so manchem langsam dämmern, dass die seit langem bekannten Probleme in unserem Gesundheitssystem und in der Pflege sich irgendwann bitter rächen werden. Monja Schünemann, ausgebildete Krankenschwester und Historikerin, findet auf ihrem Blog mypflegephilosophie.com immer wieder klare Worte zum Thema Pflege. Im NachDenkSeiten-Interview verdeutlicht sie, wie schlimm es um die Pflege bestellt ist. Von Marcus Klöckner.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Ein paar grundsätzliche Anmerkungen zum Umgang der NachDenkSeiten mit strittigen Problemen

Als Herausgeber der NachDenkSeiten möchte ich angesichts der heißen Debatte um die Dramatik der Coronavirus-Pandemie einiges anmerken: von den meisten unserer Leserinnen und Leser wissen wir, dass die NachDenkSeiten für ihre Meinungsbildung und dabei vor allem für den Blick hinter die Kulissen von Manipulationen und Kampagnen wichtig sind. Deshalb können wir als Medium vermutlich eine überdurchschnittliche Leserbindung notieren. Mit diesem Glaubwürdigkeitspfund kann man wuchern, man muss aber vor allem damit sorgfältig umgehen. In der Praxis bedeutet das: wenn wir bei der Betrachtung und Analyse eines Problems unserer Einschätzung sicher sind, dann lassen wir das in unseren Texten erkennen. Wenn wir selbst unsicher sind, dann machen wir es uns normalerweise zur Regel, die verschiedenen Sichtweisen zur Sprache zu bringen. Albrecht Müller.

Die Erfolgsleere der Funktionäre – eine Rezension

Die Erfolgsleere der Funktionäre – eine Rezension

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wieso der Multimillionär und CDU-Politiker Friedrich Merz offenbar wie unter einem inneren Zwang unbedingt CDU-Vorsitzender und Kanzlerkandidat werden muss? Und Ursula von der Leyen sofort bereit war, ihr ganzes Leben umzubauen, um EU-Kommissionspräsidentin zu werden? Und warum umgekehrt eine Politikerin wie Sahra Wagenknecht dazu in der Lage ist, ein Amt (in ihrem Fall das Amt der Fraktionsvorsitzenden) wieder abzugeben? Der Industriemanager und Philosoph Dr. Michael Andrick befasst sich in seinem Buch „Erfolgsleere. Philosophie für die Arbeitswelt“ mit dem Phänomen des Ehrgeizes und meint: Ehrgeiz ist der höchste Ausdruck von Systemkonformität. Und ganz und gar nichts Positives. Udo Brandes hat das Buch für die NachDenkSeiten gelesen und meint: eine ausgesprochen lohnende Lektüre.

Coronavirus – wie wichtig sind Menschenleben?

Coronavirus – wie wichtig sind Menschenleben?

Über das Wochenende hat sich die Zahl der in Deutschland positiv auf Covid-19 Getesteten verdoppelt. Doch dies ist nur eine grobe Schätzung, die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher sein. Denn entgegen den vollmundigen Verlautbarungen und der fortlaufenden Selbstaffirmation, man sei bestens vorbereitet, zeigt die Realität vielmehr eine erschreckende Mischung aus Inkompetenz und Verdrängung. Dahinter könnte durchaus ein zynisches Kalkül stehen, bei dem die Gefährdung von Menschenleben im direkten Zielkonflikt zu den Interessen der Wirtschaft steht. Denn wer Kindergärten bei Covid-Erkrankungen schließt, müsste konsequenterweise auch Werkshallen und Bürotürme schließen. Von Jens Berger.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Sterbehilfe: Ein sehr gutes Urteil

Das Bundesverfassungsgericht hat in einem überraschend klaren Urteil das Verbot der „geschäftsmäßigen Sterbehilfe“ wieder gekippt – endlich. Die Entscheidung gibt den Menschen ihr Recht zurück, dem Tod in würdiger Weise zu begegnen. Die Politik darf diese gute Weisung nicht wieder selbstherrlich ignorieren. Von Tobias Riegel.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Leserbriefe zum Artikel „Nach Hanau war schon vor Hanau“

Emran Feroz hatte für die NachDenkSeiten am Dienstag seine persönlichen Eindrücke zum Anschlag in Hanau zu Papier gebracht. Erwartungsgemäß hat dieses viel diskutierte Thema auch einige unserer Leser dazu animiert, uns zu schreiben und Stellung zu diesem Artikel zu beziehen – meist zustimmend und positiv, aber manchmal auch kritisch. Man sieht – das Thema polarisiert und es gibt viel Diskussionsbedarf. Zusammengestellt von Jens Berger.

Die neuen Kleider der Stadt – Der Kaiser ist nackt und bedeckt seine Blöße mit einem Leitbild

Die neuen Kleider der Stadt – Der Kaiser ist nackt und bedeckt seine Blöße mit einem Leitbild

Viele mittelgroße Städte wie Gießen suchen händeringend nach Einnahmequellen und ihrer Identität. Im betriebswirtschaftlichen Jargon, der seit dem Anbruch des neoliberalen Zeitalters die öffentliche Rede beherrscht, nennt man Bestrebungen, die diesen Zustand beheben sollen, „Branding“. Es bezeichnet das Bemühen, eine „Marke“ zu entwickeln, die „Wiedererkennung“ fördert und das jeweilige Produkt von Konkurrenzprodukten abhebt. Im Interview mit dem Gießener Anzeiger vom 11. Januar 2020 spricht der Bürgermeister davon, eine „Marke Gießen“ entwickeln zu wollen. Um diesen Prozess voranzutreiben, sei ein „Leitbild“ vonnöten, das „möglichst alle gesellschaftlichen Gruppen ins Boot holt und dahinter versammelt.“ Von Götz Eisenberg.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Verfolgung von Assange. Ein Ausrutscher oder systemtypisch?

Verfolgung von Assange. Ein Ausrutscher oder systemtypisch?

Am vergangenen Donnerstag fand in der Bundespressekonferenz erfreulicherweise die Präsentation eines Aufrufs für Julian Assange von 130 Personen des öffentlichen Lebens statt, der am selben Tag in einer Anzeige in der FAZ erschien. In der BPK traten hierzu Sevim Dagdelen, MdB, Ex-Innenminister Gerhart Baum, Ex-Außenminister Sigmar Gabriel und der Investigativjournalist Günter Wallraff vor die Presse. Zum großen Teil bezogen sich die vier auf die Aussagen des UN-Sonderbeauftragten für Folter, Prof. Nils Melzer. Wir berichteten. Ob alle der Anwesenden die ganze Tragweite der Erkenntnisse von Herrn Melzer bemerkt haben, oder bemerken wollen oder dürfen, bleibt nach der über einstündigen Pressekonferenz allerdings offen. Einige Anmerkungen zu diesem wichtigen Aufruf von Moritz Müller.

Leserbriefe zu Aktienwerbung und Lebensmittelpreisen

Die Beiträge: a) Ein Leserkommentar zu Hart aber fair „Wer jetzt noch spart, ist selber schuld: Muss uns die Politik vor den Minuszinsen retten?“ b) Meinungsmache zur privaten Altersvorsorge mit Aktien – Beteiligungskultur und c) Debatte um Lebensmittelpreise – scheinheilig und zynisch stießen auf einen regen Zuspruch bei unseren Lesern. Nachfolgend finden sich einige der Zuschriften. Zusammengestellt von Moritz Müller.