Jens Berger ist freier Journalist und politischer Blogger der ersten Stunde und Chefredakteur der NachDenkSeiten. Er befasst sich mit und kommentiert sozial-, wirtschafts- und finanzpolitischen Themen. Berger ist Autor mehrerer Sachbücher, etwa „Der Kick des Geldes“ (2015) und des Spiegel-Bestsellers „Wem gehört Deutschland?“ (2014).
Beiträge von Jens Berger
Hinweise des Tages
Heute u. a. zu folgenden Themen: Griechen verlangen Respekt, Union stuft Merkel herab, Deutsche verlieren Vertrauen in Bankberater, AWD, Lehman-Geschädigte, Rösler glaubt an starkes Wirtschaftswachstum, Billigarbeit, Mindestlohn, Burn-out, Verteilungsdebatte, Pflegereform, EU-Wettbewerbshüter durchsuchen Gaslieferanten, Embryonenforschung, Peitschenhiebe wegen Autofahrens, Einmal Elend und zurück, zu Guter Letzt: Das Allerletzte. (RS)
Hinweise des Tages
Heute unter anderem zu folgenden Themen: “Goldman Sachs regiert die Welt” – Börsenhändler entblößt sich selbst; Alte werden aus der Arbeitslosenstatistik getrickst; Bernd Raffelhüschen im Interview – „Länger arbeiten für immer weniger Rente“; Erfolg: Steuerabkommen vor dem Aus!; Chaos in Griechenland; Stephan Schulmeister: Europa braucht einen New Deal – 10 Thesen; Christine Lagarde: IMF may need billions in extra funding; Insolvenzregeln für Banken – Barnier will Aktionäre bei Pleitegefahr enteignen; Reichensteuer Enteignung? Andere Länder, andere Steuersitten; Geht jetzt Deutschland pleite?; Arbeit in Teilzeit – Darf’s ein bisschen weniger sein?; Reichtum und Armut in Amerika; Vor allem die Banken machen bei Fonds Kasse; Jean Ziegler: Wie der Rebell vom Genfer See die Welt wachrüttelt; Der Neoliberalismus braucht keine FDP; Kauderwelsch im Internet: Union auf Piratenjagd; Das Gebührenwucherphantom; zu guter Letzt: “German Eiertanz” zieht ins Englische ein (JB)
Die „Psychopathen“ kommen
Götz Eisenberg
Ein Abgesang auf das „Zeitalter des Narzissmus“
Unter der Überschrift Das Buch des Wahnsinns berichtet die Süddeutsche Zeitung vom 9./10. Juli 2011 über die neue Ausgabe des Diagnosemanuals DSM – eine gängige Abkürzung für Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders. Dieses Diagnose-Handbuch existiert seit 1952 und wird von der American Psychiatric Association herausgegeben. Es will und soll weltweit die Kriterien dafür festlegen, wann ein Mensch im psychiatrischen Sinn für gestört zu erklären ist. 2013 soll die nächste, die fünfte Fassung erscheinen, und es wird schon im Vorfeld heftig über sie diskutiert. Das Diagnosemanual stellt den Versuch dar, einen gewissermaßen sachlichen, rein symptomorientierten Zugang zum psychischen Geschehen zu schaffen und ihn allgemein verbindlich durchzusetzen. Man möchte sicher gehen, dass man überall dasselbe meint, wenn man „Depression“ oder „Schizophrenie“ diagnostiziert. Die neue Version will unter den Persönlichkeitsstörungen aufräumen und „ausmisten“, denn von den elf bislang aufgelisteten werden nur zwei regelmäßig diagnostiziert: die „Borderline“- und die „antisoziale Persönlichkeitsstörung“. Welche Kränkung für die Narzissten: Es gibt sie gar nicht, oder demnächst nicht mehr, jedenfalls nicht in ihrer Reinform!
Die Kanzlerin bei Günther Jauch – Regierungs-PR und Pseudojournalismus auf Kosten der Gebührenzahler
Als der CNN-Mann Peter Arnett im Jahre 1997 als erster westlicher Journalist den Terrorfürsten Osama Bin Laden interviewen durfte, musste er zuvor seine Fragen schriftlich vorlegen. Um unangenehme Nachfragen zu verhindern, sorgte bin Ladens PR-Abteilung dafür, dass während des gesamten Interviews kein Dolmetscher vor Ort war. So kam es, dass Arnett das Interview seines Lebens führte, ohne zu verstehen, was sein Gegenüber sagte und ohne dass er in der Lage gewesen wäre, an interessanten Punkten nachzuhaken. Da hatte es Günther Jauch an diesem Sonntag mit Angela Merkel schon bedeutend einfacher, immerhin sprechen sie beide die gleiche Sprache. Dennoch machte Jauch von seinem Recht, Nachfragen zu stellen und an interessanten und kontroversen Punkten nachzuhaken, keinen Gebrauch. Jauch fühlte sich offensichtlich wie Arnett gebauchpinselt, dass er ein 60-minütiges Exklusivinterview mit einer Person führen durfte, die ansonsten keine Exklusivinterviews gibt. So verkam die Sendung zu einer faden PR-Veranstaltung für die Bundeskanzlerin und markierte dabei einen neuen Tiefpunkt im öffentlich-rechtlichen Reigen der journalistischen Minderleistungen. Von Jens Berger
Hinweise des Tages
Heute unter anderem zu folgenden Themen: Robert von Heusinger – Abstimmung über das Gestern; Griechenlands verlorene Generation; Jacques Delors – „Wir stehen am Abgrund“; Kurssturz bei Gold; Böse Politik, unschuldiger Markt; Thomas Mayer und Hans-Werner Sinn – Eine Versicherung gegen den „Weich-Euro“; Sarkozy kann Schuldenbremse abschreiben; OECD-Bilanz – Finanzkrise vernichtet mehr als 13 Millionen Jobs; Zu wenig für die Miete; Bahn trennt sich von Partner für Neubaustrecke – Neuer Rückschlag für Stuttgart 21; EU-Missstände – Ein Beamter kämpft gegen Brüssel; Sarkozy – Jugoslawische Prinzessin packt aus; Zu dumm für die FDP; Neues aus der Anstalt; das Allerletzte: Friedrich Merz – Der Mann mit dem Bierdeckel ist wieder da (JB)