Beiträge von Wolfgang Lieb
„Wir sind die Lohndeppen Europas!“ – Die Bild-Zeitung als Türöffner des Rechtspopulismus
Mit den Schlagzeilen „Wir sind die Lohndeppen Europas!“ und „Die bittere Lohnabrechnung“ machte die Printausgabe der Bild-Zeitung auf der Seite 1 und 2 ihre gestrige Ausgabe auf. Unter Verweis auf Daten der EU-Kommission wird berichtet, dass die Reallöhne in Deutschland seit 1995 „nur um gerade mal 2 Prozent gestiegen“ sind und das sei der niedrigste Wert in der EU. Die anderen Länder lebten auf „unsere“ Kosten und eine Staatsbürokratie, die das Volk schröpft, das seien die Ursachen für die „mickrigen“ Reallohnsteigerungen. Diese Schuldverlagerungen sind zwei der Angelpunkte rechtspopulistischer Agitation. In der Pose des Verteidigers der Interessen der deutschen Arbeitnehmer wird hier der braune Boden für rechtsradikale Propaganda bereitet. Von Wolfgang Lieb
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Zu den Äußerungen der Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt zur Rente mit 63
Ich arbeite nunmehr mehr als 47 Jahre und freue mich, dass mir die Möglichkeit geboten werden soll, vor Erreichen des 65. Lebensjahres abschlagfrei in Rente gehen zu dürfen. Sicherlich ist das Rentenpaket der Großen Koalition nicht der Stein der Weisen, aber immerhin ein Anfang.
Als ich meinen Lehrvertrag unterschrieben habe, war ich 14 Jahre alt. Nach den vielen Jahren der Berufstätigkeit, in denen ich, nebenbei bemerkt, immer treu und brav meine Steuern gezahlt habe, haben sich zwischenzeitlich einige körperlichen Beschwerden eingestellt, die mir das weitere Arbeiten nicht unbedingt erleichtern.
Frau Göring-Eckardt hingegen hat in ihrem Leben nie wirklich körperlich gearbeitet. 1984 begann sie in Leipzig ihr Theologie-Studium, welches sie vier Jahre später ohne Abschluss beendete. In der Wendezeit engagierte sie sich im Demokratischen Aufbruch, Demokratie jetzt und im thüringischen Landesverband von Bündnis 90. Nach der Fusion mit den westdeutschen Grünen begann ihre Karriere als Berufspolitikerin. Seit 1998 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages. Wenn sie in absehbarer Zeit aus diesem ausscheidet, wird sie überversorgt ihren Ruhestand genießen können.
Und von dieser Frau soll ich mir ein schlechtes Gewissen einreden lassen, weil ich eventuell mit 63 in Rente gehen kann?
Langjährig Berufstätige verdienen den Respekt der Gesellschaft; worauf sie allerdings sehr gut verzichten können, sind unqualifizierte Ratschläge von gut bezahlten Promi-Grünen, die offensichtlich gar nicht einschätzen können, wie gut es ihnen geht.
Bernhard Schnelle
Referat von Wolfgang Lieb zum „Hochschulzukunftsgesetz“ NRW an der Uni Köln
Wolfgang Lieb referiert und diskutiert über den Streit um die Novelle des nordrhein-westfälischen Hochschulgesetzes auf einer Veranstaltung des Studierendenverbandes SDS am Mittwoch, den 23. April, um 19.00 Uhr an der Uni Köln, im Hauptgebäude, Hörsaal VIII, Albertus-Magnus Platz 1, 50931 Köln.
Siehe dazu auch „5 Thesen zum Streit um das „Hochschulzukunftsgesetz“ in NRW“
Wir wünschen Ihnen ein schönes und frohes Osterfest – und wir haben auch einen Wunsch an Sie!
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein frohes Osterfest und ein paar erholsame Feiertage. Aber auch wir Macher der NachDenkSeiten haben einen Wunsch an Sie:
Sie, liebe Leserinnen und Leser, sind unser „Mundfunk“ und damit die einzige Kraft, die helfen kann, für eine weitere Verbreitung der NachDenkSeiten und damit für ein Stück mehr an kritischem und eigenständigem Denken zu sorgen. Wir bekommen täglich ermunternde Mails. Oft schreiben uns neue Leserinnen und Leser, wir hätten ihnen die Augen geöffnet, sie hätten einen kritischeren Blick auf das bekommen, was ihnen von der Politik und den Medien vorgesetzt wird. Das freut uns natürlich. Wir haben zwar auch im zurückliegenden Monat wieder täglich über 70.000 Besucherinnen und Besucher, aber die NachDenkSeiten sind nach wie vor ein kleiner David gegen den Goliath der Meinungsmacher. Die Stimmen der Zweifler und der Kritiker am derzeitigen politischen Kurs und an den bestehenden Verhältnissen sind noch zu schwach, um ausreichend Gehör zu finden. Jeder und Jede von Ihnen kann mithelfen, die Meinungsvielfalt im Lande zu verbreitern und damit eine lebendige Demokratie zu stärken. Das Einmischen ist gerade in einer Zeit, wo der Frieden in Europa wieder einmal bedroht ist, geradezu überlebensnotwendig. Deshalb unsere Bitte: Sagen Sie die NachDenkSeiten weiter. Vielen Dank!