Wolfgang Lieb

Beiträge von Wolfgang Lieb

„Raus aus dem Gen-Mais“ – „Rein in die Gen-Kartoffeln“

Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) hat zunächst den Anbau der Genmaissorte MON 810 (siehe auch: “Die Abstimmung über die Aufhebung des Genmais-Importverbots Österreichs zeigt die undemokratischen Strukturen der Europäischen Union und der WTO”) untersagt. Horst Seehofer (CSU) hatte in seiner Eigenschaft als Landwirtschaftsminister den Anbau von Genmais MON 810 zugelassen. Der plötzliche Gesinnungswandel der CSU steht wohl in engem Zusammenhang mit den bevorstehenden Wahlen für das Europaparlament und für den Bundestag. Nachdem die Christ-sozialen bei der Bayerischen Landtagswahl eine herbe Niederlage einstecken musste, versucht sich die CSU – zumindest bis über die Wahlen hinweg – bürgernah zu geben. Die bayerischen Wähler haben der CSU gezeigt, dass sie genug haben von einer Politik nach dem Motto „Wir-wissen-schon-was-für-euch-gut-ist“. Das Thema „Grüne Gentechnik“ bewegt die Volksseele weit mehr als den Regierungen lieb ist. Nun gab die Landwirtschaftsministerin allerdings grünes Licht für den Anbau der Gen-Kartoffel Amflora. Die Kartoffel darf in Mecklenburg-Vorpommern angebaut werden. Das Land an der Ostsee ist ja weit weg von Bayern und den Wählerinnen und Wähler der CSU. Von Christine Wicht

Maiaufruf

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Das kritische Jahrbuch 2008/2009
Das kritische Jahrbuch 2008/2009

Hinweise des Tages

(KR/WL)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  1. Nouriel Roubini: Dead-Cat-Bounce – das Aufbäumen der Kurse
  2. Wirtschaftswachstum: Das Grauen hinter den sechs Prozent
  3. Lucas Zeise – Der Trugschluss nach der Fehlannahme
  4. Das Casino lebt
  5. Undurchsichtige Bilanzen: Verlust der Dresdner Bank ist verschwunden
  6. Banken fürchten Moody’s
  7. Wiederholt sich die Geschichte?
  8. Folgen der Wirtschaftskrise: Angst vor Minus in Sozialsystemen
  9. Verschenkte Chancen
  10. Eon-Chef kritisiert Kartellamt
  11. PricewaterhouseCoopers im Wirtschaftsministerium
  12. Reduzierung der »Kinderarmut« um den Preis verfestigter »Hartz-IV«-Abhängigkeit der Eltern
  13. Déjà vu in Sachen Bespitzelung
  14. Asklepios – ein Heiler auf Abwegen
  15. Zum Krippenausbau fehlt das Personal
  16. Deutsche Rüstungsexporte steigen massiv
  17. Die CDU schickt Bertelsmann-Chef Ostrowski zur Wahl
  18. SPD: Das Rätsel der Zielgeraden
  19. Neues von der BLÖD-Zeitung: “Hartz IV reicht aus, wenn man in Spielshows aufstockt”
  20. Geithners Welt
  21. Die Qualität der Medien und wer sie unterminiert
  22. Zu guter letzt: Was uns erwartet hätte, wenn die Pro-Reli-Initiative erfolgreich gewesen wäre – Und heute gibt’s wieder Neues aus der Anstalt

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Ordoliberale Ökonomen rufen zum letzten Gefecht auf

Ausgehend von einem Streit um die Ausschreibung von sechs vakanten VWL-Lehrstühlen an der Hochburg der ordoliberalen Wirtschaftspolitik, der Universität Köln, gab es einen Sturm einiger Emeriti, die das Erbe des eigentlichen Begründers der „sozialen Marktwirtschaft“, Alfred Müller-Armack, bewahren wollen. Die neoklassischen Siegelwahrer Willeke, Willgerodt und Wartrin wehrten sich dagegen, dass sechs Lehrstühle im Paket ausgeschrieben wurden, um junge, an der internationalen Forschungsfront ausgewiesene Wirtschaftswissenschaftler für einen Forschungsschwerpunkt zur Makroökonomie zu gewinnen. Dem Protest schlossen sich nun laut FAZ vom 27. April 2009 83 Professoren für Volkswirtschaftslehre mit einem Aufruf „Rettet die Wirtschaftspolitik an den Universitäten!“ (der Entwurf stammt von Renate Ohr und wurde in wiwo abgedruckt. Unter den Unterzeichnern finden sich den NachDenkSeiten-Leserinnen und –Lesern so bekannte Namen wie Peter Oberender, Bernd Raffelhüschen, Joachim Starbatty, Ulrich van Suntum oder Roland Vaubel. Wolfgang Lieb

CHE: Zwei Jahre Hochschulpakt – eine Halbzeitbilanz

Das Bertelsmann Centrum für Hochschulentwicklung hat eine Studie über „Herausforderungen, Maßnahmen und (Miss-)Erfolge“ [PDF – 241 KB] nach zwei Jahren des Hochschulpaktes 2020 vorgelegt. Die Studie birgt viele Informationen über die Umsetzung in den 16 Ländern. Sie ist insofern spannend, weil das CHE in vielen Punkten mit den von ihm selbst propagierten Vorschlägen konfrontiert wird.
Die Befunde müssten eigentlich auch für das CHE an vielen Stellen Anlass zu Selbstkritik sein. Doch das vorausgegangene Tun und die ideologischen Scheuklappen verstellen besserer Einsicht den Blick. Wolfgang Lieb