Beiträge von Wolfgang Lieb
Replik auf den Gastbeitrag von Mohssen Massarrat „Grenzen der Freiheit – Auch für Satire“ und als Ergänzung zu Michael Feindlers Beitrag „Nicht die Grenze, sondern mangelnde Qualität von Satire ist das Problem“
Nach der Lektüre des Gastbeitrages „Grenzen der Freiheit – auch für Satire“ war ich verwundert eine derart scheinliberale Position auf den Nachdenkseiten lesen zu müssen. Obwohl ich spontan das Bedürfnis verspürte darauf zu antworten, hat mich erst der heutige für mich voll und ganz zutreffende Beitrag des jungen Kollegen Michael Feindler dazu bewogen.
Ein Leserbrief von Dominik Weiß
Hans-Jürgen Mülln zeigt in seinem Leserbrief an die Nachdenkseiten, dass er selbst wenig nachdenklich immer wieder kolportierten Klischees über Religion anhängt. Täglich bemühen sich die Nachdenkseiten verdienstvoll darum, kruden Vereinfachungen die differenzierte Wirklichkeit gegenüberzustellen. Das sollte auch gegenüber populären, aber platten Darstellungen religiöser Traditionen geschehen.
Nicht die Grenze, sondern die mangelnde Qualität von Satire ist das Problem!
Viel wurde in den vergangenen Wochen über Satire und ihre Grenzen geschrieben. Zuletzt auch von Mohssen Massarrat in einem Gastbeitrag auf den Nachdenkseiten. Vor allem Kurt Tucholsky musste seit Anfang Januar wiederholt für Zitate herhalten: Nach dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo schien sich jede noch so auflagenschwache Regionalzeitung genötigt zu fühlen, Tucholskys berühmten Text mit den einprägsamen Sätzen „Was darf die Satire? Alles!“* abzudrucken. Seitdem ist diese Aussage von unterschiedlichen Seiten kritisiert worden. Es hieß, man müsse neu über Grenzen von Satire nachdenken, auch in einer Demokratie. Nein, sagt Michael Feindler. Uns sollte jedoch bewusst sein, dass einiges, was da draußen als Satire herumgeistert, den Qualitätsmaßstäben eines Kurt Tucholsky nicht standhält.
(Hinweis: Durch ein unglückliches Versehen wurde vorgestern eine frühere Fassung von Mohssen Massarrat eingestellt. Im Anhang zu diesem Beitrag finden Sie seinen überarbeiteten Text. (WL))
Ohne Satire keine Freiheit
Liebe Nachdenkseiten-Redaktion,
ehrlich gesagt, mir haben sich die Nackenhaare gesträubt, als ich den Text‚ Grenzen der Freiheit, auch der Satire‘ gelesen habe. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch so etwas Merkwürdiges lesen zu müssen, spricht allen europäisch-aufklärerischen Traditionen Hohn.
Leserbrief zum Artikel „Die Hartz-IV-Ideologie“
Ich möchte mich vor dem Hintergrund des Artikels „Die Hartz-IV-Ideologie“ an Sie wenden. Die von dem Autor vorgebrachten Schilderungen und Einschätzungen kann ich nur bestätigen. Schließlich unterliege auch ich seit dem erfolgreichen Abschluss meines VWL-Masterstudiums vor vier Monaten den perfiden Zwangs- und Sanktionsmechanismen, mit denen das „Hartz-IV“-Regime verbunden ist. Meine auf der – bisher erfolglosen – Suche nach einem Arbeitsplatz gesammelten Erfahrungen wurden bereits auf den Nachdenkseiten veröffentlicht.