Albrecht Müller (* 16. Mai 1938 in Heidelberg) ist ein deutscher Volkswirt, Publizist und ehemaliger Politiker (SPD).
Müller war Planungschef im Bundeskanzleramt unter den Bundeskanzlern Willy Brandt und Helmut Schmidt. Weiter war er von 1987 bis 1994 für die SPD Mitglied des Deutschen Bundestages und ist seit 2003 als Autor und Mitherausgeber der NachDenkSeiten tätig.
Beiträge von Albrecht Müller
Willy Brandt – am Montag 20 Jahre tot, heute vor 40 Jahren Auftaktrede zur heißen Phase des Wahlkampfes 1972
Am Montag, den 8. Oktober 2012 gedachte die SPD-Spitze des Todes Willy Brandts vor 20 Jahren. Siehe hier zum Beispiel. Es war eine etwas traurige Feier, so mein Eindruck. Dabei hätte die SPD-Spitze in dieser Woche, am besten schon am Montag am Grab, gleich noch einer großen und auch heute zukunftsweisenden Rede Willy Brandts gedenken können. Willy Brandt appellierte vor 40 Jahren, am 12. Oktober 1972 in seiner Eröffnungsrede an die Bereitschaft der Menschen, „mitzuleiden“, an die „Fähigkeit, barmherzig zu sein, ein Herz für andere zu haben“. Ich dokumentiere die Rede [PDF – 1,8 MB], weil sie darüber hinaus eine Reihe anderer interessanter Aspekte enthielt, weil sie der Auftakt zu einem grandiosen Wahlkampf und einem großen Wahlerfolg (45,8 %) war und weil die Rede nach meinen Recherchen im Netz bisher nicht verfügbar war. Die SPD von heute könnte viel davon lernen. Zweifel, dass sie das will, sind angebracht. Wenn man von Willy Brandt einiges lernen will, dann feiert man ihn und sein Werk anlässlich des 20. Todestages, statt ihn fade zu betrauern. Aber das will man wohl nicht, weil heute eine andere Richtung angesagt ist. Von Albrecht Müller
Das neue NachDenkSeiten-Jahrbuch ist da
Wie jedes Jahr mit einer Auswahl interessanter Beiträge aus den NachDenkSeiten, diesmal mit einem Vorwort von Christoph Butterwegge.
Das Jahrbuch 2012/2013 ist wieder ein nützliches Nachschlagewerk für NachDenkSeiten-Leserinnen und –Leser. Jene unter Ihnen, die ein bisschen Werbung für die NachDenkSeiten machen wollen oder einfach nur Informationen weitergeben wollen, haben mit diesem neuen Jahrbuch ein gutes Paket mit Anstößen zum Nachdenken in der Hand. Hier noch der Link zum Buch beim Westend-Verlag. Dort finden Sie alle wichtigen Angaben. Albrecht Müller
Unterrubrik wichtiger Termine der NachDenkSeiten-Gesprächskreise eingerichtet
Einige der NachDenkSeiten-Gesprächskreise laden gelegentlich zu Sitzungen mit Referenten ein. Um diesen bei der Verbreitung ihrer Einladung zu helfen, haben wir eine Unterrubrik bei der Rubrik „Gesprächskreise“ eingerichtet: Hier finden Sie Hinweise und Einladungen für solche Veranstaltungen. Heute zunächst die Einladung des NachDenkSeiten-Gesprächskreis Berlin-Charlottenburg für den 16. Oktober 2012. Albrecht Müller
Der organisierte Applaus – eine Stütze der totalen Manipulation
Keine Angst, in der folgenden kurzen Anmerkung geht es nicht um Peer Steinbrück, sondern um unsere Talkshows und die Ahnungslosigkeit bzw. die Manipulationsbereitschaft der begleitenden Medien. Gestern hatte ich mir Teile der Sendung Jauchs mit Steinbrück angesehen. Inhaltlich will ich jetzt nicht darauf eingehen, obwohl die Schonung Steinbrücks angesichts seiner aktiven Verflechtung mit der Finanzkrise und der Rettungsschirme beachtlich war. Augenfällig war die Einbindung des Publikums. Immer wieder wurden Aussagen von Peer Steinbrück durch Applaus unterstrichen. Die Applaudierenden wurden jedoch in der Regel nicht von der Kamera erfasst. Der Applaus hätte genauso gut hinein geschnitten sein können. Aber das ist wohl nicht der Fall gewesen. Das Publikum und damit auch der Applaus lässt sich organisieren. Das geschieht meist über Agenturen. Es wäre interessant, von der ARD zu erfahren, wie im Falle Jauch das Publikum ausgewählt und eingeladen wird. Von Albrecht Müller
Staunen über Prantls Schlingerkurs
Zwei Produkte des gleichen Journalisten. Zum Ersten: „SPD-Kanzlerkandidat. Warum Steinbrück die beste Wahl ist“ vom 28.9.2012. Zum Zweiten: „Bankenregulierung. Pflicht zur Wiedergutmachung“ vom 04.10.2012. Ein Kollege von Prantl staunt und fragt: Könnte es sein, dass Prantl in seiner Redaktion etwa massiven Gegenwind für seine vollkommen unkritische Propagierung Steinbrücks bekommen hat und sich nun auf diese Weise aus der Affäre zu ziehen versucht? – Ich weiß es nicht. – Ein anderer Freund meint, der Positionswechel habe persönliche Gründe. Wie auch immer, der zweite Text ist lesenswert. Beides zusammengenommen nur noch zum Staunen. Von Albrecht Müller