Beiträge von Redaktion
Interview mit Journalist Vincent Bevins: Der Westen und die blutige Spur der Völkermorde von Indonesien bis Gaza
Vincent Bevins hat als Journalist für die Los Angeles Times aus Brasilien und für die Washington Post aus Indonesien berichtet. In seinem bemerkenswerten Buch „Die Jakarta-Methode“ entlarvt er die vom Westen unterstützten antikommunistischen Gräueltaten in 23 Ländern während des Kalten Krieges, wobei er besonders den Völkermord in Indonesien, bei dem zwischen 1965 und 1966 fast eine Million Menschen ums Leben kamen, und den Militärputsch in Brasilien von 1964 beleuchtet. Im Interview spricht er über die Relevanz seines Buches für aktuelle Themen wie die globale Ungleichheit und den Völkermord im Gazastreifen. Zudem diskutiert er sein neuestes Buch „If We Burn“, das die globale Welle von Protestbewegungen in den 2010er-Jahren untersucht. Das Gespräch führte Michael Holmes.
Stilblüten auf den NachDenkSeiten 2024
Die Berichterstattung über Politik ist üblicherweise ein ernstes Geschäft. Ernste Themen sollten auch mit seriöser Ernsthaftigkeit behandelt werden. Und in der Politik (oder wegen der Politik?) gibt es ohnehin wenig zu lachen. Doch auch bei den NachDenkSeiten gibt es Situationen, in denen sich beim Lesen überschießende Heiterkeit Bahn bricht. Und zwar genau dann, wenn einem Autor ein Missgeschick passiert ist und er mit einem Schreibfehler den ursprünglichen Sinn eines Satzes konterkariert hat. So gibt es auch in diesem Jahr zum Jahresausklang eine neue Sammlung der besten Stilblüten unserer Autoren. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Lutz Hausstein.
Leserbriefe zu „Auf „Kriegstüchtigkeit“ folgt die Forderung nach „Kriegsmentalität“: NATO-Generalsekretär will „Turbo“ für Aufrüstung“
Marcus Klöckner thematisiert in diesem Artikel die Forderung nach „Kriegsmentalität“ von NATO-Generalsekretär Mark Rutte, der ein erfahrener Politiker sei. Kriegsmentalität bedeute, dass ein Soldat „zum Abbild des Krieges in seiner schlimmsten Form“ werde: „Schießen – auf den Feind. Egal wohin. Hauptsache, der Feind ist tot. Zerstören, töten, massakrieren, vernichten, zerfetzen, zustechen, zuhauen, wo und wie es geht“. Außerdem soll ein „Turbo-Gang“ in Sachen Aufrüstung aktiviert werden, „um das Schlimmste zu verhindern“. Friedrich Merz habe gesagt, „Frieden gibt es auf jedem Friedhof“. Auf politischer Ebene sei „die Verrohung demokratischer Werte“ zu sehen. Wir haben dazu interessante Zuschriften bekommen und bedanken uns dafür. Hier folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.
„Epstein war ein wichtiges Zahnrad in einem globalen Machtapparat“
Abgründig – das ist der Fall des umtriebigen, im Gefängnis verstorbenen Jeffrey Epstein. Missbrauch, Kompromat, Politik, Geheimdienste: Vieles wird mit dem Leben und Wirken des US-Amerikaners, der eigentlich Lehrer war, aber zu seinem Lebensende mehrere Hundert Millionen US-Dollar schwer gewesen sein soll, in Verbindung gebracht. Der Journalist und Filmemacher Tahir Chaudhry hat in einem exzellent recherchierten Buch den Fall Epstein ausgeleuchtet. Über Ab- und Hintergründe spricht er im Interview mit den NachDenkSeiten. Von Marcus Klöckner.
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Regierungssprecher – Die Prediger deutscher Staatsraison
Vor etwa fünf Jahren hatte ich geschrieben, niemand könne leichter von KI ersetzt werden als ein Regierungssprecher. Aus technischer Sicht bleibe ich bei dieser Behauptung, doch hat sich auch KI weiterentwickelt – leider in die falsche Richtung. Eine aktuelle wissenschaftliche (was sonst?) Untersuchung hat ergeben, dass generative (lernende) KI-Systeme bei entsprechenden Voraussetzungen dem Menschen insofern ähnlicher werden, als dass sie keineswegs (wie normale Menschen ohne tiefe IT-Kenntnisse hoffen) aus vielen Informationen mehr oder weniger objektive Informationen, also mehr oder weniger wahre Aussagen, produzieren. Von Horst Rudolf.