Hinweis: Horror Staatsverschuldung?
Auf Anregung eines Nutzers der NDS und ergänzend zum Hinweis vom 12. 5. 05 weisen wir auf eine sehr gute Abhandlung zur Staatsverschuldung und den gängigen Behauptungen zur Belastung künftiger Generationen hin:
Auf Anregung eines Nutzers der NDS und ergänzend zum Hinweis vom 12. 5. 05 weisen wir auf eine sehr gute Abhandlung zur Staatsverschuldung und den gängigen Behauptungen zur Belastung künftiger Generationen hin:
Ich kombiniere die Hinweise auf die beiden Interviews, weil schon der Niveauunterschied auffällt und zugleich bedrückend ist. Bedrückend deshalb, weil die Bertelsmann Stiftung, für die der Projektmanager Hellmann seine vorgestanzten und überaus flachen Behauptungen loslässt, die Meinung in Deutschland und Europa ganz wesentlich bestimmt, während die Europäischen Gewerkschaften, für die John Monks spricht, eher ohne großen Einfluss auf die weitere Entwicklung Europas sind. Hier die Links und einige Anmerkungen:
Eine Kreditaufnahme kann die Schuldenlast senken. Höhere Schuldenlasten gehen keineswegs immer auf Kosten künftiger Generationen. Auch bei hoher Verschuldung können zusätzliche Impulse die Konjunktur ankurbeln. Im internationalen und historischen Vergleich sind die deutschen Schulden nicht auf einem übermäßig hohen Niveau. Das schreibt Sebastian Dullien in der Financial Times Deutschland v. 12.5.05
Quelle: FTD »
Anders als in der Bauwirtschaft, wo es seit 1996 mit dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz eine Regelung gibt, die ausländische Unternehmen dazu verpflichtet, tarifliche Mindestlöhne einzuhalten, sieht eine Studie des Instituts Arbeit und Technik in der Übertragung solcher Regelungen auf die Fleischbranche keinen gangbaren Weg. Lars Czommer und Georg Wortmann plädieren deshalb für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns.
Quelle: Netzeitung »
Mehr als ein sechstel aller Vollzeit-Beschäftigten gehören zu den Geringverdienern. Ein überdurchschnittliches Niedriglohnrisiko tragen Frauen, Ostdeutsche, Jugendliche und Beschäftigte in Kleinbetrieben. Nur eine Minderheit schafft den Aufstieg in eine besser bezahlte Position. Für zwei von drei Geringverdienern gilt: Einmal Niedriglohn, immer Niedriglohn. Die Aufstiegschancen sind rückläufig. Dieser Trend stellt auch im internationalen Vergleich eine Besonderheit dar. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit.
Quelle: IAB [PDF – 216 KB] »
Quelle: FTD »
In seiner Rede zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs kehrt Horst Köhler die von Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 zurecht gerückte Reihenfolge von Ursachen und Folgen dieses Krieges wieder um. Weil er nicht nach Anfang und Ausgang von Unrecht fragt, ist es für ihn nur „gerecht gegen alle Völker“, wenn wir „um alle Opfer“ gleichermaßen trauern.
Um über den „Ruin der Jahre 1933 bis 1945 hinauszukommen“, müssten wir nur „unser Land in seiner ganzen Geschichte“ sehen und erkennen „an wie viel Gutes wir anknüpfen konnten“. So einfach kann man über den Nationalsozialismus hinweg kommen.
Wie man allerdings am Tag der Befreiung Deutschlands durch andere Völker, den Deutschen eine „eigene Begabung zur Freiheit“ attestieren kann, das grenzt an Hochmut.
Die Experten der Finanzministerien von Bund und Ländern halten die geplante Entlastung der Unternehmen bei der Erbschaftsteuer für unnötig.
Quelle: FTD »
Quelle: TAZ »
Quelle: SPIEGEL ONLINE »
Anmerkung: Für den SPIEGEL ist das „Geben und Nehmen“ zwischen Versicherungswirtschaft und Politik nur ein moralisches Problem, auf den Skandal, dass damit die Politik für die Privatisierung der sozialen Sicherungssysteme „eingekauft“ wird, geht das Blatt wohl deswegen nicht ein, weil es im „Glashaus“ sitzt.
Jeden Tag werden wir Zeuge der Inkompetenz unserer Eliten. Das Letzte: die Erwägung, die Mehrwertsteuer zu erhöhen und damit das weiter steigende Staatsdefizit zu refinanzieren. Die Mehrwertsteuererhöhung ist aus mehreren, im folgenden zu erläuternden Gründen, das falsche Rezept. Was überhaupt nicht beachtet wird: Es wäre eine weitere Privilegierung der Exportwirtschaft zu Lasten der Binnenwirtschaft. Das Gegenteil wäre notwendig.
Unter www.zeit.de/2005/19/insm finden Sie eine Analyse der Hamburger Wochenzeitung. „Lautsprecher des Kapitals – Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft streitet für die Freiheit der Unternehmen. Sie ist so erfolgreich, dass selbst ihre Gegner sie schon nachahmen,“ so der Titel. – Wir wollen ja nicht nachkarten, aber wundern dürfen wir uns schon darüber, wie lange unsere Leitmedien brauchen, um zu kapieren, welche Demokratie gefährdende Lobbyarbeit hier betrieben wird. In den NachDenkSeiten konnten Sie sich bisher schon gut informieren über die INSM. Zu Ihrer Orientierung:
Hinweis auf einen Artikel von Wolfgang Lieb in der Ost-West-Wochenzeitung „Freitag“.
Quelle: Freitag »