Wir lernen das Falsche von den USA

Der Präsident des US-amerikanischen Gewerkschaftsdachverbands AFL-CIO beschreibt in einem Artikel für die Washington Post, was es für die Menschen bedeutet, wenn die Einkommen sinken und zugleich der Staat sich aus der Verantwortung für Altersvorsorge und Gesundheitswesen davonstiehlt. In Deutschland droht es genau so schlimm zu kommen.

Hinweis: IAT-Untersuchung widerlegt Gerede über zu kurze Arbeitszeiten in Deutschland. “Kaum ein Land so flexibel wie die Bundesrepublik”.

Ein gewöhnlicher Vollzeitbeschäftigter stand hier zu Lande 2004 seinem Arbeitgeber im Schnitt pro Jahr 1756 Stunden zur Verfügung – und damit länger als die Kollegen in den Niederlanden (1712), Dänemark (1720), Schweden (1722), Italien (1727), Norwegen (1742), Finnland (1745) und Frankreich (1747).

Quelle: FR (Link nicht mehr erreichbar)

Die NachDenkSeiten sind wichtig für einen anderen Blickwinkel und für den Blick hinter die Kulissen, sagen uns viele. Sagen Sie es weiter!

Eine Anmerkung in eigener Sache: Eine unserer Nutzerinnen hat uns ermuntert, Sie, unsere Leserinnen und Leser, zu bitten, weiter zu sagen, welche Hilfe unsere Website bieten kann, wenn man nicht in Resignation verfallen und wenn man sich noch seine eigene Meinung bilden möchte, über das , was hierzulande gespielt wird. Ein anderer Nutzer unserer Website hat in seinen Worten plastisch beschrieben, um was es geht. Wir möchten Sie gerade in den von PR-Kampagnen und Propagandaschlachten bestimmten Wahlkampfzeiten bitten, Ihre Freunde, Bekannten, Kollegen und Nachbarn auf die NachDenkSeiten aufmerksam zu machen. Nutzen Sie Ihre E-Mail-Adressbuch zum Weitersagen. Drucken Sie unsere Internetadresse aus und geben sie diese weiter. Wir müssen alles tun, um eine noch wirkungsvollere Gegenöffentlichkeit zu einer antiquierten und ideologische einseitigen Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialpolitik und einer eindimensionalen veröffentlichten Meinung aufzubauen. Wir brauchen eine vernünftige Alternative zu einer gescheiterten Politik. Hier sind die Texte der beiden Freunde unserer Arbeit: (AM/WL)

Attac: Der nachgeschobene Korrekturversuch der Steuerberechnungen Kirchhofs im SPIEGEL ist unseriös und falsch

Der SPIEGEL hat zwar sein ursprüngliches Rechenbeispiel, wonach ein Manager mit 300.000 Euro Bruttoeinkommen nach dem Kirchhof-Steuermodell mehr Steuern bezahlen soll als nach geltendem Recht, nun auch in der Printausgabe nachträglich korrigiert – allerdings nicht im redaktionellen Teil, sondern versteckt als „Redaktionsschwanz“ in der Leserbriefspalte. Die korrigierten Angaben aus dem Kirchhof-Institut sind nach Attac-Berechnungen unseriös und falsch. Die in der Rechentabelle eingesetzten Werte erwecken eher den Eindruck, dass hier fiktive Annahmen so angepasst wurden, dass – wie im SPIEGEL jetzt sinnigerweise formuliert wurde – die Rechnung auf geht.

Fazit: Der SPIEGEL erweist sich als Wasserträger für Merkels Wahlkampfaushängeschild Paul Kirchhof.

Quelle: Attac [PDF – 56 KB]
Quelle: FAZ
Quelle: ver.di

Das „Duell“, das keines war. Spiegelfechterei auf neoliberalem Paukboden.

Schröder versuchte vergeblich, seine Reformen als Erfolg darzustellen, und Merkel mäkelte daran herum. Die entscheidende Frage, wie das Schrödersche „Weiter so“ und das Merkelsche „noch Weiter so“ Erfolge bei Wachstum und Beschäftigung bringen und den Sozialstaat erhalten kann, wurde weder gestellt noch beantwortet. Das war kein „Duell“, sondern eine mediale Selbstinszenierung von vier Talk-show-„Stars“, einem Kanzler und einer Kanzlerkandidatin, die versuchten, mit eingeübten Floskeln beim Gegner Treffer zu landen. Dass es in zwei Wochen um eine wirkliche Richtungsentscheidung gehe, konnte man nun wahrlich nicht erkennen, es geht um einen Kanzler, der seinen Kurs fortsetzen will, oder eine Kanzlerin, die verspricht, dass sie das Land auf diesem Kurs noch viel rücksichtsloser umkrempeln will.

Übersetzung des Textes von Norman Birnbaum zum Hurricane Desaster

Am 3.9.2005 fanden Sie in den NachDenkSeiten unter der Überschrift „Jeder ist seines Glückes Schmied – Denkste!“ einen Beitrag von Norman Birnbaum auf Englisch. Wir baten um Übersetzung und fanden bei unseren Lesern ein überwältigendes Echo. Herzlichen Dank. Das ist eine große Hilfe. Hier ist die Übersetzung:

Hinweis: „Getarnte Lobby – Wie Wirtschaftsverbände die öffentliche Meinung beeinflussen“

Wir hatten schon vor der Sendung von PlusMinus im SR am 30. August 2005 auf diesen Beitrag von Dietrich Krauß hingewiesen. Er hat aber offenbar so viele unserer Nutzer – mit Recht – beeindruckt, dass wir immer wieder darauf hingewiesen werden. Da der Text der Sendung vorliegt, geben wir hier den Link weiter und zuvor für alle, die die Sendung nicht gesehen haben, der Einstieg.

Hinweis: Auch die Bahn spart sich kaputt. Ziel ist die Schönung der Bilanz.

Das Management der Deutschen Bahn verschenkt 2004 und 2005 fast eine dreiviertel Milliarde Euro. Das hat katastrophale Auswirkungen auf die Bahnindustrie, wo weitere Tausende Jobs auf der Kippe stehen. Auch die Arbeitsplätze bei der Bahn sind damit stärker gefährdet, weil die Schiene insgesamt geschwächt wird.

Quelle: junge welt

Jeder ist seines Glückes Schmied – Denkste!

Darüber wollte ich schreiben, weil die mangelnde Vorbereitung und der Umgang mit der Katastrophe im Süden der USA auch zeigt, dass die neoliberale Ideologie total neben dem liegt, was wir in der modernen Welt brauchen: Solidarität. Die Katastrophe zeigt auch, wie albern das Spiel mit und die Hoffnungen auf die Zivilgesellschaft sind. Ich habe darüber mit meinem Freund Norman Birnbaum, Sozialwissenschaftler in Washington, und ein Kenner und Freund der Europäer telefoniert. Er hat daraufhin eine Mail geschickt; leider in Englisch. (Wenn unter unseren Nutzer jemand sein sollte, die/der Zeit zum Übersetzen hat, wir stellen dann den übersetzten Text auch noch ein.)

Hinweis: Merkel II – Benzin ist nicht Rohöl

Der Kanzlerkandidatin ist ein kleiner Irrtum unterlaufen, der an ihre Verwechslung von Brutto und Netto erinnert. In den nationalen Kavernen lagert vor allem Rohöl – das aber ist auf den Märkten gar nicht knapp. Es fehlt an Benzin.
Quelle: taz