Leserbriefe zu „Inkompetenz oder bewusste Fehlinformation? Tagesschau gibt ukrainischen Angriff auf Donezk als russischen aus“

Florian Warweg thematisiert in diesem Beitrag die Berichterstattung der „Tagesschau“ über den Beschuss der Stadt Donezk. Mit ihrer Darstellung, es habe sich um einen russischen Angriff gehandelt, stehe sie „ziemlich alleine da“. Andere Medien wie „dpa“, „Reuters“ und „Welt“ hätten den Sachverhalt korrekt wiedergegeben und von einem „ukrainischen Artillerieangriff“ geschrieben. Hinterfragt wird, was in der „Tagesschau“-Redaktion los gewesen sei, der Redaktion, die „seit 2014 ausnahmslos bei Berichten über Donezk über ´das von prorussischen Kräften kontrollierte Donezk´ oder ´das unter Kontrolle prorussischer Kräfte stehende Donezk´ sprach und schrieb“. Abschließend ist die Leserschaft der NachDenkSeiten um eine Einschätzung gebeten worden, ob diese „Falschdarstellung“ auf eine bewusste Verdrehung der Tatsachen oder auf einen versehentlichen redaktionellen Fehler zurückzuführen sei. Von zahlreichen Leserinnen und Lesern haben wir hierzu eine Rückmeldung erhalten. Hier eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.

Einseitige Gedenkkultur zum 17. Juni: Die vergessene Repression bei Streiks und Volksaufständen im Westen Deutschlands

Einseitige Gedenkkultur zum 17. Juni: Die vergessene Repression bei Streiks und Volksaufständen im Westen Deutschlands

Mit besonderer Vehemenz wird in diesem Jahr an den „Arbeiteraufstand des 17. Juni 1953“ und dessen Niederschlagung durch sowjetische Truppen erinnert. Doch auch in der westlichen Besatzungszone schickten Briten und US-Amerikaner Panzer bei Protesten und Streiks. Nur fand dies kaum Eingang in die Geschichtsbücher und Erinnerungskultur. Von Florian Warweg.

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Hinweise des Tages

Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)

Noam Chomsky, Marv Waterstone: „Konsequenzen des Kapitalismus“

Noam Chomsky, Marv Waterstone: „Konsequenzen des Kapitalismus“

Das kapitalistische System bedroht heute alles Leben auf dem Planeten. Doch Noam Chomsky und Marv Waterstone sehen diese Krise als große Chance, die kapitalistischen Strukturen herauszufordern. Dafür müssen wir zuerst verstehen, wie unser Leben, unsere Wahrnehmung und unser „gesunder Menschenverstand“ tatsächlich von den Bedürfnissen und Interessen der herrschenden Klassen bestimmt werden. Chomsky und Waterstone decken in ihrem neuen Buch „Konsequenzen des Kapitalismus“ diese oft unsichtbaren Verbindungen der strukturellen Macht auf. Ein Auszug.

Ein Freund, ein guter Freund …

Ein Freund, ein guter Freund …

Schon vor hundert Jahren wussten die Comedian Harmonists um die Bedeutung von Freundschaften. Doch was ist das Geheimnisvolle, das diesen großen Begriff der Freundschaft umweht? Welche Bedeutung hat Freundschaft für uns? Wie entstehen Freundschaften und warum zerbrechen sie zunehmend häufiger? Und zu guter Letzt: Können wir etwas dagegen tun, um den Wert von Freundschaften vor dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit zu bewahren – und sollten wir überhaupt? Diesen und weiteren Fragen versucht Sebastian Schoepp in seinem aktuellen Buch „Rettet die Freundschaft“ auf den Grund zu gehen. Eine Rezension von Lutz Hausstein.

Warum Serbiens Bevölkerung und Regierung Sanktionen gegen Russland ablehnen

Warum Serbiens Bevölkerung und Regierung  Sanktionen gegen Russland ablehnen

Das Folgende ist ein in vieler Hinsicht aufschlussreicher Beitrag von Bernd Duschner. Er begleitet zusammen mit einer Hilfsorganisation seit Jahren das Geschehen im ehemaligen Jugoslawien, speziell in Serbien. Sein Beitrag macht einmal mehr sichtbar, wie wenig autonom die deutsche Politik ist. Sie ist ein Wurmfortsatz der USA – im Umgang mit Serbien wie mit Russland. Albrecht Müller.

Videohinweise am Mittwoch

Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ gibt es eine eigene Playlist (CG: Christian Goldbrunner)

Leserbriefe zu „Nein!“

Michael Fitz meint in diesem Beitrag, dass Neinsagen einsam mache. Wer nein sage, verliere Freunde und Kollegen, zerstreite „sich auch hie und da hoffnungslos mit der eigenen Familie“ und stehe „am Ende, zumindest auf den ersten Blick, ziemlich allein da. So zumindest das Narrativ“. Es sei „aber im Grunde“ eine gute Zeit, um Neinsagen zu üben. Anhand mehrerer Amtsträger – genannt werden u.a. die Damen Baerbock und Strack-Zimmermann sowie die Herren Habeck, Lauterbach, Lindner und Söder – wird das beispielhaft „geübt“. Abschließend wird der Wunsch geäußert, dass sie und ihre verantwortlichen Vorgänger „für das, was sie derzeit anrichten, eines Tages geradestehen müssen und zur Verantwortung gezogen werden“. Danke für die zahlreichen und interessanten E-Mails. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.

Einsatz für Menschenrechte bei Aachener Karlspreisverleihung unerwünscht

Einsatz für Menschenrechte bei Aachener Karlspreisverleihung unerwünscht

Am 26. Mai wurde in Aachen der Karlspreis, dessen Preisträger sich verdient gemacht haben, „Freiheit, Menschlichkeit und Frieden zu verteidigen“, an die drei weißrussischen Menschenrechtsaktivistinnen Maria Kalesnikava, Swetlana Tichanowskaja und Veronica Tsepkalo verliehen. Die Kölner Mahnwachengruppe für Julian Assange nahm dies zum Anlass, nach Aachen zu reisen, um ihrerseits Einsatz für Freiheit und Menschenrechte zu zeigen, auf denen der europäische Gedanke ja beruhen soll. Der folgende Offene Brief an die Aachener Oberbürgermeisterin und Karlspreis-Laudatorin beschreibt, wie es den für Julian Assanges Freiheit und Rechte eintretenden Bürgern dabei ergangen ist. In diesen Tagen wird die britische Innenministerin Priti Patel, bei der der Fall momentan liegt, ihre Entscheidung zur Auslieferung von Assange bekanntgeben. Damit ist dieses Thema so aktuell wie die letzten 11½ Jahre, während denen Julian Assange seiner Freiheit beraubt war und noch ist. Einleitung von Moritz Müller.

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Vernichtungskrieg: „Das größte Sterben seit dem Dreißigjährigen Krieg“ – Vor 81 Jahren überfiel die Wehrmacht die Sowjetunion

Vernichtungskrieg: „Das größte Sterben seit dem Dreißigjährigen Krieg“ – Vor 81 Jahren überfiel die Wehrmacht die Sowjetunion

Wer vom „Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine“ spricht, sollte zuvor den Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion intensiv studieren. Dieser Krieg war von Anfang an als Vernichtungskrieg geplant, der sich auch gegen Teile der Zivilbevölkerung richtete. Fast 27 Millionen Sowjetbürger fielen ihm zum Opfer. Von Leo Ensel.

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Journalisten: Gladbeck, Ukrainekrieg und die emotionale Besoffenheit

Journalisten: Gladbeck, Ukrainekrieg und die emotionale Besoffenheit

In einer neuen Dokumentation wird das Geiseldrama von Gladbeck von 1988 und das schockierende Verhalten zahlreicher Journalisten nochmals vor Augen geführt. Die damalige zerstörerische Rudelbildung durch viele Medienschaffende und die aktuelle Medienkampagne zum Ukrainekrieg spielen auf ganz verschiedenen Ebenen – aber die Ereignisse von Gladbeck zeigen drastisch die Gefahren, die prinzipiell von einem emotionalisierten und enthemmten „Journalisten-Rudel“ ausgehen können, wenn die Skrupel erst einmal abgelegt wurden. Kann diese Entgleisung bei einem Boulevardthema auch ein Lehrstück für die heutige geopolitische Meinungsmache sein? Ein Kommentar von Tobias Riegel.

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Hinweise des Tages

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Der Trick mit der „Zeitenwende“

Der Trick mit der „Zeitenwende“

Die Erfindung und der Einsatz des Begriffs „Zeitenwende“ ist ausgesprochen clever. Der Begriff suggeriert, dass etwas ganz Schlimmes und etwas Noch-nicht-Dagewesenes geschehen ist und dass deshalb eine grundlegende Veränderung der Sicherheitspolitik fällig sei. Diese Änderung, so die Suggestion, bedarf keiner Begründung. Die Wende wird in mehrfacher Hinsicht vollzogen: zum einen weg von der Politik der Verständigung und hin zur Politik der Konfrontation, zur „Politik der Stärke“ und zur „Abschreckung“. Zum zweiten wird zugleich transportiert, dass Krieg zu führen auch heute noch oder wieder möglich ist und dass wir zu diesem Zweck – wie auch um abzuschrecken – aufrüsten müssen, statt im Kontext der Friedens- und Entspannungspolitik wie bisher gedacht und versprochen abzurüsten. An drei Texten wird beispielhaft gezeigt, wie der Trick funktioniert. Albrecht Müller.

Ein starkes linkes Bündnis mischt bei Frankreichs Parlamentswahlen mit

Ein starkes linkes Bündnis mischt bei Frankreichs Parlamentswahlen mit

Frankreich hat gewählt. In der ersten Runde der Parlamentswahlen konnte das neugegründete linke Bündnis NUPES mehr als einen Achtungserfolg erzielen. Ignoriert man die „macronfreundliche“ Zählweise des Innenministeriums, war NUPES sogar der Gewinner dieser ersten Runde. Über die Hintergründe und die möglichen Auswirkungen dieses ersten Erfolges sprach Frank Blenz für die NachDenkSeiten mit dem Frankreich-Experten und Politologen Sebastian Chwala.

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Inkompetenz oder bewusste Fehlinformation? Tagesschau gibt ukrainischen Angriff auf Donezk als russischen aus

Inkompetenz oder bewusste Fehlinformation? Tagesschau gibt ukrainischen Angriff auf Donezk als russischen aus

Es ist ein neuer Tiefpunkt in der Berichterstattung der Tagesschau zum Ukraine-Krieg. Einen nachweislich ukrainischen Artillerieangriff auf einen Marktplatz der Hauptstadt der von Russland anerkannten „Volksrepublik Donezk“ mit mittlerweile vier Toten dreht die Tagesschau in ihrer Hauptnachrichtensendung um 20 Uhr in das Gegenteil und verkauft es ihren Zuschauern als „russischen Angriff“. Von Florian Warweg.

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