Hinweise des Tages II

Morgen ist Feiertag deswegen schon heute unter anderem zu folgenden Themen: Vorwärts und stets vergessen – Die unbelehrbare Wissensgesellschaft nach Fukushima und Finanzkrise; IPPNW: Spiegel Online unterschätzt die soziale Dimension der Anti-Atom-Bewegung; Heinz-Josef Bontrup: Kritisches Handbuch der deutschen Elektrizitätswirtschaft; Neue Freunde für den Mindestlohn?; Handel mit Griechenland bricht ein; Zur Reform des Einkommensteuertarifs; Finanzberatung bringt Anlegern keinen Vorteil; Wie Frauenrechtler die Abkehr vom Rechtsstaat gutheißen; Kooperationen zwischen Hochschulen und Unternehmen; Gesellschaftliche Militarisierung; Zu guter Letzt: Volker Pispers, Zur Erinnerung an Köhlers Rücktritt. (WL)

Demokratie = Durchsetzung des Willens der selbst ernannten Eliten

Am 2. September 2010 hatten wir auf eine eigenartige und zugleich typische Sendung im Presseclub hingewiesen (siehe in der Anlage hier) Der Moderator des Presseclub, Jörg Schönenborn, hatte viel Journalisten eingeladen, die sich mit ihm völlig einig waren, dass das Renteneintrittsalter auf 67, wenn nicht gar auf 70 Jahre erhöht werden müsste. Und man wunderte sich über die mangelnde Einsicht des Publikums. Derartiges erleben wir immer wieder. Der NachDenkSeiten-Freund R.S. machte jetzt auf eine ähnliche Konstellation beim Thema Kopfpauschale/Gesundheitsprämie aufmerksam. Dazu hatte sich der zuständige Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Kapferer, in einem Interview geäußert und dabei die Unterstützung des „Spiegel“ lobend hervorgehoben, die Mehrheitsmeinung im Sinne der Meinung der selbst ernannten Eliten umzudrehen. Albrecht Müller.

Postwachstum: Auf der Suche nach dem „Klimatariat“

Man werfe alle derzeit aufzeigbaren Risiken und Krisen (Zerstörung der Umwelt, Endlichkeit fossiler Ressourcen, blutige Ressourcenkriege, CO2-Problematik, Biokrise, Verlust an Artenvielfalt, Desertifizierung, zunehmende Ungleichheit, patriarchalische Strukturen etc.) in einen Topf, mische als treibende Hefe marxistisch angehauchte Kapitalismuskritik und ökonomische Sättigungstheorien oder die Kritik am BIP als Messgröße für das Wachstum bei und koche daraus eine fundamentale Wachstumskritik und nenne dieses Rezept dann eine „solidarische Postwachstumstheorie“, die eine alternative (Makro-)Ökonomie, einen neuen Lebensstil und eine radikal-demokratische Gesellschaft voraussetzt. So etwa lässt sich ein sog. „Basis“-Text von Mathias Schmelzer und Alexis Passadakis unter dem Titel „Postwachstum: Krise, ökologische Grenzen und soziale Rechte“ in einem Satz zusammenfassen. Der Versuch einer Kritik von Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Der Fall Kachelmann; “Es wird einfach wegdefiniert, dieser hohe Berg von Arbeitslosen”; Zur Krise in der Eurozone; Übersicht Bankenrettungsmittel des Bundes (Soffin); In Italien verzweifelt eine ganze Generation; Die Euro-Falle: Wie müssen wir Griechenland helfen?; Deutschland ist bei den Superreichen auf Platz zwei; Maischbergers Grafiken; Jeder Vierte hat nichts auf der hohen Kante; ARGE Aachen vermittelt Prostituierte; Antwort der Bundesregierung: Entwicklung von Niedriglöhnen in den Regionen; Progressive Sozialversicherungsbeiträge – Entlastung der Beschäftigten oder Verfestigung des Niedriglohnsektors?; Das teure System der (Schweizer) Pensionskassen; Arbeitsmarktpolitik mit der Abrissbirne; Strahlendes Netzwerk – Der Einfluss der Atomindustrie; Energierechtsexperte: Rechtslage für Atomaustieg eindeutig; Raus aus der Burschenschaft; Wem gehört die ökonomische Bildung?; Neuer INSM-Artikel in der Süddeutschen (KR/WL/JB)

Milliarden-Subventionen ohne Gegenleistung

Das „Maritime Bündnis“ zwischen der Bundesregierung und den deutschen Reedern wurde an diesem Wochenende von den Reedern einseitig aufgekündigt. Als Gegenleistung für milliardenschwere Subventionen hatten sich die Reeder verpflichtet [PDF – 197 KB], mindestens 600 Schiffe unter deutscher Flagge fahren zu lassen und somit die Ausbildung des inländischen nautischen Personals zu gewährleisten. Da die Reeder sich nicht an ihre Zusagen gehalten haben, lässt Berlin in diesem Kalenderjahr die Lohnkostenzuschüsse für Schiffe unter deutscher Flagge auslaufen. Für die Reeder ist dies jedoch zu verschmerzen, solange nicht eine andere, wesentlich größere, Subvention auf die Liste der Einsparungen gesetzt wird – die unter Rot-Grün eingeführte Tonnagesteuer, die de facto eher eine Steuerbefreiung für die gesamte Branche darstellt. Statt einzulenken, gehen die Reeder jedoch zum Frontalangriff über und kündigten am gestrigen Montag an, nun auch die letzten unter deutscher Flagge fahrenden Schiffe auszuflaggen. Wie lange will sich Berlin noch auf der Nase herumtanzen lassen? Von Jens Berger

Was ist das für ein heruntergekommener Journalismus

Zwei Spiegel Online-Meldungen – siehe Anlage – und Sie erkennen die ganze Armseligkeit dieser vorherrschenden Spezies von Journalisten. Eigentlich müsste man annehmen, dass eine solche Wende der Union und der FDP nicht verfängt, weil diese Parteien beim Projekt Atomausstieg absolut unglaubwürdig sind. Sie sind ja die Initiatoren des Ausstiegs aus dem Ausstieg. Aber man kann schon jetzt Gift darauf nehmen, dass die Masche verfängt. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Atomausstieg; Stuttgart 21; Eurozone: Spanien in der Abwärtsspirale; Hartz-IV-Reform hat durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit nicht reduziert; Nur 8,3 % arme Kinder?; Altersvorsorge Riester-Rente – Wer blickt da noch durch?; Deutschland droht ein dramatischer Ärztemangel; XXL-Aufschwung geht an Bürgern vorbei; Nie tariffähig gewesen; Fukushima – schon vergessen; Die Schlacht der alten Männer; Ungewöhnliche Demut; Afghanistan; Neuausrichtung der Bundeswehr; Linksliberaler Terror; Aufbruch in neue Milieus; Wirtschaft gegen Geheimverträge (KR/WL/JB)

Die griechische Krise und das Dilemma der Privatisierungen

Nebenbei bemerkt, flocht der Moderator im Frühprogramm des griechischen Staatssenders NET am letzten Dienstag ein, seit acht Monaten habe er kein Gehalt mehr bezogen. Das Mitleid der TV-Zuschauer dürfte sich in Grenzen gehalten haben. Im privaten Sektor sind ausbleibende Lohnzahlungen längst die Regel.
Die Kassenlage im staatlichen Fernsehen ist eines von vielen Anzeichen dafür, dass der griechische Staat die Grenze zur Zahlungsunfähigkeit bereits überschritten hat. Im öffentlichen Dienst insgesamt beträgt der Gehaltsrückstand durchschnittlich zwei Monate. Ähnlich sieht es bei den Rentenkassen aus: Bis die Rente bewilligt ist, vergehen im Durchschnitt 18 Monate, in denen nur eine Abschlagszahlung geleistet wird. Müsste man die vollen Renten von Anfang an auszahlen, wären einige Berufskassen bereits pleite. Und über die Summen, die der Staat dem privaten Sektor schuldet (z.B. Baufirmen und Krankenhaus-Lieferanten) gibt es nur Schätzungen, die gnädigste liegt bei 10 Mrd. Euro. Von Niels Kadritzke

Die Kanzlerkandidaten-Meinungsmache

Es ist eine uralte Geschichte, mit Popularitätswerten von Spitzenpolitikern wie sie die Meinungsforschung regelmäßig erhebt zu manipulieren. Gerade erleben wir wieder eine Hochzeit dieser so beliebten wie unsinnigen Datenspielerei – mit absichtsvollen Motiven der Initiatoren. Von Eckehart Hagen

Joschka und Herr Fischer – oder: Joschka und der Pepe: wer führt hier Regie?

Pepe Danquart ist ein beeindruckender und für deutsche Verhältnisse sehr talentierter Filmemacher. Seinen Durchbruch hatte er 1992 mit dem Schwarz-weiß-Kurzfilm „Schwarzfahrer“, in dem er auf sehr pfiffige und intelligente Art eine alltägliche Rassismussituation vorführt und für den er mit einem Oscar für den besten Kurzfilm ausgezeichnet wurde. Seitdem pendelt Danquart zwischen Spielfilm und Dokumentarfilm. In seinem neuen Film „Joschka und Herr Fischer“ erzählt Danquart 60 Jahre deutsche Geschichte von 1945 bis 2005 und verbindet diese mit dem Leben seines Hauptdarstellers Josef Martin alias Joschka Fischer, ehemaliger hessischer Umweltminister – erster grüner Minister überhaupt – Bundesaußenminister und Vizekanzler. Am Freitag, den 27. Mai war Filmemacher Pepe Danquart in Frankfurt, wo Joschka Fischer lange lebte und wirkte, stellte den Film vor und diskutierte anschließend mit dem Publikum. Ich war dabei und hatte nach einer durchwachsenen Dokumentation Gelegenheit zu einigen Fragen. Von Martin Betzwieser

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Ethikkommission: Atomausstieg binnen zehn Jahren?; Die Eidgenossen steigen langsam aus; De Maizière: „Töten und Sterben gehören dazu“; Friedensprojekt Europa neu beleben; Kanzlerin Merkel «schockiert und traurig»; Vollbeschäftigung; Die Riester-Bombe; Kritik am Lohn; Nur jeder Vierte Jugendliche im Norden liegt über dem bundesweitem Niedriglohn; Achter Existenzminimumbericht; Persönlicher Inflationsrechner; Arbeitgeber, Unternehmen und Politik müssen Fairness steigern; Ergo setzt Sex-Party von Steuer ab; Wie soziale Notlagen in lebensgefährliche Situationen führen; Das Kofinanzierungsverbot treibt Unis in die Enge; Deutsche-Bank-Deal mit Berliner Unis; Kurs-Streit bei den Grünen; Demokratie auf dem Seziertisch; Landesweite Proteste gegen brutalen Polizeieinsatz in Barcelona; Internet: Große Erwartungen, überschaubare Ergebnisse; Nachruf auf Horst Bethge; Zu guter Letzt: Obrigkeitsstaatliches Beamtenrecht. (KR/WL)

Hinweise des Tages II

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Eurokrise; Zukunft der Arbeit: Feierabend? Gibt’s nicht mehr; Ärztepräsident will bei Kranken Unterschiede machen; GEW: „Geben Sie Tariffreiheit!“; Immer gefährlicher, immer rentabler; Wahlrechtsreform fällt wohl aus; Aufbewahrungsfrist für DDR-Lohnunterlagen läuft ata; Bundesagentur für Arbeit erhob rechtswidrig Mahngebühren; Die Gesetze des Krieges; Georgische Sicherheitskräfte rücken gegen Regierungsgegner vor; Spaniens Protestbewegung verändert das Land; Interview als Kontaktanzeige; Gefährlich prekär: Die neue FDP; Wie sozial sind unsere Schulen?; Die „verschwejkte“ Reform; 15 Jahre Telepolis; Konsequenzen aus den abgeschlossenen Drei-Stufen-Test- Verfahren der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten; Arm wegen Arbeit; zu guter Letzt: Heckmeck (KR/WL/JB)