Zum Jahresende einmal ein Hauch Optimismus – auch wenn der Krieg in der Ukraine weitergeht und der UN-Generalsekretär sich jüngst skeptisch zur Möglichkeit baldiger Friedensgespräche geäußert hat: Jeffrey Sachs, US-Star-Ökonom und kritischer Beobachter der Konfrontation zwischen der NATO und Russland in der Ukraine, sieht kleine Anzeichen zur Hoffnung. Übersetzung: Susanne Hofmann.
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Der Sieg Lula da Silvas war hart errungen. Doch die größten Herausforderungen warten noch auf ihn. Der Linkspolitiker Inácio Lula da Silva (77) hatte mit rund 51 Prozent die Wahl zur Präsidentschaft im Oktober wie erwartet für sich entschieden. Doch der bisherige Amtsinhaber Jair Bolsonaro (67) konnte 49 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Es war der knappste Wahlsieg seit Ende der Militärdiktatur 1988. Gemessen an den Herausforderungen, die auf die linksgerichtete Regierung innerhalb der eigenen Koalition, im von der politischen Rechten beherrschten Kongress, im Militär sowie in den Finanzmärkten und im Agrar- und Bergbausektor warten, war der Wahlsieg womöglich noch das Leichteste. Von Mario Schenk.
Wie kam es eigentlich dazu, dass uns die Tiere, die wir für unsere Ernährung nutzen, aus dem Blick gerieten? Wie verschwanden sie von der Bildfläche in die historischen oder historisierenden Abbildungen? Wie und wo begann die industrialisierte „Massentierhaltung“? Ja, diesen Begriff benutzt eine Historikerin, die uns die jüngere Geschichte unserer Tierhaltung erzählt. Es ist die Geschichte der Industrialisierung dieser Tierhaltung. „Deutsche Fleischarbeit“ heißt das Buch, das Veronika Settele aus ihrer Doktorarbeit entwickelt hat, und das sich so gar nicht wie eine trockene wissenschaftliche Abhandlung liest. Im Untertitel heißt es: „Geschichte der Massentierhaltung von den Anfängen bis heute“. Das als Kampfbegriff der Gegner der industrialisierten Landwirtschaft inkriminierte Wort „Massentierhaltung“ hat der Verlag C.H.Beck fett gedruckt. Von Florian Schwinn
Dieser Beitrag versucht, mit dem Wissen der letzten 50 Jahre einen Ausblick zu wagen. Wie steht es um die Demokratie? Wieviel davon bleibt uns? Mit was müssen wir rechnen? Über welche Enttäuschungen müssen wir sprechen? Was müssen wir zusammen tun? Von Wolf Wetzel.
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Eine wissenschaftliche Studie hat ergeben, dass der britische Kolonialismus zwischen 1880 und 1920 circa 165 Millionen Todesopfer in Indien gefordert hat und ein Vermögen im Wert von zig Billionen Dollar aus dem Land gestohlen hat. Das weltweite kapitalistische System basiert auf europäischen imperialen Völkermorden, die Adolf Hitler inspirierten und zum Faschismus führten, schreibt der US-Journalist Ben Norton.
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Am 27. Februar 2022 hat Bundeskanzler Scholz in einer Regierungserklärung den Begriff „Zeitenwende“ in die öffentliche Debatte eingeführt. Diese Rede noch einmal zu lesen oder auch nur zu überfliegen, lohnt sich. Im Anhang ist sie wiedergegeben und es sind markante Begriffe und Gedanken gefettet. Ein kleiner Rat: Bevor Sie weiterlesen, überlegen Sie kurz, was Sie nach zehn Monaten Wiederholung des Begriffs Zeitenwende darunter verstehen. Albrecht Müller.
Marie Telos[*] ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und gilt als Pionierin der Sozialen Arbeit. In diesem den NachDenkSeiten exklusiv vorliegendem berührenden autobiografischen Stück beschreibt sie, in einer einfühlsamen und zugleich ungeschönten Sprache, ihre Erlebnisse mit sowjetischen Soldaten nach der, wie damals üblich, erfolgten Einquartierung im Haus ihrer Familie ab Dezember 1946.
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Am Wochenende präsentieren wir Ihnen einen Überblick über die lesenswertesten Beiträge, die wir im Laufe der vergangenen Woche in unseren Hinweisen des Tages für Sie gesammelt haben. Nehmen Sie sich ruhig auch die Zeit, unsere werktägliche Auswahl der Hinweise des Tages anzuschauen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)
Weihnachten steht vor der Tür. In dieser innig gepflegten Zeit der Besinnlichkeit kam mir dieser Tage eher zufällig wieder ein Drama und Wunder aus fernen Zeiten in den Sinn. Es hat seinen Ursprung auch im Vogtland, meiner Heimat. So trug sich tatsächlich zu, dass sich feindlich gegenüberstehende Soldaten an der westlichen Front des 1. Weltkrieges nicht bekämpften, sondern 1914 gemeinsam Weihnachten feierten. Mit dabei waren auch Soldaten aus dem Vogtland. Der Frieden an der Front währte nur ein paar Tage. Der Befehl zur Fortsetzung des Tötens kam bald von den Vorgesetzten der Soldaten. Ohne Befehl – die Soldaten wären nach Hause gegangen. Frieden wäre eingekehrt… Es kam anders. Es sei dennoch gestattet, an dieses kleine, kurze Wunder zu erinnern und zu mahnen, ja zu fordern, das Kriege Führen zu lassen. Kriege und Auseinandersetzungen fern von Frieden und Verbrüderung herrschen gerade viele weltweit und immer fort? Von Frank Blenz.
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Immer wenn ich im Dezember an den Verkaufsständen für Weihnachtsbäume vorbeikomme, muss ich an den Herrn Baron denken. Es war schon einige Jahre nach dem Krieg, und ich war damals ein Junge von etwa zehn Jahren, als ich ihm das erste Mal begegnete. Er saß auf dem Kutschbock eines Leiterwagens, der von einem graumelierten, nicht sehr großen Pferd gezogen wurde. „Das ist der Herr Baron mit seinem Panjepferd“, sagte mein Vater. „Er stammt aus Litauen und lebt drüben am Waldrand in einem ehemaligen Flakunterstand.“ Eine Weihnachtsgeschichte von Wolfgang Bittner.
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Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ gibt es eine eigene Playlist (CG: Christian Goldbrunner)
Tobias Riegel thematisiert hier eine aktuelle Stellungnahme des Auswärtigen Amtes zum Irakkrieg. Eine klare Bewertung dieses Krieges als völkerrechtswidriger Angriffskrieg werde verweigert, während „ein Feuerwerk des inszenierten Engagements für Menschenrechte“ abgebrannt und „eine (pseudo-)klare Kante gegen ´Autokraten´“ gezeigt werde. Die Regierung tue so, „als habe es den Skandal um die von den USA erfundenen Massenvernichtungswaffen des Irak nicht gegeben“. Das damalige Urteil des Sicherheitsrates habe auf falschen Geheimdienstangaben und auf einer weltweiten Propaganda-Kampagne beruht. Die Irak-Position des Auswärtigen Amtes müsste eigentlich einen „höhnischen Aufschrei“ auslösen – das passiere aber nicht, „weil zahlreiche Medien und Journalisten versuchen, die Regierung und ihre Politik abzuschirmen“. Danke für die interessanten Zuschriften. Hier folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Christian Reimann hat sie für Sie zusammengestellt.
Die brasilianische Bundespolizei hat landesweit zum Schlag gegen mehr als 100 radikale Anhänger des abgewählten Präsidenten Jair Bolsonaro ausgeholt. Diese sollen sich nach dem Wahlsieg des linken Präsidentschaftskandidaten Luiz Inácio Lula da Silva an “staatsgefährdenden Aktionen” wie gewaltsamen Protesten und Straßenblocken beteiligt haben. Laut dem Obersten Gerichtshof (STF) wollten sie damit die Verhängung des Ausnahmezustands provozieren, um Bolsonaro an der Macht zu halten und den Amtsantritt da Silvas am 1. Januar 2023 zu verhindern. Von Mario Schenk.
Beispielhaft für den Niedergang des öffentlich-rechtlichen Rundfunks folgt ein Blick auf die Auslandsberichterstattung vom 21.12.2022. Wir zitieren dazu die Beobachtungen eines NachDenkSeiten-Lesers vom 22. Dezember: „Anbei ein kurzer Hinweis auf die gestrigen Auslandsnachrichten bei tagesschau.de: Fünfzehn Berichte waren es insgesamt (siehe Anhang), davon nicht weniger als fünf (!) zur Reise des ukrainischen Präsidenten in die USA und über seinen dortigen Aufenthalt. Ein weiterer zur damit verbundenen Lieferung von Patriot-Raketen (wieder ein Schritt in der endlosen Eskalationsspirale, aber das nur am Rande). Nochmals fünf Nachrichten dann zu irgendwelchen Vorkommnissen in den USA (Erdbeben, Trump, Drogen…).