Leserbriefe zu: Unsere Medien – seit 2014 auf seltsame Weise umgedreht

Albrecht Müller hinterfragt hier die Rolle deutscher Medien in der Berichterstattung über den Gesamtkomplex Ukraine/Russland/NATO/USA. Viele Mitmenschen würden ihnen „unhinterfragt glauben“. Hingewiesen und empfohlen werden zwei Dokumentationen – ein Video mit Ausschnitten aus Monitorsendungen aus dem Jahr 2014 und ein Artikel der Süddeutschen Zeitung von 2019 über die Hintergründe der Wahl des jetzigen Präsidenten der Ukraine, Selenski. Offensichtlich sei viel Medien- und PR-Arbeit geleistet worden, da „die Mehrheit unserer Medien nur wenige Jahre später völlig anders ausgerichtet“ sei. Danke für die interessanten Zuschriften. Es folgt eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.

Energiepreise und Importstopp-Debatten – es ist ernst, sehr ernst

Energiepreise und Importstopp-Debatten – es ist ernst, sehr ernst

Die Preise für Benzin und Diesel haben an den Zapfsäulen bundesweit die Zwei-Euro-Marke geknackt, eine baldige Trendwende ist nicht in Sicht. Erdgas wird momentan an den Spotmärkten mit mehr als 200 Euro pro MWh mehr als zehnmal so hoch wie im langjährigen Mittel gehandelt. Hier schlagen sich die vollen Preissteigerungen zum Glück noch nicht voll auf den Endkunden und die Industrie durch. Diese Preisexplosionen finden wohlgemerkt in einer Situation statt, in der Russland nach wie vor voll liefert. Ein Stopp der russischen Energielieferungen – gleich, von welcher Seite er kommt – wäre eine epische ökonomische Katastrophe. Und dies nicht nur für Deutschland. Wir stünden am Beginn einer Weltwirtschaftskrise. Um die bereits jetzt eingetretenen Schäden zu mildern, muss die Politik sofort handeln. Gedankenspiele über ein Importstopp russischer Energieimporte sollten bereits im Keim erstickt werden, bevor sie von Medien und Politik als „Option“ gehandelt werden. Von Jens Berger

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Abstruse Zeiten. Die Anstalt wirbt für die NATO u.a.m.

Abstruse Zeiten. Die Anstalt wirbt für die NATO u.a.m.

Es war noch schlimmer als erwartet. Gestern Abend in der Anstalt des ZDF: Das übliche volle Programm. Abschreckung als Beitrag zum Frieden. Reduzierung des Konflikts auf die Person Putin. Putin ist durchgeknallt. Die Anstalt macht sich zum Büttel des Regime Change usw. NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser haben es nicht anders erwartet und sind dennoch enttäuscht. Hier eine Sammlung der mal wieder anregenden Leserbriefe. Albrecht Müller.

Das (nun auch offizielle) Ende der Meinungsvielfalt

Das (nun auch offizielle) Ende der Meinungsvielfalt

In Russland wird mit drakonischen Haftstrafen eine kritische Berichterstattung zum Ukrainekrieg unmöglich gemacht. Die EU verbietet die Verbreitung russischer Staatsmedien. Und wie schon bei Corona praktizieren die „sozialen Medien“ politische Zensur. Die ohnehin löchrige Fassade der Meinungsvielfalt wird nun auch offiziell eingerissen. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

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Wir weigern uns, Feinde zu sein

Wir weigern uns, Feinde zu sein

Wenn ein ukrainischer Flüchtling im Interview erklärt, dass sie es nicht versteht, dass Russen in Deutschland angegriffen und ausgegrenzt werden, dann hat man einen Eindruck, wie weit es mit unserer Gesellschaft im Wertewesten wirklich gekommen ist. Da ist Menschlichkeit verlorengegangen. Menschlichkeit kann man von einer Russin, ihrem deutschen Mann und einer ukrainischen Mutter lernen, die gemeinsam mit ihrem Kind aufgrund der Kriegssituation in Schweinfurt aufgenommen wurde. Von Andrea Drescher.

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Der kollektive Schatten Deutschlands. Oder: Wieviel Faschismus steckt immer noch in uns Deutschen?

Der kollektive Schatten Deutschlands. Oder: Wieviel Faschismus steckt immer noch in uns Deutschen?

Ein Angriff auf das ruhige Gewissen unseres Volkes. Von Gotthilf Freudenreich[*] – Die ganze Welt beschäftigt sich mit dem völkerrechtswidrigen Krieg Russlands. Dazu kann ich nicht viel sagen – die Sachlage ist verworren, die Urteile scheinbar klar. Stattdessen möchte ich die Situation gerne als Spiegel benutzen und meinen Blick auf Deutschland richten, um einen besonderen Aspekt psychologisch zu beleuchten: Wieso werden in den Medien und der Politik Deutschlands Russland und sein Präsident derzeit dämonisiert, wie es das noch nie seit dem 2. Weltkrieg einem kriegsführenden Volk gegenüber gab? Woher kommt dieser explosive, gesellschaftlich legitimierte Russenhass in Deutschland???

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Hinweise des Tages

Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)

Verschoben bis zum Sanktnimmerleinstag?

Verschoben bis zum Sanktnimmerleinstag?

In Frankreich steht aktuell die Wahl des Präsidenten an. Der jetzige Präsident Emmanuel Macron, von seinem Volk President de Rich genannt, will es wieder werden. Ob Macron gewinnt, obwohl die Kritik an seiner Amtsführung und seinen Entscheidungen, oft gegen das Volk getroffen, heftig ist, hängt davon ab, dass es möglicherweise nicht gelingt, ihm einen Kandidaten einer geeinten Front progressiver Kräfte gegenüberzustellen. Einen aussichtsreichen Mann aber gibt es: Jean-Luc Mélenchon, allein, ihm fehlt der wirklich große Rückhalt weiterer linker und progressiver Kräfte. Stattdessen schielen rechtsradikale, mindestens reaktionäre Kräfte nach dem höchsten Amt im Land, und die werden eifrig unterstützt vom Großkapital, welches genau wie auch Macron alles beim Alten belassen möchte. Das existierende Alte indes – es ist eine Schande für die Grande Nation, ein Zustand voller Pein, voller Arroganz, voller Heuchelei, ein Wandel hin zum Guten – der wird verschoben bis zum Sanktnimmerleinstag? Von Frank Blenz.

Als Die Anstalt (ZDF) noch Die Anstalt war. Anregungen für die heutige Sendung

Als Die Anstalt (ZDF) noch Die Anstalt war. Anregungen für die heutige Sendung

Heute Abend kommt Die Anstalt mit einem neuen Stück und diesen Gästen. Es geht um „Themen, die die Nation bewegen“. Also vermutlich auch um den Krieg in der Ukraine und um Russland. NachDenkSeiten-Leser haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Anstalt schon mehrmals mit diesem Thema beschäftigt hat. Vielleicht haben die Macher von heute Abend noch Gelegenheit, sich die früheren Stücke anzusehen. NachDenkSeiten-Leser Siegfried Kunath weist auf diese Sendung Die Anstalt – Manipulation durch Medien im Ukrainekonflikt – 23.09.2014 – YouTube vom 23.9.2014 hin. Diese Sendung ist einschlägig für heute. Albrecht Müller.

Leserbriefe und Tipps zum Artikel „NachDenkSeiten-Service: Wie Sie RT und SNA noch erreichen können“

Gestern haben wir für unsere Leser einige Tipps zusammengestellt, wie man die russischen Staatsmedien RT und SNA trotz EU-Sperre aufrufen kann. Wir hatten unsere Leser gebeten, diese Tipps zu ergänzen. Dazu erreichten uns über einhundert Zuschriften. Danke dafür! Da viele Tipps den gleichen Inhalt hatten, haben wir ein wenig gefiltert und freuen uns, sie Ihnen heute zu präsentieren. Von leicht verständlichen Tipps für Anfänger bis Pro-Tipps für IT-Interessierte ist alles dabei. Zusammengestellt von Jens Berger.

Leserbriefe zu „Kriegs-Propaganda und RT-Verbot — Allein mit den deutschen Meinungsmachern“

Tobias Riegel kritisiert in diesem Beitrag das Verbot der Verbreitung der russischen Staatsmedien RT und Sputnik in der EU. Ein Verbot sei „immer auch ein Zeichen der Unsicherheit bezüglich der eigenen Position“. Das RT-Verbot widerspreche nicht nur „den Phrasen von EU-Politikern von der Pressefreiheit“, sondern auch Artikel 11 der Grundrechtecharta der Europäischen Union (GrCh). Durch die Zensur seien die EU-Bürger „zunehmend auf die Produkte heimischer Meinungsmacher zurückgeworfen“. Betont wird auch, dass prinzipiell allen Medien mit Skepsis begegnet werden solle. Danke für die interessanten E-Mails. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.

Ulrike Guérot zum Kampf um die Deutungshoheit: „Abwehr, Stigmatisierung und Ausgrenzung“

Ulrike Guérot zum Kampf um die Deutungshoheit: „Abwehr, Stigmatisierung und Ausgrenzung“

Wie reagieren Eliten, wenn sie feststellen, dass ihr Deutungsmonopol aufgebrochen wird? Im zweiten Teil des NachDenkSeiten-Interviews mit Ulrike Guérot spricht die Politikwissenschaftlerin darüber, was der Verlust der Deutungshoheit für jene bedeutet, die daran gewöhnt waren, zu bestimmen, welche Themen diskutiert werden und wie die Diskussionen akzentuiert sind. Guérot, die gerade ein streitbares Essay unter dem Titel „Wer schweigt, stimmt zu. Über den Zustand unserer Zeit. Und darüber, wie wir leben wollen“ veröffentlicht hat, betont, wie wichtig für eine Demokratie das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Standpunkte ist: „Demokratie ist öffentlicher Streit, nicht zur Schau gestellter Konsens.“ In dem Interview verrät Guérot, was „politische Mündigkeit“ für sie bedeutet, spricht über „Konformitätsdruck“ und was es mit dem „Schweigen der Funktionseliten“ auf sich hat. Von Marcus Klöckner.

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NachDenkSeiten-Service: Wie Sie RT und SNA noch erreichen können

NachDenkSeiten-Service: Wie Sie RT und SNA noch erreichen können

Die NachDenkSeiten vertreten seit jeher die Position, dass man einen Konflikt nur verstehen kann, wenn man die Positionen beider Konfliktparteien kennt. Das ist spätestens seit dem Wochenende beim Krieg in der Ukraine nicht mehr möglich. Die ukrainische Position ist allgegenwärtig in den großen Medien zu finden, während die EU gleichzeitig die russischen Staatsmedien RT und SNA per Gesetz „faktisch mit illegalen Inhalten wie Kinderpornographie oder Terrorpropaganda gleichgestellt“ (O-Ton Deutschlandfunk) und damit verboten hat. Doch noch gibt es Umwege, diese Medien direkt und indirekt zu erreichen. Von Jens Berger

Und wieder ist ein aufklärendes, kritisches Medium von uns gegangen: der Infosperber.

Und wieder ist ein aufklärendes, kritisches Medium von uns gegangen: der Infosperber.

Die NachDenkSeiten haben immer wieder mit dem Infosperber zusammengearbeitet. Wir haben Artikel, die dort erschienen sind, übernommen und zugleich verlinkt. Basis dieser Zusammenarbeit war, dass Infosperber das Zeitgeschehen ähnlich kritisch betrachtete wie die NachDenkSeiten. Eine Stütze der Zusammenarbeit war Christian Müller. Er war Teil der Redaktionsleitung und musste jetzt ausscheiden. Statt Christian Müllers Artikel erscheinen jetzt z.B. solche. Albrecht Müller.