Hinweise des Tages
(KR/WL)
- Heike Schmoll: Über die Wirklichkeit an deutschen Hochschulen
Weil hierzulande der akademische Mittelbau schon in den siebziger Jahren wegrationalisiert worden war, muss man nun ernüchtert feststellen, dass im Rahmen des Bologna-Prozesses vor allem die Schwächen des angelsächsischen Systems, nicht aber seine Stärken kopiert wurden. Die Universitäten sind durch Unterfinanzierung und schlichte Überbelastung nahezu gelähmt.
Quelle: DLFAnmerkung: Eine bemerkenswert kritische Auseinandersetzung der FAZ-Redakteurin mit der Hochschulreformpolitik und ihren Auswirkungen auf die Hochschulen.
Dazu passt das Programm der Jahreshauptversammlung der Hochschulrektorenkonferenz:
„Hochschule-Wirtschaft“
Quelle: bildungfüralle [PDF – 28 KB]Anmerkung: Lässt schon allein der Bindestrich im Titel den Verlust jeglicher Distanz erkennen, so unterstreicht der Referentenkreis, dass die HRK sich inzwischen den Wirtschaftsinteressen vollends unterzuordnen gedenkt. Auf einer Mitgliederversammlung der HRK spricht Lothar Späth über „Was können Hochschulen und Unternehmen leisten?“. Der Wirtschaftsjournalist der Financial Times und Vize-Präsident des Londoner Finanzdienstleisters Hawkpoint Partners diskutiert mit der Präsidentin der HRK über den Abbau der Barrieren zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Der Bundesfinanzminister Peer Steinbrück darf die Festrede halten. Ob ihn dabei jemand nach dem Vorrang für Bildung fragt oder warum die BAFöG-Sätze nicht erhöht worden sind oder ob die Mittel für den Hochschulpakt ausreichen? - TÜV-Fusion wird zum Sicherheitsrisiko
ExpertInnen fürchten um die Qualität der Lebensmittelkontrollen, falls TÜV Nord und TÜV Süd fusionieren. Denn beide Konzerne sind auf einzelnen Märkten schon heute dominierend. Das Kartellamt wird die Fusion bald überprüfen. Göttinger WissenschaftlerInnen warnen vor möglichen Folgen der Marktkonzentration: “Zertifizierungsstellen, die sorgfältig und somit kostenintensiv kontrollieren, werden allmählich vom Zertifizierungsmarkt verschwinden.” Laut einer Studie des Göttinger Instituts von November 2006 soll es sogar zu telefonischen Überprüfungen von Betrieben gekommen sein.
Quelle: TAZ - Ingenieurmangel kommt teuer zu stehen
Die deutsche Industrie hat jeden Monat 23 000 offene Stellen für Ingenieure. Einer Studie zufolge gehen der Volkswirtschaft dadurch Milliardeneinnahmen durch die Lappen. Und auch auf die Unternehmen hat das Auswirkungen.
Quelle: HandelsblattAnmerkung: Und was tun die u.a. von Bertelsmann beratenen Bildungspolitiker? Sie schrecken mit Gebühren vom Studium ab. Und warum finden 60.000 Ingenieure keine Arbeit?
Quelle: Die Zeit - Interessante Daten und Statistiken aus „Sozialpolitik aktuell in Deutschland“
Unter anderem- Vergleich der Sozialleistungsquote und Beleg, dafür dass diese Quote eher gesunken als gestiegen ist
- Das Leistungsniveau der sozialen Grundsicherung ist im Vergleich zu den niedrigen Arbeitseinkommen keinesfalls überhöht
Quelle: Sozialspolitik aktuell
- Sozialpolitik in Europa
Quelle: Sozialpolitik aktuell
- Sanktionen für Leistungsbezieher des Alg II
- Übernahmen – Wenn Bieter Banden bilden
Der Bieterkampf, der jetzt um die niederländische Bank ABN Amro entbrannt ist, hat Modellcharakter für strategische Investoren – nicht nur für die der Finanzbranche. Es gilt nicht mehr: Groß frisst Klein, sondern: Jeder frisst jeden – mit dem richtigen Konzept. Viele Kleine können sich gegen einen Großen verbünden und ihn dann ausweiden. Der eigentliche Gewinner dieser Bandenbildung in der Welt der Konzerne sind aber die Investmentbanken. Sie werden solche Zusammenschlüsse forcieren. An drei Beratermandaten für einen Deal verdienen sie auch mehr als nur an einem. Sollte das schottisch-spanisch-belgische Trio sich im Bieterkampf um ABN Amro durchsetzen, dann beginnt eine neue Phase des Shareholder-Kapitalismus.
Quelle: FTD - Flucht durch die Hintertür
Es wäre ein Zeichen von Selbstachtung, wenn die politischen Führungsspitzen dieses Landes unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit deutlich machten, dass sie diesen Ministerpräsidenten nicht mehr als Kollegen in ihren Reihen wünschen. Zu erwarten ist das allerdings nicht. Von Bettina Gaus.
Quelle: TAZ - Teufel und Belzebub
Nicht selten werden die Menschenrechte instrumentalisiert, wenn es um die Durchsetzung anderer Interessen geht. So sollten afghanische Mädchen endlich auch zur Schule gehen dürfen. Das war eine der Rechtfertigungen für den militärischen Einsatz am Hindukusch. Aber statt Aufbruchstimmung herrschen dort heute Gewalt und Willkür. War das Recht der Kinder nur ein vorgeschobenes Argument?
Quelle: FRAnmerkung: Der Abschnitt über den in vielen Fällen angeblich unstrittigen Einsatz militärischer Mittel ist problematisch. Gab es nach dem Zweiten Weltkrieg denn je militärische Interventionen, die nicht vor allem machtpolitisch motiviert waren? Und die Reformvorschläge für die UN zeugen (ehrlicherweise) von einer gewissen Ratlosigkeit.
- Aus Mangel an Aufklärung
Indonesien gerät wegen der schleppenden Aufarbeitung des Mordes an Menschenrechtler Munir unter Druck.
Quelle: TAZ